13 - Katharina Mayer von Kuchentratsch über Female Empowerment, Organisationswachstum, E-Commerce mit Food und LEH

7 Fragen, 7 Essenzen Daniel Parisi und Henrik Roth

  • Veröffentlicht am 17.05.2021
  • Dauer: 44 m
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Henrik: Gude zu einer neuen
Folge von 7 Fragen, 7 Essenzen. Bei uns bekommst du handfeste
Learnings von Gründerinnen und Gründern. Für dein Erfolgsrezept.

Daniel: Deswegen freuen wir uns,
dass 7 Fragen, 7 Essenzen von Startbase.de unterstützt wird.
Startbase ist die neue Gründer Plattform mit Nachrichten und
Statistiken zur deutschen Startup-Szene.

Daniel: Ich bin Daniel.

Henrik: Und ich bin Henrik.

Henrik: Als kleiner Hinweis
vorab. Diese Folge wurde am 28. April mit Katharina aufgenommen und
wir sprechen in der Folge, wie er gleich merken werdet, über eine
sehr coole Amazon Prime Dokumentation. Diese ist bereits
veröffentlicht worden. Also schaut da auf jeden Fall auch nach der
Folge, wenn ihr Zeit habt, mal rein. Und jetzt geht's los.

Henrik: Ja, herzlich Willkommen,
liebe 7 Fragen, 7 Essenzen HörerInnen zu unserer dreizehnten Folge,
heute mit Katharina Mayer aus München - Gründerin von
Kuchentratsch. Wir bringen heute wieder ganz viele Essenzen aus
verschiedenen Bereichen mit zum Thema Female Empowerment und Social
Entrepreneurship.
Was das bedeutet und sicherlich auch wieder
zwei, drei coole Hacks für GründerInnen dabei. Katharina ist aus
München. Wie gesagt hat sie dort ein soziales Startup gegründet:
Kuchentratsch, bei dem quasi Senioren leckere Kuchen backen. Also ein
Traum jedes Kuchen-Liebhabers, die dann auch online wirklich bestellt
werden können und geliefert werden. Und neben ihrem Startup sind
Diversity und Gleichberechtigung ihre Herzensthemen. Also herzlich
willkommen, Katharina. Wir sind sehr gespannt auf die Folge. Und
schön, dass du hier bist!

Katharina Mayer: Ja, danke für
die Einladung, euch zwei.

Henrik: Gibt's denn noch, was
wir vergessen haben oder was wir unbedingt noch zu dir sagen sollten
zum Einstieg?

Katharina Mayer: Ich finde, ich
habe die super gemacht.

Henrik: Ok, cool. Ja, Daniel.
Bevor wir in die Fragen einsteigen, hab ich wieder eine kleine
Warmup-Frage für dich mitgebracht: Und zwar was ist denn dein
Lieblingskuchen?

Daniel: Das ist relativ einfach.
Das ist ein na wobei, ich weiß gar nicht, wie einfach die Kuchen
ist. Ehrlich gesagt war ich noch nie selber gebacken hab. Aber die
Antwort ist mir schnell eingefallen. Ein Streuselkuchen mit ganz viel
Himbeeren drin. Das ist das ist das Geilste, was es im Kuchen-Bereich
gibt, finde ich. Gerade Himbeeren oder Waldbeeren oder so..
Zugegebenermaßen noch nicht von meiner Oma gebacken bekommen, weil
es nicht ihr Skill-Kuchen ist (sag ich mal). Aber woanders gibt's ein
paar Cafés, wo ich das super gerne esse, und es ist mein
Go-to-Kuchen auf jeden Fall. Wie ist das bei euch?

Katharina Mayer: Ja, bei
Streuseln bin ich sehr nah bei dir, mein Lieblingskuchen ist nämlich
Zwetschgen Streuselkuchen. Da ich bin auch Obst lastig und Streuner
finde ich auch mega.

Henrik: Ja, geht mir genauso.
Ich glaube, so Zwetschge mit Streusel klingt sehr gut. Es ist immer
schade, dass es Zwetschgen nur so selten gibt, oder nur zu einer
bestimmten Zeit.

Katharina Mayer: Ja, meine
Alternative ist immer zur jetzigen Zeit Rhabarber. Der ist sauer und
süß in der Kombi finde ich sehr sehr lecker.

Daniel: Also Hauptsache
Streusel.

Henrik: So, wo wir uns jetzt in
den Mund richtig wässrig reden. Wie kamst du denn auf die Idee
Katharina zur Kuchentratsch. Und was war deine Motivation dahinter?

Katharina Mayer: Ja, ich hab
damals im Studium habe ich BWL studiert mit Schwerpunkt "Entwicklung
Zusammen" Arbeitsbereich. Eigentlich wollte ich nach meinem
Studium bei der UNO arbeiten oder bei einer großen Organisation. Ich
hab auch mal ein Praktikum im Europäischen Parlament in Brüssel
gemacht, um so die politische Seite mir dort anzuschauen. Hab meine
Bachelorarbeit über Mikrokredite in Pakistan und Indien geschrieben
und dann war ich ready to go. Und irgendwie in dieser Studienzeit war
für mich oder hab ich angefangen, diese ganze
Entwicklungszusammenarbeit auch ein bisschen mehr kritisch zu
hinterfragen und hatte das Gefühl, dass häufig die Wirkung, die
erzielt werden möchte, gar nicht so ankommt. Oder sich selbst gar
nicht so kritisch hinterfragt wird, und es viele feste Strukturen
sind. Und ich dachte mir ja, vielleicht gibt's ja irgendetwas, was
ich kombinieren kann mit diesem Impact, aber auch mit dem
wirtschaftlichen. Denn das war vor knapp fünf Jahren noch etwas, was
gar nicht so auf der Bildschirm Fläche erschienen war.

Henrik: Und warum dann das Thema
Kuchen? Oder was mit Senioren machen?

