Pionix erhält über 8 Millionen Euro für den Ausbau offener Ladeinfrastruktur
Das deutsche EV-Tech-Scale-up Pionix hat eine Finanzierungsrunde über mehr als 8 Millionen Euro abgeschlossen. Das Unternehmen will damit seine Open-Source-basierten Enterprise-Lösungen weiter skalieren und den globalen Markt für Ladeinfrastruktur interoperabler und zuverlässiger machen. Die Runde wurde von Ascend Capital Partners angeführt, mit Beteiligung des Startup BW Seed Fonds (MBG Baden-Württemberg), Pale blue dot, Vireo Ventures, Axeleo Ventures und weiteren Investoren.
Fragmentierter Markt bremst Elektromobilität aus
Trotz des starken Wachstums der Elektromobilität bleibt das globale Ladeökosystem technisch zersplittert. Hersteller und Betreiber nutzen häufig proprietäre Software, die zu Interoperabilitätsproblemen führt. Ladefehlerquoten von bis zu 25 % zeigen, wie unzuverlässig viele Ladesysteme weiterhin funktionieren. Die Folge: hohe Reparaturkosten, frustrierte Nutzerinnen und Nutzer und ein verzögerter Markthochlauf.
Zuverlässigkeit ist beim Laden von E-Autos zentral für den Erfolg der Elektromobilität. Die fragmentierte Landschaft aus inkompatiblen Systemen und hohen Fehlerquoten hat den Übergang zur E-Mobilität lange gebremst.
Marco Möller, Gründer und CEO von Pionix
Pionix, 2021 gegründet, setzt auf einen gegenteiligen Ansatz. Das Unternehmen entwickelt offene, modulare Software- und Hardwarelösungen, die eine gemeinsame technische Basis schaffen und Ladegeräte unabhängig vom Hersteller kompatibel machen.
EVerest als offene Grundlage für die Branche
Als Antwort auf die Heterogenität der Branche initiierte Pionix die Open-Source-Plattform EVerest, die mittlerweile zu einer der wichtigsten Open-Source-Initiativen im Cleantech-Sektor zählt. Das Projekt wird unter dem Dach der Linux Foundation Energy (LF Energy) gehostet und hat laut Schätzung einen Wert von mehr als 500 Millionen US-Dollar.
Mittlerweile tragen über 600 Mitwirkende aus mehr als 70 Organisationen zur Weiterentwicklung bei. Weltweit laufen Hunderttausende Ladepunkte auf Basis des EVerest-Stacks. Die Plattform bildet eine einheitliche Grundlage für Ladegerätehersteller, Automobilunternehmen, Betreiber und Flotten und soll langfristig die Zuverlässigkeit und Wartbarkeit der Infrastruktur verbessern.
Enterprise-Produkte für einen globalen Markt
Pionix baut auf dieser Basis kommerzielle Produkte, die die Integration und den Betrieb von Ladegeräten vereinfachen. Die Pionix Cloud bietet ein spezialisiertes Backend-System für Hersteller, das vollständig auf EVerest aufsetzt. Mit ChargeBridge, einem vorkonfigurierten Hardwaremodul, wird zudem die technische Integration unterschiedlicher Systeme standardisiert und beschleunigt.
Mit der neuen Finanzierung will das Scale-up den globalen Rollout dieser Produkte vorantreiben und die Zusammenarbeit im EVerest-Ökosystem weiter stärken.
Unterstützung aus dem VC- und Cleantech-Ökosystem
Mehrere Investoren betonen die strategische Bedeutung des offenen Ansatzes. Ascend-Capital-CEO Jerry Hong sieht in Pionix einen wichtigen Technologielieferanten für die Zukunft der Ladeinfrastruktur. Pale-blue-dot-Partner Joel Larsson vergleicht EVerest mit Android – als offene Plattform, die ein fragmentiertes Ökosystem zusammenführt und Innovation beschleunigt.
So wie Android das Ökosystem für Smartphones vereinheitlicht hat, schafft Pionix die offene Plattform, mit der die globale Ladeinfrastruktur für E-Autos zusammengeführt und skalierbar gemacht wird
Joel Larsson, General Partner bei Pale blue dot
Unterstützung kommt auch aus Baden-Württemberg. Die MBG verweist auf die regionale Bedeutung des Standorts für die Automobil- und Mobilitätsbranche. Vireo Ventures hebt hervor, dass Pionix kürzlich in die Norrsken Impact/100 aufgenommen wurde, eine Liste, die wachstumsstarke Tech-Unternehmen mit gesellschaftlichem Mehrwert identifiziert.
Mit der neuen Finanzierung will Pionix einen entscheidenden Beitrag leisten, um die Elektromobilität global zuverlässiger und zukunftsfähiger zu gestalten.

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