25 - Maria Spilka, Co-Founderin von Mädchenflohmarkt I Tipps für C2C-GründerInnen I Diversität in Unternehmen

7 Fragen, 7 Essenzen Daniel Parisi und Henrik Roth

  • Veröffentlicht am 22.12.2021
  • Dauer: 1:02 h
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Henrik: Hallo liebe 7 Fragen, 7 Essenzen, höre in zu unserer fünfundzwanzigsten Folge mit Maria Spilka, Co-Founder von Mädchen Flohmarkt Die Shopping unter euch werden es kennen. Wie auch immer, in anderen anderen Folgen sind wir supported by Startbase.de and Startbase.de Gründer und Unternehmer Plattform aus Deutschland bringt euch die neusten News zu Finanzierungsrunden und Start-ups und Interviews. Wir gehen gleich direkt in die Folge. Aber erst vorab Daniel, was können unsere Hörer und Hörerinnen aus der Folge mitnehmen?

Daniel: Ja hi, auch von mir mehr Super viel Spaß gemacht und ich ich glaube man kann sehr viel mitnehmen zum Thema wie bei euch in erfolgreichen Marktplatz auf. Maria hat uns zum Beispiel empfohlen, welche, welche Persönlichkeit sie da sehr inspirierend findet, wie sie ihr Geschäftsmodell validiert hat für Mädchenflohmarkt. Wir haben über das Thema Recruiting gesprochen, wie man quasi schon eine Stellenausschreibung sicherstellt, dass man irgendwie ein diverses Team aufbauen kann, niemanden diskriminiert. Das fand ich auch super spannend, wie viel Wert sie auf auf die Weiterbildung von ihren Führungskräften legt. Was, was es intern für Arbeitsmodelle bei bei Mädchen Flohmarkt gibt, fand ich super spannend mit dem Tandem Arbeitsmodell zum Beispiel. Dann haben wir zum zum Schluss noch drüber gesprochen, wir sind ein bisschen in den Krypto Bereich würde ich sagen abgedriftet. Was Maria da gerade beschäftigt und wie man in Deutschland es schaffen kann, mehr Start-up Gründungen und mehr Gründerinnen und Gründer zum oder junge Leute zum Gründen und zum Aufbau von Start-ups zu motivieren und wie man das vielleicht besser in die Ausbildung integrieren kann. Mega viel mitzunehmen. Sehr divers war eine lange Folge, aber es hat richtig Bock gemacht und ich hoffe ihr habt auch viel Spaß beim Hören.

Henrik: Maria, möchtest du dich kurz selbst vorstellen, was sollen unsere Gäste über dich alles wissen?

Maria Spilka: Ja gerne. Also danke, danke für die Einladung. Ich bin Maria. Ich habe 2012 zusammen mit meinem Mitgründer Thorsten Lückemeier und Peter Ambrozy die Online-Plattform Mädchenflohmarkt gegründet. Mädchenflohmarkt ist ein Online-Marktplatz für Second Hand Frauen Mode mit einem zusätzlichen Concierge Service. Vielleicht kann ich nachher noch ein bisschen dazu etwas sagen. Ansonsten Wissenswertes zu mir ist ich lebe ich, lebe ich in Stuttgart, bin Mutter eines dreijährigen Sohnes und ja, meine eigene beste Kundin.

Henrik: Das das ist immer das Wichtigste, wenn man sein eigenes Produkt jeden Tag nutzt, sehr schön. Wir haben im Vorfeld auch schon gesprochen, dass ich auch letztes Jahr etwas hochladen durfte auf Mädchenflohmarkt. Was ist denn so? Kannst du kurz mal noch mal genauer erklären, was sie eigentlich macht, was so ist, euer Geschäftsmodell vielleicht auch ausmacht? Genau das wäre einfach mal uns auf die Reise von Mädchen Flohmarkt mitzunehmen als Einführung.

