17 - Matthias Schnizler, Gründer von der Premano, eCom-Inkubator, Amazon vs. Shopify, Datengetriebene Produktentwicklung

7 Fragen, 7 Essenzen Daniel Parisi und Henrik Roth

  • Veröffentlicht am 01.08.2021
  • Dauer: 44 m
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17 - Matthias Schnizler, Gründer von der Premano, eCom-Inkubator, Amazon vs. Shopify, Daten getriebene Produktentwicklung

Henrik: Gude zu einer neuen
Folge von 7 Fragen, 7 Essenzen. Bei uns bekommst du handfeste
Learnings von Gründerinnen und Gründern für dein Erfolgsrezept.

Daniel: Deswegen freuen wir uns,
dass 7 Fragen, 7 Essenzen von Startbase.de unterstützt wird.
Startbase ist die neue Gründer Plattform mit Nachrichten und
Statistiken zur deutschen Start-up Szene. Ich bin Daniel

Henrik: Und ich bin Henrik. Ja.
Herzlich willkommen zu unserer 17. Folge liebe Hörer und Hörerinnen,
zu unserer neuen Folge von 7 Fragen, 7 Essenzen heute mit Matthias
Schnizler. Gründer von Premano und wir werden heute wieder sehr,
sehr viele spannende Themen und Essenzen mitnehmen zum Thema
E-Commerce und auch gerade so die Dynamiken mit Amazon versus eigenen
Shop und zur Supply Chain und Produktentwicklung. Matthias kenne ich
jetzt schon 2-3 Jahre, glaube ich. Wie gesagt, Gründer von der
Premano GmbH Co. KG. Sie bauen die Marken der Zukunft. Eine Art
Marken Inkubator und haben jetzt vier Marken unter einem Dach und so
wie ich das wahrnehme zumindest legen sie da derzeit sehr viel Fokus
auf die Marke Silberthal. Sie kommen aus Stuttgart. Und ja, ich
glaube so eure Vision Matthias ist so die build sustainable values
for the world. Also er macht auch sehr viel mit Nachhaltigkeit. Aber
vielleicht kannst du ja nochmal ein paar persönliche Worte zu dir
sagen. Was müssen unsere Gäste auf jeden Fall noch über dich
erfahren?

Matthias Schnizler: Ja, sehr
gerne. Erstmal vielen Dank für die Einladung und freue mich auch
riesig hier zu sein. Zu mir kurz gesagt 30 Jahre alt. Hab das erste
Mal gegründet. Das waren nach meinem Abitur ein soziales Projekt in
Uganda. Da ging es um die ja, Weiterbildung oder Bildung,
Möglichkeiten und Berufliche Weiterbildung auch für Waisenkinder
war ein sehr spannendes Projekt. Hab das im Studium aber auch
übergeben, weil ich bin jemand der eher Sachen macht zu 100% oder
gar nicht. Hab ganz klassisch BWL studiert, war recht trocken des
Studium, spannende Praktika gehabt. Genau zu den letzten zwei
Semestern eigentlich vor allem mit Onlineshop Programmierung,
Onlineshop Entwicklung auch die Begeisterung für den E-Commerce
entwickelt im eigenen E-Commerce Projekt. Und es war auch so der
Startschuss für 2016 zum Unternehmen Premano. Noch kurz gesagt auch
für alle Leute, die zuhören, was wir machen. Manche in der Szene
kennen es ja sicherlich. Also im Prinzip crawlen wir Marktplätze wie
Amazon oder Suchmaschinen wie Google um Daten für Produkt Konzepte
zu generieren, die wir in Auftragsfertigung bei führenden
Herstellern produzieren lassen und dann unter Eigenmarken vertreiben.
Gerade im starken Fokus auf Bereich Home und Living 2 Marken, die
herausstechen. Wie du schon gesagt, das Henrik sind Silberthal und
Weissenstein. Genau legen natürlich einen großen Wert auch auf die
Materialien, die wir verwenden, die ganze Verpackung möglichst wenig
Plastik zu verwenden. Und genau. Alles dreht sich bei uns eigentlich
um die Vision oder diesen Purpose, das Leben oder den Alltag der
Menschen irgendwo zu bereichern und zu verschönern. Das vielleicht
noch als kleine Background zu mir und auch zu Company bei uns.

Henrik: Cool. Also herzlich
willkommen! Freuen uns sehr, dass wir heute dabei bist. Daniel du
kennst das ja schon, jetzt schon zum 17. Mal. Unsere Warmup Frage: Wo
kaufst du denn eigentlich lieber ein bei Amazon oder so im Marken
eigenen Shop?

Daniel: Ja, erst einmal: Hi
Matthias auch von mir. Schön, dass du da bist. Eigener Shop oder
Amazon. Also ganz ehrlich in Marken eigenen Shop passiert es glaub
ich häufiger in meinem Fall, weil ich einfach sehr nach der Marke
einkaufe. Quasi je nachdem was was für was die Marke steht. Auf
Amazon, muss ich sagen, mache ich viel. Also teilweise auch so
Convenience Käufe und auch Research teilweise zu bestimmten Sachen,
was es so für Produkte gibt in einer bestimmten Kategorie, oder so.
Jetzt nicht so klassisches Konsumverhalten wahrscheinlich, aber eher
zu einer Business Seite. Aber so mein mein Einkauf geht meistens über
die Brand direkt.

Henrik: Danke! Dazu werden wir
später auf jeden Fall auch von Dir, Matthias, einiges zu hören. Da
bringst du sicherlich auch schon sehr viel Erfahrung mit, aber ich
würde gerne mit mit einer Frage von unserem vorherigen Gast starten.
Wir haben gemerkt, dass jetzt gerade mit Corona es ja wieder mehr
oder weniger auch im Beruflichen die Leute wieder zurück ins Büro
kommen. Kannst du da vielleicht so ein bisschen Hintergrund und
deiner Sichtweise und Erfahrung teilen? Wie so das Arbeiten nach
Corona oder jetzt auch während Corona bei euch lief? Hast du da so
ein, zwei Tricks für andere Gründer oder Gründerinnen? Also diesen
Teamspirit aufrechtzuerhalten? Gerade wenn vielleicht nicht alle im
Büro sind?

