Den richtigen Business Angel finden - mit Tim Schumacher (Eyeo)

Venture.tv
André Vollbracht

04.04.2018 · © André Vollbracht

Den richtigen Business Angel finden - mit Tim Schumacher (Eyeo)

Andrè Vollbracht: Den folgenden
Interviewpartner und viele weitere Speaker erlebt ihr live beim
Start-up Camp am 12. und 13. April in Berlin. Herzlich willkommen bei
VentureTV! Wie findet man als Start-up eigentlich einen Angel
Investor und dann möglichst auch noch den besten Angel Investor, den
es gibt? Das fragen wir jetzt jemanden, der sich damit auskennt, weil
er wirklich diverse Angel Investments schon gemacht hat, selber
Gründer von diversen Start-ups war. Herzlich willkommen Tim
Schumacher.

Tim Schumacher: Hallo Andrè!

Andrè Vollbracht: Korrekterweise.
Herzlich willkommen! Müsste ja andersherum lauten Wir sind nämlich
hier bei euch in Köln, bei eyeo, einem deiner Investments. Produzent
vom ziemlich bekannten Adblock Plus. Und da sind wir in euren
heiligen Hallen gerade und sitzen im Musikzimmer. Wenn ihr euch
wundert, was das hier hinter uns ist, wer ist das hier?

Tim Schumacher: Rockstars! Nicht
die Online-Marketing Rockstars.

Andrè Vollbracht: Aber so in
der Art sieht auf jeden Fall ziemlich gut aus. Ja, und wie ich gerade
schon angekündigt habe unser Thema ist heute Angel Investments. Du
hast selber gegründet, du hast Sedo unter anderem gegründet. Und
was dann als na ja, sehr früher Investor und teilweise Mitgründer
bei bei verschiedenen Start-ups mit dabei bist bei noch mehr
Start-ups als Investor dabei. Und ja, das bringt uns gleich zur
spannendsten Frage für euch wahrscheinlich. Wie finde ich als
Start-up meinen Angel Investor, der mir das erste oder zweite Geld
gibt?

Tim Schumacher: Also ich glaube
erst mal muss man rausgehen als Start-up. Manche denken ja, ich habe
jetzt eine tolle Idee und ich erzähl dir niemanden. Das ist
natürlich völliger Quatsch. Also mal rausgehen, mit vielen Leuten
reden. Natürlich gibt man Informationen nur in Häppchen ab. Man
sucht sich erst mal einen schnellen, den sogenannten Elevator Pitch.
Dann hat man vielleicht ein Seiter, dann hat man was Ausführliches.
Und natürlich öffnet man nun nach und nach sozusagen seine Daten
Schatulle. Aber am Anfang will ich rausgehen, möglichst vielen
Leuten mit der Idee reden und daraus ergeben sich ja natürlich schon
eine ganze Menge Anknüpfungspunkte. Also Leute aus der Branche, die
Interesse haben, andere Unternehmer, die Interesse haben, Fonds, VCs,
wer auch immer die Interesse haben. Und dann sollte man einfach erst
mal gucken, wie die Chemie ist, weil am Ende man man muss mit Angels,
wenn es gut läuft, viele, viele Jahre zusammenarbeiten. Gute Zeiten,
schlechte Zeiten. Man möchte mit den Menschen zusammenarbeiten und
am Ende entscheidet das da, ob man denjenigen mag und ob der einen
mag. Und da sollte man darauf achten und dann sollte man einfach ein
bisschen drauf gucken, glaube ich, dass man ein sehr diverses Set an
Angeles hat. Genauso wie jetzt man als Gründer nicht unbedingt
versuchen sollte, das drei Techies gründen oder auch drei BWLer
gründen. Das ist meistens nicht ganz so gut, sondern ein bisschen
ein bisschen komplementär sollte man auch gucken, dass man ein paar
Angels hat, die unterschiedliche Stärken mitbringen und einen an
unterschiedlichen Stellen helfen.

