Quartalsblick

BioNTech meldet Fortschritte bei Onkologiestrategie und solide Finanzbasis im zweiten Quartal 2025

BioNTech forciert Onkologie-Strategie und meldet starke Liquiditätsbasis trotz Verlusten. Der mRNA-Pionier plant die Übernahme von CureVac und sichert sich Milliarden-Deal mit BMS.
News von Marc Nemitz Marc Nemitz · Mainz, 04. August 2025

Die BioNTech SE hat ihre Ergebnisse für das zweite Quartal 2025 veröffentlicht und Einblicke in ihre strategische Geschäftsentwicklung gegeben. Trotz anhaltender Verluste stärkt das Unternehmen seine Position in der Onkologie, baut seine mRNA-Kompetenzen aus und bleibt finanziell solide aufgestellt.

Onkologie und mRNA-Technologie

Im Zentrum der Geschäftsentwicklung stehen zwei pan-tumorübergreifende Programme: ein mRNA-Krebsimmuntherapie-Kandidat und der bispezifische Antikörperkandidat BNT327, der sowohl PD-L1 als auch VEGF-A adressiert. Mit Bristol Myers Squibb (BMS) wurde eine strategische Kollaboration geschlossen, um ein breites klinisches Entwicklungsprogramm für BNT327 aufzusetzen. Beide Unternehmen teilen sich künftig Entwicklungs-, Produktionskosten und Gewinne.

Parallel gab BioNTech die geplante Übernahme von CureVac N.V. bekannt. Ein strategischer Schritt zur Stärkung der firmeneigenen mRNA-Plattformen, insbesondere in den Bereichen Design, Formulierung und Herstellung.

Umsatzwachstum bei anhaltendem Nettoverlust

BioNTech erzielte im zweiten Quartal 2025 einen Umsatz von 260,8 Mio. € (Q2 2024: 128,7 Mio. €), was hauptsächlich auf gestiegene Umsätze im COVID-19-Geschäft zurückzuführen ist. Der Nettoverlust reduzierte sich im Jahresvergleich von 807,8 Mio. € auf 386,6 Mio. €. Das Ergebnis pro Aktie belief sich auf -1,60 €.

Für das erste Halbjahr 2025 ergibt sich ein Umsatz von 443,6 Mio. € bei einem Nettoverlust von 802,4 Mio. €. Sowohl Forschungs- als auch Verwaltungskosten wurden gegenüber dem Vorjahreszeitraum reduziert, was u.a. auf eine Repriorisierung klinischer Studien und weniger externe Dienstleistungen zurückzuführen ist.

Strategische Finanzstärkung durch BMS-Kollaboration

BioNTech erwartet im dritten Quartal eine Vorabzahlung in Höhe von 1,5 Mrd. US-Dollar von BMS. Weitere unbedingte Zahlungen in Höhe von insgesamt 2 Mrd. US-Dollar sollen zwischen 2026 und 2028 erfolgen. Zudem besteht Anspruch auf bis zu 7,6 Mrd. US-Dollar an Meilensteinzahlungen im Verlauf der Entwicklungs- und Kommerzialisierungsphase von BNT327.

Die Vereinbarung sieht eine gleichwertige Aufteilung von Entwicklungskosten und Erlösen vor. Ein Modell, das für BioNTech planbare Einnahmen und zusätzliche Liquidität bedeutet.

Ein weiterer operativer Fortschritt: Die EU-Kommission hat den variantenangepassten COVID-19-Impfstoff von BioNTech zugelassen. Der Marktstart ist ab August 2025 geplant, allerdings abhängig von den Zulassungen in weiteren Märkten.

Finanzielle Basis bleibt solide

Unsere Maßnahmen greifen, die Kooperation mit BMS wird unsere finanzielle Basis weiter stärken.

Ramón Zapata, CFO Biontech

Zum Ende des Quartals verfügte BioNTech über 16 Mrd. € an Zahlungsmitteln und Wertpapieren. Der neue CFO Ramón Zapata sieht das Unternehmen strategisch gut aufgestell.

Ausblick bestätigt, Aktie tendiert freundlich

Trotz des Nettoverlusts bestätigt BioNTech die Finanzprognose für das Gesamtjahr 2025. Die operative Strategie bleibt langfristig auf eine führende Rolle im Bereich der personalisierten Onkologie ausgerichtet. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen zeigte sich die BioNTech-Aktie zunächst freundlich und legte im frühen Handel leicht zu.

Zu den geplanten Stellenstreichungen äußerte sich das Unternehmen jedoch nicht weiter. In Marburg sollen bei BioNTech zwischen 250 und 350 Vollzeitstellen bis spätestens 2027 entfallen. Der geplante Abbau sorgt in der Region für Widerstand: Rund 4.000 Menschen demonstrierten vergangene Woche gegen den Arbeitsplatzabbau. Insgesamt könnten am Pharmastandort Marburg bei BioNTech, CSL Behring und Nexelis bis zu 1.000 Stellen wegfallen.


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