Matthias Schnizler: Ja, absolut.
Es war auch ein Riesenthema Thema für uns letztes Jahr, was uns
glücklicherweise erwischt hat zu einer Zeit, wo wir schon die ganze
Infrastruktur auch für remote arbeiten hatten. Also ist es für mich
glaube ich die Grundvoraussetzung, das zu ermöglichen. Und was wir
gemerkt haben, was uns geholfen hat, ist eine Mischung, sag ich mal
aus Routine und Ausbrechen von Routinen, sprich bei uns in der Firma.
Was wir haben ist so ein Daily Huddle, wo eigentlich morgens alle
ganz kurz auch nur einchecken und zusammenkommen. Wir haben freitags
so ein Success Meeting heißt es bei uns, dass einfach nur ein
gemeinsamer Austausch über die Woche. Was war gut? Was hast du
erlebt? Was planst du am Wochenende? Es geht natürlich bei kleineren
Firmen sehr gut. Wir sind auch 20 Leute gerade deshalb kann man das
noch so abbilden und dann dieses Ausbrechen aus Routinen, vor allem
auch Formate zu finden. Beispielsweise mit Coaches oder externen
Leuten, die einfach ja neue Ideen, neue Anreize den Leuten auch an
die Hand geben und vor allem diesen informellen Austausch. Was
Meetings dann angeht ich glaub's kennen auch viele einfach so diese
Hygiene Regeln für Meetings. Hab die Kamera an, hol die Leute mal
ab, dass alle klatschen das irgendwie die Leute sich auch melden. Ich
glaub das sind so die paar Grundlagen, die wir glaub ich ganz gut
hinbekommen haben. Aber das ersetzt natürlich auch nicht dieses
Zurückkehren ins Büro und diesen Austausch. Aber ich glaube, in
Zukunft wird es irgendwo in dieser Flexibilität oder die Mischung
aus beidem. Die macht es meiner Meinung nach.

Henrik: Habt ihr da schon
entschieden, wie es denn jetzt so weitergeht?

Matthias Schnizler: Genau. Wir
werden es bei uns komplett flexibel halten, weil wir gerade gemerkt
haben Diese Flexibilität ist es vor allem, was die Leute haben
wollen. Zumindest bei uns. Also diese Mischung aus: Hey, ich kann mir
raussuchen, ob ich jetzt mal von der Heimarbeit oder ins Büro kommen
heißt aber auch für uns alle Formate so zu gestalten, dass jeder
auch digital daran partizipieren können. Weil glaub ich nur remote
zu arbeiten wollen bei uns viele auch nicht, gerade die mit Kindern.
Die freuen sich, wenn sie mal rauskommen.

Daniel: Seid ihr jetzt alle auch
im Raum Stuttgart oder habt ihr auch Leute komplett remote
eingestellt? Oder wie ist es auch mit den einzelnen Marken
aufgeteilt?

Matthias Schnizler: Ne, alle 20
im Raum Stuttgart bei uns aktuell.

Henrik: Also versuchte dann
quasi ein Art hybrides Konzept auf die Beine zu stellen. Manche
remote und manche im Büro?

Matthias Schnizler: Richtig!
Idealer Weise. Also ich glaube auch gerade bei jungen Firmen oder
zumindest bei uns sehr wichtig ist so einfach diesen Spirit gerade am
Anfang auch im Team zu kreieren. Und mir fällt es deutlich leichter
ist einmal in Person mit Events zu machen, als rein remote das Ganze
zu gestalten.

Henrik: Naja, cool, ja. Ich hab
das jetzt schon von ein zwei Freunden oder Freundinnen mitbekommen,
die im Corporate Umfeld unterwegs sind und sich jetzt auch mehr oder
weniger an das Home Office gewöhnt haben und jetzt eher sagen: Wow,
wenn das mein Arbeitgeber mir jetzt nicht mehr erlaubt auch mal ein
zwei Tage von zuhause zu arbeiten, sinkt jetzt die Qualität immens
vom Arbeitsplatz her. Also ich glaube viele haben sich da auch jetzt
schon dran gewöhnt.

Matthias Schnizler: Oder auch
mal einen Monat von woanders zu arbeiten, oder zwei.

Henrik: Ja, es ist cool, dass
ihr da so offen seid und flexibel. Ich hatte den letzten Sommer von
einem Grunder gehört, der macht so virtuelle Sport Kurse mit seinem
gesamten Team zusammen. So eine Stunde irgendwie, so HIT Training
oder Yoga oder so. Das hat er auch gesagt, dass es mega cool das Team
zusammenschweißt.

Matthias Schnizler: Das hab ich
auch noch vergessen. Also das haben wir und das machen halt einzelne
Leute aus dem Team bei uns fürs gesamte Team. Als es dann auch so
eine Mischung aus Empowerment der Leute auch, die eine Kollegin
beispielsweise mit dem Yoga-Kurs oder der andere, der Meditation und
Atemtechnik macht oder einfach nur zusammen auch Spiele zu spielen.
Und so eine halbe Stunde geht sie auch vieles, was man online da als
Team Event machen kann.

Henrik: Cool, wenn ihr das
gerade aus dem Team sourced ist das ja noch besser. Du hast zwar
schon so ein bisschen von euch und Premano erzählt, aber kannst du
vielleicht nochmal so grob erzählen, wie ihr auf die Idee gekommen
seid? Und ja, was so die Reise bisher, 2016 meintest du habt ihr
gegründet, bisher innegehalten hat? Und was habt ihr so erlebt?