Andrè Vollbracht: Ja, okay,
also verschiedene Lektionen gelernt. Das erste sprecht über eure
Idee, weil wenn euch keiner kennt, dann kann auch keiner investieren.
Das zweite ist einfach Pass drauf auf, dass die Chemie stimmt. Das
dauert oft gar nicht so lange. Wenn man sich mit irgendwem
zusammensetzt, dann nach einer halben Stunde merkst du schon ganz
gut, ob der Fit irgendwo vorhanden ist. Ja, und das dritte, was du
gesagt hast, war einfach diverser. Also diversifiziert haben
Investoren Kreis der einen hilft hier, der andere hilft hier. Der
eine kennt sich vielleicht mit einer Marketing aus, der andere gut
mit Finanzierungsrunden, der andere vielleicht in rechtlichen Dingen
und so genau. Also ein guter Mix der Angels. Jetzt gibt es da draußen
manchmal die sogar ziemlich oft diese Aussage: Es ist kein Geld, da
ist das. Also würdest du dem, würdest dem zustimmen? Oder würdest
du sagen Hm, wenn ihr eure Idee kein Geld da ist, dann bitte
überdenkt noch mal eure Idee.

Tim Schumacher: Absolut. Es ist
massig Geld da. Genau. Wenn ihr kein Geld bekommt, liegt es entweder
daran, dass ihr noch nicht mit genügend Leuten gesprochen habt, dass
eure Idee schlecht ist oder dass euer Team schlecht ist oder alles
zusammen.

Andrè Vollbracht: Worst case
nicht gut. Wenn du selber jetzt auf die Jagd nach Start-ups gehst,
wonach suchst du deine perfekten Investments aus? Also gibt es da
irgendwie so ein so ein Set an Kriterien, das du im Kopf hast und
dann sagst Okay, das muss erfüllt sein, das und das und das, und
dann investiere ich. Oder ist das mehr ein Bauchgefühl? Was sind
deine Auswahlkriterien?

Tim Schumacher: Am Ende ist
schon viel Bauchgefühl dabei, aber es sind eigentlich immer wieder
dieselben Kriterien, die sich sozusagen im Bauch abspielen. Zum einen
muss mir die Idee gefallen und es ist natürlich auch leichter, dass
einem die Idee gefällt, wo man ein bisschen was man versteht. Also
mein Schwerpunkt liegt so im weitesten Sinne im Bereich Advertising
Marketing, Consumer Products aber schon Web basiert ein bisschen
SaaS, bisschen Market Places hört sich jetzt erstmal breit an, aber
eine ganze Menge Sachen, die ich nicht mache. So sehr viel Deep B2B
mache ich nicht. Hardware mache ich nicht. Auch reine jetzt Food
Produkte oder so was würde ich nicht machen. Gibt Biotech alles
mögliche. Also gibt es schon viele Sachen, die ich nicht mache. Also
die Idee muss irgendwie ein bisschen passen. Und dann ganz klar die
Gründer. Da muss der Funke überspringen und ich muss das Gefühl
haben, die Gründer haben wirklich Leidenschaft für das Thema. Wenn
ich mir angucke, meine bisherigen wirklich guten Investments, das
waren eben nicht Leute, die gesagt haben, sage ich mach es mal heute,
das und ach, das ist der nächste Hype, da springe ich auf das,
sondern das waren eben Leute, die oft völlig von fern von jeglichen
Moden und Trends gesagt haben: Das ist mein Thema, oder das war auch
schon mein Thema für die letzten paar Jahre. Und jetzt starte ich
damit richtig durch. Und das sind die besten Gründer.

Andrè Vollbracht: Wer ist denn
in deinem Portfolio drin?

