Next Gen AI im Einkauf

Magentic sichert sich 5,1 Millionen Euro

Neue Kategorie von KI-Tools. Mit sogenannten "Mages" will Magentic ineffiziente Lieferkettenprozesse automatisieren und skalierbar machen.
News von Marc Nemitz Marc Nemitz · London, 24. Juli 2025

Das britische Startup Magentic hat eine Seed-Finanzierung in Höhe von 5,5 Millionen US-Dollar (ca. 5,1 Millionen Euro) abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde von Sequoia Capital, mit Beteiligung von First Momentum und Westly Group. Ziel des Startups ist die Entwicklung einer KI-Agentenplattform zur Optimierung globaler Lieferketten und Einkaufsprozesse.

KI-Agenten statt klassische Softwarelösungen

Im Zentrum der Lösung stehen die sogenannten "Mages", KI-gesteuerte Agenten, die sich als digitale Teammitglieder in Beschaffungs- und Supply-Chain-Abteilungen integrieren lassen. Sie automatisieren operative Aufgaben entlang der Lieferkette, etwa bei der Vertragsprüfung, Stammdatenpflege oder Rechnungsabstimmung. Sie identifizieren laut Magentic dabei Einsparpotenziale in Millionenhöhe.

Die Mages sollen nicht nur unterstützen, sondern selbstständig Prozesse übernehmen, indem sie mit bestehenden Tools kommunizieren, E-Mails beantworten und Tausende von Dokumenten gleichzeitig analysieren können. Die KI greift dabei stets auf nachvollziehbare Quellen zurück, wie etwa konkrete Vertragsklauseln oder Korrespondenzen. So soll Vertrauen und Transparenz im Einsatz geschaffen werden.

Das Problem der "Value Leakage"

Magentic spricht eine Herausforderung an, die vielen Unternehmen bekannt ist: sogenannte Value Leakages, also Verluste durch ineffiziente Prozesse, verpasste Rabatte oder nicht eingehaltene Lieferantenverträge. Laut dem Startup kann allein bei einem Einkaufsvolumen von 2 Milliarden US-Dollar ein jährlicher Verlust von rund 40 Millionen US-Dollar entstehen. Das nur durch unerkannte oder nicht eingeforderte Ansprüche.

Der Fokus liege deshalb nicht auf zusätzlichen Dashboards oder Tools, sondern auf der Schließung von Prozesslücken im bestehenden System durch entsprechende Software-Agenten.

Erste Pilotkunden

Die Lösung ist bereits bei ersten Pilotkunden im Einsatz. Laut Magentic liefern die Mages dort einen direkten Beitrag zum Ergebnis vor Steuern (P&L) – in einigen Fällen seien 10 bis 20 Millionen US-Dollar jährlich realisierbar. Das Modell basiert auf einem „Pay-per-Cure“-Ansatz: Kunden zahlen nur für tatsächlich erzielte Einsparungen.

Ein Beispiel: Ein Mage identifizierte bei einem Fortune-500-Hersteller, dass 25 % der Lieferantendokumente fehlerhaft waren oder Einsparpotenzial boten. Von vergessenen Volumenrabatten bis hin zu fehlenden Klauseln – durch automatisierte Aufdeckung und Handlungsvorschläge konnten Prozesse optimiert und Rückflüsse erzielt werden.

Die besten KI-Unternehmen verkaufen heute Ergebnisse – nicht Lizenzen. Magentic liefert messbaren ROI, indem ihre Agenten echte Einsparungen für Unternehmen realisieren. Genau das brauchen global agierende Industriebetriebe jetzt.

Julien Bek, Partner bei Sequoia Capital

Hinter Magentic steht ein Team mit Erfahrung aus Unternehmen wie OpenAI und McKinsey. Die Plattform sei nach höchsten Sicherheitsstandards entwickelt, unter anderem SOC2 Typ 2, ISO 27001 und GDPR-konform. Für den Eintritt in komplexe Unternehmensumgebungen verspricht das Startup minimale Einrichtungszeiten und schnelle Integration.

KI als neuer Standard im Einkauf

Mit der Finanzierung plant Magentic die Weiterentwicklung der Plattform sowie die Skalierung in weitere Märkte. Das langfristige Ziel: Unternehmen weltweit den Umstieg auf ein KI-basiertes Beschaffungsmodell zu ermöglichen. In einer zunehmend volatilen Weltwirtschaft sieht das Startup darin nicht nur Effizienzgewinn, sondern auch einen Wettbewerbsfaktor.


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