Databricks wächst rasant und sammelt über vier Milliarden US-Dollar ein

Das Daten- und KI-Unternehmen Databricks setzt seinen Wachstumskurs mit hoher Geschwindigkeit fort. Wie das Unternehmen mitteilt, ist Databricks im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 55 Prozent gewachsen und hat im dritten Quartal eine annualisierte Umsatzrate von über 4,8 Milliarden US-Dollar erreicht. Parallel dazu schloss das Unternehmen eine Serie-L-Finanzierungsrunde über mehr als vier Milliarden US-Dollar ab, die Databricks mit 134 Milliarden US-Dollar bewertet.

Die Runde zählt zu den größten privaten Finanzierungen der vergangenen Jahre und wird von Insight Partners, Fidelity Management & Research Company sowie J.P. Morgan Asset Management angeführt. Zu den weiteren Investoren gehören unter anderem Andreessen Horowitz, BlackRock, Blackstone, Coatue, GIC, NEA, Temasek und Thrive Capital.

Beeindruckendes Wachstum, aber keine Garantie für Gewinne

Mit Blick auf europäische Maßstäbe sind die ausgewiesenen Kennzahlen außergewöhnlich. Mehrere Milliarden Dollar Umsatz, hohe Wachstumsraten und eine Bewertung im dreistelligen Milliardenbereich sind hierzulande selten. Dennoch erlauben diese Zahlen nur eine eingeschränkte Aussage über die langfristige Ertragskraft des Unternehmens.

Zwar weist Databricks für die vergangenen zwölf Monate einen positiven Free Cashflow aus, dies ist jedoch nicht gleichzusetzen mit nachhaltiger Profitabilität im klassischen Sinn. Insbesondere bei stark wachsenden Technologieunternehmen können hohe Investitionen in Produktentwicklung, Infrastruktur und Personal die Ergebnislage weiterhin belasten. Die aktuelle Finanzierungsrunde unterstreicht daher vor allem das Vertrauen der Investoren in das langfristige Marktpotenzial, weniger eine bereits abgeschlossene Phase wirtschaftlicher Reife.

Milliardenumsätze aus KI und Data Warehousing

Databricks profitiert von der zunehmenden Bedeutung datengetriebener Anwendungen und generativer KI in Unternehmen. Nach eigenen Angaben erzielt das Unternehmen inzwischen jeweils über eine Milliarde US-Dollar Umsatzrate aus dem klassischen Data-Warehousing-Geschäft sowie aus KI-Produkten.

Zu den weiteren Kennzahlen zählen eine Netto-Kundenbindungsrate von über 140 Prozent sowie mehr als 700 Kunden mit einer jährlichen Umsatzrate von über einer Million US-Dollar. Mehr als 20.000 Organisationen weltweit, darunter adidas, Bayer, Mastercard und über 60 Prozent der Fortune-500-Unternehmen, setzen auf die Plattform.

Fokus auf datenintelligente Anwendungen und KI-Agenten

Mit dem frischen Kapital will Databricks insbesondere drei strategische Produktbereiche weiter ausbauen. Dazu zählt Lakebase, eine serverlose Postgres-Datenbank, die für KI-Anwendungen konzipiert ist. Laut Databricks konnte das Produkt innerhalb weniger Monate Tausende Kunden gewinnen und wächst schneller als das etablierte Data-Warehousing-Angebot.

Darüber hinaus investiert das Unternehmen in Databricks Apps, eine Entwicklungs- und Bereitstellungsumgebung für Daten- und KI-Anwendungen, sowie in Agent Bricks, das Unternehmen beim Aufbau und Betrieb komplexer KI-Agenten auf Basis eigener Daten unterstützen soll. Ziel ist es, Unternehmen eine durchgängige Infrastruktur für sogenannte datenintelligente Anwendungen bereitzustellen.

Kapital auch für Mitarbeiterliquidität und Akquisitionen

Neben der Produktentwicklung soll ein Teil der Finanzierungsrunde auch der Bereitstellung von Liquidität für Mitarbeitende dienen. Zudem plant Databricks, das Kapital für strategische KI-Akquisitionen sowie für den Ausbau der eigenen Forschung zu nutzen.

Die Finanzierungsrunde unterstreicht die Ambition des Unternehmens, eine zentrale Rolle im globalen Markt für Daten- und KI-Infrastruktur einzunehmen. Ob es Databricks gelingt, das starke Wachstum mittelfristig in stabile Gewinne zu überführen, bleibt jedoch eine der zentralen Fragen für die nächste Phase der Unternehmensentwicklung.