23 - Dannie Quilitzsch - Bildungshilfe in Kriegsgebieten, Social Crypto Businesses, Freundschaft beim Gründen

7 Fragen, 7 Essenzen Daniel Parisi und Henrik Roth

  • Veröffentlicht am 09.11.2021
  • Dauer: 60 m
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23: Dannie Quilitzsch - Bildungshilfe in Kriegsgebieten, Social Crypto Businesses, Freundschaft beim Gründen

Henrik: Gude zu einer neuen
Folge von 7 Fragen, 7 Essenzen. Bei uns bekommst du handfeste
Learnings von Gründerinnen und Gründern für dein Erfolgsrezept.

Daniel: Deswegen freuen wir uns,
dass 7 Fragen, 7 Essenzen von Startbase.de unterstützt wird.
Startbase.de ist die neue Gründer Plattform mit Nachrichten und
Statistiken zur deutschen Start up Szene. Ich bin Daniel

Henrik: Und ich bin Henrik. Ja,
herzlich willkommen zu unserer 23. Folge, liebe 7 Fragen, 7 Essenzen
herein. Heute zu Gast die Dannie Quilitzsch, unter anderem Gründerin
und Managing Director von War Child Deutschland, hat aber auch sehr
viele Verbindung zu unserem vorherigen oder vorletzten vorletzten
Gast Michael Fritz von Viva con Agua. Wir haben also auch wieder sehr
viel zum Thema Social Startups dabei, wo ich mich schon sehr drauf
freue. Also herzlich willkommen Dannie. Magst du dich auch ganz kurz
selbst vorstellen?

Dannie Quilitzsch: Ja, ich
mach's ganz kurz. Vielen lieben Dank für die Einladung ihr beiden.
Ich freue mich total auf unsere Nächsten. Weiß ich nicht auf 30-40
Minuten. Kurz vorstellen als ich bin studierte Psychologin, das war
aber auch erst in zweiter Anlauf ich komme eigentlich ganz
ursprünglich aus der Kommunikation und habe Marketing und Marken in
der Markenwerte zu Hause gewesen Strategien gemacht und so. Und habe
dann irgendwann gemerkt hm, ist irgendwie nicht so mein Ding. Hab
dann eben doch noch mal Psychologie studiert und bin dann so ein
bisschen in die die Szene reingerutscht. Dazu kommen wir bestimmt
nachher noch. Und heute? Jetzt also ich bin schon ein bisschen älter,
also 25 Jahre später. Gefühlt bin ich tatsächlich hauptsächlich
im Bereich unterwegs. Ja, Menschen, die selber gründen,
Führungskräfte oder eben auch Organisationen, Start ups zu beraten
und zu coachen. Mach aber als Psychologin tatsächlich auch noch
Dinge für einzelne Menschen, wenn es da Themen gibt.

Henrik: Cool, spannend, sehr
vielfältig, auf jeden Fall, ich glaube, das widerspiegelt sich dann
auch in unseren Fragen nachher von von allen Bereichen etwas dabei.
Cool! Also herzlich willkommen! Wir haben immer so eine kleine Warm
up Frage Daniel. Diesmal stehen wir hier nebeneinander aufgrund von
technischen Problemen. Deswegen kann ich jetzt direkt so fragen Hast
du denn schon mal eine Idee für einen, für ein Social Startup?

Daniel: Nicht direkt nur, also
keine reine Social Startup, um ehrlich zu sein, aber ich würde total
gerne. Ich hatte neulich mal drüber nachgedacht, so Katzenfutter aus
Insekten Protein zu machen und da hätte ich gerne würde ich gerne
Tierheime unterstützen mit den Erlösen. Ich würde wahrscheinlich,
wenn ich jetzt auch mal selber machen würde, also im Consumer
Bereich würde ich wahrscheinlich was von der Marge wegnehmen und
damit was gutes tun. Das wäre so mein. Das ist natürlich keine
reine Social Startup, aber das wäre glaube ich so mein ähm mein
Beitrag zu dem Thema Social Startup. Aber ich hatte jetzt noch keine
eigene Idee, wie es bei dir.

Henrik: Ich glaube sehr ähnlich
davor. Bei BeWooden haben wir auch sehr viel in Richtung
Nachhaltigkeit gemacht, aber jetzt auch per se aber nicht reinstes
Social Media. Ähm, aber im Endeffekt finde ich diesen Gedanken sehr
schön, mit coolen Produkten eben auch einen guten Purpose zu
verfolgen.

Dannie Quilitzsch: So der
Sprecher weiter, irgendwie was ganz Spannendes an, was mich seit sehr
vielen Jahren umtreibt, der die Frage: Was ist eigentlich ein
wirkliches Social Start up? Also ich finde, dass es eine echt
spannende Frage, die wahrscheinlich nie sich richtig beantworten
lässt, weil für mich ist schon allein der Impuls, den man Menschen
gibt, wenn sie eine Aktion machen, also ein Produkt kaufen oder sich
irgendwie anders engagieren und sie dabei zu inspirieren, einen
besonderen Bewusstseinsveränderung oder Verhaltensänderungen
einzugehen, wie man was der ja, ein super Beispiel mit zum Beispiel
dem Toilettenpapier von Goldeimer oder so, da ist ja sozusagen der
Kauf an sich und auch das Produkt an sich nicht so groß anders. Aber
das Businessmodell dahinter führt eben dazu, dass vielen Menschen
Zugang zu sanitären Anlagen geschaffen wird, was wir sonst nicht
schaffen würden, wenn wir dieses Produkt nicht entwickelt und jetzt
im Vertrieb hätten als Viva con Agua jetzt aus der Perspektive. Aber
ich finde auch, dass viele jetzt mal konventionellen Unternehmen sich
immer mehr in ihrem Verantwortungsbereich so konkret aufstellen, dass
sie Projekte unterstützen, dass sie Produkte entwickeln, die durch
eine gewisse Spende etwas abwerfen. Dass diese Bereiche sich sowieso
immer mehr vermischen. Und es ist ganz oft, finde ich kritisch, wenn
Leute sagen Das ist ja gar nicht richtig. So schnell erst finde ich
auch schwierig. Genauso wenig wie ich es irgendwie gut finde, wenn
Unternehmen sagen Nach mir die Sintflut, mir ehrlich scheißegal.
Also so ein bisschen beide Richtungen. Ähm, geht halt nur zusammen.

Henrik: Hast du den Vaude
verfolgt, eine Rucksackmarke, Sie haben jetzt vor ein, zwei Wochen so
eine Meldung, dass sie komplett sagen, so dass sie komplett
nachhaltig jetzt ihre Lieferketten aufbauen wollen und auch davon vom
Werbebudget etwas gekürzt haben dafür. Wie findest du dann solche
Sachen?

Dannie Quilitzsch: Ja, ich finde
alles gut, was in die Richtung geht. Und ich glaube auch, dass
wirklich langfristig, wenn wir in die Zukunft gucken, kein
Unternehmen überleben wird, was sich nicht grundsätzlich mit dem
Thema beschäftigt. Da geht es ja um alle Segmente, da geht es um
wirklich Ressourcenschonung oder Klimaschutz. Es geht um soziale
Bedingungen und es geht natürlich auch um die Reduktion von CO2 und
wie eben generell wirtschaftlich. Also macht es Sinn 5 Regenjacken zu
haben oder reicht halt eine, die man 20 Jahre trägt? Also da sind
wir verschiedene Aspekte mit drin und ich finde es super, wenn sich
Unternehmen committen, weil ich weiß selber von von meiner Tätigkeit
als Beraterin im Nachhaltigkeits Bereich, dass das ein ganz schöner
Prozess ist, wenn man sich zu sowas committed. Das ist nicht einfach
mal so in einem Jahr umgesetzt. Ist schon immer ein mehrjähriger
Prozess, der eben auch anstrengend ist und viel Aufwand bedeutet. Und
deswegen finde ich, kann er umso mehr gefeiert werden, wenn er
wirklich angegangen wird.

Daniel: Cool, du hast ja schon,
was Social Startups angeht, ein bisschen mehr Ideen gehabt und
Erfahrung als wir zwei. Und bist du auch heute noch dabei. Und mich
würde interessieren, das hast du eben auch schon mal kurz
angerissen. Wie du von deinem Psychologie Background im Du hast
natürlich vorher Kommunikation und Marketing studiert, aber du musst
es dann ja schon um einen Shift machen. So wie bist du in die
Wirtschaft bzw. ins Gründen gekommen? Was hat dich so dahin gebracht
wieder? Und wie bist du dann den Schritt ins Gründen gegangen?