Katharina Mayer: Ja, ich habe
mich persönlich auch mit dem Thema Alter im Studium beschäftigt.
Also demografischer Wandel hat er in den nächsten Jahren auf jeden
Fall einen großen Punkt bei uns plus. Ich hab bei meiner Oma immer
leckeren Kuchen bekommen. Ich hab total die positive Assoziation zu
meiner Oma. Auch die Kuchen. Ich hab oft bei ihr Kuchen zum Frühstück
bekommen, was er zum Leidwesen meiner Mama war, weil die nicht so
gerne wollte, dass wir gleich Süßes für Frühstück bekommen. Ich
es super und er hat auch im Ausland den Kuchen von meiner Oma
vermisst und auch so dieses Café zu finden muss wirklich guten
Kuchen ergibt er finde ich auch heute immer noch eine Herausforderung
und dachte mir, vielleicht kann ich da was gutes draus basteln.

Henrik: Und Daniel kann sich
noch erinnern an unsere letzte Folge. Da hatte Flo genau von diesem
Geschäftsmodell, Validierung und so weiter gesprochen. Hast du das
am Anfang auch irgendwie mal angetestet, so deine Idee oder war das
mehr so Passion. Ich mach es jetzt egal wie es läuft und dann ist es
gewachsen.

Katharina Mayer: Ne, ich war
sozusagen noch am abwarten, ob meine Bachelor Arbeit positiv war,
sozusagen hin so zwischen den Zeilen und dachte mich probier's
einfach mal aus und hab da mit meiner eigenen Oma angefangen den
ersten Kuchen zu backen. Dann versucht die ersten Kunden Kundinnen zu
bekommen. Erstmal im Bereich der Gastronomie, dann irgendwie
festgestellt Eier schwierig und dann sehr schnell bin ich geswitched
auf das online auf den auf den online weg und hab die Kuchen von
Kuchen tratscht eben online über eine Homepage angeboten. Und das
war so meine erste Validierungsphase die ich hatte.

Henrik: Und war das sag ich mal
auch dieser Vertriebsweg von Kuchen. War das auch revolutionär
damals oder gab's das schon damals?

Katharina Mayer: Damals hört
sich so ziemlich weit her an. Aber tatsächlich ist das Handwerk
Kuchenbacken, Konditorei, Bäckerei etwas sehr, sehr traditionelles
und sehr eingesessene wo sehr stark auf Filialstruktur gesetzt wird.
Und Dinge, vor allem Essen im Internet anzubieten, ist damals auch
noch gar nicht so stark dagewesen. Und ich hatte dann nach zwei
Jahren auch die Idee, dass wir den Kuchen auch deutschlandweit mit
der Post verschicken können. Und damit sind wir auf ein komplett
neues Pferd aufgesprungen, was jetzt in den letzten Jahren an Zug
aufnimmt, was mich sozusagen bestätigt darin, dass ich die richtige
Entscheidung getroffen habe, eher auf digital zu setzen als auf fixe
Infrastruktur. Und ja, damals war auf jeden Fall der Markt nochmal
anders und da ist sehr viel Dynamik drinnen auch.

Daniel: Mich würde jetzt
interessieren, in was für einer Phase jetzt gerade seit auch als als
Unternehmen vielleicht kommst du darauf ein bisschen eingehen. Das
finde ich cool.

Katharina Mayer: Ja, vielleicht
kann ich so ein paar Eckdaten geben. Also bei Kuchentratsch sind 50
Omas und Opas auf Minijob Basis angestellt. In meinem Office Team
arbeiten 14 Vollzeit Angestellte und verschiedene Praktikanten in
den verschiedenen Abteilungen. Und ab 2019 haben wir so ungefähr 40
000 Kuchen im Jahr mit der Post versendet und ab 2020 war für uns
eine große Herausforderung, weil wir mit Corona mit der Hoch
Risikogruppe zusammen gearbeitet und arbeiten und wir somit das erste
fast dreiviertel Jahr keinen Betrieb hatten und somit das
Geschäftsmodell der Omas eingebrochen ist, der Oma Kuchen, und wir
uns in dem letzten Jahr nochmal neu orientiert haben und geschaut
haben was können wir denn noch machen? Und um uns auch über Wasser
zu halten und auch einfach strategisch zwei Standbeine zu haben. Und
da ist die Idee entstanden, mit den Omas zusammen Rezepte zu
entwickeln als Backmischung und diese Backmischungen dann im LEH
(Lebensmitteleinzelhandel), also im Supermarkt zu verkaufen, wo wir
eine andere Zielgruppe haben, einen ganz anderen Prozess haben. Und
damit sind wir letztes Jahr gestartet und befinden uns jetzt dieses
Jahr der Skalierungsphase der Backmischung und warten die ganzen
Impfungen gerade ab, damit wir unser original Business mit den Omas
wieder voll in den Lauf nehmen können.

Daniel: Cool und also quasi auch
ziemlich schnell reagiert mit den Backmischung des das haben wir
schon bei einigen dessen gehört Henrik, dass man total schnell
reagieren können muss und es irgendwie wichtiges anpassbar zu sein,
irgendwie gute Ideen zu haben, dann in schwierigen Situationen. Ich
würde gerne da die Frage von dem Florian anknüpfen aus der letzten
Folge jetzt in der Phase wo ihr seid. Also Florian sucht nach Tipps,
wie er von diesem Status Startup Gründer hin zu CEO Geschäftsführer
von einem wachsenden mittelgroßen Unternehmen. Wie er sich da besser
oder gut hin entwickeln kann. Hast du da Tipps für ihn oder kannst
du was teilen? Wie aus deiner Erfahrung, was die Challenges sind und
wie du das irgendwie angehst?