Tim Schumacher: Ja, ein paar
Beispiele zu nennen, hier natürlich eyeo, wo wir gerade sitzen.
Wunderschönes Beispiel. Wladimir, der Gründer der der Extension
Adblock Plus, hat das Ding erstmal 5 Jahre selber entwickelt als
Hobby Projekt ohne einen Cent zu verdienen, weil er gesagt hat, ich
möchte das Internet von nerviger Werbung befreien. Das war seine
Mission und das ist bis heute unsere Mission. Andere Firmen wie
Ecosia schönes Beispiel Der Christian, der Gründer, der von der
Weltreise zurückgekommen ist, hat gesagt Das große Problem der Welt
ist die die Rodung und die mangelnde Aufforstung. Damit kann man,
wenn man Bäume pflanzt, ganz viele Probleme lösen. Und das müssen
wir auf skalierbare Weise tun. Mit einem Internet Thema. Und er hat
Ecosia.org gegründet, auch nie mit der Absicht damit reich zu
werden, sondern einfach aus Leidenschaft am Thema. Und diese diese
Beispiele sehe ich, sehe ich immer wieder. Oder die Sabine aus
München mit miomente.de das sind Gutscheine und und und. Eigene
konsumierbare Events, also Genuss Events, Kochkurse, Whiskey Kurse
solche Sachen. Die fand einfach das Thema Events total toll und das
Thema Kochen und Genuss und hat das zu ihrem Thema gemacht und macht
das seit vielen Jahren super erfolgreich. Und das sind eigentlich die
Art von Gründungen, die ich spannender finde als das x-te Konzept,
was man fertig aus der Schublade zieht.

Andrè Vollbracht: Ja, finden
denn deine Start-ups eher dich oder findest du deine Start-ups?

Tim Schumacher: Gibt beides.
Also spannend sind manchmal die Sachen, wo ich jemand finde, weil das
oft eben Sachen sind, die nicht unbedingt am Markt sind. Umgekehrt
habe ich auch ganz tolle Sachen, wo Leute auf mich zugekommen sind
aus meinem Netzwerk, andere Start-ups, die mich empfohlen haben,
andere Angels, mit denen ich investiert habe, die mich wiederum bei
einem Deal mitnehmen. Aber ich hatte auch gute Sachen, die wirklich
Cold Call mäßig auf mich zugekommen sind. Mit einer E-Mail, ohne
Ansprache, ohne ohne, ohne Intro, ohne alles. Und das hat auch schon
gut geklappt.

Andrè Vollbracht: Ist klar, es
gibt nicht den Königsweg.

Tim Schumacher: Nein, es gibt
nicht den Königsweg. Wobei ich schon sagen würde, wenn man eine
Intro Möglichkeit hat, sich eine gute Intro über eine Intro an die
man ran zu haben, ist eigentlich eher immer der bessere Weg.

Andrè Vollbracht: Jetzt bringst
du ja viel Erfahrung mit aus deiner Historie. Du hast selber
gegründet. Für mich auch schon mal ein Interview drüber gemacht.
Wenn ihr so ein bisschen in die Hintergründe einsteigen wollt, soll
ich das ans Herz gelegt für die, die jetzt nicht da rein schalten
wollen? Fasst dann noch mal kurz zusammen, was du überhaupt in
deiner unternehmerischen Vergangenheit so gemacht hast.

Tim Schumacher: Also ich habe
eigentlich quasi Unternehmertum geübt, muss man erst mal sagen. Seit
wir 14-15 waren, damals mit den ersten PCs und haben wir ein
Computerspiel programmiert, das lizenziert an einen Haufen Vereine
Bayern, Dortmund, alle möglichen und hatten dann plötzlich
haufenweise Computerspiele, die wir verticken mussten in den Anfängen
des Internets und haben sie darüber in E-Commerce eingestiegen. Das
war sozusagen meine erste Gründung, meine erste richtige Gründung
und das war da auch, wo wir uns kennengelernt haben und die ersten
Interviews gemacht haben. War glaube ich auch in deiner
Gründungsphase sozusagen war Sedo die Plattform für Internet
Domains, wo man Internet Domains kaufen und verkaufen kann. Kennt ja
auch jeder Gründer das Problem. Name ist eigentlich schon weg, den
man haben will und dann ist immer so eine Gratwanderung. Man will
natürlich keine oder kann auch keine Millionen dafür ausgeben. Aber
manchmal ist es besser dafür irgendwie ein paar Hundert Euro oder
ein paar Tausend Euro auszugeben als Schrott Namen zu zu holen. Und
das, das machen wir mit Sedo. Das habe ich 10 Jahre als Gründer und
CEO geführt. In der Spitze waren wir über 300 Mitarbeiter, waren
auch an der Börse notiert, haben mittlerweile wieder private, aber
auf jeden Fall eine sehr spannende Zeit. Und das in dieser Endphase
habe ich dann auch eyeo gegründet, zusammen mit mit Till und
Wladimir und ja, bin damit da seitdem auch semi-operativ tätig.