Dannie Quilitzsch: Ja, also das
ist wirklich eine ganz lustige, ineinander verwobene Geschichte. Ich
war in der Schulzeit, ich hatte immer schon so ein bisschen schon als
Teenager. Als ich Teenager war, kam gerade von Michael Jackson die
Platte Dangerous raus mit Black or White und Heal The World und so
weiter, wo ja immer schon so thematisch war. Wie können wir die Welt
zu einem besseren Ort für alle machen und keine Unterscheidung mehr
zwischen den Menschen, also allen die gleichen Chancen geben. Und ich
glaube, das hat mich in meiner Jugend sehr geprägt, diese Frage. Und
dann wollte ich Psychologie studieren, habe aber gemerkt, früher
musste man ja noch auf Diplom studieren und sich dann spezialisieren.
Es hätte alles so lange gedauert und ich war immer schon eher so
eine Macherin und habe dann gesagt Einiges packe ich jetzt nicht und
habe eben so einen Studiengang gemacht. Kommunikations wird, wo auch
viel psychologische Aspekte mit drin waren und dachte So, das reicht
mir dann vielleicht. Er hat dann in der Werbung gearbeitet und hatte
dann aber wieder so ein Erlebnis. Irgendwann mit ungefähr 24, wo ich
bei NLA bei einer riesengroßen Produktion dabei war, wo wirklich
Millionen ausgegeben wurden. Und gleichzeitig hatte ich sozial Kunden
für die wir keine paar Hundert Euro zusammen gekriegt haben um ein
Shooting zu machen. Für eben Spendensammeln, für Kinder, Projekte
und dieses Verhältnis zwischen diesen unfassbar riesengroßen
Kampagnen und den Media Budgets und dann hintendran die Projekte, von
denen ich wirklich geglaubt habe, dass sie was dazu beitragen, dass
unsere Welt besser wird. Die kriegen nicht mal ein paar Hundert Euro
zusammen. Das hat mich irgendwie so geärgert und gestört, dass ich
gesagt habe Okay, ich muss noch mal einen neuen Weg einschlagen und
hab dann eben mit 25 entschieden, noch mal an die Uni zu gehen,
Psychologie zu studieren auf Diplom und hab da. Aber in der Zeit war
ich dann fertig mit der Uni, aber hab noch meine Diplomarbeit
geschrieben und habe dann mit meinen damaligen ehemaligen Werber,
Kollegen und Freunden von START die Agentur gibt es heute gar nicht
mehr. Utopia gegründet. Utopia ist ja vielen heute ein Begriff, also
die Plattform Utopia. Damals gab es auch die Stiftung und den Award,
die wir da noch groß gemacht haben, drei, vier Jahre lang. Und da
war ich sozusagen federführend mit beteiligt. Und da war so die
Zeit, wo ich gemerkt habe, ich bin ein systemische Familien und
Paartherapeutin geworden, parallel. Ich habe so parallel meine
Ausbildung fertig gemacht und hab Utopia mitgegründet, so als auch
anfänglich so studentisch und dann einfach irgendwann ein Projekt
mitgemacht und hat dann irgendwie das Gefühl gehabt. Also in dieser
jungen, dynamischen Macher Mentalität, in der ich bin damals auf
jeden Fall war, hatte ich so das Gefühl Okay, wo kann ich denn jetzt
mehr bewegen? Da war natürlich Utopia auch ein gutes Beispiel, weil
auch meine Gründer Freunde damals immer gesagt haben Wo ist unser
größter Hebel, wo wir tatsächlich was bewegen können und die
Verbraucher so inspirieren und motivieren können, selber aktiv zu
werden. Und da habe ich dann das Gefühl gehabt Okay, es gibt so viel
zu tun. Ich kann mich jetzt noch nicht als meine Therapeutin
zurücksetzen, sondern ich will den größeren Hebel und bin zum
Beispiel an Viva con Agua geraten, aber auch an andere und habe so
meine Expertise, die ich eben aufgebaut hatte im Bereich Werbung,
Kommunikation oder dann auch Gründungen wie man, wie man macht man
das. Eigentlich habe ich dann versucht, eben Projekten wie Viva con
Agua und anderen zu geben und weiterzugeben und mit denen weiter zu
arbeiten. Da habe ich mir damals das 2007 habe ich mir so selber das
Commitment gegeben. Ich werde jetzt nur noch für Mitmenschen und für
Projekte arbeiten, zu denen ich selber auch wirklich stehen kann. Und
irgendwie schaffe ich das schon. Und die ersten Jahre war nicht so
einfach. Da habe ich tatsächlich viel auch noch in irgendwelchen
Beach Clubs und Bars und so gearbeitet, um mir das leisten zu können.
Aber muss man sich ja vorstellen, das war auch 2007 schon eine ganze
Weile her. Heute wäre das bestimmt ein bisschen anders, aber das war
so ein bisschen mein Weg und dann habe ich viele der Gründungen.
Vielleicht sprechen wir da gleich noch intensiver drüber. Aber weil
du gerade gesagt hast. Ich habe so viele Erfahrungen, so viele Sachen
gemacht. Die Sachen, die ich selber gemacht habe, waren oft echt.
Auch einen persönlichen persönlichen Interesse oder eine
Ambitionen, wo ich gemerkt habe Okay, macht noch keiner, wenn's
keiner macht, der gut, dann muss ich halt selber machen. Oder das
andere war eben, andere zu unterstützen. Ich glaube, ich habe so 40
50 Social Startups begleitet bei der Gründung. Einige gibt es
natürlich auch nicht mehr, einige sind durch die Decke gegangen,
aber so und selber gegründet war sehr häufig einfach auch
intrinsisch motiviert, weil es Themen und Bereiche waren, die ich
selber spannend fand und gesagt habe Wenn es keiner macht, dann mach
ich es halt so!

Daniel: Hast du deine
Psychologie Kenntnisse, hast du das dann vermehrt, also hat sich
zumindest so an. in den Werbefilmen auch genutzt und in den in den
Punkten auch Marken aufzubauen und größer zu machen. Oder bist du
dann auch in die zeig ich mal so operative so Personalverantwortung,
Systematik oder Team aufbauen, so was auch reingekommen. Also
konntest du das dann vollumfänglich nutzen auch.

Dannie Quilitzsch: Ja, also
beides tatsächlich. Das eine ist, ich glaube, das ist wie so ein
wie, so eine Haltung oder wie so ein so eine Perspektive, die man
einnimmt. So die Frage Was brauchen die Menschen oder wie? Wie können
wir Dinge entwickeln? Also kommen wir nachher vielleicht bei
watschelt noch dazu. Aber mein Aspekt ist immer Du musst kein Produkt
auf den Markt bringen, was die Welt nicht braucht oder was es schon
gibt. Die Frage ist für mich immer deswegen auch bei Social Startups
oder Social Innovation. Die erste Aufgabe immer zu gucken Okay, ist
es wirklich etwas Neuartiges? Und mach mal kurz eine Analyse, ob der
Markt das überhaupt braucht oder will. Und nur dann macht es aus
meiner Sicht Sinn. Das ist so der erste Stepp. Der zweite Stepp ist
natürlich auch in der Kommunikation. Es ist ja oft wahnsinnig
schwierig, bei Social Startups oder Organisationen kurz zu halten,
was man macht. Das hat ja immer so viele Aspekte, dass es wirklich
schwierig ist, eine gute Kommunikation zu finden. Und ich glaube,
auch da hat es mir natürlich geholfen. Und das Dritte, was du gerade
ansprichst Teambuilding, Organisationsentwicklung. Dadurch, dass ich
an der Uni in Oldenburg war, da war Umwelt Psychologie schon immer
ein großes Thema. Oder auch die kognitive Psychologie war mein
Schwerpunktthema Peter Senge, kennen vielleicht nicht mehr viele,
aber da sind schon viele so systemische Ansätze in meiner Uni
Laufbahn schon interessant gewesen, die durch dann auch meine
systemische Ausbildung als Therapeutin noch mal verstärkt wurden, wo
ich heute schon sehr sehr drauß kehre. Also auch wenn ich mit
Startups arbeite oder mit Führungskräften oder Organisationen.
Immer wieder die Frage wie muss einen so ein so ein Organismus gut
aufgesetzt sein, damit es langfristig gut funktionieren kann, dass er
ähnlich wie in der Familientherapie, also sehr am Ende auch nichts
anderes. Deswegen ähm. Ich glaube schon, dass ich da sehr draus
kehre aus all den Ausbildungen, die ich da gemacht habe.

Henrik: Cool und du hast es
gerade schon angerissen War Child Deutschland kannst du ganz kurz
erklären, was was du da tolles auf die Beine gestellt hast und was
ihr da so für Projekte macht und wo vor allen Dingen.

