CGC Genomics sammelt 1,7 Millionen Euro ein

Marc Nemitz Marc Nemitz | 14.04.2025

CGC Genomics entwickelt mit Qnomx eine KI-Lösung für die Krebsdiagnostik und sichert sich eine Finanzierung von 1,7 Millionen Euro für klinische Tests und Markteintritt.

Basel, 14. April 2025 - Das Schweizer HealthTech-Startup CGC Genomics hat 1,7 Millionen Euro eingesammelt. Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen seine GenAI-Plattform Qnomx weiterentwickeln. Ziel ist es, die Interpretation von Krebsgenomdaten zu erleichtern. Zu den Investoren gehören unter anderem Heal Capital, better ventures und Becker Ventures.

Große Hürden bei der Interpretation von Krebsdaten

Krebs ist weltweit auf dem Vormarsch. Allein im Jahr 2022 wurden mehr als 20 Millionen neue Fälle registriert. Für eine gezielte Behandlung ist die Analyse von Tumorgenomen wichtig. Diese erfolgt meist über sogenannte Next Generation Sequencing (NGS)-Verfahren.

Doch obwohl Leitlinien den Einsatz von NGS empfehlen, erhalten nur 20 bis 30 Prozent der Patientinnen und Patienten eine entsprechende Analyse. Viele Onkologen empfinden die Berichte als zu komplex. Eine sichere Therapieentscheidung wird dadurch erschwert. Rund 80 Prozent der befragten Ärzte berichten, dass die Interpretation der Daten viel Zeit und Fachwissen erfordert.

Qnomx soll die Auswertung vereinfachen

Hier setzt Qnomx an. Die KI-basierte Plattform verarbeitet die Ergebnisse der genetischen Analysen. Sie erstellt daraus klinisch relevante und leicht verständliche Zusammenfassungen. Statt zwei Stunden dauert die Auswertung nur noch wenige Minuten. Erste interne Tests zeigen deutliche Effizienzgewinne. Diese werden jetzt in Pilotprojekten mit Labor Becker und der OnkoMedeor Gruppe überprüft.

Diagnostik skaliert – aber Interpretation nicht. Genau das ändern wir mit Qnomx

Dr. Joerg Hoelzing, Co-CEO von CGC Genomics

Qnomx bietet die Zusammenfassungen in der jeweiligen Landessprache an. Dabei bleibt ein Mensch als Kontrollinstanz ("Human in the Loop") stets eingebunden.

Regulierte KI-Lösung aus Europa

CGC Genomics will Qnomx als erste medizinisch zertifizierte Generative-AI-Lösung für die Krebsdiagnostik auf den Markt bringen. Dafür hält sich das Unternehmen an die europäischen Vorschriften wie IVDR, MDR und den neuen AI Act.

Die Plattform entsteht unter einem ISO 13485-zertifizierten Qualitätsmanagementsystem. Damit soll Qnomx eine geprüfte Alternative zu unregulierten KI-Tools wie ChatGPT bieten, die teilweise schon in Kliniken genutzt werden. James Creeden, ebenfalls Co-CEO von CGC Genomics, betont: „Mit Qnomx ermöglichen wir präzisere Therapien und entlasten gleichzeitig das medizinische Personal.“

Investoren setzen auf Präzisionsmedizin

Das Kapital aus der Pre-Seed-Runde soll in die klinische Validierung, den Markteintritt und die internationale Expansion fließen. Neben Heal Capital und better ventures beteiligen sich auch Springboard Health Angels, Superangels und Becker Ventures.

Künstliche Intelligenz wird das Gesundheitswesen verändern – aber nur, wenn sie reguliert und verantwortungsvoll eingesetzt wird. CGC Genomics zeigt, wie das geht.

Tina Dreimann von better ventures

Christian Lautner von Heal Capital erklärt: „Qnomx adressiert eine zentrale Herausforderung: genomische Daten wirklich nutzbar zu machen.“ Auch Marc Becker, Geschäftsführer von Labor Becker, lobt die Plattform: „Die Zusammenarbeit mit CGC Genomics wird die Effizienz und Qualität unseres NGS-Prozesses weiter steigern.

Erfahrenes Team

CGC Genomics wurde 2023 gegründet. Das Gründerteam bringt Fachwissen aus Medizin, Künstlicher Intelligenz und Unternehmensführung zusammen. James Creeden war zuvor in führenden Positionen bei Roche und Foundation Medicine tätig. Joerg Hoelzing sammelte Erfahrungen unter anderem bei Roche Diagnostics und mySugr. Seit April 2025 verstärkt Marcus Olivecrona das Team als CTO. Er bringt Expertise aus der KI-Entwicklung medizinischer Software mit.


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