MVP

Die Abkürzung MVP steht für Minimum Viable Product und bedeutet so viel wie minimal funktionsfähiges Produkt. Unter einem MVP versteht man also die erste funktionsfähige Variante eines Produktes. Diese wird schnellstmöglich auf den Markt gebracht, um direktes Nutzerfeedback zu erhalten und das Produkt gemeinsam mit der Zielgruppe zu entwickeln.

Hintergrund

Der Begriff MVP stammt aus dem Kerngedanken der Lean Startup Methode und wurde im Jahr 2001 von dem Unternehmer Frank Robinson geprägt.

Der Student der Computerwissenschaften Eric Ries und sein Dozent Steve Blank verwendeten den Begriff als ein wesentliches Element der Lean Start-up Methode, bei der es darum geht, ein Produkt so schnell wie möglich an den Markt zu bringen, um frühzeitig Feedback der Anwender zu erhalten und das Produkt nah an den Bedürfnissen der Zielgruppe zu entwickeln.

Warum sollte man ein MVP auf den Markt bringen?

Und genau das ist auch das Ziel des MVPs. Das erste funktionsfähige Produkt wird so schnell wie möglich auf den Markt gebracht , um Fehlinvestitionen möglichst gering zu halten und das Produkt sehr nach an den wirklichen Markt- bzw. Kundenbedürfnissen zu entwickeln.

Was ist ein MVP?

Dabei ist es bei der Entwicklung eines MVPs wichtig, nicht lange und detailliert das perfekte Produkt zu planen, sondern direkt ein Kundenbedürfnis zu lösen und mit einem noch umperfekten Produkt in den Markt zu gehen, um das Nutzerfeedback einzuholen.

MVP Darstellung von Henrik Kniberg ©Henrik Kniberg

Dabei ist nicht gemeint, dass man das Endprodukt bereits kennt und wesentliche Elemente weglässt, wie z.B. beim Auto. Man weiß man möchte am Ende ein Auto auf den Markt bringen, es ist aber anfangs noch zu zeit- und kostenaufwändig das gesamte Auto auf den Markt zu bringen, daher fängt man zunächst mit einem Rad an, dann zwei Räder und so weiter. Hierbei handelt es sich nicht um ein MVP, denn das ursprüngliche Kundenbedürfnis, das man mit einem Auto befriedigen möchte, nämlich von A nach B zu kommen, wird mit einem einzelnen Rad nicht gelöst.

Vielmehr wäre hier eine Überlegung, wie man das Kundenbedürfnis mit einfachen Mitteln lösen und ein passendes Produkt dazu auf den Markt bringen kann. Daher wäre beispielsweise zunächst die Entwicklung eines Skateboards denkbar. Nachdem die Kunden nun Feedback dazu gegeben haben z.B. das es sich schwer lenken lässt, würde man dann das Produkt weiter verbessern und einen Roller auf den Markt bringen. So würde es dann weitergehen über ein Fahrrad, dann ein Motorrad bis hin zum Auto. Der Kerngedanke ist dabei immer die iterative Weiterentwicklung eines Produktes anhand des Nutzerfeedbacks.

Der sich ständig wiederholende Kreislauf einer Produktentwicklung mittels MVP besteht daher aus einer ersten Idee, die umgesetzt wird in ein Produkt. Das Produkt wird dann am Markt getestet und aus dem Feedback, dass man erhält kann man lernen und eine neue Idee entwicklen, aus der dann wieder ein verbessertes Produkt wird usw.

Vorteile eines MVPs

Die Vorteile einer Produktentwicklung mittels MVPs liegen definitiv in der Kosteneinsparung und Risikominimierung. Durch die Entwicklung eines Produktes eng am Kundenbedürfnis können Fehlinvestitionen vermieden werden und man kann sichergehen, dass man ein Produkt entwickelt, dass für die eigene Zielgruppe auch nutzen- und sinnstiftend ist. Vor allem bei langjährigen und detaillierte Produktplanungen kann es schnell sein, dass sich während der Entwicklungsphase die Marktgegebenheiten oder Kundenbedürfnisse geändert haben. So kann es schnell zu Fehlinvestitionen kommen und man entwickelt ein Produkt, dass am Ende weder gebraucht noch gekauft. Um dies zu verhindert bietet die Produktentwicklung mittels eines MVPs deutliche Vorteile.

Nachteile eines MVPs

Einer der Nachteile der Produktentwicklung mittels MVPs ist, dass man sich durch die endlose Wiederholung von Produktiterationen schnell verzetteln kann. Darüber hinaus wird an MVPs oftmals kritisiert, dass zunehmend mehr unfertige Produkte auf den Markt kommen, die sich dort langfristig nicht behaupten können. Allerdings ist dies ja auch nicht das Ziel eines MVPs.

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