18 - Daniel Gibisch, Co-Founder von Little Lunch über Food Start-ups, Strategien für den LEH, Höhle der Löwen und Untern

7 Fragen, 7 Essenzen Daniel Parisi und Henrik Roth

  • Veröffentlicht am 17.08.2021
  • Dauer: 45 m
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18 - Daniel Gibisch, Co-Founder von Little Lunch über Food Start-ups, Strategien für den LEH, Höhle der Löwen und Unternehmensgründung

Henrik: Gude zu einer neuen
Folge von 7 Fragen, 7 Essenzen! Bei uns bekommst du handfeste
Learnings von Gründerinnen und Gründern für dein Erfolgsrezept.

Daniel: Deswegen freuen wir uns,
dass 7 Fragen, 7 Essenzen von Startbase.de unterstützt wird.
Startbase.de ist die neue Gründer Plattform mit Nachrichten und
Statistiken zur deutschen Start-up Szene. Ich bin Daniel

Henrik: Und ich bin Henrik. Ja,
herzlich willkommen, liebe Hörer, liebe Hörerinnen zu unserer 18.
Folge mit Daniel Gibisch von Little Lunch und wir werden wieder auf
der Jagd sein nach vielen spannenden neuen Essenzen für euch heute.
Besonders aus den Bereichen LEH, Food Start-ups. Was sind also die
Hürden, die Learnings von Daniel in den letzten sieben Jahren, die
er mit Little Lunch gemacht hat und auch die Chancen und
Implikationen von einem Firmenverkauf. Das heißt, wenn ihr vorhabt,
einen Food Start-up zu gründen oder schon dabei seid auf jeden Fall
eine sehr spannende Folge für euch heute. Daniel Herzlich
willkommen! Magst du selbst ein paar Worte zu dir sagen?

Daniel: Hallo und vielen Dank
für die Einladung und danke für das kleine Intro. Du hast ja fast
schon alles gesagt. Ich bin der Daniel. Ich bin einer der Mitgründer
von Little Lunch. Ich hab Little Lunch sieben Jahren, wenn mein
Bruder zusammen gegründet. Wir waren ganz am Anfang in einer der
ersten Staffeln von "Die Höhle der Löwen" dabei, konnten
uns da auch Judith Williams und Frank Thelen als Investoren
abgreifen sozusagen. Wir Sind jetzt mittlerweile seit längerem
deutschlandweit Marktführer im Bio Suppen Segment und wir konnten
vor einigen Monaten die Firma auch erfolgreich an eine große andere
Firma übergeben.

Henrik: Ich glaube es ist mein
Traum, mit meinem Bruder was zu gründen. Hattet ihr das schon immer
so vor oder kam das so spontan auf?

Daniel: Also die Frage, die wir
mir extrem aufgestellt und meistens auch dem mit dem Anhang: "Ich
könnte niemals in meinem Bruder irgendwas gründen", weil die
meisten Leute sagen, das wäre die reinste Hölle. In unserem Fall
ist es tatsächlich genau andersherum. Also wir haben uns früher,
als wir jung waren, super krass gehasst oder mein Bruder mich immer
verhauen, weil der größere war. Und wir haben uns dann aber auch
lange getrennt. Er hat studiert in Ansbach, ich war in Augsburg,
lange Zeit und irgendwann, viele Jahre später sind wir dann wieder
zusammengetroffen und wir wussten einfach beide, dass wir irgendwas
gründen wollen. Und ich habe ihm dann immer von meinen Ideen erzählt
und da waren auch ganz viele doofe Ideen dabei. Und irgendwann bei
dem Biosuppen warum auch immer, gerade bei dem hat es dann gefunkt.
Und das Schöne im Familien Business in Anführungszeichen ist halt,
dass man extremes Vertrauen in einander hat. Er würde mich jetzt nie
abzocken. Er muss ja noch wie im Rest seines Lebens mein Bruder
bleiben und das ist natürlich schwierig und deswegen war es für uns
eine super Entscheidung und das würden wir auch in Zukunft weiterhin
so machen.

Henrik: Daniel, Du kennst schon
das Prozedere, unsere gegenseitige Frage. Ich habe mir heute eine für
dich passend zum Thema überlegt. Der Markt um Bio Suppen ist ja
riesig. Also ich war sehr erstaunt. War es glaube ich auch in einem
Interview mal Umsatz Ziel genannt Daniel. Echt riesig. Daniel Was
glaubst du wie viele Suppen ist der Deutsche im Schnitt pro Jahr?

Daniel: Ich würde mal sagen 50
bis 100 so was. Wahrscheinlich sehr wenig geschätzt, aber ich bin
auch aus meiner eigenen Perspektive gegangen, so.

Henrik: Und Daniel wie suchen
ist jeder Deutsche im Durchschnitt?

Daniel Gibisch: Die Frage habe
ich schon so oft beantwortet, es ist aber schon so lang her, dass ich
es glaub ich selber nicht mehr weiß. Ich glaube, es waren hundert.

Henrik: Das habe ich glaube ich
auch in einem Interview gelesen. Die Zahl fand ich ganz spannend.

Daniel Gibisch: Also ich
persönlich esse zwar viel Suppen, aber ich glaube 100 sind es bei
mir persönlich nicht.

Daniel: Zwei Suppen pro Woche
oder? So eine Suppe macht man ja auch nicht super fix. Außer man hat
natürlich eine von Little Lunch.

Daniel Gibisch: Ziemlich große
Auswahl, egal ob ja mittlerweile 30 Sorten. Natürlich bleibt mir da
die Qual der Wahl. Hier im Büro sind die überall um mich rum
sozusagen. Das ist es ganz gut. Aber wenn ich jetzt, sagen wir, die
mit mir jeden Abend Tomatensuppe machen, dann werden es
wahrscheinlich keine 100!

Daniel: Ja, und wo wir auch
gerade bei den direkt bei den Suppen sind. Wenn du jetzt und auch am
Anfang etwas Henrik erzählt hat, habt ihr durch die Limited Editions
oder spezielle Suppen zum Beispiel Pizza, Suppe oder die Soßen, die
er neu rausgebracht habt oder Sachen wie "Die Höhle der Löwen".
Kannst du das ein bisschen teilen, was bei eurer Wachstums Geschichte
so die größten Hebel waren bislang, also was euch am meisten
vorangebracht hat?

