Personalie

N26-Gründer Valentin Stalf zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück

Nach BaFin-Kritik und Investorenspannungen verlässt Gründer Stalf CEO-Posten und wechselt in den Aufsichtsrat.
News von Marc Nemitz Marc Nemitz · Berlin, 20. August 2025

Bei der Berliner Neobank N26 steht ein bedeutender Führungswechsel an. Valentin Stalf, der das Unternehmen 2013 gemeinsam mit Maximilian Tayenthal gegründet hat, verlässt die operative Geschäftsführung und wechselt nach einer Übergangsphase in den Aufsichtsrat. Tayenthal bleibt in seiner bisherigen Rolle als Vorstand der N26 Gruppe und Bank. Zusammen halten die beiden Gründer weiterhin knapp 20 Prozent der Anteile.

Mein Wechsel in den Aufsichtsrat ist eine strategische Entscheidung, um meine langjährige Erfahrung und mein Wissen weiterhin bestmöglich einzusetzen und N26 zu stärken.

Valentin Stalf, Gründer und Co-CEO von N26

Kritik der BaFin und Druck von Investoren

Der Schritt erfolgt in einer Phase, in der N26 verstärkt im Fokus der Öffentlichkeit steht. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder kritische Medienberichte über das Unternehmen. Besonders die erneuerte Kritik der Finanzaufsicht BaFin im Zuge einer Sonderprüfung hatte für Unruhe gesorgt und Medienberichten zufolge Spannungen zwischen dem Gründerduo und wichtigen Investoren ausgelöst. Mit Stalfs Wechsel in den Aufsichtsrat soll die Governance des Unternehmens gestärkt und die strategische Ausrichtung langfristig stabilisiert werden.

Wir freuen uns darauf, die enge Zusammenarbeit mit Valentin in seiner wichtigen neuen Rolle als Aufsichtsrat von N26 fortzusetzen, um die Zukunft des Unternehmens gemeinsam zu gestalten.

Christian Nagel, Partner der Investmentgesellschaft Earlybird

Verstärkung im Aufsichtsrat und Vorstand

Neben dem bestehenden Aufsichtsrat um Vorsitzenden Marcus W. Mosen gehören bereits Deborah Carlson-Burkart, Peter Kleinschmidt und Jörg Gerbig dem Gremium an. In den kommenden Monaten soll das Aufsichtsgremium erweitert werden. Gleichzeitig verstärkt N26 auch den Vorstand: Ab Dezember 2025 übernimmt Jochen Klöpper die Rolle des Chief Risk Officer.

Ich habe Valentin 2013 als Pionier des Mobile Banking kennengelernt. Vor seiner unternehmerischen Vision und Leistung habe ich großen Respekt.

Marcus W. Mosen, Vorsitzender des Aufsichtsrates N26

Trading und neue Produkte

Einen erheblichen Beitrag zum Wachstum leistet das Trading-Angebot von N26. Das Handelsvolumen hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als versiebenfacht und soll bis Jahresende die Marke von vier Milliarden Euro übertreffen. Neben Aktien- und ETF-Handel bietet die Bank auch Tagesgeldprodukte, Sparpläne sowie Investments in Kryptowährungen an. Neu hinzugekommen ist ein Mobilfunkangebot für Deutschland und internationale Reisen, das von den Kunden rege nachgefragt wird. Zudem arbeitet N26 an weiteren Produktinnovationen wie einem digitalen Familienkonto, verstärktem Einsatz von KI sowie dem neuen Premium-Konto N26 ICON.

Mit dem Wechsel von Valentin Stalf in den Aufsichtsrat setzt N26 ein Signal für die nächste Entwicklungsphase. Der Gründer bleibt dem Unternehmen eng verbunden, bringt sein Wissen künftig auf strategischer Ebene ein und bleibt einer der größten Anteilseigner.


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