Freiburger KI-Start-up peilt 4-Milliarden-Bewertung an

200 bis 300 Millionen Dollar frisches Kapital geplant
Gerade einmal 14 Monate nach der Gründung im August 2024 zählt Black Forest Labs bereits zu den Shootingstars der europäischen KI-Szene. Nach Informationen der FT soll das Unternehmen derzeit Gespräche mit internationalen VCs über eine neue Finanzierungsrunde führen. Das Ziel: 200 bis 300 Millionen US-Dollar an frischem Kapital.
Bereits seit der Series A ist der prominente Silicon-Valley-Investor Andreessen Horowitz (a16z) an Bord – und machte Black Forest Labs zum Einhorn und hat somit neben dem Berliner Startup n8n bewiesen, dass US Investoren die deutsche KI Szene ernst nehmen und beginnen schon in frühen Phasen zu investieren. Offiziell bestätigt hat das Startup die aktuelle Kapitalsuche nicht, doch mehrere Quellen, darunter das Handelsblatt, sprechen von laufenden Verhandlungen.
Vom Schwarzwald in die KI-Oberliga
Black Forest Labs hat sich mit seinen Flux-Modellen für KI-Bildgenerierung international einen Namen gemacht. Die Technologie erstellt aus Textbeschreibungen fotorealistische oder künstlerische Bilder – und konkurriert mit den Modellen von OpenAI, Google und Midjourney.
Nach Unternehmensangaben nutzen bereits große Tech-Player die Flux-Modelle, darunter Adobe, Microsoft, Netflix, Samsung, Canva und die Deutsche Telekom. Besonders Aufsehen erregte eine Partnerschaft mit Meta, die dem Startup über zwei Jahre hinweg 140 Millionen US-Dollar einbringen soll. Auch eine Integration der Modelle in Elon Musks Chatbot Grok (XAI) sorgte international für Schlagzeilen, wenn gleich XAI mittlerweile auf ein selbstentwickeltes Modell setzt.
Die Partnerschaft mit dem populären multi-modalen KI-Modell "Mistral" aus Frankreich wird hingegen weitergeführt. Die Kooperation mit Adobe mündet derweil sogar in eine direkte Integration in Photoshop, der Standardsoftware für viele Designer und Fotografen - Details dazu findet man in der letzten offiziellen Pressemitteilung der BFL.
100 Millionen Umsatz in nur einem Jahr
Seit August 2024 hat Black Forest Labs seinen jährlichen Umsatz laut t3n und Business Punk von null auf knapp 100 Millionen US-Dollar gesteigert. Mit einem Marktanteil von rund 86 Prozent im Bereich kommerzieller Bildgenerierung ist das Startup derzeit unangefochtener Marktführer in diesem Segment. Das Auftragsvolumen soll sich auf rund 350 Millionen US-Dollar belaufen.
Damit steht das Unternehmen kurz davor, nach der Münchner Rüstungs-KI Helsing (12 Milliarden Euro Bewertung) zum zweitwertvollsten KI-Startup Deutschlands aufzusteigen.
Wissenschaft trifft Unternehmertum
Gegründet wurde Black Forest Labs von Robin Rombach, Andreas Blattmann und Patrick Esser – drei Forschern, die zuvor an der LMU München unter dem renommierten KI-Professor Björn Ommer an generativen Modellen gearbeitet hatten. Ihre Arbeit legte den Grundstein für den weltbekannten Bildgenerator Stable Diffusion.
Wir sind entschlossen, den Industriestandard für generative Medien zu schaffen.
Das Startup setzt dabei auf ein hybrides Modell: Teile der Technologie werden Open Source angeboten, um die Entwickler:innen-Community zu stärken – ein Ansatz, der an den französischen KI-Pionier Mistral erinnert, mit dem Black Forest Labs inzwischen auch kooperiert.
Nächster Meilenstein: Video-KI im Anflug
Für Ende 2025 plant das Freiburger Team den Launch eines neuen KI-Modells zur Videogenerierung. Das Produkt soll qualitativ mit OpenAIs Sora konkurrieren – und könnte zum nächsten großen Wachstumstreiber werden.
Rekord Bewertung
Binnen weniger Monate auf eine 4-Milliarden Bewertung zu kommen, wäre ein Rekord in Deutschland. Ob es wirklich dazu kommt, werden die kommenden Wochen zeigen. Jedoch schon heute zeigt Black Forest Labs, dass Spitzenforschung und unternehmerischer Mut aus Deutschland internationale Relevanz haben können. Während US-Giganten wie OpenAI und Google mit Milliardenbudgets dominieren, beweist das Freiburger Startup, dass Innovation auch aus kleinen Teams kommen kann. Black Forest Labs ist mit Helsing und n8n eines der spannendsten KI-Start-ups, die Deutschland derzeit zu bieten hat.

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