Daniel Gibisch: Ja, also man.
Man muss natürlich zugeben und sagen, dass so sowas wie eine
Fernsehshow, in der wir ja mittlerweile fünfmal oder so waren,
natürlich einen extremen Hebel hat. Vor allem damals in den ersten
Staffeln war es noch viel krasser als heute. Heute. Also wir waren
auch das allererste Food Start-up was da war. Und das war ein großes
Risiko, weil viele würden sagen Wieso muss denn jetzt eine Suppe ein
Startup plötzlich sein, dass eine ganz normale Firma. Und da muss
man sich schon ordentlich Story überlegen. Und natürlich hat man da
auch online guten puscht und verkauft auch einiges. Das Problem ist
aber, dass ja, wie ihr euch wohl denken könnt, so ist es kein
typisches Produkt, wo man jetzt unbedingt auf eine bestimmte Webseite
geht, um sich ein Suppen Produkt zu kaufen. Das mache ich gleich mit
Eiweißpulver, oder sowas weil es so speziell ist, aber normalerweise
im Supermarkt. Was wir aber gemacht haben damals ist. Wir hatten ja
die Aufzeichnungen und wussten keine Ahnung. Drei, vier, fünf, sechs
Monate später ist dann die Ausstrahlung und wir sind dann zu Rewe,
Edeka und Co gegangen und haben gesagt: Hey Leute, wir sind ja im
Fernsehen. Das sehen dreieinhalb Millionen Leute. Wollt ihr uns nicht
listen? Weil ich gehe fest davon aus, dass ein Tag später viele
Leute zu euch kommen werden und das Ganze einkaufen werden. Und da
konnten wir dann eben in diesem Fall im Rewe davon überzeugen, dass
er uns dann listet. Und das war für den natürlich auch super cool.
Die hatten uns aber nur in hundert Märkten gelistet und haben sich
dann mega drüber aufgeregt, dass sie nicht mehr gemacht haben, weil
er wirklich in tausenden Märkten Deutschlands kamen. Tausende Leute
wirklich und gesagt haben: "Ich habe da was im Fernsehen
gesehen, wo gibt es denn das?" Da ist und ist natürlich total
krass. Und direkt im Anschluss hat uns der Rewe Vorstand persönlich
angerufen und gesagt: "Ich will alles was ihr habt. Alles!"
Er wollte einfach alles. Wir hatten aber auch immer so sein. Und
deswegen war das so eine gute Kombination. Natürlich machst du
irgendwie mal 50, 100, 150 tausend Umsatz online bei der Show, aber
der richtige Hebel war, das mit dem Rewe zusammen zu machen. Weil
auch danach warst du dann fix drin und die meisten Leute, die was mit
Food Start-ups zu tun haben, wissen ja die größte Hürde ist es zum
Rewe und Edeka oder DM oder wie auch immer davon zu überzeugen, dich
wirklich zu listen mit vielen Märkten, das war unser größter
Hebel. Du hast natürlich auch so was angesprochen wie Pizza Suppe
oder unsere Special Editions. Ich würde das gar nicht so sehr als
Umsatz Push bezeichnen, weil wir produzieren da zwischen dreißig und
hunderttausend Stück das ist eher so eine Marketing Sache. Wir sagen
ja, wir sind viel besser als der "Dosenfraß" sozusagen,
den es immer gab, der Hühner-Nudeltopf. Und das kannst du nicht
behaupten, wenn du auch verkaufst. Und deswegen muss da halt immer
irgendwie ein bisschen Story machen, ein bisschen was cooles, wo die
Leute sich drüber freuen kann, dass es was witziges gibt oder was wo
sie sich drüber aufregen können. Und bei uns ist es eigentlich ein
reiner Marketing, meine Marketing Seite an Umsatz mache, um die Leute
ein bisschen emotional zu binden. Negativ oder positiv.

Daniel Gibisch: Und das Thema
mit Höhle der Löwen und Rewe. Das hat es wahrscheinlich auch
zeitlich total beschleunigt, oder? Weil ich habe ja Erfahrung da. Es
ist ein super langwieriger Prozess da reinzukommen.

Daniel Gibisch: Ja nicht nur ein
super langwieriger Prozess, sondern die sagen halt erstens nein, dann
noch mal nein und dann noch siebenmal nein und dann sagen sie Ja,
wenn du 100000 Euro gibst und wenn das auch in zwei Wochen läuft,
das meiste dann wieder raus. Die hunderttausend Euro behalte ich
aber. Also habe ich irgendwelche Zahlen genannt, die natürlich nicht
stimmen. Aber es ist wirklich viel, viel Geld. Und ich weiß auch
noch ein Satz von einem Edeka Einkäufer damals, das war vor zwei
Jahren, da gab es natürlich immer mehr Food Start-ups, die das
genauso machen wollten und der Einkäufer von Edeka damals zu dieser
Person gesagt, so wie er es erzählt hat mir noch einmal in der
Löwenberg, dann kotze ich einfach das. Ich kann's nicht mehr hören.
Und deswegen war das für unser erstes Food Start-up der "Die
Höhle der Löwen", war also relativ neu, aber mittlerweile ist
ja so das Mindset der Gründer: Ich gehe in die Show, nicht wegen dem
Frank Thelen, oder wie sie auch immer heißen, sondern ich will
einfach nur das Marketing mitnehmen und will dann hier mit wehenden
Fahnen zu einem Supermarkt gehen und sagen: Ich bin jetzt bei "Die
Höhle der Löwen", du willst mich doch auf jeden Fall, weil so
einfach läuft's halt einfach nicht mehr.

Henrik: Also Thema Timing wieder
sehr wertvoll gewesen. Und sag mal, wie lief das dann mit Rewe ab?
Sprecht ihr dann da auch über Exklusivität. Gerade wenn der
Vorstand so sagt: "Ich nehm' alles, alles kein Problem."

Daniel Gibisch: Wir haben oft
versucht, über Exklusivität in Handel zu kommen, mir bestimmten
Sachen. Aber man muss sagen, der Handel ist natürlich, das sind
Profi Einkäufer, die lassen sich nicht so einfach von irgendwas
überzeugen, weil du denkst, wir machen das ganz speziell nur für
euch. Die wissen genau, du warst bei den drei anderen als es dann
auch angeboten und wenn es hart auf hart kommt, machst du es auch mit
dem anderen. Also Exklusivität hilft nicht unbedingt viel, in
manchen Fällen funktioniert es aber eigentlich nicht. Die einzigen,
die mit Exklusivität ein Problem haben oder das unbedingt wollen,
sind die zwei großen Konkurrenten DM und Rossmann. Weil der eine
sagt: Wenn es das beim anderen geht, dann will ich nicht. Entweder
bei mir oder bei keinem!

Henrik: Okay, cool und dann seid
ihr quasi als erstes im Rewe Regal gelandet. Und was waren dann so
eure Learnings quasi mit dem push durch die "HDL"?
Sicherlich ein einfaches Spiel, aber danach dann wie habt ihr
versucht dann auch den Verkauf von Absatz über den LEH weiter
steigen zu lassen? In einem Supermarkt kriegt man sehr viele
Eindrücke als Shopper wie stecht ihr da aus der Menge heraus?