Katharina Mayer: Also was ich
teilen kann, ist, dass ich auch gerade vor der Herausforderung stehe,
dass ich sozusagen alleinige Geschäftsführerin und Unternehmerin
bin. Bei Kuchentratsch und mittlerweile knapp 70 Leute bei mir
arbeiten, plus ich jetzt zwei Geschäftsmodelle habe von Oma Kuchen
und von Backmischungen und ich auch in diesem Spannungsfeld mich
bewege. So wie stelle ich mich auf, dass ich in Zukunft auch gut
arbeiten kann und das Unternehmen Kuchentratsch voranbringen kann?
Und die Gedanken, die ich mir gerade mache ist, dass ich eben auch
überlege, in welchen Bereichen macht es Sinn, auch einfach eine
Co-Geschäftsführungen reinzuholen. Und mein erster konkreter
Schritt, der ist auch bei dem Thema, dass ich es kann aber eigentlich
nicht so Lust darauf hab ist, bei mir dieses ganze Finance Thema,
dass ich da eben gerade aktuell auch einfach nach einer Teilzeit CFO
Stelle suche. Meine Vollzeit ist es bei meiner Größe nicht. Aber 20
Stunden würden mir extrem helfen und da jemanden an Bord zu holen,
der erfahren ist und der Kuchentratsch auch schon kennt, ich schon
davor mit der Person zusammengearbeitet habe. Und das ist so mein
erster konkrete Step um eben auch Themen abzugeben und nochmal mehr
im C Level Bereich mein Unternehmen auch aufzustellen.

Henrik: Hast du bei dir was
Führungsstil angeht, oder Führungsmentalität mit dem Wachsen des
Teams Veränderungen bei dir gemerkt?

Katharina Mayer: Ja, natürlich
sind wir halt irgendwie mit ein paar Personen gestartet, die
verschiedene Aufgaben aus verschiedenen Bereichen übernommen haben
und letztes Jahr habe ich mich dazu entschieden, das erste Mal so
eine richtige Organisationsstruktur auch zu machen. Hat mich ewig
eingelesen, ewig überlegt, wie ich das aufbaue und hab mich jetzt im
ersten Schritt für ein hierarchisches Modell entschieden und die
erste Führungsebene eingebaut. Dass die mich natürlich auch
entlastet, weil so viele Leute ich ja gar nicht im Direct Report
irgendwie unter bekomme. Und das war für mich total die richtige
Entscheidung. Ich habe dafür, wir haben vier Bereiche bei uns, drei
Teamleader aufgesetzt. Die in einem Bereich hab ich noch
weitergeführt. Da kommt es auch im Teamlead drauf und das war für
mich total wichtig. Diese erste Abgabe auch von Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen, die ich nicht mehr persönlich so führe und bei
neuen Themen, das hat sich bei uns ganz gut etabliert sprechen wir
von sogenannten Planeten, also wenn wir neues Produkt uns überlegen
oder wenn wir zum Beispiel ein großes Thema ist bei uns Umzug in
eine neue Immobilie. Wir haben den Planeten Home Planet genannt und
dort sind ein interdisziplinär Leute, die Lust haben auf das Thema
aus verschiedene Abteilungen, die arbeiten und langfristig wird dann
eben das Thema einmal in die Organisationsstruktur eingezogen. Und
das gibt uns noch genügend Flexibilität, auch dynamisch
weiterarbeiten zu können, obwohl wir jetzt irgendwie so eine
Struktur eingeführt haben.

Daniel: Cool. Das heißt jetzt
also gerade ist das mit den mit den frischen Themen über E-Commerce
schwierig, wenn ich das richtig verstanden habe und weil ihr nur
schwierig produzieren könnt. Kannst du aber vielleicht aus der Zeit,
wo das schon wurde, es noch funktioniert oder noch noch möglich war,
weil es ja ich stell mir das super komplex vor und frischen Kuchen
per E-Commerce zu verkaufen und und und gut ankommt zu liefern quasi.
Was kannst du da irgendwie anderen Gründern mitgeben, die vielleicht
auch in Frische oder Lebensmittel E-Commerce Bereich unterwegs sind?

Katharina Mayer: Ja, das war
sozusagen auch die die erste Hürde, die ich vor ungefähr drei
Jahren genommen hab, zu überlegen, wie können wir mit Kuchentratsch
eben weiter skalieren und wir haben das Produkt der Omas funktioniert
super in München, aber eigentlich war es auch Spannendes im über
München hinaus anbieten zu können. Und der Kuchen Versand mit der
Post war sozusagen die erste auch sinnvolle Idee, das angehen zu
können, um auch weiter das Modell des E-Commerce es fahren zu
können. Und wir haben fast ein Jahr in die Entwicklung auf der
Verpackung und diesem Ganzen. Wie kommt der Kuchen rein? Wie wird der
Gepolstert? Wie wird der reingesteckt? Weil uns wichtig war, dass es
auch ein Erlebnis ist, unserem unseren Kuchen auszupacken. Ich hatte
so Wettbewerbs Analyse gemacht und teilweise kommen die Kuchen
einfach total unästhetisch und ohne ohne irgendetwas an und da sind
wir ziemlich auf die Suche gegangen und haben total gute Lösungen
gefunden, dass wir auch in Holz Ringen die Kuchen backen. Die kommen
in den Karton, sind durch den Holzring gestützt, werden auch in so
Seidenpapier eingewickelt, sodass es auch so eine Erfahrung ist. Beim
Karton super viel auch emotional gearbeitet, mit dem, was auf dem
Karton steht, etwas beiliegt die Autogrammkarten der Omas und das war
ein ziemlicher Entwicklungsschritt. Und natürlich haben es auch
Gedanken darüber gemacht, welche Sorten können wir anbieten? Und
für uns war wichtig, dass Sorten 5 bis 7 Tage haltbar sind und wir
keine Zusatzstoffe oder irgendwas machen müssen, was dem Kuchen ja
vielleicht nicht dem Qualitätsanspruch, den wir gerne haben wollen,
entspricht. Und da sind wir auf eine gewisse Anzahl an Kuchen
gekommen und die bieten wir zum Versenden an in München können wir
eine größere Varianz anbieten, aber z.B. ein unser Lieblingskuchen,
ein Streuselkuchen bietet sich im Versand nicht so gut an. Wenn man
die Sträuße noch auf dem Kuchen haben möchte. Deshalb ist
natürlich auch von unserer Seite auch eine ganz klare Auswahl,
welche Kuchen wir schicken können. Die gehen dann auch ins Labor,
werden zur Haltbarkeit getestet und dann sind die Verkehrsfähig.