Dannie Quilitzsch: Also erstmal
muss ich sagen Urteil gab es schon sehr lange. Das haben wir uns
nicht ausgedacht, sondern es eine Organisation. Die gibt es schon
seit 25 Jahren. Die wurde von einer auch Studentin Friedensaktivistin
gegründet. Damals ist sie nach Sarajevo gefahren und hat einfach
versucht Kindern Möglichkeiten zu geben, wo die sich damals in
Kellerräumen beschützt, mit Kreativität beschäftigt haben und
Musik gemacht und andere Dinge. Und wie ich dazu gekommen bin es,
dass meine heutige Partnerin und Freundin Lydia, mit der ich
beurteilt, auch gegründet habe und auch heute noch als
Geschäftsführer, als Teamleiter. Die habe ich kennengelernt im
Social Impact Lab, wo ich damals gearbeitet habe und die kam dann
irgendwann auf mich zu und sagte Du, hast du nicht Lust, mich zu
unterstützen bei dem Businessplan oder bei der Erst mal Marktanalyse
und dann der Erstellung einen Businessplan, weil sie beauftragt
wurde, damals von War Child Holland, das für den deutschen Markt
mehr zu erarbeiten? Ob das Sinn machen würde, auch in Deutschland
weiter zu gründen? Und wir haben damals wirklich fast ein Jahr lang
mit allen möglichen Partnern gesprochen und und anderen
Organisationen gesprochen und wirklich auch den Bedarf analysiert
haben dann gepeitscht. Also es kennen ja wirklich viele Startups. Ja,
wir mussten auch ganz klassischen Drei Jahresplan Pitch mit Finanz
Modell und allem und waren dann positiv überrascht, dass sie alle
unsere sehr ambitionierten und auch neuartigen Ansätze wie eine
gGmbH zu gründen. Das war für die zum Beispiel total neu. Also eine
gemeinnützige GmbH anstatt ein Verein oder so haben sie
durchgewunken. Das heißt, dann haben wir irgendwie relativ schnell
gründen dürfen und anfangen dürfen und was wir heute machen, also
beurteilt. Generell ist eine Experten Organisation für
psychosozialen Support und wir arbeiten in drei Bereichen
Kinderschutz, Bildung und eben der, der den Aktivitäten im
psychosozialen Bereich. Und es geht immer darum, ein Bewusstsein zu
schaffen und nachher eben auch Aktivitäten umzusetzen, die Kindern
und ihre Familie in dem Bereich unterstützen. Mentale Gesundheit,
psychosoziale Support. Das heißt alles. Wenn irgendwo Konflikte sind
oder sonstige Notlagen, wird ja viel über Essen und Wohnen und so
materielle Dinge nachgedacht, aber wenig eben darüber, wie auch
psychisch und mental unterstützt werden muss. Eigentlich um den
Kindern und Familien eine Grundlage zu bieten, dass sie aus diesen
Themen, aus diesen Zeiten, aus diesen Situationen gut hervorgehen
können. Und da sitzt dann und wir in Deutschland machen wir auch.
Also wir machen Aktivitäten hierfür, Kinder aus Situationen, die
mit Konflikt in Berührung kamen. Meistens sind es ja Geflüchtete,
die hierher gekommen sind. Aber wir generieren auch Spenden und
machen Aufklärungsarbeit für Projekte im Ausland und Wortart.
Insgesamt sind über 16 Ländern aktiv. Ähm, genau jetzt mach ich
mal einen Punkt.

Henrik: Wie kooperierte dann mit
den verschiedenen Ländern Teams sozusagen? Sie gibt ja quasi auch
noch mal auf Organisations Level, dann Kooperation.

Dannie Quilitzsch: Ja, also da
gibt es auch so zwei Ebenen. Das eine ist, dass wir sozusagen von den
Ländern erfahren, wo sind die Bedarfe? Also könnt ihr jetzt
vorstellen, wenn so was passiert wie in ähm, in Afghanistan oder in
Syrien oder im Libanon oder in Jordanien oder in vielen anderen
Ländern, wo wir seit vielen Jahren auch schon unterwegs sind. Da
entstehen Konflikte, dann wird dort halt mit integriert in die Frage
Was kann man da jetzt tun? Und dann gibt es sozusagen wie so ein wird
zum Plan gemacht, der auch auf internationaler Organisations Ebene
eben verteilt wird und gesagt wird okay, ähm, für wen macht es denn
jetzt Sinn, welches Projekt aus unserer Perspektive zu unterstützen?
Mit institutionellen Fördermitteln? Also es gibt auch von der
deutschen Regierung und anderen deutschen Institutionen immer wieder
Fördergelder für solche Projekte. Und dann gucken wir, dass wir mit
unserem Projekt Förderpartnern sprechen und zum Beispiel mit dem
Auswärtigen Amt oder der GIZ in Deutschland dann Gespräche führen,
weil die haben ja auch in ihren Plänen Vorhaben, dass sie zum
Beispiel sagen Wir wollen gerne mehr in Syrien investieren oder wir
möchten gerne mehr in Burundi unterstützen und ein Projekt, das
haben wir dieses Jahr, angefangen mit einer Förderung von dem
Auswärtigen Amt in Burundi, ist ein super schönes Projekt, das
heißt Youth Now. Da es also die, die die Situation ist so, dass die
Jugendlichen oft keine Zukunftsperspektive haben, weil da die
Verhältnisse einfach so schlimm sind und die sich dann sehr leicht
rekrutieren lassen von Rebellengruppen oder so und um denen gegen zu
wirken, haben wir jetzt ein Projekt auf die Beine gestellt, wo wir
sowohl Friedens Bildung fördern als. Auch wirtschaftliche Teilhabe,
das heißt, wir unterstützen die Jugendlichen auch unternehmerische
Fähigkeiten zu lernen, um dann zu gucken, wie sie sozusagen selber
wirtschaftlich verantwortlich sein können für sich, um sich da
nicht zu sehr einfangen lassen von Gruppen, die sie dann mit anderen
Sachen locken. Also das ist einfach ein riesengroßes Thema und da
haben wir eben vom Auswärtigen Amt Spenden bekommen. Gleichzeitig
ist es aber so, das wissen alle, die in dem Bereich arbeiten. Wenn
man eine große Fördersumme bekommt, heißt es, man muss trotzdem
selber 10 bis 20 Prozent einbringen. Das heißt, wir brauchen auch
immer private Förderer und Unternehmen, die uns unterstützen, weil
wir sonst diese großen Förderungen gar nicht umsetzen können, weil
es einfach immer diesen man nennt es Match braucht, den man selber
mit einbringt.

Henrik: Ich kann mir auch
vorstellen, dich durch die verschiedenen Netzwerke und auch
Kontaktpunkte des Du natürlich auch gegenseitig durch dein Netzwerk
ja immens großes in diesem Feld wahrscheinlich ist. Wahrscheinlich
hast du durch watschelt Deutschland ja auch sehr viele
Anknüpfungspunkte für Viva con Agua oder so. Das heißt, wenn man
ihn nach Support Organisation oder ins Ausland. Ist das richtig? Hast
du da? Siehst du da Überlappung? Das ist quasi.