Maria Spilka: Ja, super gerne. Gut, also wir. Wir sind glaube ich mittlerweile läuft unsere Branche so ein bisschen unter dem Begriff Recommerce, glaube ich jetzt in den letzten Jahren so ein bisschen aufgetaucht. Am Ende des Tages bezeichnet das alle Second Hand Modelle, aber eben überwiegend die, die online stattfinden. Und das ist eigentlich auch die die Transformation, die in den letzten zehn Jahren stattgefunden hat. Ich mache das jetzt seit 10 Jahren und beobachte das einfach. Als wir mit Mädchen Flohmarkt 2012 gestartet sind, gab es hier in Deutschland eigentlich nur nur Ebay und Kleiderkreisel als Player. Und ich zumindest war total frustriert mit der mit der User Experience bei Ebay kommt auch wenn man sich mal damit beschäftigt, so ein bisschen aus dieser Sammelkarten Historie und man geht auf Ebay, weil man eigentlich schon eher nach etwas ganz bestimmtem sucht. Ja und wir, wir Frauen, vor allem wenn es um Mode geht, wir ticken da ein bisschen anders. Also wir sind da meistens meistens im Discovery und Exploration Mode. Ich möchte stöbern, ich möchte mich inspirieren lassen und das habe ich halt auf den bestehenden Plattformen nicht nicht wiedergefunden. Und das war so ein bisschen unsere anfängliche Hypothese, wo wir gesagt haben Na ja, second hand in Zeiten von Fast Fashion und das war 2012 eben schon auf dem Vormarsch. Second Hand hat eine eigentlich sehr gute Qualität, weil man hat überhaupt gar keine Zeit mehr, die Sachen abzutragen, so wie es vielleicht noch die älteren Generationen gemacht haben. Und die Sachen hängen dann teilweise auch noch mit dem Preisschild im Kleiderschrank. Wir haben auch heute noch 20 Prozent unseres Sortiments. Das sind Kleidungsstücke, die sind neu mit Etikett oder einfach vollkommen neu und ich weiß ein Second Hand in einem entsprechenden Premium Umfeld darstellen. Was uns aber nicht gereicht hat, war zu sagen wir machen jetzt einfach nur ein hübscheren Marktplatz für Frauen, sondern wir wollten natürlich auch den ganzen Prozess innovieren und wir haben uns die Frage gestellt: Na ja, was hindert denn die meisten daran, ihre Sachen zu verkaufen, weil am Ende des Tages die Sachen hängen rum, nehmen Platz weg. Wenn du sie verkaufst, kriegst du ein Teil deines investierten Geldes zurück. Also eigentlich ist das ja Win-Win. Warum macht das nicht jeder? Und da haben wir einfach festgestellt, dass diese Überwindung des inneren Schweinehund, es zu sagen. Okay, ich gehe jetzt an meinen Kleiderschrank, ich sortiere aus, ich stelle die Sachen online. Das ist einfach Zeit und Aufwand. Und dafür haben wir den Concierge Service erfunden. Und der richtet sich eben auch mit an Frauen, mit etwas vielleicht höherwertigen Sachen oder einfach diejenigen, die keine Zeit und keine Lust haben. Und die können uns ihre aussortierten Sachen in einem großen Paket zusenden. Also da landen bei uns teilweise wirklich Umzugskartons oder große Babywindeln Kartons ja voll mit Kleidung und wir übernehmen den gesamten Verkaufsprozess für die Kunden. Das heißt also, wir machen professionelle Beschreibungen, wir machen einen Qualitäts und Fake Check, wir machen Fotos, wir lagern die Sachen auch. Und wenn die Sachen dann sich verkaufen, dann erst versenden wir diese und die Kunden bekommt das Geld auf ihr Bankkonto überwiesen. Das heißt also, wir agieren. Also unser Geschäftsmodell ist, wir agieren als Kommissionär. Das kostet unsere Kunden erstmal gar nichts, ihre Sachen auf unserer Plattform online zu stellen, egal ob sie es jetzt selber hochladen oder über den Concierge Service durch uns machen lassen. Und wir partizipieren dann mit einer Kommission, falls die Kunden das eben alles selber erledigt. Behalten wir 10 Prozent Provision im Concierge Service, sind das 40 Prozent, die wir vom Second Hand wieder Verkaufspreis einbehalten für für unsere Arbeit. Das hat aber auch den Vorteil, dass wir sozusagen immer im Sinne unserer Kunden agieren. Also wir versuchen ihm im besten Interesse unserer Kunden den Preis zu maximieren. Es gibt z.B. auch Modelle, die Second Hand ankaufen. Die agieren dann immer gegen die Verkäuferin, weil sie versuchen, auch ihre eigene Marge zu optimieren.