Daniel: Und wie ist das mit der
Kühlung? Oder werden dann einfach Kuchen, die nicht besonders
gekühlt werden müssen, oder?

Katharina Mayer: Genau. Wir
testen unsere Kuchen halt durch. Die kommen ins Labor, in ein
offizielles Labor. Dort schauen die die über die verschiedenen Tage
an und sagen dann Ah, bis dahin ist die Mindesthaltbarkeit möglich.
Ab da nicht mehr. Und wenn die merken es ist ein Kuchen im Labor der
geht ja nur vier Tage der fällt der halt bei uns aus dem Sortiment,
dann ist er nicht zum Versenden.

Henrik: Spannend, so eine
Konkurrenzanalyse würde ich auch mal gerne machen, da hast du dann
viel Streuselkuchen bestellt, oder?

Katharina Mayer: Damals gab es
halt noch nicht so viel, jetzt wäre es zweifellos spannender. Aber
tatsächlich ist der Markt immer noch recht selektiert.

Henrik: Ja, mich würde mal
interessieren. Du hast ja schon angedeutet, dass jetzt dieses Jahr
Skalierung von eher LEH Geschäft ansteht. Was was bedeutet es so für
für für euch jetzt quasi komplett zweites Standbein aufzubauen? Und
irgendwas merkst du da vielleicht für andere Dynamiken? Jetzt in
ihnen sag ich mal eher so ein Retail Markt, wo du mit großen
Einzelhändlern zusammenarbeiten musst oder darfst.

Katharina Mayer: Wirmit Kuchentratsch gehen als komplette Newbies in diesen LEH
Bereich in den Retail Bereich rein. Und das ist ja etwas, was ich
persönlich sehr spannend finde, weil ich mag neue Sachen und ich mag
neue Sachen lernen und da gibt es Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist
klar, dass wir ein bisschen ja naiv auch in den Markt reingehen, uns
das anschauen, viel ausprobieren und dadurch auch Lücken finden, die
für uns gut funktionieren. Auf der anderen Seite ist wahrscheinlich
er in anderen Strukturen und mit mehr Erfahrung nochmal ein
schnelleres Listing möglich. Wir versuchen da so unseren Weg zu
finden. Ist auf jeden Fall mega spannend. Wir gehen auch dort wieder
in einen sehr altbackenes Segment rein. Es gibt irgendwie zwei, drei
große Player im Backmischungs Bereich und da fehlt sehr viel neuer
frischer Wind. Und da versuchen wir einmal reinzugehen in dem Bereich
und ich freue mich da total drauf. Und auf der anderen Seite haben
wir natürlich auch unser Kern Business noch mit den Omas und Opas,
was bei uns Dreh und Angelpunkt ist. Und das ist für uns total
wichtig, dass wir einfach ja, uns darf es anders übrig als
abzuwarten, bis die Impfungen durch sind. Die ersten paar sind durch
bei unseren Omas und Opas, aber es dauert halt noch. Aber dann ab
Sommer bin ich optimistisch, dass wir das Business auch wieder
starten können und auch zu Weihnachten wieder richtig Gas geben
können. Auch ein sehr spannender Zeitpunkt für uns und erwidern
einfach auch zwei Standbeine haben, dass wenn mal was passiert bei
dem einen, dass das andere auch mit ausgleichen kann und einfach ein
bisschen mehr Sicherheit und Stabilität nochmal im Unternehmen ist.

Henrik: Cool und habt ihr schon
mal so die ganzen aufpoppenden "Last miles" Startups
angeschaut wie Flaschenpost oder Gorillas oder so, macht das für
euch Sinn auch als potenzielle Partner so neben dem LEH?

Katharina Mayer: Auf jeden Fall
launchen jetzt in diesem Sommer noch Kuchen, die Dekore
wahrscheinlich das auch noch sehr spannend da gehen wir auch nochmal
in den Neuen Markt ein. Und dann sind wir auch nochmal mehr mit einem
größeren Sortiment einfach noch mal gerüstet.

Daniel: Sorry blöde Frage, aber
Dekore sind ist es dann so so Marzipan obendrüber oder was ist das?

Katharina Mayer: Ja, diese
Streusel die man kaufen kann.

Daniel: Wie entscheidet ihr also
jetzt? Ich würde mich meine weitere Pläne bezüglich Wachstum und
Kanäle ist halt irgendwie mit der Backmischung dann LEH und da würde
mich interessieren, ob ihr auch weitere Städte geplant habt. Also
für die Kuchen zum Beispiel neben München.

Katharina Mayer: Also der
nächste Schritt seit diesem Jahres, welcher letztes Jahr auch schon
auf der Agenda stand, aber nicht so viel Sinn gemacht hat es eben,
dass wir einen neuen Standort in München suchen. Wir arbeiten unter
dem Arbeitstitel Erlebnisbackstube. Und da würden wir gerne dieses
Jahr realisieren, eben immer umzuziehen und dort einen Erlebnisort zu
schaffen. Auch uns. Wir planen auch, die erste Recherche für einen
weiteren Standort in Deutschland zu machen. Wir werden kein Franchise
und kein riesiges Filialnetz aufmachen. Darauf setze ich nicht. Ich
setze persönlich sehr auf Emotionen und Marketing und Beziehungen
mit Kunden und Kundinnen. Und ich glaube, so zu Begegnungsort geben
die Möglichkeit, einfach das Produkt, die Menschen dahinter viel
besser kennenzulernen, als eine reine Verkaufsstelle einer irgendwie
anonym in irgendeiner Stadt zu haben.

