Accelerator

Definition

Unter einem Accelerator versteht man ein zeitlich befristetes Programm, bei dem Start-ups durch intensives Coaching und Mentoring im Aufbau ihres Unternehmens unterstützt werden. Ziel eines Accelerator Programms ist dabei das Wachstum eines bereits vorhandenen Geschäftsmodells zu beschleunigen und gemeinsam mit dem Start-up möglichst schnell ein marktreifes Produkt oder eine Dienstleistung zu entwickeln. Hierbei grenzt sich eine Accelerator von einem Inkubator ab, bei dem zunächst die Entwicklung der Geschäftsidee im Vordergrund steht. Aufgrund der kurzen Dauer eines Accelerator Programms, von meist drei bis sechs Monaten , hat ein Accelerator einen gewissen "Bootcamp"-Charakter. Innerhalb kürzester Zeit werden meist mehrere Start-ups gemeinsam gecoacht und unterstützt, um nach einigen arbeitsintensiven Wochen ein marktreifes Produkt zu erstellen. Der Accelerator agiert hier als ein Wachstumsbeschleuniger. Am Ende des Programms steht dann meist ein sogenannter "Demo-Day", hier erhalten die teilnehmenden Start-ups die Möglichkeit ihr nun marktreifes Produkt oder ihre Dienstleistung vor Investoren und Corporates zu präsentieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Funktion eines Accelerators

Mentoring und Unterstützung

In erster Linie dient ein Accelerator dazu noch junge Start-up im Aufbau ihres Unternehmens zu unterstützen. Hierzu wird den teilnehmenden Start-ups ein Netzwerk aus Experten und Mentoren zur Verfügung gestellt, mit denen gemeinsam am Aufbau eines erfolgreichen Geschäftsmodells gearbeitet wird.

Finanzierung

Die Finanzierung steht bei einem Accelerator weniger im Vordergrund, anstelle von Geld fließt hier eher das Wissen. Allerdings gibt es dennoch einige Accelerator Programme, die den Start-ups eine Anschubfinanzierung zur Verfügung stellen. Besonders gängig ist auch die Finanzierung der Gründergehälter, die ohne den Accelerator aufgrund noch ausbleibender Umsätze meist nicht selber geleistet werden können. Meist bewegen sich die Finanzierungssummen in einem Rahmen zwischen 20.000 € und 100.000 €.

Bereitstellung von Ressourcen

Neben Geld und vor allem der professionellen Unterstützung wird den teilnehmenden Start-up oftmals auch ein Arbeitsplatz mit vorhandener Infrastruktur und weiteren Arbeitsmitteln zur Verfügung gestellt. Oftmals handelt es sich hier um Co-Working Spaces, bei denen die Start-ups innerhalb des Programms gemeinsam mit anderen Start-ups einen Arbeitsplatz in einem innovativen und kreativem Arbeitsumfeld zur Verfügung gestellt bekommen.

Für wen eignet sich die Teilnahme an einem Accelerator?

Acceleratoren richten sich im Vergleich zu Inkubatoren vorwiegend an Startups, die bereits ein Geschäftsmodell besitzen. Der Accelerator greift diesen Start-ups unter die Arme und verhilft ihnen mittels geeignetem Coaching und der Bereitstellung von Ressourcen zu einem erfolgreichem Ausbau des Geschäftsmodells an dessen Ende ein marktreifes Produkt entsteht. Der Accelerator richtet sich also an Start-ups, die bereits über die erste Ideenfindung hinaus sind und bereit sind, mit ihrem Geschäftsmodell den Markt zu erobern. Der Accelerator agiert hierbei als eine Art Wachstumsbeschleuniger. Wer auf der Suche nach Startkapital ist, der sollte sich allerdings lieber an einen Inkubator richten, denn bei Accelerator Programmen steht die Beratung und der Wissensaustausch, nicht aber das Kapital, im Vordergrund.

Ablauf eines Accelerator Programms

Zu Beginn eines jeweiligen Accelerator Programms steht natürlich die Bewerbungsphase der Start-ups. Diejenigen Start-ups, die Interesse an einer Teilnahme haben, sollten sich mit einem aussagekräftigem Pitchdeck und gegebenfalls auch schon mit einem Businessplan oder MVP (je nach Accelerator) bei dem Programm ihrer Wahl bewerben. Nach einer Vorauswahl folgt dann meist die Vorstellung vor einer Jury, die über die Teilnahme der Start-ups entscheidet. Nachdem ein Start-up in das Programm aufgenommen wurde, beginnt die drei bis sechsmonatige Mentoringphase. In dieser Zeit wird mithilfe verschiedener Coachings das Geschäftsmodell soweit ausgearbeitet, dass am Ende ein marktreifes Produkt oder eine Dienstleistung steht.