Daniel Gibisch: Das ist
natürlich die aller aller größte Schwierigkeit und ich könnt erst
mal 5 Stunden am Anfang war sie alles falsch gemacht haben, was sie
alles versucht haben. Du hast natürlich gar keine Ahnung. Geht also
los bei den Verträgen, die du überhaupt nicht verstehst, was dein
Spiral Bonus drinsteht, und man sich denkt: "Ja, passt schon.".
Und dann denkst du irgendwann: "Oh Scheiße, die machen zwei
Jahre Minus, wegen diesem komische Spiral Bonus der da drin ist.".
Aber ich glaube das beste, was ich mal ganz am Anfang in unserer
Lebensmittelhandel Zeit gelesen habe, waren im englischen Artikel.
Der hat er geschrieben "Never Market the Empty Shelves" und
der Satz macht extrem viel Sinn, weil wenn ich jetzt sage, ich
fokussiere mich sehr stark auf den LEH und macht da ganz ganz viel
Werbung und würde mir Plakate kaufen oder was auch immer. Dann gehen
die Leute im Handel und ich bin da. Aber nur sagen wir mal, ich bin
von 5000 Märkten in 1000 gelistet. Dann verliere ich das Geld, was
ich in diese 4000 Leute investiert habe. Den Laden gehen und uns
nicht finden. Oder wenn du nur sehr klein bist oder ausverkauft oder
so was dann das ist, das super super schwierig ist. Du kannst
natürlich auch nicht dich komplett listen und dann ist Anfang
Marketing zu machen, weil sonst wirst du gelistet. Und der Einkäufer
von Rewe sagt: "Das bekommt ja gar keiner, weil gar niemand das
kennt.". Das heißt, es ist so ein Henne-Ei-Problem. Du musst
beides gleichzeitig aufbauen, also die Verfügbarkeit und auch das
Marketing, um die Leute da rein zu drücken. Ich glaube, da musst du
genau das richtige, das richtige Verhältnis für dich finden, was
total wichtig ist.

Henrik: Das heißt dann da, wenn
ich kurz einhaken darf, auch vor allen Dingen regional, dann also
Marketing auf regionale Gebiete fokussieren und dann auch in diesen
Rewe Märkten zu sein.

Daniel Gibisch: Also wenn ich es
dir mal so erklären soll, weil mich mich rufen ganz oft Leute an und
sagen wie komme ich jetzt in Rewe rein? Ich kann halt auch einfach
anrufen, die machen eine Zentrallistung und dann läuft's. Das das
natürlich einmal von einer Million Mal funktioniert, normalerweise
funktioniert es so, es gibt zum Beispiel jetzt sagen wir mal Edeka
Regionen sieben Regionen in Deutschland, unter anderem eine Region
ist Bayern. Und da gibt es dann wieder einen Regionschef, der hat
dann die ganzen Supermärkte unter sich. Das heißt, du fängst an
mit, Du gehst in diese ganzen bayerischen Supermärkte, die, wo immer
der Name dahinter steht. Es gibt da so was wie Rewe - Müller oder
Edeka - Irgendwas. Genau, die dürfen von sich selbst einkaufen,
gehst rein und versuchst, diesen einen Typ zu überzeugen, dass er
dich einlistet. Dann bist du drin. Das machst du mit 50 Märkten.
Dann gibt es im System von Edeka, oder Rewe, Zahlen. Und wenn die
Zahlen um einigermaßen gut sind, dann gehst du zum Chef von Bayern
und sagst ihm: "Hey, ich würde gern bei dir in Bayern komplett
gelistet sein." Dann sagt er erstmal: "Nö, Wer bist du?
Kenne ich nicht." Dann kann man ganz lieb sagen: "Mach mal
den Computer an, schau da mal rein und gib unsere Marke ein. Es gibt
schon Drehzahl". Und wenn die Drehzahlen gut sind, dann muss er
"Ja" sagen, der kann gar nicht anders, weil er will ja Geld
verdienen. Dann bist du in Bayern, dann gehst du keine Ahnung nach
Nordrhein-Westfalen und machst da genau dasselbe. Und irgendwann hast
du es mit drei Regionen geschafft und dann kannst du zur Zentrale
gehen und kannst sagen: Hey Zentrale, ich bin derjenige, schau doch
mal bitte in die drei Regionen, schau dir die Drehzahlen an. Und wenn
du Glück hast, dann listen die dich komplett. Und das so die Step by
step, wie man es machen kann. Und in der jeweiligen Region kannst du
natürlich Marketing machen. Wobei man sagen muss: Wie machst du denn
schon Regionales Marketing? Ist das eine Facebook Anzeige, die auf
Bayern ausgespielt ist. Ich weiß nicht wie gut das dann wirklich
funktioniert. Ist natürlich etwas schwieriger. Was ich damit
Grundlegendes sagen wollte, ist bevor du nicht wirklich gut gelistet
bist, solltest du es keine Out-Of-Home Kampagne machen.

Henrik: Ja und habt ihr auch so
am Packaging so ein bisschen gefeilt, um da im Regal quasi irgendwie
mehr die Aufmerksamkeit zu bekommen?

Daniel Gibisch: Entschuldigung,
ich bin so ein bisschen, ein bisschen vom Weg abgekommen. Es ist
natürlich auch wirklich so, wenn wir es gerade wo stehen wir? Wir
stehen neben den Dosen Suppen im fertig Suppen Regal sozusagen. Da
gehen zuerst mal grundlegend nicht viele Leute hin und auch unsere
Bio Kunden sozusagen laufen da eigentlich auch nicht rein. Das ist
super schwierig. Das heißt, die beste Ausgabe, die man machen kann,
das will ich. Das Geld kann nicht besser investiert sein als in
Displays. Also diese Aufsteller, die am Eingang stehen, das ist. Es
gibt nichts, was sich so rentiert wie das. Es ist natürlich sehr
teuer, weil du musst diesen Pappkarton zahlen. Du musst den
Pappkarton aufbauen lassen. Man muss den bestücken lassen. Dann
musst du es dahin liefern lassen. Ist super kompliziert aus einer
wackligen Palette. Dann zerreißen wir die im Laden das Ding wieder
von vorne bis hinten. Dann muss es wieder neu machen. Aber du kriegst
den Menschen, der eigentlich nicht im fertig Suppen Regal ist nicht
dazu da rein zu laufen, weil wie soll er es denn wissen. Dann stehst
du da so groß, so fünf kleine Suppen nebeneinander sieht keiner.
Wenn du aber vorne am Eingang im Bio-Gemüse Regal einen großen
Aufsteller hast mit einem tollen Gesicht drauf oder so was, dann
lernen die Leute dich kennen, probieren dich und wenn der Display
dann nicht mehr dort steht, dann suchen die dich auch im Laden. Und
deswegen ist das die allerbeste Möglichkeit.
Und das nächste, was auf jeden Fall Sinn macht, sind
Handzettel Werbungen. Für mich war es immer so wer liest denn. Jeder
hat auch ein paar Briefkasten stehen. Bitte keine Werbung einwerfen,
Ich will das nicht. Es ist verrückt, wie viele Leute sich davon
wirklich zum Kauf überzeugen lassen, weil da drinsteht 30% Rabatt
auf diese Produkte. Die gehen dann wirklich in dieser Aktionswoche
zum fünffach so viel wie normalerweise über den Tisch. Und das ist
eine super Investition. Ich sage nur, dass es die zweitbeste, weil
ich es extrem teuer ist. Du musst nämlich den Handzettel bezahlen,
du musst den Rabatt selbst übernehmen und er will noch on top
Einkaufsrabatt. Also Gewinne machst du dann nicht mehr unbedingt.
Aber das ist halt Kunden kaufen, damit sie sich später rentieren.