Andrè Vollbracht: Wenn du dir
anguckst, du erst mal erzählt, schon eine Weile her, war mal beim
Vortrag, da hast du gesagt, du fährst eigentlich ganz gut mit. Ja,
so sozusagen meta Konzepten, die irgendwie die sich oben drüber
setzen. Ich weiß gar nicht, ob die dich noch dran erinnern kannst,
dass du das mal gesagt hast. Was? Was würdest du darunter verstehen?

Tim Schumacher: Ja, das bezog
sich auf Sedo, aber auch auf andere. Man hat ja oft oder generell auf
Marktplätze, ich glaube, das war ein Hinweis, den ich über
Marktplätze gegeben hat als Marktplatz Gründer hat man immer das
Henne-Ei-Problem Du hast Angebot und Nachfrage und eigentlich kannst
du nicht beide gleichzeitig hochziehen. Und wenn du eine der beiden
Seiten mit dem Konzept löst, sprich meta, also übergeordnet im
Sinne, dass du wie wir bei Sedo zum Beispiel. Am Anfang haben wir
andere Domain Märkte durchsucht. Damit hatten wir sofort Angebot und
Angebot, kommt auch die Nachfrage und dann schaukelt man die andere
Seite wieder hoch. Oder zum Beispiel ein Investment, wo ich drin bin.
Das von von Nils und und Lukas aus aus Hamburg oder teilweise
Hamburg, teilweise Berlin ist JobLift, das ist eine Job Suchmaschine,
Meta Job Suchmaschine. Das ist eigentlich ein ganz, ganz ähnlicher
Ansatz. Einfach eine Aggregation von von von offenen Jobs. Und auch
das ist von der Grundidee natürlich viel besser als zu sagen wir
gründen jetzt einfach eine Jobbörse.

Andrè Vollbracht: Ja spannend,
so kleiner finde ich auch ziemlich sinnvoller Tipp, weil Marktplätze
sind natürlich sehr sehr heiß da draußen. Aber ja, es gibt auch
nichts, was so schwer zu gründen ist wie Marktplätze, weil eben das
Henne-Ei-Problem da ist. Also ziemlich guter Hack. Tatsächlich finde
ich, sich einfach oben drüber zu setzen. Dann macht es das nicht
ganz so schwer. Kommen wir noch mal zu den zu den Dingen, die du auf
jeden Fall vermeiden würdest. Also so, so Ideen, die zwar da draußen
sehr populär sind, wo du aber sagen würdest: Ah, da würde ich auf
jeden Fall die Finger von lassen, weil die Chance für Misserfolg
sehr, sehr hoch ist. Gibt es da irgendwie was, wo du sagen würdest:
Okay, das würde ich niemals machen, auch wenn da draußen alle
sagen: Na super.

Tim Schumacher: Also meine
persönliche Fail Branche ist eigentlich der Bereich im Bereich
Events, Event Ticketing, solche Dinge. Da habe ich eigentlich
konstant daneben gegriffen, weil ich gemerkt habe, es gibt einen
Platzhirschen im Deutschland und irgendwie macht der immer alles
platt und da es hat wirklich niemand, auch in Hype Phasen und auch
jeweils die besten Teams haben es in der Regel nie geschafft dagegen
anzukommen. Und Events ist so eine Sache. Da wollen ganz viele rein
junge Gründer selber auf Events Festival, Konzerte wie auch immer,
haben eine Affinität dazu, unterschätzen aber vollkommen, wie
schwierig es eigentlich ist. Und das ist tatsächlich bei mir der
Bereich, wo ich mittlerweile konsequenter war die Finger von lassen,
weil ich mir schon drei oder vier Mal die Finger verbrannt habe.