Matthias Schnizler: Ja gerne.
Also ich glaube bei wie bei vielen. Wir haben aus dem Studium mehr
oder weniger raus gegründet. Es war einfach die die Leidenschaft was
zu machen, ich hatte davor die Möglichkeit, in der Beratung
einzusteigen. Es hat mir aber nie so wirklich 100% getaugt, auch ein
bisschen im Bereich Digitalisierung und einfach gesehen zum Teil, wie
weit große und etablierte Unternehmen auch von von Kunden weg sind.
Mein Mitgründer hat schon in jungen Jahren auf Ebay verkauft, wir
hatten damals noch einen zusätzlichen Mitgründer, der ein schon
doch erfolgreiches E-Commerce oder Online-Shop Business hatte. Die
Idee war damals eigentlich eher als einen Marktplatz für Einrichtung
zu starten. Man sich das vielleicht als so eine Mischung aus Ikea und
Home24 zu vorstellen. Und sind da eigentlich während der Recherche
nach Kooperationspartnern in diesem Jahr auf den Küchen Bereich
gestolpert. Und waren fasziniert und erschrocken zugleich. Wie groß
eigentlich dieser Markt ist und wie weit zum Teil auch diese
Unternehmen dennoch von Kunden und digitalen Themenweg sind. Und dass
man dieses Thema eigentlich ganz, ganz neu auch denken kann, gerade
jetzt für die Marke Silberthal. Und so haben wir uns eigentlich
iterativ über sah ich mal Tests in Deutschland entwickelt, haben
dann noch einen Mitgründer an Bord genommen, der dieses Hersteller
Netzwerk mitbrachte. Gerade in Asien sind ja viele dieser
Premiumhersteller auch angesiedelt. Ja, mit dem wir das Schritt für
Schritt aufgebaut haben. Alles aus einer ehemaligen Bäckerei in
Plüderhausen, was ein ganz kleines Dorf vor Stuttgart ist und
wirklich von klein auf ja Pakete verpackt, alles noch selber gemacht
haben und es ist Stück für Stück gewachsen. Bis wir dann 2018 erst
erst nach Stuttgart eigentlich gegangen sind, weil wir damals auch
noch das Ganze halbtags angegangen sind.

Henrik: Also komplett
gebootstrapped quasi gegründet.

Matthias Schnizler: Genau, ja.
Also Warenfinanzierung und sowas mittlerweile absolut relevant bei
unserer Größe. Aber damals noch wirklich ganz harte Schule, viele
Fehler gemacht auch die man mit ich glaube viel Beratung und
Austausch vor allem mit anderen Leuten auch vermeiden hätte können.

Henrik: Also was war der größte
Fehler der Anfangszeit?

Matthias Schnizler: Ich glaube,
der größte Fehler. Oder was ich das nächste Mal anders machen
würde, wäre glaube ich noch stärker, mich mit einem Problem und
dem Purpose zu beschäftigen. Und dann bin ich davon überzeugt bin,
voll reinzugehen und nicht halbtags an einer Idee zu arbeiten, weil
es Frisst einfach Zeit, und Zeit ist glaube ich, so das Wertvollste,
was man hat.

Henrik: Und wie? Wie kann ich
mir das vorstellen? Kamen dann die Marken so peu à peu hinzu? Was
waren so die Entscheidungsgrundlagen dann so ein Inkubator daraus zu
machen? Ich frage, weil es aus meiner persönlichen Erfahrung bei
BeWooden, da haben wir auch immer wieder überlegt verschiedene
Marken zu gründen in dem gleichen Netzwerk sozusagen. Das haben wir
jetzt erst nach meinem Ausstieg da gemacht. Deswegen kann ich gar
nicht so sagen, wie es wie es läuft. Aber deswegen einfach mal so
die Frage: Wie kam da so die Entscheidung zustande, mehrere Marken
auf einmal aufzubauen?

Matthias Schnizler: Die
Entscheidung kam eigentlich mehr über quasi eine Lücke, die wir
gesehen haben, was die Produktentwicklung angeht. Also gerade diese
Daten getriebene Produktentwicklung, sprich die
Suchmaschinenoptimierung schon ins Produkt einzubauen und wir es am
Anfang als so auch diese ja USP gesehen haben, die sich eigentlich
auf viele Bereiche erweitern lässt, sind aber strategisch jetzt da,
beides eigentlich auch wieder zurück zu fahren. Er muss Ihnen sagen,
dass dieser Ansatz des Marken Inkubator Garten zum Fokus auf Amazon
für so Unternehmen wie Thrasio, also für Leute, die Thrasio nicht
kennen ist ein großes amerikanisches Unternehmen, was glaube ich so
Amazon Marken auch aufkauft, die jetzt sehr gut funktionieren. Genau
diese Idee hatten wir, shiften uns jetzt aber auch strategisch, weil
2018 krankheitsbedingte Co-Founder wurde damals ausgeschrieben ist er
vor allem sehr stark diesen technischen Teil auch abgedeckt hat.
Genau.

Henrik: Also fokussierte er euch
jetzt eher wieder auf auf ein, zwei der vier Marken.

Matthias Schnizler: Genau
richtig für wird langfristig. Aber ich denke, da kommen wir später
auch noch dazu. Viele Trends sind die, die dieses weiter weiter
befeuern. Genau. Aber damals war es wirklich einfach von der
Nachfrageseite und den Daten getrieben, die wir gesehen haben muss.
Diese Potentiale gibt.

Daniel: Und mit den Marken, die
ihr jetzt habt mit dem Portfolio, seid ihr besonders stark über
Amazon korrekt.

Matthias Schnizler: Genau
richtig. Wir sind vorallem über Amazon stark gewachsen, eben auch
durch diese Analyse. Wir haben die ersten Tests damals auf Ebay 2016
gemacht, weil wir da Erfahrung hatten. Wir hatten aber relativ
schnell gesehen, dass Amazon vorbeizieht. Und haben uns da auch als
Sprungbrett einfach auf den größten Marktplatz konzentriert, weil
du da ja auch schon diese Nachfrage hast. Anders vielleicht als auf
Google, wo du noch ein bisschen mehr eine kalte Audience vielleicht
hast.