Daniel: Ja, das passt ja auch
viel besser zur Marke. Also besser. Finde ich auch. Und was ist, wenn
du jetzt sagst ihr wollt in den LEH rein. Was für Kriterien hast du?
Oder habt ihr, um zu sagen Okay, da wollen wir reingehen. Darüber
wollen wir unsere Produkte verkaufen. Über diesen Markt. Oder ich
weiß nicht wirklich, inwiefern man da eine Lobby hat, ob man sich
jetzt aussuchen kann in welchen Einzelhandel man rein möchte? Aber
wie wählt ihr das aus?

Katharina Mayer: Ich glaube, da
haben alle ihre eigenen Wege, es gibt super viele verschiedene
Möglichkeiten. Also entweder kann fokussiert werden eher in den
Drogerie Bereich reinzugehen, oder eher mehr ins Lebensmittel
Geschäft. Dann gibt es da natürlich auch Kategorien von Rewe,
Edeka, ich nenne sie mal Premium Supermärkte. Dann gibt's irgendwie
Penny, Netto, Aldi, dann gibt es so eigenständige Ketten wie HIT,
Feneberg und Globus. Also da gibt's so ganz verschiedene Kategorien
und ich glaube, es ist immer wichtig zu schauen, wo das Produkt am
besten aufgehoben und dann in den Kategorien gibt es halt
verschiedene Möglichkeiten, entweder durch externe Dienstleister in
Läden zu kommen, über selbständige Läden reinzukommen oder über
Listungen. Das ist so ein ganz großer Dschungel in dem LEH Bereich
und da gibt's total viele Möglichkeiten und auch unterschiedliche
richtige Ansätze für die unterschiedlichen Produkte.

Henrik: Wir haben mal einen Satz
oder ein Zitat von dir aufgegriffen "Das Leben lebenswerter
machen". Ist das so dein, dein persönliches Why deine
Motivation?

Katharina Mayer: Es ist
tatsächlich der Purpose von Kuchentratsch.

Henrik: Stimmt, So war es.

Katharina Mayer: Den wir uns
gesetzt haben oder halt irgendwie nicht gesetzt, sondern eigentlich
den wir im Gespräch festgestellt haben und es auf der einen Seite
natürlich so Leben lebenswerter machen für die Omas und Opas.
Dadurch, dass wir, den einen Ort geben, wo sie hingehen können,
ihrer Leidenschaft nachgehen können, ihre Rente aufbessern können
und Freundschaften knüpfen können. Das zur anderen Seite aber auch
ein Arbeitsumfeld für die Vollzeit Mitarbeiter Mitarbeiterinnen im
Büro zu schaffen, dass deren Leben auch lebenswerter macht und die
übergeordnete Ebene und das ist, wo auch so mein persönliches "Why"
nochmal mehr mit reinspielt spielt, ist, dass ich zeigen möchte,
dass Wirtschaftlichkeit und positive Wirkung gesellschaftlich Hand in
Hand gehen können und es nicht das eine oder das andere ist. Muss
keine Stiftung sein, um Impact zu haben und es muss kein reines
Wirtschaftsunternehmen sein, um wirtschaftlich arbeiten zu können
und ich mit Kuchentratsch, auch einfach Vorbild sein möchte und
zeigen möchte, dass es funktioniert und ein ich der festen
Überzeugung bin, dass wir mit solchen Geschäftsmodellen in der
Zukunft Leben lebenswerter machen. Wenn mir Leute sich bewusst sind,
auch im Gründen, dass das auch zusammengeht und zu schauen, Wo ist
denn mein Impact bei meinen Unternehmern und wo kann ich das noch
mehr ins Unternehmen integrieren?

Henrik: Ja und Seite, denn dann
habt ihr eine andere Organisationsform und eine spezielle
Organisationsform? Habt ihr das Soziale noch anders irgendwie
integriert bei euch?

Katharina Mayer: Neben mir war
total wichtig, dass wir eine ganz klassische Unternehmensform haben.
Wir sind eine GmbH, um nicht in diesen Bereich zu gelangen, aber das
ist eine gGmbH oder das ist ja ne "so und so" oder "hmmm",
sondern so ne wir sind ganz normales Unternehmen und in dem Rahmen
funktioniert es ein gesellschaftlichen Impact zu erzielen und es muss
nicht eine andere Form oder so ein zum soziales Ding sein, sondern es
kann eins zu eins in einen gehen.

Henrik: Macht Sinn. Und was tust
du dann so für dich selbst und dein eigenes Leben lebenswerter zu
machen, so neben dem Beruf?

Katharina Mayer: Genau damit
beschäftige ich mich natürlich auch die ganze Zeit. Und ich hab
aber für mich festgestellt, dass es zwei verschiedene Möglichkeiten
gibt, sich selber ein ein lebenswertes Leben zu machen. Und für mich
ist es einmal im Außen. Also ich kann irgendwie im Außen ist für
mich total wichtig, Sport zu treiben. Ich brauche diese körperliche
Komponente. Mir sind im Außen Beziehungen total wichtig mit Familie,
Freunde, Partnerschaft, da ja auch enge Beziehungen zu führen. Im
Außen ist für mich z.B. auch, dass ich freitags operativ nicht
arbeite, bei Kuchentratsch, sondern strategisch mir einen Tag Zeit
nehme, auch nachzudenken, mal was zu lesen und irgendwie mir im Plan
zu machen. Und all das sind lauter Sachen, die ich gut gut anstoßen
kann. Und die zweite Komponente ist, im Inneren zu schauen was kann
ich in mir selber machen? Und ich bin doch eine kleine Leseratte und
hat mich auch viel mit Reflexion und dem Innen auch beschäftigt. Und
ich habe einfach festgestellt, dass wenn ich weiß, was z.B. meine
persönlichen Glaubenssätze sind, wo ich Trigger Punkte hab, ich die
auch für mich auflösen kann und auch bewusster wahrnehmen kann und
damit auch für mich innere Stabilität schaffe und auch natürlich
nach außen positiv reagiere, wenn irgendwas passiert, was bei mir im
Inneren vielleicht noch ein Haken war oder vielleicht auch noch ist.