Andrè Vollbracht: Ja, alles
klar. Wenn du, wenn du Ausschau hält nach Start-ups, guckst du dir
dann eher Start-ups an, die ziemlich im Verborgenen arbeiten, aber da
sehr erfolgreich sind? Oder gehst du auch wirklich auf die krass
Consuming Themen, die möglichst auch jeder da draußen irgendwann
mal kennt? Also ist es manchmal besser Ideen auszuwählen, die völlig
unter dem Radar schweben? Oder hast du die besten Erfahrung gemacht
mit Themen, die eigentlich irgendwann ganz Deutschland nutzt?

Tim Schumacher: Ähm, schwierig.
Ich glaube besser ist tatsächlich auf die Themen im Verborgenen. Die
sind aber viel schwieriger rauszufinden, weil dazu muss man tief in
der Branche drin sein. Also in in AdTech Themen kann ich diese Sachen
auswählen, aber in allem anderen kann ich es nicht. Also zum
Beispiel eben B2B Start-ups, wo es um Themen geht. Ganz viele Themen
lösen ja auch Probleme in Großkonzernen und zu so was habe ich
überhaupt keine Affinität zu, weil ich nie in einem Konzern
gearbeitet habe und dann werde ich sie auch nie finden. Und wenn ich
sie finde, kann ich nicht seriös beurteilen, ob das jetzt vernünftig
ist oder Bullshit. Und bei den Consumer Themen kann man sich als
Konsument natürlich immer anmaßen, das beurteilen zu können. Es
fällt einem also der Zugang fällt mir da leichter. Man kann aber
genauso daneben liegen. Ich habe auch schon daneben gelegen, weil ich
dachte: Nee, das will doch kein Mensch. Aber trotzdem kann ein
Start-up erinnern. Da habe ich gesagt: Nee, das würde ich mir nie
irgendwie ins Wohnzimmer hängen. In dem Fall und es ist heute eines
der erfolgreichsten Start-up Deutschlands und ich hätte irgendwie in
der Seed Phase investieren können. Da hätte ich tatsächlich hören
müssen, dass eins der besten Teams auch war. Und am Ende ist das
Team wichtiger als die Idee. Das ist eine Binsenweisheit, die hört
man fast immer wieder und ein gutes Team findet eigentlich immer
einen Weg.

Andrè Vollbracht: Ja, alles
klar. Also auch spannend. Wie findet sich das richtige Team denn
eigentlich so? Ist das? Ist das Magie? Und passiert das einfach so?
Oder gibt es auch einen Weg, das Hardcore zusammen zu casten und
sagen Wir haben jetzt das Ziel, wir wollen das beste Team haben und
jetzt machen wir das auch? Was sind da deine Erfahrungen? Geht es wie
bei einer Boygroup mit zusammen casten? Oder sind das die
erfolgreichen Teams? Dann doch oft die Herzens Teams, die sich aus
der Schulzeit schon kennen, die 1000 Projekte schon zusammen gemacht
haben. Was wir zu sagen.

Tim Schumacher: Ich glaube
tatsächlich ist es letzteres. Also man kann natürlich gute Teams
casten, aber ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass man eher die
das erweiterte Management-Team oder das Management-Team, also das ist
quasi ein erweitertes Gründerteam gecastet. Aber das die ersten
Leute sich organisch gefunden haben müssen und auch wirklich
zueinander passen müssen. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber ist
zumindest. Eine Erfahrung, dass das nicht schlecht ist, weil das dann
doch die Leute zusammenschweißt und man einfach durch dick und dünn
geht zusammen.