Henrik: Spannend und ich meine, ich muss, wenn ich reflektiere, ich glaube, mein erster Touchpoints mit Mädchenflohmarkt waren tatsächlich Flohmärkte. Ihr habt doch ihr seid auch durch Deutschland gereist, oder? Und habt quasi so Flohmärkte organisiert oder nicht?

Maria Spilka: Ja, so ähnlich. Genau. Wir kommen tatsächlich ganz im Ursprung aus einem Flohmarkt heraus. Meine meine beiden wundervollen Mitgründer haben 2010 glaube ich die ersten Mädchenflohmärkte hier im Stuttgarter Raum und auch in Mannheim durchgeführt. Die haben damit das noch für für ein anderes Startup gemacht, eigentlich um Nutzerinnen zu akquirieren und haben halt die Erfahrung gemacht, die Flohmärkte waren super erfolgreich. Und man muss auch dazu sagen Jeder, der mal auf einem Flohmarkt war, weiß das ist jetzt nicht die Verramschen seiner 50 Cent Spaghetti Träger top, sondern das ist ein Happening. Also da sind wir Mädels unter uns. Es gibt vielleicht Musik und Cupcakes und Drinks und man hat einfach eine gute Zeit. Also das das hat schon so Erlebnis Charakter und die haben aber festgestellt, dass alles andere hat überhaupt nicht funktioniert. Also die haben keine Nutzerinnen jetzt für ihr Online-Business akquiriert und wir haben uns dann 2012 kennengelernt und haben uns eben auch die Frag gestellt: Okay, wie können wir diese Experience in die Online-Welt bringen? Und wir wollten eben diesen, diesen schönen Raum eben für für Frauen, für Second Hand schaffen. Ich kann auch sagen pinken Raum, weil jeder, der sich für unsere Website oder Apps anschaut, wird auch sehr viel Pink vorfinden. Und das ist die Welt, die wir kreieren.

Daniel: Und was würdest du sagen? Waren so die jetzt von dem angefangen von den Flohmärkten bis jetzt zu dem Unternehmen mit dem Concierge Services Services ihr habt? Was waren da die größten Herausforderungen auf dem Weg dahin in diesen in diesen zehn Jahren jetzt? Oder gibt es etwas, was du jemandem unbedingt mitgeben würdest, wenn wenn wenn jetzt er oder sie auch nur einen Marktplatz gründen will, zum Beispiel, oder so eine Plattform wie du, wie ihr das gemacht habe?

