Renow sammelt 1,8 Millionen Euro ein

Das finnische Startup Renow, das sich auf Rücksendungen und den Wiederverkauf gebrauchter Waren spezialisiert hat, konnte in einer Seed-Finanzierungsrunde 1,8 Millionen Euro einsammeln. Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen seine KI-basierte Recommerce-Plattform in Nordeuropa weiter ausbauen. Neue Standorte in Schweden und Norwegen sind in Planung, ein Markteintritt in Dänemark und den Benelux-Ländern soll folgen.
Rücksendungen als Service: Neue Infrastruktur für den Retourenmarkt
Renow verfolgt das Konzept "Returns-as-a-Service". Die Händler erhalten eine Komplettlösung, um Rücksendungen effizient zu bearbeiten und erneut zu verkaufen, ganz ohne eigene Logistikprozesse aufbauen zu müssen. Die Plattform kombiniert Softwarelösungen, KI-gestützte Qualitätsprüfung und ein Netzwerk aus Drittlogistikdienstleistern, um Rückläufer dezentral zu prüfen, zu bewerten und über verschiedene Verkaufskanäle wieder anzubieten. Dies geschieht entweder über Renows eigenen Marktplatz oder als Whitelabel-Angebot der Händler.
Der Ansatz von Renow vereint Nachhaltigkeit mit Effizienz. Besonders im Elektronikbereich bietet das Unternehmen eine skalierbare Lösung für den wachsenden Recommerce-Markt.
Terhi Vapola, Gründerin und Managing Partner bei Greencode
KI-Technologie für mehr Effizienz im Recommerce
Ein zentrales Element der Lösung ist der Einsatz von sogenannter agentic AI, die Händler entlang des gesamten Rückgabe- und Wiederverkaufsprozesses unterstützt. Von der Rückgabeanfrage über die Bewertung der Produkte bis zur automatisierten Erstellung von Produktbeschreibungen reduziert Renow so den manuellen Aufwand. Die Resultate: schnellere Wiederverfügbarkeit, bessere Kontrolle über den Warenbestand und reduzierte Kosten.
Marktpotenzial und Positionierung
Mit einem Marktvolumen von schätzungsweise 160 Milliarden Euro jährlich, bestehend aus etwa 70–80 Milliarden Euro aus E-Commerce-Rücksendungen und rund 94 Milliarden Euro aus dem Second-Hand-Markt, adressiert das Startup einen großen Wachstumsbereich. Die Plattform zielt darauf ab, Rückläufer zügig und transparent wieder verfügbar zu machen, mit standardisierten Käuferschutzoptionen wie 12 Monaten Garantie.
Im Vergleich zu traditionellen Recommerce-Anbietern wie Foxway setzt Renow auf dezentrale Verarbeitung und verzichtet auf eigene Lager-Infrastruktur. Das soll nicht nur den Ressourceneinsatz minimieren, sondern auch eine schnellere Wiedervermarktung ermöglichen. Die Finanzierungsrunde wurde angeführt von Greencode Ventures, mit Beteiligung der bestehenden Investoren Superhero Capital und Street smart Capital.
Ausblick
Mit dem neuen Kapital plant Renow den Ausbau seines Plattformangebots sowie die Erweiterung des Logistikpartnernetzwerks. Gleichzeitig sollen Vertriebs- und Produktteams in Nordeuropa personell verstärkt werden. Das Unternehmen verzeichnet aktuell ein jährliches Wachstum von 600 Prozent und sieht sich als Treiber für eine effizientere, nachhaltigere Kreislaufwirtschaft im Onlinehandel.
Spanned ist die News vor allem deshalb, weil wir erst am 26.6.25 über eine erfolgreiche Runde über 7,4 Mio. Euro für Brandback berichtet hatten. Diese scheinen mit einem ganz ähnlichen Konzept den Markt zu adressieren und setzen schon jetzt auf die Internationalisierung. Wie auch immer man das Thema beachten mag, das Thema Recommerce ist arbeitsintensiv, kleinteilig und aufwendig. Die Händler werden letztendlich eine strenge Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen und mit der Lösung gehen, die sie einerseits von Aufwänden befreit und andererseits anfallende Kosten vermeidet, bzw. sogar noch einen Gewinn verspricht.

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