ABSORA sichert 1,25 Millionen Euro Pre-Seed-Finanzierung für Industrialisierung von Mikroperforationsmaterial

Das Material-Startup ABSORA aus Bopfingen hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde über 1,25 Millionen Euro abgeschlossen. Die Runde wurde von den Venture-Capital-Investoren HEARTFELT_ und Marvelous angeführt, ergänzt durch Business Angels aus dem Netzwerk von better ventures, SB21 und weiteren Persönlichkeiten der deutschen Gründerszene.

Das frische Kapital soll vor allem dazu dienen, die patentierte Mikroperforationstechnologie HSA3 in eine skalierbare Serienproduktion zu überführen und erste industrielle Leuchtturmprojekte hochzufahren. Ziel ist der Eintritt in einen mehr als 200 Milliarden Euro schweren europäischen Markt für Leichtbau, Schallschutz und Filtration.

Industrielle Lärmdämpfung

In vielen Bereichen, wie von Kraftwerken über Maschinenräume bis hin zu Gebäuden und Fahrzeugen, dominieren heute teure, schwere oder umweltschädliche Dämmmaterialien den Markt. Produkte wie Steinwolle oder Schaumstoff arbeiten ineffizient, sind kaum recycelbar und bieten bei tiefen Frequenzen nur geringe Absorption.

Mit steigenden Anforderungen durch Gesetzgeber und Industrie wächst der Bedarf nach leichteren, nachhaltigeren und wirksameren Lösungen. ABSORA adressiert damit einen Markt mit enormem Handlungsdruck und hoher Wachstumsdynamik.

Mikroperforation mit breitem Wirkungsspektrum

ABSORA hat mit HSA3 ein industrielles Mikroperforationsmaterial entwickelt, das drei zentrale Funktionen vereint: es absorbiert Schall und Vibrationen breitbandig, reduziert Strömungswiderstand und ist gleichzeitig extrem leicht und hochfest. Zudem lässt es sich kostengünstiger herstellen als gängige Alternativen.

Unsere Vision ist, dass HSA3 überall dort eingesetzt wird, wo heute Blech verbaut wird – nur eben besser: leichter, leiser und nachhaltiger. Wir wollen das Tempotaschentuch des Metallbaus werden.

Johannes Kotte, CEO ABSORA

Das Material basiert auf zehn Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Johannes Härle, CTO des Unternehmens. Herzstück ist ein patentiertes Verfahren, das Mikroperforationen erstmals effizient und in industriellem Maßstab herstellbar macht.

Ein Erfinderteam mit Tradition und Wurzeln in Bopfingen

Die Technologie entstand nicht in einem Silicon-Valley-Labor, sondern in einer Erfinderwerkstatt in Bopfingen. CTO Härle stammt aus einer Familie mit über 150 erfolgreichen Industrialisierungen. Sein Vater, Hans A. Härle, entwickelte unter anderem den Sintermetall-Rußpartikelfilter für Dieselmotoren, abknickende Lenksäulen sowie Schallabsorber für die Luftfahrt.

Johannes Härle entwickelte HSA3 aus ersten Ideen in der Werkstatt bis hin zu einer marktfähigen materialtechnischen Innovation über Jahre weiter.

Investoren setzen auf Plattformpotenzial für ganze Branchen

Mehrere namhafte Angel-Investor:innen unterstützen die Runde, darunter Persönlichkeiten von goodgrow vc, Knälmann Venture Partners, Robert Levenhagen, Helmut Deschauer, Dominik Stiefermann, Freddy Martin sowie zahlreiche erfolgreiche Gründerinnen und Gründer aus dem SB21-Umfeld.

ABSORA vereint tiefes technisches Know-how mit mutiger Umsetzungskraft. Wir investieren hier nicht nur in ein Material, sondern in ein Plattformpotenzial für ganze Branchen.

Tina Dreimann, Gründerin von better ventures.

Erste Pilotprojekte laufen bereits

HSA3 wird bereits in verschiedenen industriellen Pilotumgebungen getestet, unter anderem in Gaskraftwerken, HVAC-Systemen und Schallschutzanwendungen. Gemeinsam mit der zur Samsung gehörenden FläktGroup arbeitet ABSORA an Produkten für die Luft- und Klimatechnik Allein in Europa belaufen sich die Zielmärkte für ABSORA auf über 200 Milliarden Euro mit jährlichen Wachstumsraten von mehr als acht Prozent.