Maria Spilka: Sehr gerne. Also ich glaube, ich kann natürlich ganz viele Tipps geben zum Gründen und wie man ein Unternehmen aufbaut und skaliert und alles. Aber ich glaube, die Spezialität Marktplatz ist vielleicht interessant. Also bei einem Marktplatz. Jeder neue Marktplatz hat ein und dieselbe Herausforderung. Man muss das Henne Ei Problem lösen. Du brauchst zum Tag eins. Wenn du dein Produkt launchst, brauchst du schon ein Angebot um Nachfrage zu generieren, damit das überhaupt interessant ist. Und gleichzeitig aber musst du ja irgendjemanden aktivieren, dieses Angebot herzustellen, bevor es Nachfrage für deine Plattform gibt. Wir haben dieses Problem durch unsere Concierge Service gelöst. Also wir haben das damals so gemacht, dass wir ähm. Wir haben ja wirklich. Also wir haben, bevor wir überhaupt mit der Firma gestartet sind. Was wir gemacht haben, ist sogenannter Proof of Concept, also ein Prototyp, den wir wirklich so quick and dirty in 4-5 Wochen haben programmieren lassen von irgendwo Freelancer Entwickler. Und in dieser Zeit haben wir angefangen Facebook Anzeigen auf eine sogenannte Pre Launch Seite weiterzuleiten. Und auf dieser Seite stand einfach nur Menschen mal startet demnächst hier. Melde dich doch schon mal an für den für den Info Letter. Und in diesen4-5 Wochen haben wir wirklich ich glaube 11000 Abonnentinnen gewonnen. Wir haben die Seite gelauncht und haben diesen Info Letter rausgeschickt und uns ist die Seite online 5 Minuten abgestürzt, weil so viele versucht haben auf diese Seite zuzugreifen. Und was sie eben in diesen 4-5 Wochen gemacht haben ist wir hatten damals wirklich nur Grafiken, wie die Website jemals irgendwann mal aussehen soll. Wir haben das Friends und Family gezeigt und haben gesagt: Hier, so wird es aussehen, gebt uns doch eure Klamotten und wir drei Gründer haben die ersten 500 Artikel auf unserer Plattform selber fotografiert, gebügelt, beschrieben. Ich glaube, die witzigste Anekdote ist, dass einer meiner Mitgründer, Peter Ambrozy, der kam irgendwann total stolz zu mir, sagt Maria, ich habe jetzt aus diesem echt hartnäckige Rock jede Falte raus gebügelt und ich muss dem erklären, dass das ein Plisseerock ist und dass das eigentlich so gehört. Ja, und das wäre der schlecht entfalten. Aber so haben wir unser Henne-Ei-Problem gelöst. Wir hatten die ersten 500 Produkte an dem ersten Tag, als wir gelandet sind. Das kann aber von Marktplatz zum Marktplatz sehr unterschiedlich sein. Also ich kann jedem, der versucht, sich diesem Thema zu nähern, sehr die Beiträge von Lenny Rachitsky empfehlen. Lenny Rachitsky ist der ehemalige Growth Produktmanager von Airbnb. Der hat eine ganze Serie darüber geschrieben. Googelt es einfach mal. Ich glaube, das heißt How to kickstart and scale a marketplace business. Und der beschreibt es halt in mehreren Phasen. Und die erste Frage, die man sich beantworten muss ist was? Welche Seite des Marktplatzes löst man durch sein Modell? Ist es das Angebot oder die Nachfrage? Worauf möchte man sich konzentrieren oder durch was ist man eigentlich limitiert? Und da gibt es unterschiedliche Strategien, je nachdem, wie man so was aufbauen kann. Aber heutzutage zum Glück muss man da auch das Rad nicht neu erfinden. Da gibt es super viele Best Practices und Use Cases. Also das kann ich sehr empfehlen.

Daniel: Cool, vielen Dank! Und das heißt, ihr habt dann den Concierge Service am Anfang selber umgesetzt und so es dann den den Nutzerinnen und Nutzern möglichst einfach gemacht, auf eure Plattform zu kommen, quasi. Und wie würdest du sagen, unterscheidet sich euer Geschäft jetzt heute von von großen Wettbewerbern?