Dannie Quilitzsch: Also
tatsächlich gab es mal in der Zeit in der ersten Anfangszeit der
Pandemie auch Gespräche, wie zum Beispiel War Child und Viva con
Agua in den Projekt Ländern zusammenarbeiten können, weil es nicht
wissen, wie wir con Agua organisiert ja vor allem Projekte im Bereich
WASH, also Wasser, Sanitär und Hygiene. Und wenn ihr euch vorstellen
könnt am Anfang der Pandemie war so, dass natürlich das Thema
Hygiene extrem hoch angesetzt war, auch in anderen Projekten. Und
wenn wir jetzt zum Beispiel darüber gesprochen haben, wie wir
psychosozialen Support machen können oder Bildungsangebote machen,
war vor Ort eben noch viel mehr auch die Frage nach Aufklärung für
Hygiene, weil natürlich dieses Thema Händewaschen oder sich
Schützen vor dem Virus einfach sollte immer integraler Bestandteil
sein. Und dann haben wir natürlich schon mal gesprochen. Also das
ist jetzt für die Arbeit vor Ort, da glaube ich schon, dass es immer
mehr Überschneidungen gibt und große Förderprojekte arbeiten auch
mit diesen verschiedenen Aspekten immer gemeinsam zusammen.
Grundsätzlich ist bei Watchtower definitiv der Ansatz, mit Partnern
zusammenzuarbeiten. Wir arbeiten auch mit Save the Children und mit
UNICEF und SOS Kinderdörfer. Und bei Viva con Agua weiß ich ja auch
ist es auch so, dass sozusagen die die speziell internationale Arbeit
immer stärker auf partnerschaftlicher Zusammenarbeit basiert. Und da
gibt es schon interessante Überschneidungen. Es ist jetzt natürlich
auf der anderen Seite ganz spannend zu gucken, wie kann man sich auch
abgrenzen, was ja auch jeder, wenn wir ein Start up gründen oder ein
Produkt auf den Markt bringen, der auch immer die Frage Wie kann man
seine Botschaften und seine, wenn man so sagen will, call to Action,
also spenden, Aspekte auch so kanalisieren, dass wir uns weder
gegenseitig Konkurrenz werden noch einfach nicht klare Aussagen
treffen, wofür wir unser Geld eingesetzt wird. Also da habe ich
natürlich viel gelernt, auch mit Viva con Agua. Da gibt es aber so
ein paar Tabus. Also würde ich zum Beispiel niemals einen großen
Ambassador, der jetzt für Viva con Agua aktiv ist, auch versuchen,
für War Child zu gewinnen. Das dann irgendwie auch, so finde ich,
gibt es so eine Art Ehre, die da fängt man nicht an, seinen Freunden
irgendwie was vom Brot zu nehmen, außer es ist so, das und das haben
wir natürlich auch, wir haben eine große Freundschaft und der
Micha, der hier vor zwei Wochen war. Wir beide sind wirklich sehr
gegenseitig unterstützend und er sagt auch nicht: Wenn du was
brauchst, sag Bescheid und ich bin auch mal so. Ruf mich an, wenn ihr
was brauchen könnt. Also da sind wir sehr eng freundschaftlich
verbunden.

Daniel: Und mich würde mal
diese ganze Kommunikationsthema auch interessieren. Also wenn ich das
richtig wie schon erwähnt, jetzt zum Beispiel, wenn es irgendein es
einen gewissen Brennpunkt gibt, dann oder ein gewisses Risiko Gebiet,
dann erfolgt irgendwie erst so eine Kommunikation zwischen dem Land
und und euch Organisationen. Also jetzt mal auch andere
Organisationen mit eingeschlossen. Und wie? Wie funktioniert es dann,
dass zum Beispiel, wenn ihr sagt, wir möchten in dieses Risikogebiet
und dort Aufbauhilfe Arbeit leisten, in irgend in der Form in der es
halt beisteuern könnt? Und dann gibt es aber auch noch andere
Organisationen, die dort auch vor Ort sind. Wie läuft denn diese
Abstimmung? Das also jetzt mal blöd gefragt, dass nicht alle
gleichzeitig runter rennen in Anführungszeichen und dann vielleicht
auch irgendwie ineffizient gearbeitet wird oder so. Gibt es da so
eine Art Plattform, wo das irgendwie geregelt wird oder so?

Dannie Quilitzsch: Ja, also es
gibt jetzt keine, keine große Plattform, wo man sich sozusagen da
gemeinsam austauscht und so weiter. Aber es ist schon so, dass vor
Ort man sich austauscht, also dass man schon guckt Okay, wer ist da
vielleicht schon vor Ort aktiv? Oder welche Organisationen, mit der
man sowieso schon kooperiert oder so. Das ist so ein bisschen, kann
man sich so vorstellen, tatsächlich. Da wird dann so eine Kommission
gegründet und im besten Fall mit der Regierung vor Ort zusammen.
Aber es gibt natürlich auch Konflikte. Wo genau das? Nicht passieren
kann. Es gibt Länder, da muss man sich ganz bewusst aus den
Regierungsverhältnissen raushalten, weil das sonst bedeuten könnte,
dass man nur bestimmte Kinder zum Beispiel unterstützen kann. Und
für uns ist es ja ganz wichtig, dass wir alle Kinder unterstützen
können, die in Not sind und dann nicht irgendwelche Unterscheidungen
machen. Also deswegen gibt es da pro Situation und auch Ort, wo wir
dann aktiv werden. Unterschiedliche Kontexte kann man nicht so
pauschal sagen. Und dann ist es so, dass wir in der Regel Workshops
machen, auch mit den Kindern und Familien zusammen. Da gibt es
wirklich ganz tolle Beispiele, wie dann geguckt wird, was sind
sozusagen die Themen, die da am notwendigsten sind. Es ist ein
geschützter Raum, es ist Bildung. Wenn zum Beispiel in Ländern die
Schule wegfällt, weil entweder durch Bomben die Schulen zerstört
sind oder die Lehrer alle geflohen sind und die Kinder nicht mehr an
der Bildung teilhaben können, dann gibt es von uns so ein Projekt,
das heißt Can't Wait to Learn. Die versuchen dann mit einem solar
basierten Tablet diese Grundschule lesen, rechnen, schreiben und so
die ganz einfachen Dinge, aber die Kinder da weiter bei der Stange zu
halten. Ja und wie gesagt, also da wird einfach dann vor Ort geguckt,
was denn hier die Bedarfe und dann wird daraus so eine Art
Projektplan gemacht. Dann wird halt mit den verschiedenen, auch
potenziellen Förderpartnern und Institutionen geguckt und wir
schauen auch, ob wir dann mit unseren hier vor Ort sprechen können
oder wie man dann da weitergeht. Es gibt in einigen Ländern vor Ort
auch tolle Unterstützung und manchmal muss man dann eben ins Ausland
gucken.

Daniel: Henrik Cool! Mega krass,
wie viel Zeit nimmt es von dir ein? So was würdest du so schätzen
des Wortteil Thema bei Suche

Dannie Quilitzsch: Die Lydia und
ich haben uns ja ganz bewusst entschieden, dass wir uns diese
Führungsposition teilen wollen, weil wir teilweise noch in anderen
Projekten involviert sind. So wie ich bei Viva con Agua auch noch
andere Sachen macht und sie auch und jetzt auch dieses Jahr nochmal
Zwillinge bekommen. Also wir wollen quasi auch gute Vorbilder sein
dafür, dass solche Position geteilt werden können und dass man auch
als Mutter oder auch als Teilzeitkraft solche Position gut füllen
kann. Und deswegen also wir sind 50% beide angestellt als
Geschäftsführerin. Gleichzeitig ist es natürlich so, dass es
Phasen gibt, wo wo es mal mehr sind als 50%, also mehr als 20 Stunden
die Woche. Aber das ist, glaube ich, jedem Gründer und jedem
Geschäftsführer auch bewusst, dass man da jetzt nicht in so einer
Rolle nach 20 Stunden den Füller fallen lässt und sagt Es ist mir
jetzt auch egal. Aber auch das ist ja heute finde ich persönlich
spannend, weil ich eben auch als Berater und Coach mir die Frage
stelle: Wie kann man selbstorganisierte Teams aufstellen? Wie kann
man dieses Thema New Work integrieren? Und da gab es bei uns auch
Zeiten, wo es besser ging und schwieriger ging. Da gibt es Menschen,
die sind mehr der Typ dafür Menschen ist weniger der Typ dafür. Wir
sind einfach grundsätzlich bei urteilt ein globales Office, sagen
wir und Selbstorganisierung ist Selbstorganisation, ist so eines
unser Steckenpferde und versuchen einfach dadurch auch für jeden,
der im Team ist, eine Möglichkeit zu schaffen, seine Arbeit so
flexibel wie möglich für ihn selber zu gestalten oder für sie.

Daniel: Ja und was glaubst ich
muss da noch mal nachhaken, wenn ich interessiert mit dem Thema ähm.
So dieses eigenständige Arbeiten und dieses selbstorganisierte wie
wie schafft ihr das quasi diese diese DNA in die Firma zu tragen oder
oder wie stellt ihr es beim Einstellungstests sicher oder weißt du
was ich meine, weil das das finde ich immer super spannend, wie man
das so intrinsisch schafft, ohne dass es so auferlegt ist.

