HyImpulse sichert sich 45 Mio. Euro für den Aufbau europäischer Raketentechnologie

Das Raumfahrt-Startup HyImpulse Technologies hat eine Series-A-Finanzierungsrunde über 15 Millionen Euro Eigenkapital abgeschlossen und sich zusätzlich 30 Millionen Euro an Fördermitteln gesichert. Die Runde wird von Campus Founders Ventures angeführt, weitere Investoren sind Helantic, GIMIC, der Global Resilience Innovation Fund (GRIF), die MBG Baden-Württemberg, die SBG Heilbronn-Franken, Vienna Point sowie mehrere Privatinvestoren. Das Kapital soll in die Kommerzialisierung der Orbitalrakete SL1 und den Ausbau der Produktionskapazitäten fließen.
Seit der Gründung hat HyImpulse rund 74 Millionen Euro an Finanzierung erhalten.
Investoren setzen auf europäische Souveränität
Mit der Finanzierung will HyImpulse Europas Abhängigkeit von außereuropäischen Raumfahrtanbietern reduzieren.
Europa hat keinen eigenen Zugang zum All. Mit dem frischen Kapital werden wir die Kommerzialisierung unserer Orbitalrakete beschleunigen und so Europa unabhängiger und wettbewerbsfähiger machen.
Dr. Christian Schmierer, Mitgründer und CEO von HyImpulse
Während Anbieter wie SpaceX standardisierte Startdienste anbieten, positioniert sich HyImpulse als flexibler Anbieter individueller Startlösungen. Kunden können Zeitfenster und Nutzlasten anpassen. Ein Modell, das die Marktlücke zwischen großen Trägern und Kleinsatellitenanbietern schließt.
Ein Meilenstein für europäische Raumfahrt
"HyImpulse hat bereits Raumfahrtgeschichte geschrieben", sagt Oliver Hanisch, CEO von Campus Founders Ventures. "Mit äußerst effizientem Mitteleinsatz hat das Team als erstes privat finanziertes deutsches Raumfahrtunternehmen eine Hybridrakete entwickelt und erfolgreich getestet."
Hanisch betont die strategische Bedeutung des Unternehmens: "HyImpulse zeigt, wie Spitzenforschung und DeepTech zu marktfähigen Produkten werden. Wir begleiten das Team seit mehr als drei Jahren und freuen uns, ein international relevantes Unternehmen mit aufzubauen." Auch Prof. Dr.-Ing. Rudolf F. Schwarz von der IABG, ebenfalls Investor, lobt den Fortschritt.
Hybridtechnologie als Schlüsselinnovation
HyImpulse entwickelt Hybrid-Raketentechnologien, die flüssigen Sauerstoff und Paraffin als Antriebskombination nutzen. Der Ansatz reduziert die Anzahl der Bauteile um etwa 50 Prozent, senkt Kosten und erhöht die Zuverlässigkeit. Dies sind zentrale Faktoren für einen kosteneffizienten Zugang zum Weltraum.
Bereits 2024 absolvierte die Suborbitalrakete SR75 erfolgreich einen Testflug und demonstrierte die Funktionsfähigkeit der Technologie. Der erste kommerzielle Start der SR75 ist für 2026 geplant. Parallel arbeitet das Unternehmen an der dreistufigen Orbitalrakete SL1, die ab 2027 Nutzlasten bis zu 600 Kilogramm in den Orbit transportieren soll.
Europäischer Zugang zum Weltraum
Europa hat derzeit keinen eigenständigen Zugang zum Orbit. Laut dem Space Economy Report 2024 entfiel weniger als ein Prozent aller weltweiten Starts auf europäische Anbieter. HyImpulse will dies mit einer Technologie, die den Kontinent unabhängiger, nachhaltiger und technologisch wettbewerbsfähiger machen soll ändern.
Der Markt ist hochdynamisch: Laut McKinsey wird das globale Satellitengeschäft bis 2040 auf 1,25 Billionen Euro anwachsen. HyImpulse hat sich früh positioniert und bereits Aufträge im dreistelligen Millionenbereich sowie Startplätze auf mehreren Kontinenten gesichert.
Die HyImpulse Technologies GmbH mit Standorten in Neuenstadt, Ottobrunn und Glasgow entwickelt Raketen für suborbitale und orbitale Startdienste. Mit rund 65 Mitarbeitenden fokussiert sich das Unternehmen auf kommerzielle Nutzlasttransporte und gilt als einer der wichtigsten europäischen Akteure im Bereich Hybrid-Raketenantriebstechnologie.

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