Daniel: Spannend und ist es
irgendwie wichtig, sorry wenn ich in das LEH Thema noch mal reingehe,
braucht ihr bestimmtes Packaging irgendwie wie die Produkte im
Supermarkt ankommen müssen. Das heißt, ist es wichtig für die
Leute im Lager, im Supermarkt, wie sie das Produkt annehmen oder ist
es irgendwie? Gibt es da auch Vorgaben?

Daniel Gibisch: Es gibt immer
Vorgaben und es gibt immer Vorgaben, die auch für jeden Kunden neue
ausgedacht werden. Es gibt einfach so Sachen wie: Du musst es jetzt
so machen, die aber die anderen drei Produkte die neben mir stehen
müssen es auch nicht machen?! Egal, Du musst es machen! Das heißt
in unserem Fall zum Beispiel so, dass einer dieser großen Händler
hat gesagt, also wir bieten normalerweise sechs Suppen in 2, 2, 2
nach hinten an und einer dieser Händler gesagt hat: "Ich hätte
es gerne einfach, 5 hintereinander.". Und dann habe ich mir beim
Hersteller gesprochen sagen wir brauchen fünf, einmal, also fünf
Stück hintereinander, sagt er: "Wir haben hier ein riesen Kuka
Roboter. Der kann halt nur zwei 2/2, der kann nicht fünf." Dann
hab ich wieder bei dem Händler angerufen und gesagt, wir können das
nicht machen. Und als Antwort kam "Dann halt nicht, tschüss!",
weil er ganz genau weiß, du wirst es irgendwie möglich machen. Die
Lösung war Es wird in sechser Paketen verpackt und dahinter stehen
drei Typen. Die packt aus und packt es in fünfer Dinger. Kostet ein
Schweinegeld halt, aber das war die Vorgabe. Ich weiß auch nicht,
wieso. Was ich auf jeden Fall als Tipp geben würde. Man kann die
Produkte ja anliefern in einer etwa so bis zwei Zentimeter hohen Papp
Umrandung und diese PUP Umrandung schieben die, weil es für den
Typen, der das Regal einräumt halt einfacher ist direkt zu rein.

Daniel: Das Schöne es ist das
ist das sind deine sechs Gläser mit 12 Gläser leer, bleibt dieser
Karton da stehen und der, der der Typ, der einräumt irgendwie
vorbeiläuft, sieht Ah, hier war Gulaschsuppe drin und füllt es
automatisch wieder auf. Aber das große Problem ist, Ist da gar
nichts mehr drin, dann kommt der Außendienstmitarbeiter von einem
Konkurrenten, zieht den Zettel wo? Dann wurde ein Preis drauf, steht
einfach ab und schiebt seine Produkte rein. Und das dauert wirklich
ungelogen zwei Monate, bis das der Typ das Regal einräumt. Wiederum
checkt, da hat doch mal was anderes gestanden und dann hast du halt
in diesem Laden zwei Monate kein Geld verdienen. Wahnsinn! Deswegen
vielleicht auch noch ein kleiner Tipp Außendienst ist auf jeden Fall
zu empfehlen. Ich würde nur nicht einen eigenen Außendienst
aufbauen, außer du hast ein Produkt, dessen Marge unfassbar gut ist.
Aber eigentlich würde ich mich da zusammentun mit einem, also ich
muss man natürlich sehr genau gucken, es sollte jetzt nicht der Typ
sein, der 20 verschiedene Produkte hat, sondern eher fünf. Aber so
eine Außendienstagentur kann auf jeden Fall sehr viel Sinn machen.
Unsere ist die Firma LEH Vertrieb aus Stuttgart und die kann ich auch
sehr empfehlen.

Henrik: Da haben wir jetzt schon
sehr viel gelernt. Wir können morgen unser Food Start-up gründen.

Daniel: Auf geht's!

Henrik: Cool. Jetzt zur nächsten
Frage kommt von unserem vorherigen Gast, wir haben immer die Sitte,
dass wir quasi den vorigen Gast und dann auch dich später fragen,
was dich gerade umtreibt und den Matthias Gründer von Premano, ist
quasi ein Markeninkubator. Er baut auch verschiedene Marken, gerade
auf ihm im E-Commerce Bereich und ihn treibt gerade so die Frage um
wie kann er die emotionalen Bedürfnisse seiner seiner Kunden bzw.
auch die Funktion des Produktes sozusagen eher so auf diese
emotionale Art und Weise rüberbringen und nicht so sehr über die
funktionalen Features des Produktes kommunizieren? Also er will quasi
so als er kommt aus dem Home und Living Bereich, macht viele, also
Küchenutensilien etc. und da hat er eben die ganzen großen Player
in dem Markt sind halt alle irgendwie nicht so sexy, sondern
kommunizieren über was es alles tolles schneiden kann, wie groß das
ist etc.. Aber er will quasi so das mit seinen Gründern zusammen, so
dass Nike für Home and Living werden. Wie seid ihr da so
rangegangen? Weil ich mir vorstellen kann, dass Food ja auch ein sehr
emotionales Produkt ist. Wie seid ihr da so in der Recherche
umgegangen, damit ihr eure Kunden besser analysieren und zu verstehen
könnt, was ihr quasi kommunizieren solltet und vielleicht auch so
die limitierten Editionen? Gibt ja sicherlich einen Grund hinter den
Schokoladen und Pizza Suppen.