Dannie Quilitzsch: Ja, also ich
glaube da sind so mehrere Aspekte wichtig. Einerseits ist es das
wirklich das ganze Team die gleiche Vision hat, dass man weiß für
welches Ziel arbeitet man, was ist was ist sozusagen die Priorität,
der Fokus und so nah, dass man da so schon eine gemeinsame Basis hat.
Und dann glaube ich, dass es unheimlich wichtig ist, dass es jetzt
durch die Pandemie noch mal stärker rausgekommen, weil ja Homeoffice
oder Remote Work noch viel stärker gelebt wird. Dass es wichtig ist,
dass man Prozesse und Strukturen hat, die einem ermöglichen,
trotzdem diese Schnittstellen weiter zu leben. Das, was man sonst oft
findet, an der Kaffeemaschine hatte oder in wöchentlichen Meetings,
wo man dann im Konferenzraum zusammensitzt. Also ich glaube, da
gehört im Moment oder bei uns machen wir das eben schon länger
einfach diese trotzdem klare Struktur und die klaren Prozesse dazu
wie Wie wollen wir arbeiten? Machen wir ein wöchentliches Team
Meeting machen wir Daily. Morgens gibt es wöchentliche Reporting.
Arbeiten wir mit Projektmanagement Tools wie Asana oder ähnlichen?
Also ich glaube, das ist wichtig, dass man sich darüber ganz bewusst
Gedanken macht. Und dann ja, ich glaube auch bei Lydia und mir gibt
es noch mal Unterschiede. Wir arbeiten auch ein bisschen
unterschiedlich und da ist es dann auch wichtig, einfach sich
trotzdem zu vertrauen und gut auszutauschen und auch klar zu sagen,
wie jeder für sich arbeiten will und was man braucht. Und wie in
jeder Beziehung ist es am Anfang braucht man da so ein bisschen und
irgendwann hat man aber verstanden, wie das gehen kann und findet
irgendwie eine gute Basis miteinander. Und ich glaube deswegen also
um deine Frage kurz zu beantworten, diese drei Aspekte von gemeinsame
Basis Was ist es, was woran wir arbeiten? Was ist unser Ziel? Diese
klaren Strukturen und dann eben aber auch das Vertrauen im Team. Also
auch da immer wieder zu unterstützen, dass diese, diese Verbindungen
und wenn man so will, dieses freundschaftliche Miteinander, das da
einfach auch ein Bewusstsein in der Kultur vorherrscht, zu sagen, wir
wissen, dass hier jeder sein Bestes tut. Und wenn wir ein anderes
Gefühl haben, dann sprechen wir das klar und transparent an und
versuchen Situationen zu lösen. Das sind so die drei Sachen, glaube
ich, die echt essenziell wichtig sind.

Daniel: Cool! Vielen Dank fürs
Erklären nochmal. Ähm, ich ich würde gern mit mit Seeds
weitermachen. Ähm. Und mich würde erst mal interessieren. Ich würde
total gerne aus deiner Sicht noch mal hören, was das genau ist und
was was ihr da macht und was deine Rolle dort ist.

Dannie Quilitzsch: Ja ähm. Also
da müsst ihr auch nachher gucken, wie wir es machen wollen. Aber es
ist ein Projekt, in das bin ich ein bisschen, ich will nicht sagen
durch Zufall reingerutscht, aber da wurde ich auch gefragt, ob ich
nicht Interesse habe, mal zu gucken, ob das was für mich wäre und
nicht in irgendeiner Form mitwirken kann. Seeds ist eine
Cryptocurrency, also eine digitale Währung, die die Vision hat, dass
in der Technologie oder dass die das eine neue Wertevorstellung die
Technologie prägt. Also dass wir in Zukunft, wenn wir zum Beispiel
uns gegenseitig, wenn man so will, bezahlen. Also es funktioniert
mehr auf so einem Austausch Prinzip. Also du gibst mir was und ich
gebe dir dafür Seeds. Und wenn ich dir Sitz gebe, dann pflanze ich
gleichzeitig für mich so eine Art Garten an oder so eine Art Feld an
und dann kann ich daraus irgendwann ernten. Also das ist einfach in
der Technologie schon so eingebaut. Ich erklärt es so ein bisschen
für Anfänger, weil ich selber ehrlich gesagt überhaupt gar keinen
Cryptocurrency Experte bin und auch weiß aus meinem persönlichen
Gespräche das echt, obwohl es immer mehr so ein Trendthema wird,
immer, also immer noch viele sich noch nicht damit beschäftigt haben
und auch für mich am Anfang echt schwer war zu verstehen. Wie soll
das gehen? Wie kann man sozusagen eine Währung entwickeln, einfach
so und dann auch noch bestimmen, wie viel die wert ist oder wie soll
das alles gehen? So und man sieht, es ist sozusagen die Vision, dass
wir sagen, wir müssen uns wieder mehr als Einheit verstanden
verstehen. Der Mensch und die Natur. Und wir müssen eigentlich die
Projekte und Menschen ja belohnen oder unterstützen, die dazu
beitragen, dass dieser Planeten lebenswerter Ort für uns alle
bleibt. Und das fängt eben an bei regenerativer Landwirtschaft oder
bei besonderen Food Projekten oder eben auch sozialen Projekten. Und
man kann da wirklich im Internet findet man die Website, die kann das
viel besser erklären, als ich wahrscheinlich meine Aufgabe war, weil
wir, als ich anfing, da zu arbeiten, gab es wirklich vor allem das
Team, das die Technologie entwickelt hat. Und so zwei, drei, vier
Leute, die schon so eine Vision entwickelt hatten. Wie können wir
das jetzt überhaupt zu einer weltweiten Währung verbreiten? Weil
die Idee ist Also am Ende soll eigentlich, was ihr vielleicht ja
schon gehört habt oder einige, die zuhören von lokaler Währung.
Ja, die Idee ist, dass irgendwann wieder jede Community oder auch
Organisation oder Netzwerk seine eigene Währung hat. Und das hat den
Vorteil, dass halt das Kapital dieser Währung bei einem selber
bleibt. Und gleichzeitig soll Sitz eine Währung sein, die diese
lokalen Currencies alle vereinen kann. Und diese Technologie wird
eben von KIZ angeboten. Ja das du bei Sitz deine eigene lokale
Währung machen kannst. Und unsere Aufgabe am Anfang oder immer noch
ist das wir. Wir nennen es jetzt am Anfang dieses Movement Building
und jetzt heißt das Movement of Movements ist quasi ein Bereich in
dieser Arbeit nach dem Holacracy Modell. Also da gibt es jetzt nicht
so klassische Hierarchien, sondern so Teilbereiche und ich habe ganz
lange den Teilbereich mit aufgebaut, wo es eben darum geht, man würde
halt klassisch sagen Marketing und Vertrieb zu machen. Und bei uns
ist eben eher die Aufgabe, die Angebote, die wir haben, so
aufzustellen, dass wenn wir Anfragen dafür haben oder Zugriffe
darauf haben, dass wir die Prozesse so einfach wie möglich machen,
dass die Leute, die können die Currency auch selber anwenden können.
Wir haben zum Beispiel so eine Akademie entwickelt, wo wir ganz genau
erklären, wie das alles geht, technisch und aber auch wie sozusagen
die wie referral Awards dahinter funktionieren. Also wenn wir selber
neue Member werben, was wir dann beteiligt sind, das ist ein
kompliziertes technisches Modell, aber das wird in dieser Akademie
alles erklärt und eben auch die Vision dahinter, die uns am
allerwichtigsten ist. Also zu sagen, wir wollen, dass die sowohl
Weisheiten der indigenous Völker, aber auch die die Arbeit der
Menschen, die die Natur versuchen zu erhalten versus die Menschen
oder nicht versus aber auch die Menschen, die neue Technologien
entwickeln, um unseren Planeten lebenswert zu erhalten, die
Bildungsangebote, alles mögliche, ja, dass all diese besonders
gefördert werden. Also man könnte fast sagen, das System Social
Startups oder Social Innovation wird quasi automatisiert, weil vor
allem diese Projekte gefördert werden. Versus Wenn man sich anguckt,
wie heute Geld entsteht und für was Geld sozusagen genutzt wird und
wer da darüber entscheidet, merken wir ja, dass das System nicht
langfristig funktionieren wird. Um also nicht mit einer Erde, die wir
erhalten wollen, sozusagen.

Henrik: Und wie weit seid ihr da
jetzt bei Seeds? Das war so der aktuelle Status.

Dannie Quilitzsch: Also es gibt
sozusagen die App und den Global Passport. Dafür muss man im Moment
noch eingeladen werden. Es gibt eine abgespeckte Version, die jeder
sich so runterladen kann, aber man muss eingeladen werden und ich
kann sehr gerne zur Verfügung stellen, eine Einladung zu
verschicken, auch an Hörer, wer da interessiert ist.

Henrik: Movement of Movements!