Daniel: Genau und mit dem mit
dem Erfolg bei Amazon bzw. kannst du da Sachen herausstellen, die ihr
so besser macht. Ich meine es ist der größte Marktplatz jetzt auch.
Mittlerweile, wo auch viel Suchvolumen irgendwie stattfindet und
viele andere Marken auch sind. Was würdest du sagen ist das, was ihr
besser macht als andere Anbieter?

Matthias Schnizler: Nun, ich
glaube diese Suchmaschinenoptimierung und dieses Produkt von Tag eins
zu denken, also nicht ein Produkt zu entwickeln und sich zu
überlegen, wie bringe ich es in den Markt, sondern zu schauen, was
wollen die Kunden eigentlich genau. Ich glaube, dass so eine dieser
Punkte, was wir besonders gut machen, würde ich sagen. Dazu die
quantitative und qualitative Analyse, die es benötigt, um Produkt in
der Kategorie zu platzieren. Und ich glaube, das andere ist vor allem
das Integrieren von allen Kunden. Feedback, was wir bekommen zur auch
Produktentwicklung und Verbesserung. Also diese Produkte
beispielsweise auf dem Marktplatz halt wie eine Website zu sehen, an
der arbeitest du ja auch ständig. Ich glaube was heute nicht mehr
funktioniert ist ein Produkt einfach nur irgendwo zu listen und in
den Markt zu drücken und zu sagen okay, jetzt haben es einer
gemacht, so bleibt's. Sondern da dieses kontinuierliche Iterieren
ähnlich wie es aus dem Software Bereich der Fall ist, auf Basis von
einfach Kunden Feedback was man bekommt und im Direct to Consumer
Ansatz vor allem dieses Auswerten des Feedbacks.

Daniel: Du würdest sagen, dass
es quasi ganz wenige auch bisher so machen. So diese Daten getriebene
Produktentwicklung, dass es noch so ein großes Potenzial hat.

Matthias Schnizler: Ich glaube
mittlerweile nicht mehr so sehr, deshalb auch bei uns. Ich glaube, es
ist ein Konzept, was damals sehr gut funktioniert hat, was
mittlerweile viele, viele auch machen. Ich glaube, was heute die
Themen sind oder die noch immer wichtiger werden, ist gerade diese
eigene Produktentwicklung auch zu haben. Also wirklich differenzierte
unique Produkte anbieten zu können und vor allem auch über nicht
nur funktionale, sondern auch emotionale Themen zu punkten, wo
natürlich Amazon einen limitierten Platz bietet um sich überhaupt
als Marke zu platzieren. Das war auch bei uns der Shift oder
zusätzlich in diese Strategie eigene Online Stores zu integrieren.

Daniel: Wie weit seid ihr da so
mit dem oder mit dem Wechsel? Oder sag ich mal mit der Ergänzung
dieses Kanals?

Matthias Schnizler: Ja, also
Amazon, kann man sagen, hat schon noch einen extrem hohen hohen
Umsatzanteil bei uns. Wir haben jetzt die Kanäle, die Online-Shops
ja, ist ein on-going Projekt mit ein riesen Relaunch auch für die
Marke Silberthal gerade, was den Shop angeht, es ist ein absolut
relevanter und auch wachsender Kanal für uns, weil wir auch die
Kunden sehen, die auch vielleicht gar nicht bei Amazon bestellen
wollen. Da gibt's auch den einen oder anderen. Vielleicht nicht
unbedingt in unserem alter Segment, aber weil Amazon ist halt nur
pure Convenience ist jetzt nicht das emotionalste Shopping Erlebnis,
was du da hast.

Daniel: Ja, das ist das was ich
am Anfang meinte, als Henrik die Frage gestellt hat. Also ich kaufe
jetzt gar nicht, nicht mal Amazon, weil ich so ein Amazon Gegner
wäre, sondern einfach weil das Emotionale mir glaub ich einfach
fehlt. Und es gibt wahrscheinlich wie du sagst vielen anderen auch
so! Und wahrscheinlich also das Szenario so auf Amazon zu starten.
Und dann zu wechseln finden in einem eigenen gebrandeten Shop, mit
eigener Präsenz. Gibt's da so so top Learnings, die du hast oder
teilen kannst, hast du beim nächsten Mal vielleicht anders machen
würde das, worauf man unbedingt achten soll, wenn man das selber
macht.

Matthias Schnizler: Also ich
würde sagen, eines der Top Learnings, was ich auch eingangs gesagt
hab, ist so diesen Purpose zu vermitteln. Also sich klar zu sein
warum mache ich dieses Unternehmen? Was möchte ich auch mit der
Marke vermitteln? Das ist bei uns dadurch, dass wir auf Amazon
gestartet sind, ein iterativer Prozess, weil es am Anfang sehr
verkaufslastig war und so diese Top Learnings ist auch diese
Synergien einfach zwischen den beiden Kanälen zu generieren. Also
sage ich eine Präsenz auf Amazon, sprich Leute googlen dich auch.
Sprich für Google wirst du relevant, wenn die in die Brand oder
Produkte auch schon gegooglet werden. Amazon bewirbt deine Marke
jetzt z.B. nicht unbedingt auf Google Shopping. Was ihr aber auch
noch eine so die zweitgrößte Produkt Suchmaschine aktuell ist
hinter Amazon. Ja und da diese Synergien vor allem auch zu nutzen
und auf beiden Kanälen, die absolut glaub ich für die relevantesten
ja heute im Online-Shopping sind, diese zu nutzen.

Henrik: Was waren denn so
Marketing Instrumente oder oder Kampagnen, die ihr früher gar nicht
genutzt habt, weil sie einfach in der Amazon Welt nicht existieren?
Haben die jetzt aber für euch am Anfang nen in der eigenen Shop Welt
einen großen Hebel haben oder auch einfach gut funktionieren?