Die meisten Accelerator Programmen gipfeln nach einer intensiven Erarbeitungs- und Coachingphase dann in einem "Demo-Day". Bei diesem erhalten die teilnehmenden Start-ups die Möglichkeit ihr Produkt oder ihre Diensleistung nun potentiellen Investoren vorzustellen und Kontakte zu relevanten Akteuren zu knüpfen.

Tipps zur erfolgreichen Teilnahme

Ziele setzen

Damit sich die Teilnahme an einem Accelerator Programm auch lohnt, solltet ihr euch im Vorhinein auf jeden Fall Gedanken darüber machen, was eure Ziele sind. Setzt euch zu Beginn der Teilnahme Schwerpunkte, an denen ihr arbeiten möchtet und validiert am Ende wie gut ihr diese Ziele erreichen konntet.

Ausreichend Zeit einplanen

Ein Accelerator Programm ist meist zeitlich begrenzt, daher solltet ihr euch während des Programms auf sehr arbeitsintensive Monate einstellen und hierfür ausreichend Zeit einplanen.

Ergebnisse konsequent umsetzen

Nach der Teilnahme solltet ihr die erarbeiteten Ergebnisse aus dem Accelerator Programm konsequent in eurem Start-up umsetzen.

Wo finde ich den passenden Accelerator?

Acceleratoren gibt es einige, welcher für euch der Passende ist, richtet sich meist nach dem Fokus des Accelerators. Hier unterscheiden sich die Programme häufig nach Branche und Unternehmensphase. Die meisten Acceleratoren fokussieren sich auf noch sehr junge Start-ups, dennoch haben sie oft unterschiedliche Anforderungen, wie weit ihr bereits in eurer Produkt- und Geschäftsentwicklung vorangeschritten sein müsst. Um nun den idealen Accelerator für euer Start-up zu finden gibt es verschiedene Wege:

1) Startbase Datenbank

Wenn ihr auf der Suche nach einem geeigneten Accelerator seid, dann schaut auf jeden Fall mal in unserer Datenbank vorbei. Hier haben wir deutschlandweit über 100 Acceleratoren aufgelistet: https://www.startbase.de/accelerators/.

2) Große Konzerne

Eine weitere Möglichkeit einen Accelerator zu finden, bietet sich durch die Recherche bei großen Konzernen. Oftmals gibt es hier branchenspezifische Programme, die von den jeweiligen Unternehmen angeboten werden. Die Unternehmen erhoffen sich hierdurch innovative Start-ups mit neuen Geschäftsideen zu finden und ihr könnt von dem Fachwissen und Branchen Know-how sicher Einiges lernen.

3) Universitäten & öffentliche Einrichtungen

Darüber hinaus besteht natürlich auch die Möglichkeit über Universitäten oder andere öffentliche Einrichtungen an den geeigneten Accelerator zu gelangen. Hier bietet sich eine breitgefächerte Recherche an.

Abgrenzung zum Inkubator

Unternehmensphase

Wie bereits erwähnt ähneln sich die beiden Förderprogrammen des Accelerators und Inkubators in einigen Punkte, allerdings gibt es auch große Unterschiede und Abgrenzungen. So z.B. richtet sich ein Inkubator an noch sehr junge Start-ups, die zu Beginn ihrer Gründungsphase stehen und Unterstützung in der Entwicklung einer Geschäftsidee benötigen. Acceleratoren hingegen unterstützen Start-ups, die bereits eine Geschäftsidee und ein erstes Geschäftsmodell entwickelt haben.

Finanzierung

Auch im Rahmen der Finanzierung unterscheiden sich die beiden Programme. Während es bei einem Inkubator meist eine Anschubfinanzierung für das Start-up gibt, die sich innerhalb eines Rahmens von 25.000 € - 250.000 € bewegt, so ist eine Finanzierung bei Acceleratorprogrammen seltener. Wenn es hier zu einer Finanzierung kommt so ist diese meist zwischen 20.000 € und 100.000 €. Hierfür müssen Gründerinnen und Gründer dann rund 5 -20 % ihrer Unternehmensanteile abgeben.

Zeitliche Begrenzung

Einer der bedeutendsten Unterschiede dieser beiden Programme stellt allerdings die zeitliche Komponente dar. Während bei einem Accelerator die Dauer des Programms meist auf einen kurzen Zeitraum begrenzt ist und das Programm daher einen straffen Zeitplan aufweist, setzen Inkubatoren eher auf eine längerfristige Betreuung, bei der die Start-ups über einen langen Zeitraum begleitet werden und ihre Ideen in individuellem Tempo ausarbeiten können.

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