Maria Spilka: Also wir versuchen natürlich schon immer in diesen 10 Jahren immer Vorreiter zu sein und bestimmte Felder in unserer Branche zu innovieren. Eine der größeren Innovationen, die wir vor vielen Jahren durchgeführt haben, das war unser Bezahl und Versand System, wo wir sozusagen so was ähnliches. Wo wir also eine ähnliche treuhänderische Funktion wie ein Paypal bieten können. Das heißt also, alle Transaktionen, die über unsere Plattform ablaufen sind sind abgesichert. Plus wir versuchen auch den Versand Prozess zwischen Verkäuferin und Käuferin zu streamen. Ihnen ja so dass die Verkäuferin, die muss sich überhaupt nicht mehr überlegen, welche Paket Größe und über welchen Versand Dienstleister, wie viel Preise. Das interessiert die ja eigentlich alles gar nicht. Die wollen einfach nur Sachen verschicken, so einfach wie möglich. Das wickeln wir mittlerweile alles über unsere Plattform ab. Aber ich würde sagen auch nach wie vor unser USP also unsere Unique Selling Proposition, das ist der Concierge Service und das ist etwas, wo wir eine der wirklich wenigen Player sind, die so einen kompletten Verkauf Service für Verkäuferinnen bieten, die nicht, die keine Lust und keine Zeit haben, ihre Sachen selber zu verkaufen, um euch dann ein bisschen Gefühl dafür zu geben. Also wir haben hier ein Lager in der Nähe von Stuttgart. Da hängt dann heute eine halbe Million Artikel auf Lager. Und das ist eigentlich nur limitiert dadurch, dass wir nicht in der Lage sind, noch mehr Produkte anzunehmen. Also dass die Nachfrage nach nach unserem Angebot ist, ist hoch und das ist unsere kontinuierliche Herausforderung. Da wird es übrigens spannend, weil das ist dann überhaupt nicht mehr so, nicht rein digital, sondern wir müssen auch wirklich echt logistische Prozesse verstehen und lernen und kontinuierlich verbessern, um in der Lage zu sein, immer mehr Produkte einfach durch durch unsere Hände gehen zu lassen.

Daniel: Das mit dem Concierge Service ist, finde ich echt super, weil ich ich muss für mich persönlich auch sagen, dass das ist der Grund, warum ich bisher noch nicht das Secondhand Thema als auf. Als Verkäufer jetzt auch angegangen bin, weil ich es einfach super aufwendig finde und einfach nicht. Ich packe es einfach nicht nervlich das zu machen. Irgendwie. Ähm, das finde ich echt cool.

Henrik: Ich habe den tatsächlich auch genutzt, bei Mädchenflohmarkt. Sonst hätte ich die Sachen wahrscheinlich auch nicht hochgeladen. Aber noch mal eine Frage zu Ich meine, ihr seid ja im Endeffekt dann Logistikunternehmen Recommerce, also habt ihr verschiedene wirklich Geschäftsmodelle in einem, wenn ich es richtig verstehe. Was ist denn so eure KPI die er so im Logistik Bereich optimiert oder was ist so die Kennzahlen die ihr dort messt? Ist es so Geschwindigkeit von wie, wie, wie, wie schnell ein Produkt verkauft wird? Oder eventuell kann so ein SaaS ein paar Insights noch schildern?