Daniel: Schwierige Frage, ist
also die erste Antwort jetzt, wie wir das gemacht haben, wäre gar
nicht so gar nicht überlegt, sondern einfach nur rein aus eigenem
Gefühl einfach immer rausgehauen. Das war ganz oft einfach genau
richtig, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Rein aus
dem Bauchgefühl heraus, wie man jetzt Kunden emotional dazu bringt,
etwas zu kaufen. Da würde man jetzt ganz grob, wenn man im
Marketingbuch nachließt sagen ich mach Influencer Marketing. Und der
Influencer natürlich sagt, das Produkt war cool, du solltest es auch
kaufen. Ich würde zwar behaupten, dass es auf jeden Fall was bringt,
aber es funktioniert. Man kann auch viel Geld ausgeben, was aber den
wirklichen krassesten Mehrwert für mich persönlich hat er aus
meiner Erfahrung raus ist, wenn du ein richtig geiles Produkt hast,
in jeglicher Hinsicht ein Produkt, was den Kunden begeistert, das
treibt ihn persönlich und den ersten Käufer nicht zum Kauf an. Aber
wenn der zu mir ins Büro kommt und sagt: Oh Leute, guck mal hab ich
gerade bestellt, end geil! Aus irgendeinem Grund dann dann will ich's
haben. Sofort. Weil das ist jemand, den ich kenne. Das kann
Influencer sein, ein Bekannter und das beste Beispiel war
tatsächlich. Gorillas, echt keine Ahnung, ich habe mich da lange
nicht damit beschäftigen, wir sind hier bei uns in der Stadt auch
und ein Kumpel von mir bestellt und rennt dann durch's Büro "Krass,
wirklich sieben Minuten? Verrückt!" rastet total aus und das
hat mich sofort überzeugt, weil jemand so emotional darauf reagiert
ein Mensch direkt in meinem Umfeld und das überzeugt mich extrem.
Und dafür muss das Produkt natürlich extrem geil sein auf seine Art
und Weise. Ob es der Service ist oder der Geschmack oder das Aussehen
oder die Funktion ist nämlich total egal. Es muss nur den einen, den
du dir gekauft hast, mit 10€ Facebook ad. Der muss weggeflashed
sein. Der muss jubeln, dass er das Ding hat. Und es ist natürlich
super schwierig und man muss auch sagen bei Gorillas zum Beispiel,
dass ich mir letztens auch. Natürlich dauert es lange, bis es lohnt,
bis sie da Plus machen, um mehr als Kunden. Aber die investieren halt
jetzt nicht nur in ihr Produkt, sondern die Investieren, auch in den
Typen, der hier ins Büro gerannt ist und fünf weitere innerhalb von
einer Minute überzeugte zu kaufen. Und dann hat sich dann lohnt sich
schon wieder in die Richtung und ich glaube, das ist das Allerbeste.
Das passt sehr gut zu dem Spruch von Elon Musk, den er geschrieben
hat "Make your product as awesome as possible" und ich
glaube, das ist ein extrem wichtiger Punkt.

Daniel: Ich hatte bei Gorillas
eine ähnliche Erfahrung, das war bei mir eigentlich das Gleiche. Da
habe ich meinen Jungs gesagt, wie schnell die Berliner Luft eine
Tischtennisplatte war. Da haben die beim nächsten mal ihren Aperol
am Fluss bestellt oder so.. Das war genau das Gleiche.

Daniel Gibisch: Erlebnisse
schaffen mit dem mit dem ersten Kunden.

Daniel: Du hast es vorhin kurz
angesprochen, schon, dass ihr eine andere Gesellschaft verkauft
wurdet, richtig Allos Hofmanufaktur 2020. Was kannst du denn da
Spannendes mitgeben? Vielleicht was man aus so einer Situation lernen
kann als als Gründer oder Gründerin. Und mich würde auch
interessieren, was so der strategische Hintergrund bei der speziellen
Marke jetzt war, dass ihr euch da zusammengeschlossen habt.

Daniel Gibisch: Ich würde fast
sagen, es geht so ein bisschen um Verjüngung, aber auch Zugang zu
dem klassischen Supermarkt, der klassischen Lebensmitteleinzelhandel.
Weil die Allos Hofmanufaktur, ist ja nur eine kleine Tochter von
einer sehr großen Firma. Das ist eine der größten
Aktiengesellschaften Biounternehmen Europas. Und wir passen am besten
in die Tochterfirma Allos. Und deswegen ist das dann der theoretische
Käufer und diese Firma hat es ganz viel in Reformhäusern und
Drogerie und Bio Märkten unterwegs und noch nicht so wahnsinnig
stark. Also natürlich auch wachsend schon im Rewe, Edeka, Kaufland,
Real und da sind wir das. Genau dort sind wir halt sozusagen die in
Anführungszeichen Profis, ich will jetzt nicht sagen wir sind Profis
im Vergleich zu denen. Und damit kauft man sich natürlich auch den
Zutritt dahin, weil der Verkäufer der hier Little Lunch übernimmt,
geht es natürlich auch zu einem Einkäufer von Rewe, Edeka und Co.
und bringt natürlich auch seine Marken mit, die er ja vorher eher im
anderen Segment verkauft hat. Und ich glaube, das ist das größte
Asset der ganzen Sache. In unserem Fall war es sogar so, dass wir
sind ja viel digitaler als eine alles Hofmanufaktur, die natürlich
auch immer digitaler werden wollen. Und es ist so, dass die jetzt
komplette Marketing von uns übernehmen werden. Das komplette Team
werden die bei Allos einstellen und das Team darf es nicht nur
Digital Marketing machen für Little Lunch, sondern auch Digital
Marketing für Cupper und Allos Produkte. Cupper Teas kennt ihr
wahrscheinlich gehört auch zu den. Die hatten vorher Agenturen und
jetzt haben sie inhouse eine kleine Marketingagentur, die sich damit
auskennt. Was zu dem Verkauf zu sagen ist ich glaub der Nummer eins
Tipp, den man geben kann ist man sollte es. Ob es jetzt Investment,
Exit, strategische Investoren, was auch immer es immer dann diesen
Weg gehen, wenn es einem extrem gut geht. Also so, dass man sich
denken würde, ich lieg im Geld und was will ich mit noch mehr Geld?
Genau dann sollte man das machen, noch mehr Geld zu holen, weil da wo
das Geld ist, da gibt gibt es auch noch mehr Geld. Bei uns gab es
keine großen Probleme. Es war alles super gelaufen. Super Wachstum
von 35% noch. Aber trotzdem, wenn man einen Prozess macht mit einem
PBC zum Beispiel, die dann alles genau analysieren, dann geht es
nicht mehr um emotional. Und wie cool ist denn die Marke und die
Gründer? Sondern da wird wirklich jede Kleinigkeit warum ist diese
Zahl denn jetzt irgendwie schief? Und dann sagst du: "Ja, wir
sind ein Start-up. Ich wusste vor 5 Jahren noch nicht, was Steuer
ist.". So ungefähr klar ist was schief gegangen, aber das gilt
dann nicht, da dann hier ist was schief gegangen. Das wird dir
angekreidet. In jedem Fall. Das heißt, du solltest vorher alles
aufräumen, keine Leichen im Keller, weil es wird alles irgendwie
rauskommen und dir sollte es so gut wie möglich als in der
Wachstumsphase sein. Das beste Beispiel ist aber wenn du dir eine
Kurve anschaust oder dann deine Wachstumskurve, ist so eine Linie
nach rechts oben. Und wenn ich dann an einem bestimmten Punkt die
Firma kaufe, dann sieht meine Zukunft wenn die Linie weiter. Ziehe so
aus, als würde sie nach rechts oben weitergehen. Also ich kaufe ein
erwachsenes Unternehmen, wenn die Kurve irgendwann oben abflacht und
dann relativ gerade wird und ich kaufe dann eine Firma, dann weiß
ich zwei Jahre später weiter rechts ist ja immer noch auf derselben
Ebene. Das heißt, du kannst auch keinen Traum verkaufen, du kannst
kein Versprechen für Wachstum verkaufen, sondern das ist schon
abzusehen, dass es nicht mehr viel wachsen wird. Je besser, desto
besser, den Moment zu verkaufen.

