Masken #PivotMasters

Seit Ende April gilt bundesweit die Maskenpflicht. Der Maskenbedarf hat sich so vom medizinischen Bereich bis in den Alltagsgebrauch eines Jeden ausgeweitet. Einige Startups waren mutig und sind schon früh in den Markt eingestiegen und das obwohl ihr eigentliches Produktprogramm ein ganz anderes ist. So kommt es, dass Startups unterschiedlichster Art durch Pivoting nun zu Maskenproduzenten werden. Wir möchten Euch hier im ersten Teil unserer Reihe #PivotMasters einige Pioniere vorstellen.

Von Jungfeld & Bewooden

Maske - von Jungfeld / bewooden
Foto © von Jungfeld, 2020

Der Sockenproduzent und der Hersteller von Holz-Accessoires gehörten mit zu den ersten Unternehmen, die ihre Produktion auf die Herstellung von Atemschutzmaksen umstellten. Wie es dazu kam erklärt Henrik Roth, Mitgründer und Geschäftsführer von Bewooden, in einem Interview mit der Wirtschaftswoche. Bereits am 16.März ruft Tschechien den Lockdown aus und beide BeWooden-Läden vor Ort müssen schließen.

BeWooden verzeichnet auch im Onlineshop die ersten Rückgänge, doch von einer ähnlichen Situation in Deutschland ist noch nicht die Rede. Derweil steigt die Nachfrage in Tschechien nach Mundschutzmasken rapide an.

Bewooden reagiert dynamisch und entscheidet sich dafür von den Näherinnen vor Ort 200 Masken herstellen zu lassen und diese zu Spenden. Über Facebook berichten sie von der Spendenaktion. Danach können sie sich vor Anfragen kaum retten, rund 150.000 Maskenanfragen erhält die Firma.

Diese Mengen lassen sich in der eigenen Manufaktur nicht mehr bewältigen, darum startet die Firma einen Hilferuf: jeder der eine Nähmaschine zu Hause hat, soll mit nähen. Mithilfe der freiwilligen Helfer steigt die Produktion auf rund 500 Masken pro Tag.

Foto: © von Jungfeld, 2020

Derweil beschließen die BeWooden Gründer die Masken auch in Deutschland zu vertreiben. Über den Unternehmerverein "Entrepreneurs Organization" findet sich ein zweites Fashion-Startup, das bereit ist mit anzupacken: Die aus er Höhle der Löwen bekannten MannheimerInnen von „Von Jungfeld“. Die sind eigentlich für ihre modischen Socken bekannt, und verfügen über ein breites Netzwerk an Vertriebs- und Produktionspartnern. Gemeinsam schaffen es die beiden Startups ihre Maskenkollektion auf eine Produktionskapazität von 25.000 Masken pro Woche auszubauen. 

Die Masken werden in Zusammenarbeit mit lokalen Nähereien und Manufakturen gefertigt, die dankbar für diesen unverhofften Auftrag sind. Denn normalerweise würden die NäherInnen gerade z.B. Dirndl fürs Oktoberfest nähen, wo die Nachfrage aber Corona-bedingt eingebrochen ist.

Nebenbei bietet der Online Shop auch die Möglichkeit einer Maskenspende an Menschen in Not. Personengruppen, die dringend eine Maske benötigen erhalten diese gespendeten, sogenannten Solimasken, dann umsonst.

trigema

Foto: © Trigema, 2020

Auch Deutschlands größter Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung will helfen und stellt kurzfristig seine Produktion auf Masken um. Ca. 100.000 Masken pro Woche will der Konzern produzieren. Bei der Herstellung der waschbaren und wiederverwendbaren Masken zeigt sich trigema sehr transparent und veröffentlich ein Video über deren Produktion. Mit einem stolzen Preis von 12€/Stück gehören diese zwar eher zum hochpreisigen Segment, jedoch steht trigema für deutsche Markenqualität und eine faire Produktion im Inland, wir finden eine solche Investion lohnt sich.

Fitz and huxley

Foto: © Fitz&Huxley, 2020

Der Berliner Rucksackhersteller möchte mit dem Vertrieb von Masken Berliner Schneider unterstützen, die aufgrund der Krise mit geringeren Auftragszahlen zu kämpfen haben. Zu Beginn der Krise haben sie sich überlegt wie auch ihr Startup einen Beitrag leisten kann und kurzer Hand die zusammenarbeit mit lokalen Schneidern beschlossen. Die Masken sind im Onlineshop ab 7€ erhältlich. Zusätzlich versendet das Unternehmen bei jeder Bestellung seiner Produkte eine Maske kostenlos mit dazu.

Born for life & andmetics

Auch die Unternehmen born for life und andmetics, die ansonsten medizinische Produkte für Säuglinge und Hygieneartikel herstellen produzieren und vertreiben nun Masken.

Juniqe

Besonders stylische Mund-Nasen-Bedeckungen gibt es bei dem E-Commerce Startup juniqe. Hier sind verschiedene Farben und Designs erhältlich. Der Vorteil neben einer Spende für jede zweite verkaufte Maske an den Verein #Europecares werden auch die KünstlerInnen unterstützt, die beim Design mitgewirkt haben.

Re-nt

Wer das Projekt „Ärzte ohne Grenzen beim Maskenkauf unterstützen möchte, der kauft seine Maske am besten bei re-nt hier gehen nämlich von jeder verkauften Maske 5 € an die Hilfsorganisation. Die Preise hierfür liegen zwischen 18- 35 €

Oderso

Foto: © oderso, 2020

Der Youtuber und Musiker Fynn Kliemann produziert mit seinem Modelabel ebenfalls Masken. Und das für 2,20€ je Maske, wenn man diese im Zehnerpack bezieht. Für Mengen ab 100 Stück sinkt der Preis auf 0,98 € je Maske, diese sind vor allem für Institutionen wir Kindergärten oder Altenheime gedacht. Aktuell hat Kliemann Stoffe für die Produktion von rund 10 Millionen Mundschutzbedeckungen gekauft.

Wir hoffen wir konnten Euch ein paar Anregungen geben und zeigen wie aus der Krise auch Gutes entstehen kann. In diesem Sinne #Maskeauf und bleibt gesund!


Das war Teil #1 unserer Serie "Pivot Masters". Kommende Woche widmen wir uns im zweiten Teil dem Thema "Desinfektionsmittel".


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