Maria Spilka: Klar, gerne. Also wir genau. Wir bezeichnen uns als ein Hybrid Modell, aber tatsächlich als Hybrid zwischen einem C2C Markplatz und einem Concierge Service. Und beim C2C Marktplatz wären wir also in der Fachsprache ein sogenannter Managed Marketplace. Das heißt, wir überlassen die Käuferinnen und Verkäuferinnen nicht sich selbst, sondern wir versuchen so viel wie möglich von diesem Prozess über über unsere Plattform zu managen, um eben die User Experience zu verbessern. Weil das muss man natürlich auch ganz klar sagen für eine Käuferin. Die hat die Möglichkeit Second Hand zu kaufen. Sie hat aber auch die Möglichkeit, neue Ware zu kaufen. Das heißt also, unsere Challenge für Käuferinnen ist es immer wieder eine User Experience zu schaffen, die so gut wie eine primäre Onlineshopping Experience ist. Und das ist wirklich sehr, sehr herausfordernd. Das können wir im Concierge Service besser aussteuern, weil wir eben hier den, den die Qualitätsprüfung übernehmen, die Produkte oder die Kommunikation und auch auf den Versand aussteuern können. Also da können wir viel mehr selber selber kontrollieren. Wir haben einige Metriken, also wir schauen uns im Concierge. Schauen wir natürlich auch wieder Angebot und Nachfrage an. In der Angebotsseite ist sind wir gerade. Ist das die Menge an Incoming Paketen? Ist es kein kein Bootleg? Das heißt also, dass Bottle Neck ist tatsächlich, wie viele Produkte kriegen wir durch unseren Prozess geschleust? Und da ist eine ganz relevante Metrik die Bearbeitungszeit. Ab dem Moment, wo ein Paket bei uns eingegangen ist und dann gecheckt wird und durch den Prozess geschleust, bis es eben veröffentlicht wird auf der Plattform SaaS, da versuchen wir darauf zu optimieren. Wie wären wir zu frieden, wenn wir das in 10 Werktagen schaffen würden. In Summe also natürlich die Bearbeitung eines einzelnen Produktes ist eine Frage von von Minuten, aber tatsächlich einfach in dieser Menge. Das durch die Stationen zu schleusen dauert einfach länger. Auf der abverkauft Seite tatsächlich arbeiten wir mit der Metrik, der sogenannten Liquidity, also ich ich erwähne das als wichtigste Metrik, weil das ist etwas, was Marktplatz Betreiber sich eigentlich immer anschauen. Liquidität bezeichnet den Anteil der verkauften Artikel an dem Anteil der veröffentlichten hochgeladenen Artikel. Und da gibt es eine ganz wesentliche Unterscheidung, ob das ein dann gibt es einen anderen Begriff. Aber ich würde jetzt einfach sagen, ob es ein Verbrauchs- oder ein Gebrauchsgut ist. Also zum Beispiel ein Kleidungsstück ist bei uns einzigartig. Wenn es gekauft wurde, dann ist es weg von der Plattform bei Airbnb. Wenn da eine Wohnung gelistet ist, dann kann diese immer wieder garantiert werden. Das heißt, bei einem Modell wie Airbnb ist die Liquidity so im Durchschnitt bei 70 bis 80 Prozent. Bei einem Modell wie bei uns, wo jedes, jedes Angebot, jedes Angebots Item einzeln ist, liegt der Durchschnitt bei 30 über die gesamte Plattform oder Branche hinweg. Im Concierge Service aber erreichen wir auch eine Liquidität von 60 bis zu 70 Prozent.

Henrik: Cool. Seid ihr denn Corona Gewinner eigentlich, hat sich da das Konsumverhalten verändert?

Maria Spilka: Ähm, also das Konsumverhalten hat sich auf jeden Fall verändert. Und da müssen wir aber auch wieder ein bisschen unterscheiden zwischen Angebot und Nachfrage. Ich würde sagen, vor Corona hatten wir ein ganz gutes Gleichgewicht. Also so Angebot Nachfrage hat sich so allmählich hochgeschaukelt und damit waren wir eigentlich sehr happy. Mit Beginn des ersten Lockdowns haben wir sofort so diese Disbalance beobachtet. Man hat gesehen, die Leute verbringen mehr Zeit zu Hause. Sie haben Zeit, in ihren Kleiderschränken auszusortieren. Vielleicht auch die Unsicherheit, was die Zukunft so bringen mag, hat auch viele dazu motiviert. Ja, da irgendwie noch noch zusätzlichen Einkommensquellen zu suchen. Also wir haben auf jeden Fall gesehen, dass das die Angebotsseite massiv gewachsen ist. Aber die Nachfrageseite, nicht wahr? Alle saßen einfach nur Zuhause rum und man braucht einfach keine neuen Klamotten mehr, weil man den ganzen Tag seine seine Jogginghose anhat. Und da haben wir über mehrere Monate beobachtet, dass da ein sehr großes Ungleichgewicht stattgefunden hat. Das hat sich jetzt Anfang diesen Jahres ausgeglichen. Und tatsächlich Anfang dieses Jahres haben wir in einen extremen Boom, also eigentlich schon angefangen, Ende 2020 und Ende 2020. Anfang 2021 haben wir wirklich einen sehr großen Sprung beobachtet. Wir glauben, das ist schon eindeutig auf die Pandemie zurückzuführen, aber gleichzeitig eben auch das Thema Nachhaltigkeit, das immer mehr in das Bewusstsein des Mainstreams rückt und auch immer mehr Konsumentinnen nach alternative Möglichkeiten suchen. Zum zum Neukauf. Ja, und ich glaube, dass das so ein bisschen so ein Mix aus beidem.