Dannie Quilitzsch: Ne, das ist also
die Website Seeds. Wir müssen da irgendwie eine andere Lösung
finden. Die soll mich dann einfach anschreiben oder so, weil ich da
gibt es also das läuft halt alles über die App. Genau und die, die
die App ist entwickelt und auch natürlich die Technologie dahinter
es entwickelt. Aber wie jeder weiß, ist natürlich in so einer
Entwicklung gibt es immer mal wieder noch irgendwelche Bugs, die
ausgearbeitet werden müssen und wir sind da. Inzwischen habe ich das
Gefühl, an einem ganz guten Momentum angekommen, haben jetzt
ungefähr, ich würde sagen 500 Partner weltweit, also Netzwerke,
Organisationen und so, die alle schon an Bord sind. Und wir sind
ungefähr hier, sind jetzt wahrscheinlich so langsam an der Grenze
von 10000 Usern, die weltweit verstreut Pioniere sind, in diesem
Bereich Regeneration, also regenerative Netzwerke, Organisation. Also
ob jetzt, was ich vorhin erzählt habe, Landwirtschaft oder Eco
Villages oder Indigenous oder Bildungsthemen, also wo es wirklich
darum geht, immer mit dem Fokus wie können wir ganzheitlich diese
Welt wieder verstehen in Verbindung Mensch, Natur und gesundes,
glückliches, aber auch eben technisch orientiertes Leben zu bauen
und aufzubauen. Genau. Und die Idee ist jetzt sozusagen diese
Netzwerke einzusammeln. Und wir hatten mal so ein strategisches Ziel,
dass wir gesagt haben, wenn wir irgendwann eine Million User haben,
dann gehen wir sozusagen mit der ganzen Currency, also mit dem Coin
auch live. Ich vermute mal, dass es schneller gehen wird, weil wir so
schnell wachsen und man kann Seeds jetzt auch schon erwerben. Wir
wollen, dass die Coin stabil ist, also anders als bei anderen
Cryptocurrencies. Also wir verstehen natürlich auch diese ganze
Kritik daran, was jetzt auch insbesondere Nachhaltigkeit angeht. Für
uns ist einer der größten Unterschiede bei Seeds wird sein, dass
sie, dass der Wert stabil sein soll. Also der ist zwar jetzt noch
steigend, weil wir im Aufbau sind, aber sobald wir live gehen, kostet
eine Tomate eine Tomate. Egal wo du bist auf der Welt. Das ist so die
Idee, dass man nicht anfängt, Werte unterschiedlich zu bewerten,
sondern das ist eben dann eine Währung für alle. Gibt es so
ungefähr.

Henrik: Und finanziert ihr euch
jetzt gerade über den Verkauf der Coins oder wie?

Dannie Quilitzsch: Also
tatsächlich ist es so ein Mix Modell natürlich auch. Es ist ein
Anfang, gab es Investoren und dann wie Krypto ist halt so
funktionieren technologisch viel mehr erzählt man sich da irgendwie
auch selber. Kann ich nicht so gut erklären, aber ein großer Teil
wie wir uns finanzieren ist, dass wir eben die Kids jetzt immer mehr
verteilen, vertreiben und Menschen Sets kaufen können. Tauschen
sagen wir also tauschen, nicht kaufen. Ähm und ja, und dadurch
sozusagen die die Entwicklung stabilisiert wird oder die Verbreitung
stabilisiert wird. Wobei wir auch keinen Zeitdruck haben, weil wir
sagen, das wird sich schon irgendwann sowieso entwickeln. Ähm, wir
machen das nicht für uns, sondern für die sieben Generationen, die
nach uns kommen, weil wir glauben, dass das einfach die Zukunft ist.
Deswegen gibt es da jetzt kein Zeitlimit, was wir uns gesetzt haben.

Daniel: Wo kann ich die Seeds
kaufen? Ähh, tauschen!

Dannie Quilitzsch: Also am
besten funktioniert es tatsächlich in der Community. Also das ist
ein bisschen wie wenn du auch in einer anderen Community betrittst.
Und dann gibt es bei uns sozusagen eine Tauschbörse, einen Swap
Bereich, wo du sagen kannst, wer von euch hat Seeds und wer die
tauschen. Ich will mal mit 100-200 Seeds spielen oder 100-200 Euro im
Wert spielen und das ganze wird auch so beschrieben. Auf Deutsch
fällt mir das ehrlich gesagt noch total schwer, merke ich gerade das
alles zu beschreiben, weil wir natürlich englischsprachig sind und
für uns eine Experience und ein Experiment und ein Game. Und wir
sind alle Player und versuchen da Teufel diese Reise anzugehen. Und
so und so ist es auch am Anfang aufgebaut zu sagen wir sind halt
immer noch in einem Experiment Status und jeder der kommen kann und
wirklichen Interesse hat es mit uns weiterzuentwickeln ist herzlich
willkommen und kriegt dann sozusagen diesen Passport und kann mit den
Kids, die er bekommt, irgendwie zum Beispiel anfangen auch seine
eigene Journey zu gehen. Man wird erst Gast, dann Resident und dann
Citizen. Also erst als Citizen kannst du wirklich Entscheidungen mit
treffen ist ein dezentrales System. Das heißt, alle die Citizens
sind, treffen gemeinsam die Entscheidung auch für wen?
Beispielsweise wenn Viva con Agua da jetzt ein Proposal abgeben
würde. Für irgendwelche Wasser Projekte könnte die ganze Community
abstimmen. Okay, wir wollen dieses Projekt fördern und dann kriegt
Viva con Agua von allen Citizens ein Vote. Und so funktioniert es
eben für alle regenerativen Projekte. Und die Citizens sobald oder
ein paar. Also ich würde sagen, so 60 Tage an Bord bist, hast du die
Möglichkeit Krisenstaat Status zu bekommen und kannst es eben alles
mitentscheiden und kann es auch die ganze Zeit bei der Governance
Struktur mitwirken und ähm ja also praktisch eine neue Welt mit
aufbauen.

Daniel: Lass mal gucken ob wir
in 60 Tagen Citizens sind.

Henrik: Eine Frage hätte ich
noch dazu. Mehr zur Technologie. Siehst du denn
Blockchain-Technologie generell auch sehr hilfreich, so für Spenden
einsammeln, Social, also Engagement etc..

Dannie Quilitzsch: Ja, also ich
glaube tatsächlich, dass wir. Ich weiß nicht, wie die Zahlen jetzt
gerade sind, aber als ich mich letztes Mal mehr mit beschäftigt
haben, waren es immer noch 2 Prozent oder 3 Prozent in der Welt, die
überhaupt mit dem Thema sich schon beschäftigen. Also das heißt,
wir sind da wirklich so wahnsinnig am Anfang, dass es im Moment nur
eine Spielerei sein kann. Aber wir sehen natürlich auch, dass viele
der großen Unternehmen auch anfangen, jetzt zum Beispiel Bitcoin als
Zahlungsmittel zu erlauben. Und dass ich schon glaube, dass wir da
relativ schneller als wir wahrscheinlich denken, hinkommen, dass
dieser digitalen Währung auch ein Weg sein können, zum Beispiel
Spenden zu generieren. Oder wie soll ich das sagen? Liquidität für
neue Dinge aufzubauen und ich bin selber habe ich auch vorhin schon
gesagt ich bin wirklich ich bin überhaupt kein Experte, ich kenn
mich gar nicht aus. Ich finde es aber wahnsinnig spannend und
grundsätzlich habe ich immer so die Meinung bei allen Themen. Man
kann sich manchen Sachen halt nicht verwehren. Also die Technologie
ist da schon. Jetzt geht es so ein bisschen darum, die so
aufzustellen, dass die Menschheit sich nicht selbst zerstört. Aber
wirklich zu gucken, okay, wie können wir diese Technologie nutzen,
um das Beste für uns rauszuholen? Und je mehr man sich da offen
gegenüber verhält und auf dem Laufenden bleibt, glaube ich, kann
man das halt auch gut für sich nutzen.

Daniel: Ab. Ähm. Nochmal um das
auf Ich würde ja nochmal auf das generelle Social Startup Thema
zurückkommen. Was muss ich denn oder gibt es etwas, wo du sagst,
dass sich ändern muss oder wo du sagst das würde ich jetzt oder das
müsste anders funktionieren oder anders sein, damit mehr Leute eben
Start ups mit einem mit einer sozialen Komponente. Ob sie jetzt
kommt, das Startup sind oder nicht. Aber damit mehr Leute Start ups
mit einer sozialen Komponente gründen und eben diese auch
erfolgreich und eben in der Intention des Gründers oder der
Gründerin halt erfolgreich werden.

