Robotik aus Hessen

13 Millionen Euro für Kakerlaken aus Kassel - SWARM Biotactics

13 Millionen Euro für SWARM Biotactics. Bio-Roboter auf Insektenbasis gehen vom Labor in den Einsatz.
News von Marc Nemitz Marc Nemitz · Kassel, 24. Juni 2025

Das Robotik-Startup SWARM Biotactics hat eine Seed-Finanzierungsrunde über 10 Millionen Euro abgeschlossen. Damit steigt das insgesamt eingeworbene Kapital des Unternehmens auf 13 Millionen Euro, einschließlich einer früheren Pre-Seed-Finanzierung. Die Runde wurde von einem internationalen Konsortium unterstützt, darunter Vertex Ventures US, Possible Ventures und Capnamic, die bereits in der Frühphase investiert hatten. Bestehende Investoren beteiligten sich ebenfalls erneut.

Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen seine bio-robotischen Systeme vom Labor in den realen Einsatz bringen – zunächst in Pilotprojekten mit Sicherheits- und Rettungsorganisationen.

Maschinen, wo keine Maschinen hinkommen

SWARM Biotactics entwickelt eine neue Art von Robotik: lebende Insekten, ausgestattet mit einem Sensor-Rucksack, der Navigation, Datenerfassung und Kommunikation in Echtzeit ermöglicht. Diese bio-robotischen Schwärme können sich in Umgebungen bewegen, in denen klassische Roboter oder Drohnen an ihre Grenzen stoßen. Dies passiert etwa bei Gebäudeeinstürzen, in unterirdischen Anlagen oder in politisch sensiblen Zonen.

SWARM baut eine neue Robotergeneration auf – biologisch, intelligent, skalierbar und einsatzfähig in extremen Umgebungen.

Stefan Wilhelm, CEO Swarm Biotactics

Herzstück der Technologie ist ein eigens entwickeltes Backpack, das auf Insekten wie Schaben montiert wird und Steuerung, Sensorik sowie eine sichere Datenübertragung ermöglicht. Die bio-robotischen Schwärme lassen sich koordinieren und gezielt in schwer zugängliche Bereiche schicken.

Geschäftsmodell: Biologische Robotik als Plattform

Das Unternehmen verfolgt ein Plattformmodell, das sowohl Hardware als auch Software umfasst. Es richtet sich an Kunden aus den Bereichen Verteidigung, Zivilschutz, Sicherheitsbehörden und Industrie. Der wirtschaftliche Fokus liegt auf der Kombination von:

  • Bereitstellung biologisch integrierter Robotereinheiten (insektenbasierte Plattformen mit Steuerungsmodul)
  • Software zur Schwarmsteuerung und Datenauswertung
  • Lösungen für spezifische Einsatzszenarien in Zusammenarbeit mit staatlichen oder industriellen Partnern

SWARM positioniert sich damit als Anbieter einer skalierbaren Lösung für die schnelle Datenerfassung in unzugänglichen oder risikobehafteten Umgebungen.

Von der Forschung in den Einsatz

Mit dem neu eingeworbenen Kapital will SWARM nun den Übergang von der Forschung zur Einsatzfähigkeit vollziehen. Das Unternehmen plant unter anderem:

  • Pilotprojekte in Europa und Nordamerika mit Behörden und Organisationen für Sicherheits- und Katastrophenschutz
  • Skalierung der Produktion der eigens entwickelten Sensor-Rucksäcke und Steuerungssysteme
  • Aufbau internationaler Teams in den Bereichen Insektenneurobiologie, KI, Robotik und Systemintegration
  • Erweiterung der Standorte in Kassel und San Francisco für Forschung, Entwicklung und Markteintritt

Laut CEO Stefan Wilhelm sei die Nachfrage nach verlässlichen, autonomen Lösungen in sicherheitskritischen Bereichen deutlich gestiegen:

Ein Startup mit sicherheitsrelevantem Potenzial

Gegründet 2024, agiert SWARM Biotactics an der Schnittstelle von Biotechnologie, Robotik und künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, eine Plattform bereitzustellen, die flexibel auf unterschiedliche Einsatzszenarien reagiert und dort Informationen liefert, wo digitale Systeme bisher kaum Zugang hatten. Mit 13 Millionen Euro Kapital und wachsender internationaler Aufmerksamkeit positioniert sich das Unternehmen als Pionier einer neuen Robotik-Kategorie, die künftig eine entscheidende Rolle in sicherheitsrelevanten Anwendungen spielen könnte.


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