Henrik: Cool. Ja, bevor wir jetzt euer Geschäftsmodell verlassen, noch eine Frage. Und zwar was? Was denn so die nächsten Schritte? Was ist so deine oder eure Vision von Mädchen? Flohmarkt? Was können wir in den nächsten Jahren erwarten?

Maria Spilka: Also definitiv mehr Concierge Services. Also wir ähm prüfen grade die Eröffnung von weiteren Produktionsstätten und Lagern und allem, damit wir den Concierge Service, weil ich unsere. Unser Anspruch ist aber unsere Vision, würde ich sagen. Unsere Vision ist es, second Hand zur Selbstverständlichkeit zu machen. Das bedeutet, dass ich bereits beim Kauf eines Artikels abwäge, dass ich ihn irgendwann mal weiterverkaufen könnte. Und das beeinflusst meine primäre Kaufentscheidung. Und ich glaube, das erreichen wir aber nur, indem wir den Concierge Service für alle zugänglich machen. Das soll kein Service sein für wenige auserwählte Damen mit begehbaren Kleiderschränken, sondern wir wollen das wirklich der der normalen durchschnittlichen Frau in Deutschland oder in Europa ermöglichen. Und dafür müssen wir eben in der Lage sein, mehr mehr Produkte abwickeln zu müssen. Außerdem gibt es aktuell in zwei Trend, den wir beobachten. Das nennt sich Retail as a Service, wo wir auch bemerken, dass immer mehr Marken und Händler sich die Frage stellen, wie sie ein Teil des zirkulären Kreislaufs Jahr von Mode werden können. Und nicht alle haben die Möglichkeit, da da selber, wie zum Beispiel in Zalando mit ihrem Projekt Zalando Circle das selber umzusetzen. Und die kommen dann auf Unternehmen wie uns zu und fragen, ob wir sie dabei unterstützen können. Und wir machen das schon seit vielen Jahren. Wir arbeiten seit 2015 mit Ebay, seit 2018 mit Breuninger zusammen. Jetzt kooperieren wir auch mit About You und da können wir eben auch unsere Dienstleistungen, auch Händlern und Marken anbieten. Also davon werdet ihr mehr sehen und gleichzeitig auf der Marktplatz Seite. Ich habe es auch gesagt, also unsere Challenge ist es eigentlich einen Prozess, den wir nicht komplett beeinflussen können, trotzdem so gut oder annähernd so gut zu sein wie das Kaufen in einem Second Hand Shop? Und das ist eine kontinuierliche, kontinuierliche Challenge und Herausforderung auf der Produktseite. Und darauf haben wir auch richtig richtig Bock uns dem zu stellen.

Daniel: Cool. Und wie? Wie seid ihr denn finanziert, gerade um dass das Wachstum auch irgendwie auf die Beine zu stellen?

Maria Spilka: Hm, also wir haben institutionelle Investoren an Bord. Ähm, genau. Also wir haben VC-Money aufgenommen und auch Geld von einem Family Office. Aber wir Gründer sind zwar keine Schwaben, aber ich würde sagen, das haben wir uns hier von der schwäbischen Mentalität abgeguckt. Es war uns schon immer sehr wichtig, nahe der Profitabilität zu agieren. Und wir haben es jetzt auch dieses Jahr tatsächlich geschafft, für einige Monate, also jetzt gerade Ende des Jahres, profitabel zu wirtschaften. Und genau wir hoffen, dass das weiterhin sich so gut entwickelt, sodass wir dann auch immer mehr uns aus eigenen Mitteln weiterentwickeln und wachsen können.

Daniel: Cool! Herzlichen Glückwunsch noch jetzt hier.

Henrik: Herzlichen Glückwunsch zur Runde. Es war ja jetzt gar nicht lange her. Die Letzte.