Daniel: Was meinst du mit
Trigger Punkte? Also Sachen, die dich potenziell aus der Bahn werfen
könnten oder aus dem Konzept bringen oder ärgern oder traurig
machen oder so was meinst du damit, oder?

Katharina Mayer: Ja, so was wie
z.B. Ich weiß nicht, ob es auch so ein unternehmerisches Gen ist,
aber wenn mir jemand sagt Katharina, du musst das und das machen.
Dann triggert mich das, dann ist es so ein, ne ich muss gar nichts,
ich das, was ich will. Und umso öfter man mir muss sagt, umso
weniger mache ich das, was ich machen soll. Und ist es mir aber
bewusst, dass ich auf dieses Wort reagiere und somit kann ich viel
besser mein Gegenüber auch spiegeln. So hey, dieses Wort triggert
mich. Du würdest mir helfen, wenn du deine Themen anders formulierst
und vielleicht mit anderen Erwartungshaltung da dran gehst. Und sowas
macht die Zusammenarbeit und auch die Beziehung mit anderen Menschen
besser. Und ich kann für mich sehr früh das Signal erkennen. Ah Ok,
Katharina, das ist einfach nur, was mit dir zu tun hat und nicht mit
der anderen Person. Also klärst für dich und nicht an der anderen
Person.

Henrik: Ja, ich finde das. Also
ich habe im letzten Jahr so viele Routinen entwickelt und mir morgens
immer Zeit genommen für mich persönlich und konnte quasi alles
kommen, was wolle am Tag. Und ich war trotzdem irgendwie happy. So
hast du da auch vielleicht so eine eine Routine für dich gefunden.
Oder so ein, zwei kleine Tricks, wie du auch vielleicht abends gut
abschalten kannst, wenn du wahrscheinlich sehr viel Input jeden Tag
über bekommst.

Katharina Mayer: Ja, ich hab
also ein ganz großer Hebel. Bei mir ist Schlaf. Ich verarbeite viel
im Schlaf und ich brauch auch viel Schlaf. Und mir die Zeit zum
Schlafen zu nehmen ist für mich sozusagen im Außen ein sehr großer
Hebel, den ich versuche jederzeit einzuhalten und mich darum zu
kümmern, mir bewusst zu sein, dass ich früh genug ins Bett gehe und
genügend Zeit habe, dann auch zu schlafen. Ich schlaf z.B. auch ohne
Wecker macht mich kirre, wenn ich keinen Tiefschlaf bin, da kommt
dann der Wecker. Ich kann dann nicht gut in den Tag starten und
deshalb ich weiß genau, wie viel Zeit ich ungefähr schlafe. Das
heißt, ich weiß, wann ich ins Bett gehen muss, damit ich eine
bestimmte Uhrzeit auch aufwache. Und das ist für mich ein großer
Hebel und sozusagen ein anderer Life Hack, den ich noch mache ist
verpass vielleicht doch zu dem Thema Gleichberechtigung. Ich hab mich
mit dem Team auch im letzten zwei Jahren mehr beschäftigt und ein
großes Tabuthema, das für mich auch immer so ein bisschen Tabuthema
war. Es die weibliche Periode. Es gibt die männliche, nicht aber
sozusagen die Periode und ich hab mir den Zyklus näher angeschaut
von der Periode. Und das war für mich wahnsinnig spannend, weil ich
an mir selber immer wieder gemerkt habe, es gibt einfach so ein paar
Tage im Monat, wo ich mehr emotional bin. Ich bin näher am Wasser
gebaut. Ich bin vielleicht mehr reizbar, ich bin müder. Ich also so
irgendwie so ein paar Tage, die mich nicht so: "Yay, ich bin am
Tag und ich bin startklar" erscheinen lassen. Und ich musste mir
auch erst eingestehen, dass es halt einfach damit zusammenhängt und
ich, lange das ein bisschen übergangen habe und seitdem ich mich
mehr damit beschäftige und nicht mehr weiß, wann es welcher
Zyklustag. Was passiert in welchem Zyklus Tag? Was machen die
Hormone? Was machen die mit meinem Körper? Nehm ich viel mehr
Rücksicht auch auf mich selber, was mein Körper mir sagt und komme
da doch gar nicht so in so Phasen, wo ich mir denke. Katharina, aber
du musst doch jetzt hier Gas geben. So was ist denn jetzt los?
Sondern Nähe. Ich weiß, ich bin jetzt da und anders. Das ist völlig
normal und das und das tut mir gut. Und dann kommt auch wieder die
Phase, wo ich Halligalli am Start bin.

Henrik: Ja, danke fürs Teilen
zum Tod. Es ist schon den letzten Punkt sehr, sehr gut. Ich habe
jetzt aber einen Kommentar zu deinem ersten Punkt, nämlich zum Thema
Schlaf muss ich nämlich bei mir grad dran denken. Das ist so die
letzten Woche leider nicht so gut bei mir, weil ich die ganze Harry
Potter Filme auf Amazon Prime mir gerade reinziehe und ich die sind
leider so wieder so gut. Zum Thema Amazon Prime aber wir haben du
bist bald in der Doku, du bist Teil von jetzt "Yes she can"
eine Doku über weibliche Vorbilder, Female Empowerment und du
spielst eine Rolle in der Doku oder wurde das auch Interviewt?
Vielleicht kannst du kurz den Hintergrund dazu geben, damit wir alle
dann auch einschalten. Ich glaube Anfang Mai kommt die Doku. Würde
mich sehr interessieren, wie es zu der Doku kam. Was was bedeutet bei
so einer Doku mitzumachen und worum es im Endeffekt geht?