Matthias Schnizler: Also ich
glaub gerade das von mir angesprochene Google Shopping ist nur des
absolute ein Thema der ganze Kundenzugang den man aufbauen kann. Also
was wir jetzt merken bei uns im Newsletter oder auch durch Umfragen
einfach diese Insights und auch Kundenbindung zu generieren.
Unglaublich wertvoll für die Marktentwicklung. Aber auch
Produktentwicklung, wo du ja noch viel tiefer gegen kannst, als auf
Amazon und auch dieses ganze was Kooperationen und PR angeht. Du hast
ja viele, sag ich mal Affiliate Testseiten die irgendwo deine
Produkte auch listen, aber du kannst PR und das ganze natürlich noch
ganz anders fahren über die eigene Präsenz. Und auch was ich
eingangs gesagt habe, diese Ermittlung oder Vermittlung von
Emotionen. Da hast du natürlich im eigenen Shop viel mehr
Freiheiten.

Henrik: Auf jeden Fall. Und wenn
du die beiden Kanäle vergleichst, so im Nachhinein von der
Profitabilität her, siehst du da schon Unterschiede, oder es ist im
Endeffekt ähnlich. Also Amazon nimmt ja auch immer eine relativ hohe
Provision für jeden Verkauf, aber auf deinem eigenen Shop hast du ja
praktisch Akquisekosten et cetera. Wie schätzt ihr das ein? Jetzt
nach den ersten Erfahrungen.

Matthias Schnizler: Also bei uns
ist der der eigene Shop definitiv profitabler als Amazon. Und auch
wenn man es als langfristiges Investment sieht, würde ich mal einen
eigenen Umsatz immer höher setzen als einen Marktplatz Umsatz. In
der Bewertung

Daniel: Wie würdest du, was
mich interessiert, die Kunden Gruppen sag ich mal vergleichen jetzt
Amazon versus eigener Online-Shop ist es teilweise denn auch Amazon
ein Kanal für Neukunden Akquise oder durch das SEO Thema oder wie
wir das vergleichen?

Matthias Schnizler: Ich glaube,
es gibt Kundengruppen, die überschneiden sich in beiden Kanälen und
ich glaube gerade für Neukunden Akquise ist natürlich Amazon super
spannendes Thema, weil du einfach viele viele Leute hast. Neukunden
Akquise, wo jetzt die Leute wirklich wegen der Marke kaufen. Ich
glaub da ist der eigene Shop der beste Kanal. Aber gerade um Leute
auch an die Marke heranzuführen. Und du hast ja auch eingangs oder
wenn wir auch eingangs gesagt Amazon ist halt super convenient. Ja,
ist es ein absolut relevanter Kanal. Ich glaube vor allem für eine
jüngere Zielgruppe. Und ich glaube, es gibt auch einfach die Leute,
die dann die Preise vergleichen und am Ende da kaufen, wo es
vielleicht ein Euro oder zwei günstiger ist. Was man natürlich auch
für den eigenen Shop oder die eigene Marke nutzen kann. Kunden
gezielt auch irgendwo zu leiten.

Henrik: Und wenn du jetzt zum
Beispiel mit einem anderen Gründer oder Gründerin sprechen würdest,
die auch so aus der Amazon Welt kommen würdest du. Was würdest du
der Person empfehlen, was die Team, Struktur und Skills im Team
angeht? Gibt's da auch größere Unterschiede oder Ressourcen, die er
quasi jetzt dadurch auch neu aufbauen musstet oder aufbauen konntet?

Matthias Schnizler: Also Skills,
was wir jetzt neu auch für diesen Shop speziell dazu geholt haben,
ist das ganze Thema SEO, SEO/SEA bei Google. Was wir uns ja zum Teil
auch über Freelancer eingekauft haben, aber jetzt auch intern im
Team haben und wo man aber schon zum Teil einiges auch abstrahieren
kann von von Amazon, weil im Prinzip ja diese Algorithmen immer ein
ich will mal sagen ein sehr ähnliches Ziel verfolgen und strategisch
auch glaube ich langfristig sich im E-Commerce Bereich nicht Amazon
alles nehmen wird und auch spannende Modelle mit beispielsweise
Shopify oder Instagram oder Facebook auch noch spannende Commerce
Modelle entstehen werden.

Henrik: Ich glaube, das bringt
uns direkt zur nächsten Frage, der Stichpunkt. Sehr gute
Überleitung. Danke dafür. Also wenn du also in die Zukunft blickst,
ihr habt das ja glaub ich auf eurer Website stehen von von Premano
glaub ich jetzt, dass ihr besonders durch Technologie Werte schaffen
wollt, gerade auch im E-Commerce speziell. Und was glaubst du wie
wird im E-Commerce in der Zukunft durch Technologie Kundennutzen
entstehen? Oder vielleicht im Marketing. Also alles drumherum wird
noch mehr Convenience oder was aus Marken Sicht, wie nutzt da
vielleicht doch schon erste Technologien um das Ganze zu optimieren?

Matthias Schnizler: Hm, also ich
glaube, es ist ein sehr breitgefächertes Thema. Ich würde erst
einmal auf den Kundennutzen allgemein durch einfach so eine
Fokussierung auch auf Plattform gewisse Prozesse wie beispielsweise
Amazon oder Shopify, Facebook Instagram reingehen. Also ich glaube.
Durch einfach die Marktplätze. Du hast eine extrem starke
Transparenz im zunehmenden Preisdruck. Eine eine Vielzahl an Produkte
aus den Kunden natürlich wählen können. Und du kannst natürlich
heute mittlerweile auch Marken, sag ich mal, in Nischen launchen, die
durch die Digitalisierung auch gar keine Nischen mehr so wirklich
sind. Also kundenorientiert gesehen können einfach Kunden noch viel
besser auch in einzelnen Segmenten angesprochen werden durch Marken,
die genau mit ihren Resonieren.

Henrik: Damit meinst du vorallem
die Targeting Technologie ist für die Leute besser targetten kannst.

