Businessplan

Definition

Ob für Fördermittel, Finanzierungen oder Zuschüsse, der Businessplan ist der Fahrplan deiner Geschäftsidee. Doch der Businessplan ist nicht nur eine Entscheidungshilfe für potenzielle Investoren, sondern bietet auch euch als Gründer:innen einen Leitfaden mit wertvollen Informationen zu den wichtigsten strategischen Entscheidungen.

Die durchdachte und strukturierte Aufbereitung hilft euch dabei Entscheidungen und Ziele eurer Geschäftsidee stets im Blick zu halten. Wie umfangreich und detailliert der Businessplan ist, hängt maßgeblich vom Gründungsvorhaben sowie dem damit verfolgten Ziel ab. Wird der Businessplan potenziellen Investoren vorgelegt, sollte der Fokus demnach auf dem Finanzplan sowie den Wachstums- und Entwicklungspotenzialen liegen.

Der Businessplan umfasst Daten, Zahlen und Fakten und ist für viele Gründer:innen eine echte Herausforderung. Grundsätzlich sollte der Businessplan die eigene Geschäftsidee strukturiert zusammenfassen. Dabei sollte unter anderem erläutert werden, wer die Zielgruppe dieser neuen Geschäftsidee ist, wo die Chancen und Risiken liegen und inwiefern sich die Geschäftsidee rechnet (Finanzplan).

Zentral dabei ist, sich intensiv mit den zentralen Werttreibern eures Unternehmens auseinander zu setzen und eure Unternehmensplanung mit belastbaren Wachstumsannahmen zu begründen. Bei der Erstellung eines verlässlichen Finanzmodells ist es wichtig sowohl eine kurzfristige Liquiditätsplanung als auch eine langfristige Erfolgsplanung zu erstellen. Die kurzfristige Liquiditätsplanung ist monatsbasiert und enthält detaillierte Annahmen unter Berücksichtigung bestehender Verträge (z.B. Kunden, Lieferanten, Vermietung etc.) und Zahlungstermine. Sie ist die Grundlage für ein Investitionscontrolling und möglicherweise leistungsabhängige Auszahlungen (Cash Call) und zeigt den Cash Burn pro Monat auf.

Im Gegensatz dazu leitet sich aus der langfristigen Erfolgsplanung der Zielzustand des Unternehmens. Sie umfasst Potenziale und Risiken der Geschäftsidee (Szenarien), Vorhersage der Gewinnschwelle (Break Even) und der nachhaltigen Marge. Sie bietet zudem die Grundlage der Ableitung des Unternehmenswertes und die Schätzung des weiteren Finanzierungsbedarfs und des Exitzeitpunkts.

Der Aufbau des Businessplans

Welche Aspekte und Inhalte gehören eigentlich in deinen Businessplan und wie ist das Ganze aufgebaut? Der Businessplan ist umfangreich und der erste Schritt fällt häufig am schwersten, aus diesem Grund zeigen wir euch wie ihr euren Businessplan Schritt für Schritt erstellen könnt. Dieser Leitfaden bietet eine strukturierte Vorgehensweise und Vorlage für euren Businessplan.

1) Mission Statement/ Summary
Zu Beginn eines jeden Businessplans steht das Mission Statement, auch Summary genannt. Hierbei wird das Gründungsvorhaben und mögliche Investment Highlights zusammengefasst. Auch die Frage nach der Mission des Unternehmens sollte hier beantwortet werden. Was ist eure Mission? Was möchtet ihr mit eurer Geschäftsidee erreichen? Verschafft dem Leser in ca. 1-2 Seiten einen klaren Überblick über euer Gründungsvorhaben.
Pro-Tipp: Am besten schreibt ihr das Mission Statement ganz am Ende des Businessplans, nachdem ihr euch bereits selber über eure Ziele und Visionen im Klaren geworden seid.

2) Gründungsteam und Organisation
Wie sieht das Gründerteam aus? Wer bringt welche Kompetenzen und Erfahrungen mit? Aus welcher Motivation heraus wurde gegründet? In diesem Abschnitt wird das Gründerteam genausten beschrieben. Wichtig ist hier auf die fachlichen sowie unternehmerischen Fähigkeiten einzugehen und die Gründungspersönlichkeiten in den Vordergrund zu stellen.

Darüber hinaus dient dieser Teil auch der Beschreibung der Organisation. Falls ihr schon einen Standort für euer Start-up habt, folgt hier eine Standortanalyse sowie Organisationsanalyse. Wie viele Mitarbeiter sollen eingestellt werden? Wie sind die Strukturen innerhalb des Unternehmens aufgebaut?

