Female Founders Monitor 2025

Nur 19 % der Startup-Gründenden in Deutschland sind Frauen – und der Anteil ist zuletzt sogar gesunken. Der Female Founders Monitor 2025 beleuchtet die Ursachen und zeigt, wie mehr Frauen für Unternehmertum gewonnen werden können.

Gütersloh, 2. April 2025 – Eine neue Studie des Startup-Verbands im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass der geringe Frauenanteil unter Startup-Gründern bereits in jungen Jahren seinen Ursprung hat. Während zwei Drittel der männlichen Gründer schon in der Jugend oder im Studium eine Gründung ins Auge fassen, liegt der Anteil bei Frauen mit 43 Prozent deutlich niedriger. Gesellschaftliche Erwartungen und traditionelle Rollenbilder beeinflussen die Karriereentscheidungen früh – so streben 60 Prozent der Studentinnen vorrangig einen sicheren Job an, während dieser Aspekt für nur 32 Prozent der männlichen Studenten eine wichtige Rolle spielt.

Es braucht gezielte Maßnahmen von Politik, Investoren und der Startup-Szene, um Gründerinnen besser zu unterstützen.

Julia Scheerer, Wirtschaftsexpertin der Bertelsmann Stiftung

Berufserfahrung als Schlüssel zur Gründung

Während Männer oft schon während des Studiums den Schritt in die Startup-Welt planen, entscheiden sich viele Frauen erst später für die Selbstständigkeit. Ein Drittel der Gründerinnen fasst den Entschluss in den ersten Berufsjahren, ein weiteres Viertel erst nach mehreren Jahren im Job. „Das zeigt, dass es nicht am fehlenden Interesse liegt, sondern an den Rahmenbedingungen. Frauen schöpfen ihre Motivation zur Gründung stärker aus beruflicher Erfahrung und dem Wunsch, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken“, erklärt Jennifer Eschweiler, Gründungsexpertin der Bertelsmann Stiftung.

Der Kulturwandel beginnt im Kopf

Viele Gründerinnen sehen den geringen Frauenanteil in der Startup-Szene als Problem – 87 Prozent von ihnen empfinden den Gendergap als Herausforderung, während nur 50 Prozent der männlichen Gründer dies ähnlich bewerten. In gemischten Teams steigt das Problembewusstsein der Männer allerdings auf 64 Prozent. Das zeigt, wie wichtig diversere Netzwerke sind, um Veränderungen anzustoßen.

Deutschland kann es sich nicht leisten, auf das Potenzial von Frauen zu verzichten. Sie sind die größte stille Reserve unseres Landes.

Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbandes

Ein zentrales Thema bleibt die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum. Da viele Gründerinnen und Gründer in einem ähnlichen Lebensabschnitt auch eine Familie gründen, spielt Care-Arbeit eine große Rolle. 81 Prozent der Gründerinnen und 60 Prozent der Gründer sehen eine bessere Vereinbarkeit als wichtigsten Hebel, um den Anteil von Frauen in der Startup-Welt zu erhöhen.

Mehr Investments für Gründerinnen – aber noch keine Gleichverteilung

Positiv ist die Entwicklung bei der Finanzierung: Seit 2017 hat sich die Zahl der VC-Investitionen in Startups mit Gründerinnen fast verdoppelt, das investierte Kapital sogar vervierfacht. Dennoch fließen weiterhin 91 Prozent des gesamten Wagniskapitals an rein männliche Teams. „Hier gibt es noch enormes Potenzial“, sagt Julia Scheerer, Wirtschaftsexpertin der Bertelsmann Stiftung. „Es braucht gezielte Maßnahmen von Politik, Investoren und der Startup-Szene, um Gründerinnen besser zu unterstützen. Denn mehr Gründerinnen bedeuten mehr Innovation – und genau das brauchen wir für die Zukunft.

Die vollständige Studie ist auf der Seite des Startupverbands einsehbar: hier


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