Matthias Schnizler: Ja und das
du auch Marken quasi speziell um gewisse Nischen aufbauen könntest
wurde vielleicht vor 20 Jahren niemanden erreicht hättest, weil du
dich eben mittlerweile auch über Online-Shops über Marktplätze
global spielen kannst. Diese Nischen halt dadurch eine Größe
erreichen, diese auch unternehmerisch und wirtschaftlich relevant
werden. Das ist glaube ich sogar der eine Punkt. Dann ich glaube
gerade dieses Thema so Conversation und Commerce ist ein Thema, das
einfach ja, Instagram geht ja auch in diese Richtung Checkout Option
anzubieten schon schon in der App, dass es da einfach noch noch immer
weitergeht. Also da sind wir aber auch noch in den Kinderschuhen, was
dann irgendwie Chat angeht und Produkte direkt zu kaufen über
Instagram oder über Facebook. Facebook Shop ist ja auch so eine
Neuerung. Also da wo gehen wir auch immer ja an die neuesten Sachen
dran zu sein. Absolut. Und auf der einen Seite wird natürlich Amazon
schauen, dass sie irgendwie diese Experience oder dieses Emotionale,
was ihren Kunden vielleicht aktuell nicht bieten, auch noch schaffen.
Und ich glaub Riesenthema auch für Fulfillment. Also gerade was
Technologien im Fulfilment angeht, das vielleicht eine Logistik
manchmal vernachlässigt wird oder in den letzten Jahren der
E-Commerce, das du diese diese Convenience, die ein Amazon bietet,
vergleichbar auch von anderen Anbietern mittlerweile bekommen kannst.
Vielleicht nicht 100% so, aber zumindest was die Lieferzeiten angeht,
dass du keine 5 bis 6 Tage irgendwie mehr auf dein Produkt wartest.
Macht ja heute auch keiner.

Daniel: Bei anderen Marktplätzen
meinst du?

Matthias Schnizler: Also im
eigenen Shop können wir mittlerweile ein Produkt bieten was einfach
am nächsten Tag da ist, maximal diese zwei Tage. Ich glaube, da
entwickelt es sich auch immer viel weiter. Und ich glaube noch so
ein Riesenthema, was immer noch stärker kommen wird, das ganze
Prozess Automatisierung. Also ich hab das Gefühl, wir arbeiten schon
relativ in schlanken Strukturen. Aber wenn sie. Ich glaube wenn man
so eine Vision in die Zukunft betrachtet, dass irgendwann mal so eine
Bestellung mit Produkt, ohne dass es ein Mensch in der Hand hat, der
Fall sein wird. Ist natürlich auch andere andere Preise, die man den
Kunden anbieten kann. Und dadurch war. Natürlich Kundennutzen im
Sinne von: Ich kriege immer bessere Qualität zu immer günstigeren
Preisen. Theoretisch.

Henrik: Und wie schätzt du das
Thema so Voice ein? Gerade mit mit Amazon, ich glaube da heißt es
Amazon Echo ist es ein neues Gerät, also kriegst du da schon mit,
dass vielleicht viele Leute auch über so ein Voice Gerät einfach
bestellen? Sieht man das als Mark auf Amazon?

Matthias Schnizler: Also bei uns
muss ich sagen, man muss mit dem Thema noch nicht so
auseinandergesetzt werden. Damals viele Studien gelesen in dem
Bereich was ich da sehe ist gerade für quasi diese Convenience
Produkte so ich brauch irgendwie mein Toilettenpapier oder meine
Zahnpasta, da kann ich mir das wunderbar vorstellen. Ich probiere mal
gerne auch zu reflektieren, wenn ich jetzt euch fragen würde,
beispielsweise würdet ihr euren Espresso Kocher einfach blind per
Voice bestellen oder irgendwie die neueste Pfanne oder irgendein
Produkt, was für dich einen emotionalen auch Wert hat. Würdest du
sagen es bestellst du ungesehenen einfach via Voice? So nach dem
Motto Alexa, bestell mir einen Schnellkochtopf.

Daniel: Ja, intuitive Antwort
ist auf gar keinen Fall. Um ehrlich zu sein.

Henrik: Geht mir genauso.

Matthias Schnizler: Na und bei
uns als kleines Unternehmen, wir müssen uns ja auch irgendwie
festlegen, wie unsere unsere Schlachten schlagen. Sagen wir mal so,
genau das ist du mich der Fokus für uns aktuell wichtiger anstatt an
allen irgendwie Baustellen anzusetzen?

Henrik: Na klar. Ich habe nur
mitbekommen, dass das im SEO auch immer mehr Relevanz gewinnt. Das es
halt mittlerweile auch sehr viele Suchmaschinenoptimierungsfaktoren
gibt, damit halt dann auch die Artikel per Voice gefunden werden.

Matthias Schnizler: Genau. Aber
das spielt dieses ganze Datenfeed, Optimierung und Produktdaten. Ja,
das ist glaube ich, sowas. Muss man heutzutage haben, ohne geht's
nicht.

Henrik: Cool, Du hast es schon
angesprochen mit mit Produkt Sourcing oder auch gerade Fulfillment.
Also Produkt Sourcing, da habt ihr ja auch schon sehr viel
Erfahrungen gemacht. Was habt ihr da so für für Technologie bisher
im Einsatz? Wenn du sagst, ihr sagt er vor allen Dingen so mit
Scraping und Crawlern und so.

Matthias Schnizler: Ja, im
Prinzip ist das bei uns so ein zweistufiger Prozess muss sagen. Das
erste ist ein aggregieren einfach von vielen Datenquellen aus
diversen Tools. Es gibt ja auch Plattformen, die Amazon genauso
crawlen, wie das auf Google schon seit Jahren gemacht wird, die sich
da entwickeln. Einfach diese quantitativen Faktoren zu nehmen, zu
überlegen auch wo macht es Sinn, sich zu platzieren. Und der zweite
Punkt, was nicht ganz so automatisiert geht, was glaube ich auch oft
unterschätzt wird, ist vor allem auch diese qualitative Analyse.
Also was wollen Kunden? Auswertung von Bewertungen und dann auch
einfach das Testen von von Konkurrenzprodukten im Markt und die
Features raus zu bauen, die der Kunde wirklich wirklich haben will
braucht, um das beste Produkt für ihn zu entwickeln zum
bestmöglichen Preis. Es wird vielleicht ein bisschen den Rahmen
sprengen, wenn wir da ins ganze Detail gehen, aber es geht ja über
Produkt Feature Bewertungen nach gewissen Modellen. Und ja, ich meine
die ganzen Zahlen und Daten, was auch Trends angeht oder auch Auto
Suggest Keywords.