Henrik: Thema Digitalisierung.
Sind denn dann überhaupt so Gorillas oder Rewe Online etc. für euch
auch interessante Player in die hier reinkommen wollt?

Daniel Gibisch: Das fand ich
ganz interessant. Wir waren einfach bei Gorillas von Anfang an. Ich
wusste das gar nicht, bis ein Kumpel mir einen Screenshot geschickt
hat mit der Aussage: Ey, geil! Ihr seid ja auch bei Gorillas dabei."
Rewe online ist natürlich automatisch auch mit drin. Es waren andere
Einkäufer. Wenn es gut läuft, dann nämlich auch mit rein.
Ansonsten ist es schwierig auf anderen Plattformen. Es gibt natürlich
Amazon. Amazon ist in unserem Fall aus dem Grund sehr schwierig, weil
wir Glas verkaufen und Amazon wird immer werden die Kosten natürlich
auch nach Gewicht berechnet. Und da unsere Produkte sehr schwer sind,
sind die Versandkosten von Amazon extrem hoch. Wir haben aber auch
Brühe, also gekörnte Gemüsebrühe zum Beispiel und Hühnerbrühe.
Die läuft extrem gut, da sie mich schon ewig Topseller bei Amazon
und das funktioniert auch super. Also Amazon macht Sinn, alle anderen
Kanäle kann man überdenken. Du musst halt immer überlegen, muss
sich fokussieren, wenn ein kleines Startup oder ein kleines Team
noch, da will man in alle Richtungen rennen. Und dann denkst dir hier
ist eine Opportunity und da und wenn man dann zu opportunistisch
denkt, dann macht man 20 verschiedene Kanäle und alle nur zu 10%
gefühlt oder zu 5% in dem Fall, wenn ich es richtig rechne. Und
deswegen sollte man sich wirklich überlegen. Ich mache am Anfang
einen maximal zwei Kanäle, um die Kanäle richtig zu laufen. Dann
gehe ich, nehme ich meinen Dritten dazu und einen Vierten dazu so
genau so, wie man es im Marketing auch machen sollte. Man muss nicht
plötzlich mit Pinterest anfangen, wenn man Facebook noch nicht mal
fertig ist. Deswegen so step by step schön fokussieren, das ergibt
am meisten Sinn.

Henrik: Und ich meine, wenn ich
jetzt gerade an deine Gorillas Story von deinem Kollegen denke, wenn
ihr dann auch gerade in der Bestellung dabei seid, dann vermittelt
das sicherlich auch Begeisterung für euch zusammen, also für euer
Produkt. Und diesen Service ist ja Win-Win.

Daniel Gibisch: Das bringt es
mir nichts, wenn das Produkt dann total scheiße schmeckt, weil dann
ziehen wir Gorillas eher runter. Aber natürlich schmecken wir
richtig geil.

Henrik: Glück gehabt. Und was
ist bei euch so seit dem Verkauf passiert? Also mich interessiert so
von Gründer zu Gründer, also auch die Gründer Rolle. Hat sich da
was bei dir verändert? Mit dem Kapital oder mit dem starken Partner,
den ihr jetzt habt? Was hat sich da für euch so maßgeblich
verändert?

Daniel: Ich glaube, dass die
größte Veränderung ist Struktur, ganz ganz viel Struktur. Also wir
hatten zwar schon SAP, aber da gibt es auch viel größere SAP. Und
es gibt natürlich eine riesige Finanzabteilung, die sich alles ganz
genau anschaut. Und man merkt dann schon auch obwohl wir schon sieben
Jahre am Markt sind, eigentlich sehr professionell schon gearbeitet
haben. Ach krass, da haben wir gar nicht drüber nachgedacht, dass
man es dann noch so sogar einkalkuliert oder dass die Kosten hier in
dem Lager noch irgendwie anders drauf gerechnet werden. Und das
hätten wir ja früher merken können. Und so was kommt bei so einer
großen Firma natürlich dann total raus und hilft einem auch total.
Man denkt sie auch kann 10% Kosten sparen, von denen ich vorher gar
nichts wusste. Dann ist es ja auch noch so, dass dieser Käufer oder
diese große Firma dann zu deinem Produzenten sagen kann, wir würden
euch noch von uns Produkte geben, die er produzieren kann und wir
wollen es dann noch mal 5% Einkauf sparen, weil die wissen natürlich
auch viel besser was kosten Rohwaren. Wenn mein Hersteller sagt
Tomaten kosten 3 Euro, dann denk ich mir keine Ahnung, im Supermarkt
kosten die 5 also wird schon passen und das hat uns ganz viel
gebracht. Es gibt natürlich auch die Downside, dass wir Mitarbeiter,
dass Mitarbeiter uns verlassen müssen, weil zum Beispiel unser Head
of Finance, der war der erste, der kündigen musste, der Andre, der
gekündigt wurde, muss er dazu sagen eine schöne Abfindung bekommen.
Also war es jetzt nur mit einem weinenden Auge für ihn. Aber das
sagt natürlich alles. Auch wir haben eine riesen Finanzabteilung,
jetzt brauchen wir euer Marketing Hans auch nicht mehr. Und so geht
es natürlich mit einigen Mitarbeitern. Es gibt Angebote und nicht
Angebote. Und das natürlich für uns sehr traurig, weil wir ein sehr
familiäres Unternehmen geführt haben und mit dem mit den ganzen
Mitarbeitern auch gewachsen sind. Und das war schon sehr deep mit den
meisten. Und das war nicht so einfach. Aber die meisten haben es auch
verstanden, obwohl es auch gar nicht mega viele Kündigungen angeht.
Auf der anderen Seite gab es natürlich auch super positive Sachen.
Wir haben uns immer so sehr auf Deutschland, Österreich, Schweiz
fokussiert, weil wir das Team auch klein halten wollen, dass wir
andere Länder so ein bisschen außen vor gelassen haben und es ging
sehr langsam voran. Und jetzt so ein Allos, der kann dann sagen, so
ich bin in Frankreich, in Holland, in den nordischen Ländern. Ich
rufe jetzt meinen Buddy an der da den Sale macht und zack hier das
versuche ich! Und dann bist du zack bumm in Albert Hein in Holland
gelistet. Und das ist natürlich ein super super Push. Genauso wollte
uns damals ein gewisser Bio-Markt, den ich hier nicht nennen will.
Wollte uns nie haben, der uns gesagt hat: "Ne wenn ihr im Rewe
stehe wollen wir euch nicht!". Kaum kommt Allos an, seien wir
alle Märkte durch gelistet, nämlich. Man merkt schon, es macht Sinn
mit einem sehr großen Unternehmen zusammenzuarbeiten, auch wenn das
Verständnis von jungen Digital Firma zu einer alt älter
eingesessenen und trotzdem sehr Fernsehfilmen alles manchmal
aufeinander stößt, aber da findet man meistens einen guten Konsens,
vor allem, wenn man zum treuen Käufer wie wir, die auch in die
Richtung sehr stark sich entwickeln wollen, digitaler werden wollen
und jetzt nicht irgendwie wie ein ganz altes eingesessenes Maurer
Unternehmen sagen würde, was das mit dem Internet? Sag mal nix.