Dannie Quilitzsch: Hmmm, also es
gibt so zwei Aspekte, die ich da total wichtig finde. Das eine ist
natürlich das, was man auch am schnellsten erwartet. Wenn es jetzt
irgendwie mehr Fördermöglichkeiten gäbe, wäre es für Gründer
bestimmt einfacher, weil insbesondere bei Social Startups ist es
unheimlich schwierig, die Anfangsinvestitionen zu betreiben, um
überhaupt erstmal so eine Art Proof of Concept zu kriegen. Du hast
immer bei jedem Startup hast du die Schwierigkeit, diese
Anfangsinvestitionen zu haben. Bei Social Startups ist es deswegen
schwieriger, weil halt kein Return on Investment im finanziellen
Sinne irgendwie sichtbar ist und es dann einfach schwierig. Das
heißt, mein Wunsch wäre da sowohl in Richtung Regierung als auch in
Richtung Unternehmen einfach mehr diese Verantwortung für auch die
sozialen Aspekte zu übernehmen und zu verstehen. Das könnte man ja
jetzt sagen. Eigentlich ist es ja eh Aufgabe des Staates, unsere
sozialen Themen zu lösen. Aber wenn es schon irgendwelche Förderer
oder Gründer gibt oder irgendwelche Leute, die sagen, ich nehme mich
jetzt da mal einem Thema an, was Gesellschaftsbild und was Positives
bewirkt, würde mir sehr wünschen, wenn es da mehr Unterstützung
gäbe. Das ist das eine. Das zweite ist am Ende bin ich da fast so
ein bisschen provokativ. Ja, weil es kann sich ja jeder selber an die
Nase fassen und es wird halt einfach egal in welchem Bereich immer
noch mehr aus dieser Denker heraus gehandelt und bewertet. Was mir
persönlich mehr Mehrwert gibt, was mir mehr Kohle gibt, was mich
mehr erfolgreich macht, was mir mehr materielle Sicherheit oder
Statussymbol oder was weiß ich was bringt. Und wir sehen es ja auch
im Bereich Beispiel Mitarbeiter. Es ist natürlich so, dass im
sozialen Bereich noch nicht genau die gleichen Gehälter gezahlt
werden können oder vielleicht auch nie werden. Also das ist ja genau
das, wo Gott sei Dank viele in dem Bereich auch sagen es ist jetzt
nicht das, worauf es mir am meisten ankommt, aber es ist einfach
ähnlich, weil wir dieser Genderdebatte. Es gibt einfach so ein
Ungleichgewicht, was es manchmal schwierig macht gleichzeitig. Ich
persönlich kann für mich nur sagen, ich fühle mich viel
wohlhabender und reicher, weil ich jeden Tag im Spiegel gucken kann
und sagen kann: Ich habe in meinem Leben wirklich Dinge bewegt, von
denen ich glaube, dass sie Sinn machen und dass die aus mir, also mir
ein besseres Gefühl geben, mich mehr erfüllen. Mehr als jetzt zum
Beispiel Schuhe zu verkaufen, obwohl ich auch Schuhe trage und Schuhe
gut finde. Also so, und ich glaube, dass da einfach sehr häufig noch
die Gesellschaft nicht soweit ist, also dass eben diese, diese
Haltung oder diese Perspektive noch zu stark in diesem alte Welt.
Ähm, wie kann ich materielle Sicherheit aufbauen? Wie kann ich
erfolgreich sein in diesem alten Denken? Und da wünsche ich mir
natürlich, dass wir immer mehr hinkommen, dass das andere wieder
mehr Wert bekommt und dass auch das kenne, auch aus der Diskussion,
Pflegeberufe und allem. Also das ist wirklich jetzt nicht nur Social
Startup bezogen, sondern insgesamt so ein Bewusstseins Thema. Und da
hoffe ich sehr, dass wir da irgendwann wieder stärker hinkommen.

Daniel: Wahrscheinlich muss es
auch anfangen, dass.. Also es geht ja gar nicht ums Individuum,
sondern einfach darum, dass man gesellschaftlich nicht mehr so
mitbekommt, dass es total wichtig ist, sich irgendwie materiellen
Wohlstand aufzubauen und dass und anders das Leben quasi nicht
glücklich und erfüllt sein kann oder so..

Dannie Quilitzsch: Na ja, ich
glaube es ist schon so. Das sieht man ja auch an Studien. Es gibt ein
Mindestmaß an an Sicherheit, was auch durch Materielles und
Finanzielles gewährleistet sein muss, damit man glücklich ist oder
sich zumindest wohlfühlt. Dann ist aber so ein plötzlicher Moment,
wo das ein weiterer finanzieller Reichtum oder materielle Sicherheit
nicht weiter glücklich macht. Und ich glaube, da ist eben diese, was
du jetzt auch gerade ansprichst, dieser gab da zu erkennen Okay, noch
mehr Geld macht mich dann nicht noch mehr glücklich.

Daniel: Ja, ich finde es
irgendwie total spannend, wenn ich das eben ergänzen kann. Ich habe
das Gefühl, dass oft erst wenn man dann wirklich mal finanziell was
aufgebaut oder materiell was aufgebaut hat, dann merkt man, dass das
eigentlich nicht das Wahre ist. In der Regel. Und ich finde es ich
finde es einfach ein total interessantes Phänomen, mal zu sehen,
dass genau das nicht notwendig ist. Da können wir dann dahin kommen,
dass jeder versteht oder jede ohne reich oder erfolgreich oder
materiell irgendwie wohlhabend zu sein. Dass es das nicht ist am
Ende. Ich meine es natürlich sehr individuell, aber ich glaube, bei
ganz vielen ist es so, dass sie es gar nicht wissen, dass es nicht
das Wahre ist, bevor sie es nicht erlebt haben. Und das muss vorher
doch irgendwie gebildet werden. Irgendwie finde ich aber

Dannie Quilitzsch: Das werden ja
jetzt wieder eher so was aus der psychologischen oder vielleicht
sogar spirituellen Ecke bei mir an, weil ich glaube schon, dass diese
Entwicklungsstufen wie auch bei Kindern, die sind einfach wahnsinnig
wichtig. Also jeder muss seine eigene Reise da gehen, muss seine
eigenen Erfahrungen machen. Hinzu kommt aber, und da gebe ich dir
recht, dass wir natürlich auch total geprägt sind von der Kultur
und der Gesellschaft, in der wir leben. Und wir sind, also ich auf
jeden Fall noch aufgewachsen in einer Gesellschaft, die sehr stark
davon geprägt war, mehr Leistung, mehr wirtschaftlichen Erfolg zu
bringen. Und dass es uns unbewusst so wahnsinnig prägt, dass wir
versuchen natürlich, das erst mal zu erfüllen, bevor wir uns selber
fragen, was uns eigentlich wirklich glücklich macht. Und da kommt
jetzt so eine neue Bewusstseins Bewusstseins Schwelle durch, die das
eben immer mehr hinterfragt. Aber wie du sagst, ich glaub schon, weil
viele eben an dem Punkt angekommen sind, dass sie das einmal
ausprobiert haben und gemerkt haben reicht nicht. Und ich frag mich
schon, ob das überhaupt jemals möglich ist. Menschen ihre eigenen
Erfahrungen sozusagen abzunehmen, weil ich glaube auch eben, dass das
viel mit sozusagen Heilung oder Verarbeitung zu tun hat. Wenn man so
unbewusste Themen, Glaubenssätze, Trigger hat, dann ist es
schwierig, die für einen anderen sozusagen zu übernehmen. Die muss
man eigentlich immer selber bearbeiten.

Henrik: Vielleicht könnte das
ja virtuell in Seeds Universum darstellen können. Vielleicht ja
Thema, Thema, Erfüllung für mich auf jeden Fall eine Erfüllung
Freunde haben. Und Florian Eckelmann aus der letzten Folge hatte so
die Frage oder? Das Thema hat nämlich auch mit seinem besten Freund
gegründet: Was bedeutet Freundschaft für dich? Und ich glaube, du
hast es vorhin auch kurz mal erwähnt. Deine Mitstreiter mit der
Mitstreiterin sind ja auch Freunde geworden, sozusagen. Also wie
siehst du auch Freundschaften im unternehmerischen Kontext?