Katharina Mayer: Ist eine Doku
zum Thema Diversity und Gleichberechtigung. Und das ist die erste
deutsche Doku, die sich mit dem Thema beschäftigt und auf Amazon
Prime zu sehen sein wird. Ab Anfang Mai und ich bin in den Genuss
gekommen, sag ich, dass ich gefragt wurde, ob ich Teil sein möchte
dieser Dokumentation und ich wurde einen Tag lang begleitet und mir
wurden viele spannende Fragen gestellt und auch viele Themen
angesprochen, die mir persönlich auf dem Herzen liegen. Und ich bin
wahnsinnig gespannt. Insgesamt wurden vier Gründerinnen begleitet
und darüber sind nochmal 20 Expertinnen und Experten, die zu dem
Thema befragt werden. Und ich glaube, es wird eine sehr diverse und
spannende aus verschiedenen Blickwinkeln Dokumentation. Und für mich
war es das erste Mal, dass ich sozusagen. Also ich bin auch total
gespannt. Ich habe selber ja auch noch nicht gesehen, aber dass ich
mich das erste Mal öffentlich zum Thema Gleichberechtigung auch
positioniere. Ich versuche meinem Unternehmen sehr viel Diversität
und Gleichberechtigung auch umzusetzen und auch in meinem Umfeld
immer wieder Dinge anzustoßen, zum Denken zu bringen, verschiedene
Menschen. Aber das ist jetzt erste Mal auf so einer Plattform zu sein
und echt. Bin super gespannt, was dabei rauskommt.

Henrik: Ich glaube ich. Das
heißt, du wirst es zum ersten Mal auch beim Start auf über Amazon
sehen?

Katharina Mayer: Genau, sowie
bei "Höhle der Löwen". Die Nervosität ist auf 100.

Daniel: Kriegt man auch keine
irgendwie grobe Fassung vorher oder so, dass man das abnicken kann?

Katharina Mayer: Nein.

Daniel: Da kennt Amazon
wahrscheinlich nichts von.

Henrik: Das aber ist ja echt ein
großes Ding. Also drücke ich die Daumen, dass das viral geht und
ihr damit dann auch sehr viel Aufmerksamkeit für das Thema bekommt.

Katharina Mayer: Total super
spannend. Sind wir gerade im Trend der Zeit und da sind super viele
coole Tipps drinnen und auch Dinge wo zum Denken anregen.

Henrik: Kannst du kannst du
vielleicht schon mal so einen Tipp spoilern? Also was gibst du so
anderen UnternehmerInnen mit wenn, wenn es ums Thema
Gleichberechtigung geht?

Daniel: Du meinst ja auch in
deinem Unternehmen versuchst du das auch schon anzuregen.

Katharina Mayer: Ja, ich hab mir
mal überlegt so, also wir sind ja sozusagen in so einer
strukturellen Veränderung, gerade da, wo sich Themen oder einfach
beide Geschlechter einfach mehr annähern. Früher gab es halt nur
Unternehmer oder nur Hausfrauen. Ich bin jetzt sehr extrem, aber
vieles wurde ja so wie das Steuergesetz einfach nach Männern
ausgerichtet, was Sinn gemacht hat. Es war damals so und jetzt sind
wir gerade in so einer Veränderungsphase und ich freue mich auch
gerade mittendrin zu sein, weil es gibt die Möglichkeit
mitzugestalten und ich hab mir mal überlegt so ne 5 Quick fixes
Liste für mehr Gleichberechtigung auch wenn mich mal jemand fragt
was was man denn machen kann, weil es ist ja so ein großes Thema.
Und da er es eins bei mir, das ich zum Beispiel angefangen hab euch
das nicht gemacht habe am Anfang, obwohl mein komplettes Team sehr
sehr weiblich am Anfang war, ist, dass ich Arbeitsverträge einfach.
Auf das jeweilige Geschlecht angepasst männlicher Mitarbeiter
bekommt ein Arbeitgeber Vertrag oder Arbeitnehmer Vertrag in dem
Sinne und eine weibliche Mitarbeiterin bekommen Arbeitnehmerinnen
vertragen. So allgemein habe ich auch angefangen bei den
Vertragswerke, die ich von Notaren und Anwälten bekommen hab, für
Finanzierungsrunden oder für Gesellschaft, da Versammlungen einfach
auf beide Geschlechter zu nennen. So, ich bin Geschäftsführerin und
nicht Geschäftsführer und einfach zu schauen, das rein zunehmen Wir
haben bei uns die Job Betitlung gegendert super häufig Key Account
Manager, aber vielleicht ist es ja auch eine Frau so? Ja, also da so
ein bisschen auch bei Job Betitlung ist so ein easy Ding, was auch
schon umgesetzt werden kann. Wir sind unsere komplette Homepage
durchgegangen und haben den Webauftritt einmal gegendert. Und
ansonsten versuche ich einfach einen eigenen Sprachgebrauch beide
Geschlechter zu verwenden, wenn ich beide meine. Wenn ich nur ein
Geschlecht meine, dann mein ich halt nur eins. Aber wenn ich beide
meiner sowie Kunden und Kundinnen, dann versuche ich das auch
umzusetzen.

Daniel: Also ganz viel
angefangen einfach bei dem Thema Sprache? Es gibt ja auch Stimmen,
die sagen, dass es vielleicht nicht so sinnvoll ist oder irgendwie
ein bisschen drüber so, aber ich glaube, dadurch kann man halt total
viel unterbewusst erwirken. Also ich glaube gerade bei uns, zum
Beispiel bei uns Henrik haben das ja jetzt auch gelernt, so im Laufe
des Podcast, dass wir darauf mehr achten und sowas.

Henrik: Sind leider immer noch
nicht gut, glaub ich. Aber wir geben unser Bestes.

Daniel: Und es ist ein Prozess.
Aber ich glaube da kann man total viel mitmachen unterbewusst. Gerade
wenn wenn du so Sachen dann auch bei Verträgen machst und irgendwie,
wenn sich das einfach so einbrennt, dass immer beides geht, finde ich
das schon wichtig. Und nicht Vernachlässige.