Henrik: Also ist der Fit bei
euch schon echt richtig gut.

Daniel Gibisch: Ja, das war uns
besonders wichtig.

Henrik: Darf ich fragen, sind
sie auf euch zugekommen oder habt ihr da eine Suche gestartet? Wie
kam das, diese Verbindung?

Daniel Gibisch: Werden so viele
Gespräche mit so vielen potenziellen Käufern. Wir sind ganz oft
angesprochen worden, wir haben Leute angesprochen. M&A Berater,
natürlich auch von der Seite aus London, der uns geholfen hat. Aber
wie ist es genau in dem Fall? Ich kann mich nicht erinnern. Ich
glaube, ich glaube unser M&A Berater war das.

Daniel: Und jetzt, wenn wir mal
von Little Lunch, Daniel, in die Zukunft schauen, hast du schon.
Ideen, die du danach umsetzen möchtest oder findest du irgendwie
andere Märkte aktuell spannend oder andere Produkte oder was ist ein
Thema, was dich noch was ich auch abseits von euch mal reizen könnte
in der Zukunft?

Daniel Gibisch: Also aktuell bin
ich noch bis mindestens Ende nächsten Jahres bei Little Lunch als
Geschäftsführer der beschäftigt, weil ich natürlich den ganzen
Exit Prozess begleiten will und den auch so gut wie möglich abbilden
will. Und deswegen liegt mein Fokus absolut auf dem Land. Ich mache
mir aber natürlich auch nebenbei immer Gedanken darüber, was könnte
denn ein potentielles neues Ding sein? Das mache ich aber auch schon
seit sieben Jahren durchgehend. Also das hat sich jetzt nicht mehr
verändert. Ich persönlich habe eher mich darauf fokussiert zu
angeln. Also ein bisschen und ein bisschen Fisch zu fangen oder
einfach aber ich war jetzt zwei Monate in Bali und habe von dort aus
gearbeitet und habe da so ein bisschen mehr auf mich persönlich
geguckt, sozusagen was was macht mich glücklich? Und weil man ist
dann auch nach sieben Jahren so ein bisschen da ist seinem Trott drin
und es sind immer Suppen immer Suppen man immer Suppen und auch wenn
es eine neue Suppe gibt, ist es immer noch eine Suppe und man will
einfach mal kurz raus aus dem ganzen Thema. Ich bin mir sicher, dass
mein Bruder und ich auch in Zukunft wieder etwas gründen wollen oder
zumindest als Investoren tätig werden. Wahrscheinlich auch schon in
sehr naher Zukunft werden wir investieren, weil unser Ex Head of
Finance ein Unternehmen gegründet, das wir super spannend finden,
was ist. Aber das wird in den nächsten Monaten released und wir
dürfen da glücklicherweise ein bisschen investieren. Aber wie
gesagt, hauptsächlich werde ich mich jetzt noch auf ein Land
fokussieren. Ich kann vielleicht sogar sagen, sollte ich mal
irgendwann was Neues machen, dann wahrscheinlich auch im Bereich Food
and Beverage. Weil es wäre Quatsch, wenn ich jetzt mein ganzes
Wissen, was ich aufgebaut habe, einfach über Bord werfe und jetzt
mich in ein neues Thema rein arbeite und wieder von Null anfangen,
wieder dasselbe für sie mehr machen.

Daniel: Ja, das macht Sinn. Und
würdest du, wenn du jetzt angenommen, du wärst jetzt an dem Punkt
ist Ich habe noch mal Bock, was Neues zu gründen und du wirst sagen
in welcher Industrie, so hättest du da eine bestimmte Methodik oder
einen Weg, wie du für dich vorgehen würdest, wie du die Idee suchen
oder finden würdest oder wie du zu entscheiden, was das wäre?

Daniel: Wir hatten ja vorhin das
Thema Wie kann man denn emotionale Produkte bauen? Und deswegen
werden wir ganz extrem wichtig, dass wenn ich ein Produkt mache, dass
das Produkt eine Story zu erzählen hat und Mehrwert zu erzählen hat
und vor allem auch eine Story, die jetzt schon drei Leute gemacht
haben. Und ich erzähle Story nochmal neu. Nur keine Ahnung, anstatt
blau mal grün. Und sagte sie. Keine Ahnung. Ich würde jetzt keinen
Hafer Drink mehr machen. Auch nicht in Haferdrink Pulver und
herrlichen Hafer Drink auf den Kopf gestellt und dann zu sagen, dass
es neues neues Tool. Der Hafer Drink Markt ist jetzt einfach. Da gibt
es drei, vier, fünf coole und das reicht auch. Und ich will auch
nicht einfach nur so Mitläufer sein. Ich werde auf jeden Fall was
machen, was es ist sehr wenig oder noch gar nicht in unserem Markt
gibt. Und so blöd wie sich das anhört, kann man wirklich immer nach
Amerika gucken und welche Produkte, welche Inhaltsstoffe gerade
trendig werden dort. Weil es ist tatsächlich so, dass wir in
Deutschland da immer zwei Jahre danach ist, richtig kommen. Es gibt
ja welche die kommen schneller, und welche die kommen nie. Aber man
kann sich da schon so einen Eindruck machen. Man darf sie nicht vom
amerikanischen Marketing überzeugen lassen, weil sie das natürlich
sehr, sehr gut machen, sehr emotional, sondern auch wirklich gucken.
Und hat es auch wirklich Sinn und darf ich es in Deutschland machen
und kann ich's in Deutschland machen. Aber das ist immer so ein guter
Markt, den man sich vorher angucken kann. Oder ich würde was tun,
auf das ich selber einfach mega Bock habe. Also irgendein Thema, was
mich selbst total berührt, weil ich glaube das ist auch ein
wichtiger Grund etwas zu tun, wo man jetzt nicht sagt also erstmal
angenommen ich bin der Fleisch Fanatiker schlechthin oder sage es mal
hier in Hühnchen Ersatz, weil da kann der kann ich gar nicht mit
vollem Herzen dahinterstehen und man muss es nicht wirklich sagen.
Ich stehe mit absolut allem dahinter, dass meine totale Überzeugung,
weil das ist auch ein Problem, das nur macht, weil man denkt, wenn
ich mag, mögen alle anderen das auch. Aber so ein bisschen, so ein
bisschen emotionale Bindung zu seinem eigenen Produkt sollte man auf
jeden haben.

Henrik: Das neue Getränk, was
Fische anlockt.

Daniel Gibisch: Na ja, ich
dachte immer das ist Bier. Aber ich habe es immer so, je mehr man
trinkt desto weniger und kommen dann.