Andrè Vollbracht: Und diese
Frage würde ich noch mal übertragen auf die Idee da haben wir ja
schon ein bisschen drüber gesprochen. Die Ideen, die oft wirklich
gut sind, sind die, die auch da Herzensthemen sind. Wenn ich jetzt
als Gründer losgehe und weiß eigentlich nur, ich will irgendwann
mal unfassbar erfolgreich, wenn ich weiß, da draußen wahrscheinlich
sogar die meisten von euch haben eher das Ziel, unfassbar erfolgreich
zu werden, als dass sie ein Herzensthema schon lange mit sich tragen
würden. Würdest du sagen: Boah, dann wird es echt schwierig? Oder
gibt es irgendwie auch für die, die eigentlich nur wissen, sie
wollen irgendwann erfolgreicher Unternehmer werden? Gibt es da auch
irgendwie eine Methodik, um möglichst erfolgreich und strukturiert
sich an Ideen und gute Märkte ran zu arbeiten?

Tim Schumacher: Klar, es gibt
schon strukturierte Weisen zur Ideenfindung. Jetzt mal so was wie
Business Model kann was die bekannten, die bekannten Methoden. Aber
am Ende glaube ich, ist es schon wichtig, so eine Grundtendenz zu
haben. Also klar am Ende, dass die exakte Idee, dass man die nicht
von Anfang weiß und dass die sich verändern kann, ist klar. Aber
ich glaube, dass man so völlig Branchen frei operiert, daran glaube
ich nicht so richtig, weil am Ende passiert sonst was. Das sehe ich
auch in negativ Fällen bei vielen Gründern. Da ist jetzt ein Thema,
ist dieses Jahr hip und dann kommt oder was weiß ich. Letztes Jahr
war Virtual Reality um, die war hip und dann springen alle drauf und
dann kommt jetzt dieser Bitcoin um die Ecke und dann hat man ja einen
einen negativen Motivationsfaktor und der ist Neid. Und wenn da
draußen alle plötzlich mit Bitcoin Geld verdienen und du bist
Gründer der eigentlich nur erfolgreich sein, wenn es ist scheiße,
ich sitze hier noch auf meinem VR-Thema. Ich mache jetzt mal lieber
was mit Bitcoin und das ist das der einfachste Weg zu scheitern, sich
quasi von Neid oder von kurzfristigen Hypes leiten zu lassen. Wenn
man konsistent bei einem Thema ist wie A wird erfolgreich werden und
Bitcoin oder Blockchain wird in einer Weise auch erfolgreich werden.
KI und so weiter sowieso, dann ist das wunderbar. Aber man darf sich
natürlich nicht davon blenden lassen, dass es immer jemand gibt, der
eine größere Finanzierungsrunde hatte und immer ein Thema, was
heißer ist und ein Thema, wo jetzt heute die VCs mehr investieren
wollen als in deinem Ding. Und das, das kann man sich teilweise
kaputt machen dadurch. Deswegen finde ich tatsächlich die
Ideenfindung soll strukturiert sein, aber man sollte so eine
Leidenschaft haben. Und ich finde auch immer gut. Und bei mir hat das
meistens geklappt, dass Ideen aus einem tatsächlichen persönlichen
Need erfolgt sind. Wir sind damals in die Internet Webpräsenz
eingestiegen, weil wir 1000 Kartons mit Spielen hatten, die sich in
unseren Kinderzimmern gestapelt haben. Dann hatten wir das Internet
Business und hatten irgendwann ein Problem. Eine Domain zu finden
haben wir da raus Sedo gestartet und SEO war irgendwann ein Werbe
Vermarkter. Und Werbe Vermarkter haben ein Problem mit Adblock ging
und daraus ist Adblock Plus entstanden. Also tatsächlich von der
Idee Logik her. Und auch hier wieder sehen wir viele Sachen für
Entwicklungen, die passieren, weil Networking ein Thema ist. Und so
dreht sich die Welt weiter. Und ich glaube, so hat jeder in seinem
Bereich und jeder seiner Branche Sachen, wo er oder sie sagt So, da
habe ich das Gefühl, da ist ein Need und den verfolge ich. Und das
ist viel stringenter und viel intrinsischer, als wenn man sich
irgendwie die letzte Marktanalyse von irgendwem anguckt und sagt: Da
passiert jetzt was und da will ich mal rein.