Katharina Mayer: Ja, Sprache ist
Macht letzten Endes. Und die können wir halt positiv, wie negativ
nutzen. Und wenn ich die Möglichkeit habe, meinen Sprachorgan, dass
ich jeden Tag selbst entscheide und selbst benutze, dann ist das für
mich ein guter Hebel, da mit auch zu arbeiten.

Daniel: Vielen Dank für das für
das Beantworten der Frage schon mal richtig super cool, spannend!
Katharina jetzt würden wir noch gerne wissen, welche Frage von dir
wir unserem nächsten Gast stellen können. Also was gibt's? Ein
Thema, was dich gerade umtreibt oder wo du vielleicht noch Input
gerne hättest von von anderer UnternehmerInnen Seite.

Katharina Mayer: Hm, also was
mich gerade umtreibt, das Thema hatten wir davor schon, vielleicht
ist es vielleicht auch ein ganz guter roter Faden, ist eben, dass ich
auch ständig auf der Suche bin bei mir. Was kann ich an Faktoren im
Außen und im Innen eben einmal einsetzen, um z.B. Stress und Druck
in der Arbeit oder aus dem Job heraus reduzieren zu können? Also
Stress und Druck ist ja häufig auch ein Gefühl, und wie kann ich
damit umgehen? Denn, umso größer das Unternehmen wird, umso mehr
Druck und Stress verspüre ich wahrscheinlich auch. Und wie kann ich
wachsen damit? Und ich habe für mich eben was gefunden. Es gibt
Möglichkeiten im Außen und im Innen und ich fand es total spannend,
da nochmal mehr zu hören, was Leute machen im Außen und im Innen.

Henrik: Du gehst auf's Rennrad,
Daniel, oder?

Daniel: Das ist ist Außen und
Innen. Das ist nicht der Hometrainer, sondern ich komme da schon in
so einen Flow. Manchmal, gerade wenn ich an so einer Landstraße mit
Bäumen und und Feldern der Seite vorbeifuhr und entsprechende Musik
höre. Dann ist das schon sehr gut fürs Innen muss ich sagen. Da hat
ja jeder seins irgendwie.

Henrik: Daniel, was hast du
mitgenommen aus der Folge? Ganz schön viel dir wieder den Vorteil
Hinwil.

Daniel: Also Produkt und
Logistik fand ich sehr interessant, ihr habt euch ja etwas gewagt
damals, was es damals. Ihr wagt euch ja immer noch als sehr
scheinbar, also nicht so weit verbreitet meiner Meinung nach und da
einfach massiv in die Details gegangen und richtig mit einem Labor
zusammengearbeitet, um die Haltbarkeit zu testen und so weiter.
Einfach sehr sehr viel Herzblut in Verpackungen reingesteckt in
Logistik, um das eben auch perfekt durchzuziehen. Alles vielleicht so
als schwierigste Disziplin auch in dem Bereich. Und was ich auch
spannend fand war, dass wenn ihr die neue Projekte angeht. Sozusagen
neuen Planeten bei euch. Also komplett bisher fremde Projekte. Dann,
wenn ich das richtig verstanden hab, dann macht ihr das mit einem
nichts aus. Also ihr habt beispielsweise ja vier Teams und die einen
Member aus jedem Team ist dann quasi Teil von diesem neuen Projekt,
von dieser Initiative. Das finde ich cool, dass man so komplett
diversen Input bekommt. Und z.B. weiß nicht technologisch starke
Leute mit Marketing, inhaltlich starken Leuten zusammenarbeiten oder
so. Ich glaube, das kann extrem wertvoll sein. Und dein Hack für das
für das Innen quasi finde ich total Teilzeit auch. Da ich mich
selber auch wiedergefunden. Also so Triggerpunkte sich bewusst zu
machen, um eben auch seine eigene Reaktion vielleicht besser
einzuordnen auf gewisse Dinge und vielleicht auch nicht so hart mit
zu sich selber zu sein. Entsprechende Reaktion und dann aber
vielleicht auch ein bisschen empathischer oder besser dem anderen
oder der anderen gegenüber kommunizieren zu können, was das gerade
bei einem ausgelöst hat, was die andere Person von sich gegeben hat
oder sucht. Das fand ich auch super spannend.

Henrik: Henrik Ja. Du nimmst mir
immer die inhaltlichen Punkte schon vorweg, aber ich, wenn ich sie in
einem Wort einfach zusammenfassen kann, es einfach. Ich finde einfach
deine Story und wie du, was er auch selbst sagt, wie du mit
gestaltest als Unternehmerin und wie du das Soziale mit
Wirtschaftlichem verbindest. Einfach sehr, sehr inspirierend. Und
daraus nehme ich für mich mit, es ist so ein Inspirationsfunke und
motiviert mich selbst auch mehr in der Hinsicht zu machen und fand
besonders beeindruckend, wie er eben auch durch Corona sag ich mal
Innovation betrieben habt und einfach euch ein ganz neues
Geschäftsmodell herausgesucht habt. Also auch wieder unter dem
Stern. Inspirierend und also vielen vielen Dank, dass du dabei warst.
Hast du noch ein letztes Wort?

Katharina Mayer: Danke für die
Einladung?

Henrik: Magst du noch etwas
loswerden? Okay, cool!

Daniel: Sehr cool.

Henrik: Dann sind wir schon
gespannt auf "Yes she can" und hoffen, dass es gut läuft.
Und danke dir noch bis bald.

Katharina Mayer: Wie schon
erwähnt ich bin schon nervös.

Henrik: Und was hast du aus der
Folge mitgenommen? Hast du selbst Fragen an unsere Gäste?

Daniel: Schreib uns über den
Kanal deiner Wahl oder an Gude@7-Essenzen.de .

Henrik: Zusätzlich wenn du noch
weitere Storys zu Gründerinnen und Gründer suchst, schau einfach
gerne mal bei Startbase.de vorbei. Bis zum nächsten mal, Ciao ciao!

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