Venture-Capital-Stimmung trübt sich ein

Der Geschäftsklima-Index für Wagniskapitalgeber sinkt im vierten Quartal 2024 leicht. Positiv: Fundraising wird einfacher, und die Investitionsbereitschaft nimmt zu.
Frankfurt, 11. Februar 2025 – Nach einer Phase der Erholung verzeichnet der deutsche Venture-Capital-Markt erneut einen Stimmungseinbruch. Laut dem aktuellen Venture Capital-Barometer von KfW Research, BVK und dem Deutsche Börse Venture Network sank der Geschäftsklima-Index im vierten Quartal 2024 um 3,7 Punkte auf -4,1. Besonders die aktuelle Geschäftslage wird schlechter bewertet, während die Erwartungen für die Zukunft positiver ausfallen.
Erneuter Rückgang nach Erholungsphase
Noch Mitte 2024 hatte sich die Stimmung im deutschen Venture-Capital-Sektor stabilisiert, doch das vierte Quartal brachte wieder eine Eintrübung des Geschäftsklimas. Besonders die aktuelle Lage bewerten Investoren deutlich kritischer als zuvor. Fundraising und Investitionsbereitschaft zeigen sich jedoch widerstandsfähig – ein Zeichen, dass die Branche nicht im Abschwung steckt, sondern sich eher in einer Phase der Unsicherheit befindet.
Die Stimmungserholung erhielt zum Jahresende einen Dämpfer, aber die verbesserten Geschäftserwartungen machen optimistisch
Dr. Georg Metzger, Ökonom für Venture Capital bei KfW Research
Mehr Kapital für Investoren, aber Exits bleiben schwierig
Eine positive Entwicklung zeigt sich beim Fundraising: Zum achten Mal in Folge verbessert sich das Klima für die Kapitalbeschaffung. Investoren haben wieder leichteren Zugang zu frischem Kapital, unter anderem durch die Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank, die das Fundraising erleichtern.
Anders sieht es bei den Exit-Möglichkeiten aus. Seit elf Quartalen in Folge bewerten Wagniskapitalgeber die Möglichkeiten, ihre Beteiligungen zu verkaufen, als schlecht. Die Lage hat sich im letzten Quartal zwar leicht verbessert, bleibt aber mit -22,2 Punkten tief im negativen Bereich. „Der aktuelle Stimmungsdämpfer dürfte nur ein Intermezzo gewesen sein“, sagt Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK.
Startups müssen innovativer werden
Interessant ist die Einschätzung der Investoren zur Qualität der Startups: Hier gibt es eine wachsende Skepsis. Viele Wagniskapitalgeber empfinden die aktuellen Gründungen als weniger innovativ und haben höhere Ansprüche an skalierbare Geschäftsmodelle. Dennoch erwarten sie mittelfristig eine Besserung.
Optimistischer Blick auf das Jahr 2025
Trotz des aktuellen Dämpfers überwiegen langfristig positive Zeichen. Die Investoren rechnen mit einer weiteren Erholung im Laufe des Jahres, vor allem dank der besseren Fundraising-Möglichkeiten und der steigenden Investitionsbereitschaft.
„Die steigenden Einschätzungen zu Fundraising, Exits und Investitionstätigkeit machen Hoffnung auf ein erfolgreiches Venture-Capital-Jahr 2025“, so Metzger. Wenn sich der Markt für Exits stabilisiert und Start-ups wieder mit innovativen Geschäftsmodellen überzeugen, könnte der Venture-Capital-Markt in den kommenden Quartalen wieder deutlich an Dynamik gewinnen.
Fazit: Die kurzfristige Eintrübung dürfte für viele Investoren kein Grund zur Sorge sein – entscheidend wird sein, ob sich die positiven Zukunftserwartungen im ersten Halbjahr 2025 bewahrheiten.
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