Henrik: Ja, da musste das einen
speziellen Geruch entwickeln, damit die dann angezogen werden.

Daniel: Ich muss mal eine Nacht
im Wasser verbringen.

Daniel: Mega. Vielen Dank für
die ganzen Antworten. Richtig, richtig spannende Folge. Macht total
viel Spaß.

Daniel Gibisch: Sehr gerne.
Jetzt konnte konnte so ein bisschen dem ein oder anderen der etwas
gründen will vielleicht ein bisschen weiterhelfen. Und falls da
Fragen auftauchen, können die Leute mich natürlich immer
anschreiben. Bei LinkedIn oder wo auch immer bin ich immer gerne
bereit Fragen zu beantworten.

Daniel: Sehr cool. Vielen Dank!
Was für ein Thema treibt dich denn gerade um? Wo wir vielleicht
unseren nächsten Gast fragen können und mit dir vielleicht für den
Tipp gebrauchen kannst oder so?

Daniel Gibisch: Aber sie ist super
super interessant für mich persönlich sind es Crypto, Blockchain,
DeFi, dieses ganze Thema einfach aus dem Grund, ich habe damit
angefangen, weil ich es einfach verstehen will. Man denkt ja, jeder
hätte mal Blockchain gehört und dann denke ich, ich weiß, dass
irgendwas im Internet, aber ich weiß auch nicht genau, was es ist
und deswegen wollte es verstehen und beschäftige mich deswegen schon
seit längerem jetzt seit einigen Monaten damit. Und wenn es super
interessant, weil man es einfach auch wenn man ein Start-up gründet,
dann denkt man man kann einfach seinen Shit einfach so viel raushauen
wie man will. Aber man hängt dabei so in so viel Bürokratie und den
Banken, die sagen wie: Du machst kein Frisörsalon auf, verstehe Ich
nicht, kriegst kein Geld. Und die Leute so ein bisschen dazu dafür
zu bestrafen, wie alteingesessen sie sind. Allein das finde ich cool.
Und vielleicht gibt es irgendjemand, der die Blockchain für
irgendwas verwendet, was nicht unbedingt super langweilig ist oder
sehr unverständlich ist für irgendwas wirklich Witziges, Neues,
Modernes oder sogar eine Sache, an die noch keiner gedacht hat. Wie
man es auch nutzen kann. Vielleicht auch, um Menschen zu helfen, um
die Welt zu retten oder so was. Und ich glaube, das wäre ein
interessantes Thema, das Millionen.

Daniel: Zweite Frage aus dem
Bereich Henrik, müssen wir angehen!

Henrik: Geben und jemanden
suchen, der sich damit Blockchain und Crypto auskennt. Ja, cool.
Daniel hat sehr viel Spaß gemacht, vielen, vielen Dank für deine
Zeit. Wir machen am Ende immer so eine kleine Reflexion. Daniel, was
hast du mitgenommen aus der Folge?

Daniel Gibisch: Einige LEH
Hacks, so nenne ich es jetzt mal, dass das quasi das Timing extrem
wichtig ist. Zu wann wird dir das Produkt tatsächlich im Markt
gelistet und aufgeführt? Versus Wann fange ich an mit der Werbung?
Und wann erreicht die Werbung auch regional die Leute, die um die
Märkte herum wohnen zum Beispiel. Und in dem Zusammenhang fand ich
es auch super spannend, das Thema Displays also du hast ja das
Beispiel genannt, dass ihr in einem Fertigsuppen Regal steht, wo
viele Leute aus eurer Zielgruppe nicht per se hingehen und dann die,
die einfach mit Displays woanders in dem Markt ab. Das Thema
Handzettel fand ich ziemlich cool mit dem Briefkasten, wenn auch
super aufwendig, dass es doch so erfolgreich gewesen ist. Also
Handzettel mit dem Gutscheincode drauf. Zum Beispiel entweder online
Gutscheincode einlösen oder vielleicht auch mit Hinweis auf den
regionalen Markt. Vielleicht kann das ja auch helfen, um die Sales in
dem Markt zu boosten. Und danke für den Tipp mit der Außendienst
Agentur auch. Auch cool, dass du das so offen weitergegeben hast.
Auch. Genau das fand ich die LEH Hacks fand ich richtig spannend und
mega cool zu hören, auch ein Thema, was mich selber gerade sehr
beschäftigt.

Henrik: Ich wollte, ich wollte
gerade sagen, Daniel ich glaube, du hättest da noch ein paar weitere
Fragen jetzt noch loswerden können.

Daniel: Ja, wir haben aber schon
40 und geredet deswegen.

Daniel Gibisch: Das reicht jetzt
aber, schreibt mich jaaaa nie an.

Daniel: Danke dir, Henrik. Cool.

Daniel Gibisch: Fand ich auch
sehr, sehr spannend. Zu deiner Antwort zu der Frage wegen den
emotionalen Bedürfnissen, dass wir da nicht so analytisch
rangegangen seid, sondern halt wirklich Fokus darauf legt, Erlebnisse
zu schaffen und Kunden zu begeistern mit dem Produkt, um dann eben
diesen Word of Mouth Effekt auch zu generieren. Fand ich
inspirierend. Ja und sonst generell so fand ich super inspirierend,
so einen erfolgreichen Gründer hier im Gespräch zu haben und dann
auch das Verlangen deine Learnings weiterzugeben. Also hat mich so
einfach wieder in dem Gründer da sein sehr inspiriert. Vielen Dank
dafür.

Daniel Gibisch: Danke euch und
vielen Dank für die Blumen.

Henrik: Haben wir noch was
vergessen? Sollten wir noch irgendwas anderes aus der Frage
mitnehmen?

Daniel Gibisch: Ich glaube, es
waren viele Informationen, die hoffentlich den Leuten weiterhelfen.
Und wie gesagt, falls noch irgendwas auftaucht, man kann sich gerne
mit mir austauschen und mich einfach anschreiben, weil ich habe mein
Bruder auch öfter das Gespräch, wenn er Leute uns anfragen und
Fragen stellen. Man vergisst total, was für Fragen am Anfang einer
Begründung auftauchen, weil man ja so gar keine Ahnung von dem und
dem Lebensmitteleinzelhandel hat. Und da können so kleine Tipps
schon wirklich mal 100000 Euro sparen.

Daniel: Ja, glaube ich.

Henrik: Danke für deine Zeit,
Daniel. Und bis bald, hoffentlich!

Daniel Gibisch: Sehr gerne.
Mach's gut!

Daniel: Und was hast du aus der
Folge mitgenommen? Hast du selbst Fragen an unsere Gäste? Schreib
uns über den Kanal deiner Wahl oder an Gude@7-Essenzen.de.

Henrik: Zusätzlich wenn du noch
weitere Storys zu Gründerinnen und Gründern suchst, schau einfach
gerne mal bei Startbase.de vorbei. Bis zum nächsten Mal. Ciao Ciao.

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