Daniel: Das heißt ihr habt euch
da eure eigenen Modelle gebaut. Nachdem ihr auch so
Konkurrenzprodukte bewertet, was jetzt die quantitativen Faktoren zum
Beispiel angeht,

Matthias Schnizler: Genau aus
dem sich quasi auch das komplette Anforderungsprofil für den Bereich
Sourcing, für den Einkauf oder für die Produktentwicklung jetzt
ergibt, wie denn ein Produkt zu sein hat, um quasi nicht hinzugehen
und zu sagen: Hey, wir entwickeln jetzt mehr ein Produkt und schauen
einfach wie kommt es bei den Kunden an, sondern schon von vornherein
auch z.B. im Bereich Suchmaschinen, ja Auswertung irgendwie in dieses
Produkt zu integrieren. So welche Größen werden gesucht, welche
Materialien will der Kunde? Gibt's irgendwas im Bereich, der da noch
gar nicht gar nicht auf dem Schirm ist? Ist irgendwas was neues? Was?
Vielleicht kommt grad so was im Bereich Cold Brew. Puh, war mir mein
Produkt sehr gut dran. Also da. Ja und vor allem ich glaube wichtige
Themen nicht zu verschlafen. Für die Zukunft aber jetzt
ausgesprochen.

Daniel: Kannst du vielleicht,
was mich interessieren würde dazu, weil wir jetzt auch über das
Thema Produkt Sourcing gesprochen haben, nochmal erzählen, was die
vier Marken bei euch sind und was ihr so macht? Also du hast gesagt
Home & Living ist, ist ein starker Fokus, aber ich kurz ein
bisschen beispielhaft erklären, worum es da geht.

Matthias Schnizler: Ja, genau.
Also im Prinzip haben wir es, haben wir es runtergebrochen auf zwei
Marken mittlerweile wissen und nicht auf die Website kommuniziert.
Das sind die Marken Silberthal und Weissenstein und im Grunde geht es
diesen Marken darum, ja diese, diese Freude im Alltag jeden Tag den
Leuten mit Produkten näherzubringen und mit jedem Produkt zum
kleinen Mehrwert irgendwie den Menschen zu liefern. Und war jetzt
deine Frage noch speziell auf Sourcing bezogen, also um was es bei
den Produkten genau geht, oder?

Daniel: Naja, also erst mal
genau das, ich wollte es nochmal kurz erklärt haben, danke! Und dann
hast du am Anfang auch das Thema mit dem Co-Founder noch von euch
angesprochen. Der sich um das ganze Thema ein Produkt dann auch
kümmert. Und ist er auch in Asien? Oder wie funktioniert das genau?

Matthias Schnizler: Richtig, der
sitzt für uns im Büro in Shanghai. Leitet da auch das Hersteller
Netzwerk. Das ganze Sourcing. Ich habe mit ihm vier monatelang 2016
den Grundstein damals gelegt und ein, ja, ehemaliger Kommilitone. Wir
arbeiten auf einer sehr guten Vertrauensbasis. Er spricht fließend
Englisch, Mandarin und auch auf Deutsch. Also das ist natürlich auch
für uns ein Riesenvorteil, muss man sagen. Und dann auch bei dem
Sourcing halt nicht, was glaube ich viele auch machen, so klassisch
über Alibaba ranzugehen. Sondern wirklich, was wir probieren die
besten Hersteller für die besten Produkte heranzukommen, die dann
auch auf Top Level auch für andere große Marken produzieren.

Daniel: Das geht wahrscheinlich
nur, wenn du so so krass präsent vor Ort bist. Mega Vorteil, super!

Matthias Schnizler: Ja, oder mit
guten Leuten vor Ort oder wenn man sich die Zeit nimmt, vor Ort zu
sein. Weil der eben über das Persönliche punkten kann und am Ende
ist alles People Business, auch wenn es sich abgedroschen anhört.

Henrik: Und du hast es gerade
schon nochmal angedeutet vorhin mit Cold Brew, da wart ihr ja sehr
weit vorne und als einer der ersten mit dabei. Wie ich auch wahrnehme
auf jeden Fall ein Trendthema oder ein großes Thema im Café Segment
der Zeit. Kannst du da vielleicht an an dessen Beispiel mal konkret
sagen? Wie kamt ihr da drauf, dass das quasi ein Hot Topic werden
wird?

Matthias Schnizler: Ja also zum
einen kann man glaub ich viel schon aus dem amerikanischen Markt auch
ableiten. Also es gibt ja oft die die Trends, die in Amerika kommen.
Google Trends war da z.B. auch ein Indikator.

Henrik: Also hab dann immer
geschaut, wonach die Leute in Amerika suchen. Da habt ihr dann son
Peak in Amerika gesehen

Matthias Schnizler: Oder auch
schon in Deutschland, das du gesehen hast. Okay, es ist schon
aufsteigendes Suchvolumen, auch unter diesem Bereich und dann einfach
mal glaub ich auch tolles Produkt entwickelt, was auch in der
Süddeutschen als Testsieger ausgezeichnet wurde. [...] Natürlich,
was diese Marktplätze bieten ist natürlich ein tolles tolles Mittel
auch direktes Feedback zu bekommen. Zu vielen Produkten, nicht nur
viele Daten.