Andrè Vollbracht: Ja, spannend.
Also ich hoffe, das habt ihr euch auch ein bisschen was daraus
mitnehmen können aus diesem Gespräch. In der Tat ist das auch so,
dass die Stories, die ich draußen sehe, wenn ich so Gespräche mit
euch führe, sind dann die erfolgreichen Stories sind oft die, die
von Herzen kommen. Und ich sage auch wenn wenn du ein Thema
verfolgst, was dir gar nicht am Herzen liegt, dann hast du ja, wie du
sagst, erst mal diese Absprung Gefahr. Das eine Thema mag ich schon
nicht. Wenn ich ein noch besseres Thema sehe, dann springe ich sofort
rüber. Diese Gefahr gibt es natürlich, dass du keinen lang, keinen
Atem hast, der lange genug dauert. Das zweite Thema ist auch, dass
jede Gründung irgendwann schwierig wird und du kommst irgendwann
absolut in Probleme rein. Selbst wenn es eigentlich ganz gut läuft,
kommt irgendwann mal diese Phase, wo es dann doch nicht mehr gut
läuft. Und wenn du dann Thema hast, was du, was du gar nicht magst,
weil es dir nicht am Herzen liegt, dann stelle ich immer fest, dass
es da oft beendet wird an der Stelle. Und wenn du aber deine Herzens
Idee hast, dann ziehst du das einfach durch, weil du an die Idee
glaubst. Und da sind die die Probleme im Zweifelsfall auch eher egal.
Absolut. So ist es ja. Also von daher noch ein bisschen die 5 Cents
von dieser Seite von der Interviewer Seite dazugegeben. Wenn ihr
herausgefunden hat, der Tim, das ist ein cooler Typ, der könnte was
für uns sein als Investor, wo, wo, wo muss ich hinschreiben, wie
erreiche ich dich?

Tim Schumacher: Ach, ich bin
eigentlich auf den meisten Netzwerken vertreten. Sonst einfach meine
Website gehen. Schumacher.me. Kleine Anekdote am Rande Ich besitze
auch die Schuhmacher PD, die ist mir irgendwann mal in die Finger
geraten, nachdem das Michael Schumacher Management die schon vor über
10-12 Jahren hat flöten lassen. Also frei werden lassen. Und die ist
aber vermietet. Das ist also sozusagen meine Mietwohnung. Betongold.
Und dann bin ich auf die MIH umgestiegen. Also Schumacher.me. Und da
ist dann Kontaktmöglichkeit und auch links auf Twitter, LinkedIn und
so weiter. Ich bin da eigentlich recht einfach zu erreichen.

Andrè Vollbracht: Ja, sehr
schön. Ja, so muss das Interview eigentlich auch enden mit einem
Domain Experten. Diese kleine Anekdote in der Tat interessant. Also
da wissen Sie Bescheid. Ich hoffe, ihr konntet ein bisschen was
mitnehmen, wenn ihr euch für Adblock Plus interessiert. Das
Riesenthema ja auch in der letzten Zeit und spannend, um ein eigenes
Interview raus zu machen. Wir haben genau das gemacht. Und zwar
verlinke ich hier unter diesem Video das Video. Das Interview mit
Till Faida, Geschäftsführer von Adblock Plus. Ja, und da tauchen
wir voll ein ins Thema. Wie funktioniert das eigentlich? Warum gibt
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Wie funktioniert das Geschäftsmodell? Wie gesagt, da findet ihr
unter dem Video findet ihr den Link. Ich danke dir ganz herzlich,
dass du dabei warst. Alles Gute für alles weitere, was noch kommt
und bis zum nächsten Mal.

Tim Schumacher: Mach's gut!
Vielen Dank für das Interview und viel Spaß gleich mit meinem
Mitgründer Till. Genau.

Andrè Vollbracht: Sehr schön.
Macht's gut. Ciao, ciao.

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