Dannie Quilitzsch: Ja, also ich
hab da wirklich alles schon erlebt. Ähm, ich habe auch schon erlebt,
dass Freundschaften kaputt gegangen sind oder vermeintliche
Freundschaften, das weiß man dann auch nicht so genau. Ich glaube,
dass es essenziell ist, dass man sich als Freundschaft versteht, auch
in da gerade, was ich jetzt mit Lydia habe. Also wenn wir nicht
freundschaftlich miteinander uns nicht ein freundschaftliches
Verhältnis miteinander hätten, könnten wir den Job nicht so gut
zusammen machen. Ähm, genau. Entschuldigung. Ja gut, kann und
beurteilen. Ich glaube das, weil wir uns freundschaftlich so gut
verstehen. Auch zum Beispiel meine Einbindung bei Viva con Agua so
lang Bestand hat, dass ist schon auch sehr stark auf Freundschaft
basiert. Ich glaube, dass. Es wichtig ist, dass man sich, wenn man
befreundet ist und dann überlegt, ob man sich gemeinsam gründet
oder selbstständig macht, dass man sich auch da sehr bewusst ist,
dass das eine große Herausforderung ist und dass also unser Notar
als wir Wortteil gegründet haben, hat zu mir gesagt Sie wissen
schon, das ist wie eine Heirat. Also wird es nur noch anders und es
gibt bestimmt auch schwierige Zeiten und so. Also ich ich glaube,
dass es auch gesund sein kann, sich bewusst dagegen zu entscheiden,
mit seinen Freunden zusammen zu arbeiten oder zusammen zu gründen
oder so und dass man auf jeden Fall wissen muss und sich dafür auch
bereit erklären muss, dass es ein kontinuierliches
Wachstumspotenzial ist, wenn man dafür offen und bereit ist. Also
das ist eine unfassbar bereichernde und tolle Zeit und eine
Möglichkeit ist für einen selber, insbesondere wenn man das mit
Freunden macht, sich darin zu entwickeln. Aber das ist eben auch eine
Herausforderung ist und man sich da einfach bewusst sein muss. Ich
glaube, wir würden uns alle besser fühlen in dieser Welt, wenn wir
freundschaftlicher miteinander umgehen würden und ehrlicher und
offener und liebevoller zueinander wären, als wenn man nicht
befreundet ist. Aber das ist eben genau das, was es glaube ich, dann
auch so herausfordernd macht und oft auch schwierig. Dann muss man
sich einfach wirklich den Raum und die Zeit nehmen, auch wenn es mal
kracht und knarzt. Auch möglicherweise mit potenzieller Hilfe. Kenne
ich gut, werde ich auch oft so geholt, dann eben auch so zutiefst
wieder zusammen zu entwickeln und dann ist es ein Riesenpotenzial zu
Wachstum. Dann kann man wirklich toll aneinander lernen.

Henrik: Hast du, hast du
vielleicht noch einen anderen Tipp, was du mitgenommen hast zu leben?
Vielleicht einen externen Coach oder Moderator/Moderatorin mit
reinzuholen?

Dannie Quilitzsch: Ja, ich
glaube, dass wirklich solche Formate wie wir machen. Zum Beispiel bei
jedem Meeting und Check in Persönliches, also wo erst mal drüber
gesprochen wird. Wie geht es dir gerade persönlich? Wie kommst du
hier an, was noch gar nichts mit dem Job zu tun hat. Wir machen auch
regelmäßig Treffen, wo wir versuchen nicht über Berufliches zu
sprechen, sondern wirklich uns privat auszutauschen. Wie geht es dir
gerade? Was ist gerade besonders schwierig? Also schon auch auf den
Job bezogen, aber halt eher so wo gibt es da die Herausforderung? Wie
können wir uns gegenseitig unterstützen? Wir machen bei Viva con
Agua zum Beispiel finde ich sensationell. Einmal im Jahr, das heißt
Organisationsentwicklung Woche, wo wirklich alle zusammenkommen und
eine Woche intensiv daran arbeiten, das alte Jahr sozusagen
aufzuarbeiten und für das neue Jahr neu zu planen. Und da sind immer
Aspekte auch für die persönliche Weiterentwicklung und da die
Teamentwicklung dabei. Also diese Bereitschaft. Ja, ich habe vorhin
schon gesagt, die Bereitschaft, persönlich zu wachsen und da Formate
zu schaffen. Ich glaube schon, gerade in dieser digitalen Welt. Diese
Verbindung zueinander, von Herz zu Herz, von Mensch zu Mensch, die
wird immer seltener, weil man die Momente immer weniger hat im
digitalen Raum. Und deswegen ist es umso wichtiger, die auf eine
andere Art und Weise herzustellen und sich da wirklich echt zu
begegnen. Ähm, also mehr Freude, mehr Spaß ist sozusagen da. Mein
Tipp und mehr mal den Kopf auch von den beruflichen Themen
wegzulassen. Wir können uns nur entspannen und lernen und offen
füreinander sein, wenn wir diese Momente haben, wo man zusammen am
Feuer sitzt oder sonstige Sachen zusammen macht. Und das ist so mein
Plädoyer dafür, mehr Raum zu schaffen.

Daniel: Und jetzt die letzte
Frage geht an dich an Sind diese dann an den nächsten Gast? Welches
Thema dich gerade umtreibt und wo wir vielleicht, dass wir in die
nächste Folge mitnehmen können als Frage. Da gibt es ein Thema, wo
du nur eine Herausforderung hast oder irgendwie oder dich was
interessiert, was wir vielleicht weitergeben könnten und dann genau
wie die Frage mit der Freundschaft in der nächsten Folge aufarbeiten
können.

Dannie Quilitzsch: Ja, ich finde
fast die Frage, die du gerade so ein bisschen reingebracht hast, am
spannendsten. Das Thema. Und diejenigen, die schon Erfahrungen
gemacht haben und schon Expertise in Bereichen haben, wie können wir
das insbesondere bei dem Thema Bewusstseinsentwicklung, wenn es jetzt
um Nachhaltigkeit geht oder um Soziales geht, oder um die Frage Was
hält die Welt im Innersten zusammen? Das ist vielleicht eine Frage
Was hält die Welt im Innersten zusammen und was ist es, was wir
glauben, was dazu beitragen wird, dass wir diese Welt auch als
lebenswerten Ort erhalten, also für uns und alle, die hier sind. Das
ist so das, was mich am meisten umtreibt, aber nicht nur gerade,
sondern so generell. Das finde ich eine schöne Frage Was hält die
Welt im Innersten zusammen und was ist es, was wir brauchen, damit
wir die Welt als lebenswerten Ort erhalten?

Daniel: Wohl ähnlich der
Michael Michael Fritz hat auch so eine riesen Frage gestellt. Sie
werden glaube ich gefragt, wie man eine Weltmarke aufbaut mit
sozialem Impact oder so? Das war also weniger philosophisch gemeint.
Ja, das stimmt. Aber auch eine, zwei große Fragen. Auf jeden Fall
mega cool. Vielen Dank!

Dannie Quilitzsch: Sehr gerne.
Meine Gedanken können manchmal ziemlich groß sein.

Henrik: Cool. Ja, wir sind am
Ende angekommen. Dani Vielen, vielen Dank. Daniel Was hast du
mitgenommen aus der Folge?

Daniel: Ja, danke auch von mir.
Erstmal erstmal eine spaßige Folge mitgenommen und ich glaube das,
was mir gerade auch am Ende hängen geblieben ist oder ein Gedanke
auch wozu mich das inspiriert hat, ist man redet oft drüber. Das
oder wir reden oft drüber, gerade in den Folgen hier wie das
Freundschaft mit oder. Ich glaube auch gesellschaftlich aus Gründen
mit Freundschaft schwierig ist und dass man irgendwie aufpassen muss,
weil sonst die Freundschaft kaputt geht. Jetzt nicht, ohne
Freundschaften nicht wertschätzen zu wollen. Aber ich finde, ich
muss man auch so ein bisschen da wegkommen und sagen im echten Leben
können Freundschaften ja auch kaputt gehen. Und Arbeit ist ja auch
das echte Leben so ein bisschen. Und ich glaube ihm, wie es zum
Beispiel bei Florian und vielleicht auch auch bei dir ist, mit Lydia
so eine erfolgreiche Gründung und ja, langjährige Freundschaft
Partnerschaft im Unternehmen kann ja auch mega förderlich für die
Weiterentwicklung der Freundschaft sein. Das habe ich mitgenommen.
Ähm, und dieses Thema selbst organisiertes Arbeiten fand ich
spannend, diesen kleinen Leitgedanken Ich mag immer so kleine Hacks
und Tipps, an die man sich langhaariger kann, so das, was an der
Kaffeemaschine passiert oder halt nicht am Schreibtisch irgendwie
remote weiterzutragen. Das finde ich eine coole Hilfe oder eine coole
Gedankenstütze, weil das ein Thema ist, was mich jetzt auch selber
beschäftigen wird. Bald. Von daher ganz cool. Vielen Dank!

Henrik: Ja, da können wir
gleich. Wenn wir unsere OKR's besprechen, frage ich dich erstmal, wie
es dir persönlich geht.

Daniel: Ein Fakt in machen.

Henrik: Sehr gut, ja. Ich fand
besonders inspirierend.

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