fahrerlose Mobilität

Grab investiert 60 Millionen Dollar in VayGrab investiert bis zu 410 Millionen US-Dollar in Berliner Vay

Der südostasiatische Mobilitätsriese Grab steigt beim Berliner Tech-Unternehmen Vay ein, das Autos per Fernsteuerung zum Kunden bringt. Die Partnerschaft soll Vays US-Expansion beschleunigen.
News von Marc Nemitz Marc Nemitz · Berlin, 11. November 2025

Grab Holdings Limited, eines der großen Techunternehmen Südostasiens, hat bekanntgegeben, in Vay Technology GmbH zu investieren. Das Berliner Startup gilt als Pionier im Bereich des sogenannten Remote Driving, bei dem Fahrzeuge von menschlichen Fahrern aus der Ferne gesteuert werden.

Die zunächst vereinbarte Investition umfasst 60 Millionen US-Dollar in bar, verbunden mit der Option auf eine weitere Beteiligung von bis zu 350 Millionen US-Dollar, falls innerhalb eines Jahres nach Abschluss der Transaktion bestimmte finanzielle und operative Meilensteine erreicht werden. Dazu zählen Umsatzwachstum, Expansion in zusätzliche US-Städte und regulatorische Zulassungen. Sollte Grab alle Optionen ziehen, könnte das Unternehmen mittelfristig sogar eine Mehrheitsbeteiligung an Vay erlangen.

Remote Driving als Brückentechnologie

Vay kombiniert technologische Innovation mit einem pragmatischen Mobilitätsansatz. Über die Vay-App können Kunden ein Elektrofahrzeug anfordern, das von einem Remote-Fahrer bis zu ihrem Standort gesteuert wird. Nach der Übergabe übernimmt die Fahrerin oder der Fahrer das Steuer selbst. Am Ende der Fahrt wird das Fahrzeug wieder per Fernsteuerung geparkt oder zum nächsten Kunden gebracht.

Wir teilen die Vision, private Fahrzeughaltung überflüssig zu machen. Mit Grab an unserer Seite können wir unsere Technologie schneller skalieren und neue Märkte erschließen.

Thomas von der Ohe, Mitgründer und CEO Vay

Dieser Hybridansatz verbindet die Flexibilität von Carsharing mit der Effizienz automatisierter Fahrzeuglogistik. Da die Fahrer der Fernsteuerung nur die ersten und letzten Minuten eines Trips übernehmen, lassen sich deutlich mehr Fahrten pro Stunde realisieren als bei herkömmlichen Ride-Hailing-Diensten. Damit schafft Vay eine kosteneffiziente und skalierbare Alternative zu klassischen Mobilitätsmodellen.

Das Unternehmen betreibt seit 2024 eine erste kommerzielle Flotte in Las Vegas, wo es bereits zehntausende Fahrten abgewickelt hat. Vays Technologie basiert auf einem kamera- und sensorgestützten System, das von deutschen Fahrzeugbehörden nach automobilen Sicherheitsstandards zertifiziert wurde.

Tech trifft auf operative Erfahrung

Für Grab markiert die Beteiligung einen weiteren Schritt in Richtung autonomer und vernetzter Mobilität.

Die Zukunft der Mobilität in Südostasien wird hybrid sein – ein Zusammenspiel aus unseren Fahrpartnern, autonomen Fahrzeugen und Remote-Driving-Diensten. Die Partnerschaft mit Vay hilft uns, diese Zukunft schneller Realität werden zu lassen.

Anthony Tan, CEO und Mitgründer Grab

Grab plant, seine Erfahrung aus über 800 Städten in acht Ländern Südostasiens einzubringen. Insbesondere soll dies im Bereich Marketing, Flottenmanagement und Produktentwicklung geschehen. Gleichzeitig profitiert der Konzern von Vays umfangreichen Echtzeit-Fahrdaten, die langfristig in die Entwicklung autonomer Systeme einfließen sollen.

Zukunft des fahrerlosen Fahrens

Mit der Beteiligung an Vay stärkt Grab seine Position in einem sich rasant entwickelnden Marktsegment. Das Unternehmen reiht sich damit in eine wachsende Gruppe von Investoren ein, die auf Remote-Driving als Zwischenschritt hin zu vollständig autonomen Fahrzeugen setzen. Neben Vay hat Grab in den vergangenen Jahren bereits in Player wie WeRide und May Mobility investiert.

Für Vay bedeutet der Deal nicht nur frisches Kapital, sondern auch Zugang zu internationalen Märkten und strategischem Know-how. Gemeinsam wollen die Partner zeigen, dass fahrerlose Mobilität nicht nur ein Zukunftsversprechen, sondern ein skalierbares Geschäftsmodell ist. Ein weiterer großer Schritt vorwärts für Vay, nachdem wir schon über Runden über 34 Millionen und 84 Millionen für das Startup berichtet hatten.


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