3) Geschäftsidee: Produkt/Dienstleistung
Einer der zentralsten Punkte eines Businessplans ist selbstverständlich die Geschäftsidee an sich. Welches Problem möchtet ihr mit eurer Idee lösen? Was ist der bestehende Bedarf? Und schafft ihr es mit eurem Produkt die Probleme der Zielgruppe konkret anzugehen? Was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee? All diese Punkte solltet ihr in diesem Kapitel beantworten.

4) Vision und Ziele
In welche Richtung soll sich euer Start-up entwickeln? Legt hier eine gemeinsame Unternehmensvision fest und steckt sowohl kurz- als auch mittel- und langfristige Ziele ab. Diese dienen dann als Grundlage für die weitere operative Planung.

5) Markt und Wettbewerb
Was sind eure Zielmärkte? Wie groß ist das Marktvolumen? Wer sind die Wettbewerber? Gibt es möglicherweise Markteintrittsbarrieren? Führt hier eine ausführliche Markt- und Wettbewerbsanalyse durch und belegt diese mit Zahlen und Fakten.

6) Strategie
Wie möchtet ihr euch in diesem Markt positionieren? Was ist euer USP? Wie möchtet ihr in den Markt eintreten und potenzielle Kunden überzeugen? Mit welchen Maßnahmen soll euer Unternehmen wachsen? Legt euch hierfür eine geeignete Strategie fest.

7) Marketing
Welche Marketingmaßnahmen möchtet ihr ergreifen, um euer Produkt oder eure Dienstleistung zu positionieren? Wie soll der Vertrieb gestaltet werden? Welche Preise sollen verlangt werden? Über welche Kanäle wird Werbung gemacht? Wie hoch ist das Marketingbudget?

8) Rechtsform & Steuern
In diesem Kapitel dreht sich alles rund um rechtliche Fragen. Welche Rechtsform habt ihr gewählt und warum? Welche Genehmigungen liegen vor? Wie lautet der Firmenname? Wie wird die Buchhaltung gesteuert?

9) Finanzplan
Das Herzstück eines jeden bankenfähigen Businessplans ist der Finanzplan. Hier werden ausführlich sämtliche Finanzen eures Unternehmens analysiert. Wie hoch sind die Umsätze? Was ist der Kapitalbedarf? Wie wird dieser finanziert? Welche Investitionen sind nötig? Eine ausführliche Gliederung des Finanzplans findet ihr hier: Finanzplan

10) SWOT-Analyse
Zum Abschluss des Businessplans steht noch die SWOT-Analyse. Hier werden die Stärken und Schwächen des Unternehmens analysiert, so wie Chancen und Risiken aufgezeigt. Mögliche Maßnahmen, um potenzielle Chancen zu ergreifen und Risiken zu minimieren werden hier ebenfalls aufgelistet.

Zu guter Letzt: Der Businessplan ist deine Visitenkarte für zukünftige Investments. Es liegt somit in deiner Hand, ob der Businessplan Interesse und Neugier weckt oder aber Langeweile durch ausschließlich nüchterne Daten und Fakten erzeugt.

Wie formuliere ich einen Businessplan?

Das Wichtigste bei der Formulierung des Businessplans ist darauf zu achten, dass dieser klar und verständlich formuliert ist. Ein Businessplan sollte zwar neugierig auf die Geschäftsidee machen, aber dennoch sachlich und seriös formuliert sein. Fachwörter und Branchenjargon sollten möglichst vermieden oder aber erklärt werden. Darüber hinaus sollte auf eine einheitliche Formulierung und einen einheitlichen Sprachstil geachtet werden. Falls mehrere Personen an der Erstellung des Businessplans mitgewirkt haben, bietet sich ein Schlusslektorat hier in jedem Fall an.
Besonders wichtig ist auch die Form des Businessplans je nach Zielgruppe gibt es hier Besonderheiten. In den allermeisten Fällen wenn von einem Businessplan die Rede ist, geht es darum, ein Pitchdeck in Form einer Powerpoint-Präsentation zu erstellen. Wenn es darum geht einen VC Investor zu überzeugen, dann braucht ihr ein Pitchdeck. Sollte der Businessplan der Handelskammer oder einer Bank vorgelegt werden, so solltet ihr anstatt eines Pitchdecks lieber ein Word Dokument mit ausführlichen Texten zur Verfügung stellen. Je nach Zielgruppe des Businessplan müssen die formalen Anforderungen also angepasst werden.

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