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German Legal Tech Summit 2025 zieht über 800 Teilnehmende nach Hannover

Ausgebuchte Messe, starke Keynotes und klare Forderungen. Das war der German Legal Tech Summit 2025.
News von Marc Nemitz Marc Nemitz · Hannover, 08. Dezember 2025

Der German Legal Tech Summit hat sich drei Jahre nach seiner Premiere endgültig als bundesweite Veranstaltung für die digitale Zukunft des Rechtsmarkts etabliert. Rund 800 Fachbesucherinnen und Fachbesucher aus Kanzleien, Unternehmen, Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Legal-Tech-Startups kamen am 4. Dezember 2025 auf dem Messegelände Hannover zusammen. Schirmherrin war Bundesjustizministerin Dr. Stefanie Hubig.

Fokus auf Künstliche Intelligenz und die Zukunft juristischer Arbeit

Die Veranstaltung zeigte deutlich, wie stark KI die juristische Arbeit bereits verändert und welche Rolle sie künftig spielen wird. In Eröffnungsbeiträgen von Dr. Jochen Köckler (CEO der Deutschen Messe), Jörg Offenhausen sowie Dr. Benedikt Quarch (German Legal Tech Hub) wurde betont, dass die Branche im Wandel steht und Orientierung braucht.

Der Soziologe Prof. Harald Welzer widmete sich in seiner Keynote der Frage, was geschieht, wenn Denken und Kommunikation zunehmend automatisiert werden. KI könne zwar Datenmengen analysieren, aber nicht menschliche Kreativität oder das Unerwartete ersetzen. Vernetzung und soziale Interaktion blieben zentrale Fähigkeiten des Menschen.

Hohe Nachfrage nach Praxiswissen und Orientierung

Der Summit war komplett ausgebucht, sowohl die Ausstellung als auch die Workshops, Masterclasses und Podiumsdiskussionen. Die Hauptbühne moderierte Franca Lehfeldt. Sessions wie "Vom Prompt zum Daily Business" verdeutlichten die Bereitschaft der Teilnehmenden, digitale Werkzeuge nicht nur zu verstehen, sondern aktiv in ihren Arbeitsalltag zu integrieren.

Su Reiter (Reiter Media) gab zudem konkrete Handlungsempfehlungen zum digitalen Markenauftritt für Kanzleien, die im Publikum auf großes Interesse stießen.

Auch die niedersächsische Justizministerin Dr. Katrin Wahlmann war vor Ort und forderte bei ihrem Auftritt eine starken Weg zur Digitalisierung.

Wir brauchen die E-Akte – auf einer Papierakte kann keine KI laufen.

Dr. Katrin Wahlmann, Justizministerin Niedersachsen

In einer Podiumsdiskussion mit Stefanie Otte (Präsidentin OLG Celle), Prof. Dr. Volker Römermann (Humboldt-Universität zu Berlin) und Belit Onay (Oberbürgermeister Hannover) wurden Herausforderungen und regulatorische Fragen rund um KI im Rechtswesen beleuchtet.
Karsten Hardraht, Chefsyndikus der KfW, betonte die Bedeutung eines Zusammenspiels aus technischer Unterstützung und menschlichem Urteilsvermögen.

Ausstellung zeigt praxisnahe Legal-Tech-Lösungen

Die Aussteller präsentierten Technologien, die juristische Prozesse bereits heute spürbar verändern – darunter Automatisierung, Dokumentenmanagement und digitale Workflows. Zu den Teilnehmenden gehörten Unternehmen wie June, Dillitrust, BRYTER, Libra, Beck-Noxtua und Prime Legal AI.

Vielfalt, Nachwuchs und Innovation im Mittelpunkt

Der Summit setzte erneut ein starkes Zeichen für Diversität im Rechtsmarkt. Formate wie der Legal Tech Women Lunch, der Legal Fight Club und die Start-up Pitch Trophy boten Sichtbarkeit für junge Talente und neue Geschäftsmodelle.

Den Pitch-Wettbewerb 2025 gewann Nenna AI, ein KI-Modell mit Fokus auf Datenschutz. Gründer Lars Moll nahm die Auszeichnung auf der Summit-Bühne entgegen.

Ausblick auf 2026: Zwei-Tages-Event geplant

Für das kommende Jahr ist das Event erstmals als zweitägiger Summit vorgesehen. Die nächste Ausgabe findet am 2. und 3. Dezember 2026 erneut auf dem Messegelände Hannover statt.

Der Summit wurde 2023 gegründet und zählt heute zu den wichtigsten Veranstaltungen für Digitalisierung, KI und Innovation im Rechtsmarkt. Seit 2024 wird er gemeinsam von der Deutschen Messe AG und dem German Legal Tech Hub organisiert und versteht sich als zentrale Plattform für den interdisziplinären Austausch zwischen Recht, Technologie und Wirtschaft.


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