Henrik: Und habt ihr mal
überlegt quasi diesen Product Sourcing Insiders Intelligence Prozess
sozusagen nenn ich ihn jetzt einfach mal als als Software zu
programmieren irgendwie und vielleicht dann sogar zu verkaufen an
andere E-Commerceler.

Matthias Schnizler: Ja, also ist
ein Gedanke, mit dem ich immer wieder spiele, aktuell auch wieder
unter dem Thema Fokus für uns einfach nur nicht nicht so relevant.

Henrik: Ja, danke.

Daniel: Ja, super. Vielen Dank
Matthias, dass du dir die Zeit genommen hast. Und jetzt würde uns
noch interessieren, was für ein Thema dich umtreibt. Also gibt's
was, wo wir unseren nächsten Gast fragen können? Etwas womit du
vielleicht gerade dran knabberst.

Matthias Schnizler: Also für
uns ein super spannendes Thema ist und auch, weil ich gerade das Buch
Obsessed von der Emily Heyward gelesen habe, ist quasi dieses ganze
Verstehen der emotionalen Bedürfnisse und dahinterliegenden
Motivation von Kunden wie das der nächste nächste Gast vielleicht
löst, finde ich superspannend.

Henrik: Oh! Da können wir
meinen Partner bei NeuroFlash fragen Daniel!

Daniel: Da solltest du ja einen
guten Draht haben.

Henrik: Hoffentlich. Ja, Cool.
Vielen Dank Matthias für deine Zeit, Daniel. Wir machen ja mal so
eine kleine Reflexion. Was hast du mitgenommen aus der Folge?

Daniel: Ganz schön viel.
Deswegen nochmal vielen Dank. Ich fang mal an. Ich versuche dir nicht
alles weg zu nehmen Henrik. Das Thema Remote Work fand ich cool.
Nochmal die Antwort auf die Frage. Also Routine versus Ausbrechen von
Routinen. Es war sehr greifbar für mich. Also so Daily Huddles z.B.
das kenne ich jetzt auch schon. Macht auch total Sinn. Finde ich auch
so einer rein informativen Ebene einfach sich auszutauschen, dass
jeder Bescheid weiß, auch wenn es am Anfang ein bisschen banal wird,
glaube ich. Und dieses ausbrechend fand ich auch cool und umso
spannender, dass ihr das so auch teilweise mit den Kursen, Yoga-Kurs
und so weiter so aus dem eigenen Team machen könnten. Ist glaub ich
auch eine super Möglichkeit, um Kollegen und Kolleginnen nochmal
besser kennenzulernen, auch wenn das nicht von extern kommt. Dann das
Thema Daten getriebene Produktentwicklung fand ich. Fand ich
spannend. Da würde ich gerne viel mehr erfahren. Das hast du so
schön gesagt, dass quasi man SEO schon ins Produkt einbaut. Also
wonach wird gesucht, was genau an dem Produkt wird gesucht und was
für kritisiert das irgendwie so komplett zu verinnerlichen für eure
Produkte. Dann was das Thema Amazon in der eigene Shop angeht, habe
ich gelernt, dass es oder wir vielleicht auch, dass es Sinn macht,
über den eigenen Shop eben nicht nur zusätzliche Vertriebskanal zu
nutzen, sondern auch so, dass man eben die die Stärke des eigenen
Shops, was ja irgendwie die Emotionen zu transportieren ist, die
Branco zu transportieren ist eben viel besser noch ausspielt, wenn
man diesen Kanal hinzufügt und nicht einfach nur das an Amazon
dranhängt oder umgekehrt, um zusätzlichen Vertriebskanal zu haben,
sondern ob die die Stärke der jeweiligen Plattform gut zu nutzen.

Henrik: Ja. Du sagst, du
wolltest mir nichts wegnehmen... Das nächste Mal musst du mich
fragen, damit ich als erstes drankommt. So drei Punkte, die heraus
gestochen haben, waren für mich das Thema Purpose und Problem zu
lösen. Quasi das auf viel viel früher mit zu integrieren. Und da
dann wirklich tief reinzugehen und der Purpose muss quasi einen
riesigen Markt dahinter haben. Ich glaub bei Home & Living ist
sich wohlfühlen ein starkes Bedürfnis von sehr vielen Menschen. Und
dann im zweiten Schritt. Ja, wie du gesagt hast
Datengetriebeneproduktentwicklung war ich sehr, sehr inspiriert. Es
war nämlich beides Themen, die wir bei BeWooden damals viel, viel zu
spät, erst auch viel zu spät gemacht haben. Und deswegen fand ich
das sehr, sehr cool, dass ihr das quasi von Anfang an so schon macht
oder auch erkannt habt, dass es möglichst früh passieren sollte.
Und der dritte Punkt Technologie. Was du da mit Conversational
Commerce gesagt hast und hat mich auch einfach wieder dran daran
erinnert, dass es da immens wichtig ist, einfach nochmal diese neuen
Sachen auszuprobieren, weil es klappt dann immer so Arbitrage
Möglichkeiten gibt, wenn man so, wenn man sich da schnell auf ein
neues neues Thema stürzt. Aber ganz wichtig eben Fokus auf Core
Business und das dann eben mehr so als Experiment ansehen. Haben wir
noch etwas vergessen, Matthias, was unbedingt nochmal erwähnt werden
sollte?

Matthias Schnizler: Nee, ich
glaub, wir haben alles soweit gehabt.

Henrik: Cool. Super. Dann
herzlichen Dank! Und hör auf jeden Fall dann in die nächste Folge
rein. Für die Antwort deiner Frage

Matthias Schnizler: Absolut!

Henrik: Wir haben zu danken. Bis
bald. Ciao Ciao!

Daniel: Und was hast du aus der
Folge mitgenommen? Hast du selbst Fragen an unsere Gäste? Schreib
uns über den Kanal deiner Wahl oder an Gude@7-Essenzen.de.

Henrik: Zusätzlich. Wenn du
noch weitere Stories zu Gründerinnen und Gründer suchst, schau
einfach gerne mal bei Startbase.de vorbei. Bis zum nächsten Mal.

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