Agate Sensors erhält €5,6 Mio. für Chip-basierte Spektroskopie in Alltagsgeräten

Das finnische Startup Agate Sensors bringt eine bahnbrechende Technologie aus der Laborspektroskopie in die Größe eines Mikrochips. Mit einer Finanzierungsrunde von €5,6 Mio. will das Unternehmen seine Produktionskapazitäten ausbauen und die Chip-Sensoren in Geräte wie Smartphones, Wearables und medizinische Geräte integrieren. Die Runde umfasst €4 Mio. Seed-Funding von Voima Ventures und LIFTT sowie €1,6 Mio. an Zuschüssen von Business Finland.
Die Chip-Sensoren von Agate ermöglichen es Kameras, die spektralen Signaturen von Materialien in Echtzeit zu analysieren und dies weit über das menschlich sichtbare Farbspektrum hinaus. Die Technologie unterscheidet Hunderte von Lichtbändern gleichzeitig und verleiht Maschinen so eine Art Supervision.
Software-definierte Spektroskopie
Ein einziger Sensor kann dank softwaredefinierter Funktionen zwischen verschiedenen Aufgaben wechseln, zum Beispiel von der Gesundheitsdiagnose bis zur Material- und Objekterkennung.
Wir haben einen Spektrometer, der bisher in spezialisierten Laboren eingesetzt wurde, klein und erschwinglich gemacht, sodass er in Alltagsgeräte passt
Tommi Leino, CEO von Agate Sensors
Die ersten Chips sollen noch Ende 2025 produziert werden, mit Proof-of-Concept-Demonstratoren im Jahr 2026 und den ersten kommerziellen Wearables voraussichtlich Ende 2027.
Anwendungen von Alltag bis Verteidigung
Agates Sensoren eröffnen neue Möglichkeiten in zahlreichen Branchen:
- Gesundheit und Wearables: Multi-Biomarker-Monitoring und Diagnosen in Echtzeit.
- Supply Chain & Fälschungsschutz: Erkennung von gefälschten Produkten.
- Landwirtschaft & Umwelt: Früherkennung von Pflanzenstress oder Schadstoffen.
- Verteidigung & Sicherheit: Erkennung von synthetischem Camouflage oder Fahrzeugtypen über Lacksignaturen.
„Diese Technologie verändert die Art und Weise, wie Maschinen ihre Umgebung wahrnehmen“, so Mikael Westerlund, CBO von Agate Sensors. „Wir schaffen eine neue Ebene lichtbasierter Intelligenz.“
Diese Technologie verändert die Art und Weise, wie Maschinen ihre Umgebung wahrnehmen. Wir schaffen eine neue Ebene lichtbasierter Intelligenz.
Mikael Westerlund, CBO von Agate Sensors
Forschung und Expertise
Die Plattform basiert auf über einem Jahrzehnt Forschung in Halbleiterphysik und Nanotechnologie an der Aalto University, erklärt CTO Dr. Andreas Liapis. Es ist das erste Mal, dass Laborqualität in die Form eines massenmarktfähigen Chips integriert wird.
Die Investoren sehen großes Potenzial. "Agate Sensors ist ein Sprung nach vorne in der hyperspektralen Sensorik – softwaredefiniert, skalierbar und leistungsstark", kommentiert Niko Elers, Investment Director bei Voima Ventures.
Europa und technologische Souveränität
Für LIFTT und die europäischen Investoren ist die Technologie auch eine strategische Investition: "Agate Sensors stärkt Europas technologische Souveränität in Verteidigung und Sicherheit. Erstmals können Maschinen verstehen, was sie sehen, auf eine Weise, die massentauglich ist", sagt Pierluigi Freni, Projektmanager bei LIFTT.
Die Finanzierungsrunde zeigt, dass Deep-Tech-Startups in Europa nicht nur innovative Produkte entwickeln, sondern auch Technologien mit strategischer Bedeutung für Gesundheit, Industrie und Sicherheit kommerzialisieren können.

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