Maria Spilka: Ja, die letzte genau da. Ja, das ist auch echt coole, coole Geschichte. Es Christian Wegner ist bei uns eingestiegen. Christian Wegner, wer ihn nicht kennt, ist der Gründer von Momox und ähm, ich würde mal sagen wirklich einer der der Menschen, die wie Commerce, so wie wir es heute kennen, mit aufgebaut hat und geprägt hat. Und das ist natürlich für uns eine großartige Validierung. Erst mal, dass jemand mit so viel Know how und Erfahrung an uns glaubt und gleichzeitig dann halt auch Lust hat Mädchenflohmarkt mit uns gemeinsam aufzubauen und groß zu machen.

Henrik: Ja, Glückwunsch dazu. Immer, immer toll, wenn man so wirklich Visionen, also ein Fit zu seinen Investoren hat, von der Vision her und dann natürlich auch sehr viel Know how mitbekommt. Cool. Ja, dann lass uns jetzt ein bisschen abseits eures Geschäftsmodells mal ein bisschen switchen. Du hast vorhin schon gesagt, bei euch ist viel pink und es gab es gab mal ein Social Media Post oder ein Instagram Post mit dem Hashtag proud to be pink. Was kannst du uns dazu erzählen? Was ist die Story dahinter?

Maria Spilka: Ja, also wir nutzen das immer mal wieder. Deswegen weiß ich gar nicht, welchen ihr konkret meint. Aber für uns ist proud to be pink. Unser Hashtag ist ist ein Lebensgefühl und es bedeutet viele Dinge. In erster Linie bedeutet das Wenn wir über das Thema Nachhaltigkeit sprechen, dann das, was ich sage oder auch der Kritik, der ich mir mich auch gerne stelle, ist eigentlich immer zu sagen: Naja, ehrlicherweise so das Nachhaltigste ist gar kein Konsum. Aber die wenigsten von uns haben haben den Willen oder auch die Disziplin zu sagen: Okay, ich hör jetzt einfach auf. Ich habe das übrigens mal gemacht. Meine beiden Mitgründer haben mich mal für ein halbes Jahr auf Shopping Diät gesetzt, da durfte ich wirklich gar nichts shoppen. Und ich habe mich dadurch tatsächlich sehr gebessert. Davor war ich, weil ich ein Shop-a-holic. Und jetzt würde ich sagen, wenn ich ein bisschen bedachter geworden, aber es ist. Trotzdem ist es sehr schwer und wenn man ehrlich ist, auch die große Masse ist es da noch nicht. Also Shoppen ist eine Art Hobby geworden und einfach jetzt auch. Bei Black Friday Sale merkt man einfach, wie viele da einfach doch schwach werden. Und was wir immer sagen ist einfach, aber die Welt ist nicht schwarz weiß. Also zwischen ich würde mal sagen wahlloses Fast Fashion Konsum und gar keinem Konsum gibt es noch viele, viele Grauzonen. Und Second Hand ist eine Alternative für all diejenigen, die trotzdem noch Spaß an Mode haben möchten und bei Trends gerne mit shoppen, ja und einfach sich durch durch ihre Kleidung auch ausdrücken und das auch Teil ihres Selbstbewusstseins fördert. Ja, oder? Und das aber eben mit einem mit einem guten Gewissen zu tun, in dem sie sagen: Naja, die Sachen wurden ja schon produziert, also gebe ich Ihnen noch mal ein zweites, drittes oder viertes Leben. Und das, was ich nicht trage, das sortiere ich auch konsequent aus und geb es einfach weiter an jemanden, der seine oder ihre Freude daran haben wird. Also einmal bedeutet das einfach die Welt ist nicht schwarzweiß, sie ist nicht grau, sie ist pink aus unserer Sicht aber natürlich auch steht die Farbe Pink für für Frauen, für alles Weibliche. Und das ist eben die andere Konnotation, die wir in diesem Begriff haben. Also wir haben auch ganz häufig läuft der Hashtag bei uns Proud to be pink unter Förderprogrammen, Förderprogramm für junge Mitarbeiterinnen oder Mütter, wo wir sagen: Okay, wir, wir als Unternehmen wollen auch Female Empowerment nicht nur irgendwie schön nach außen tragen, sondern auch wirklich für uns Innenleben. Und dann steht auch dieser Hashtag für auch dafür, sozusagen uns, uns Frauen vor allem zu stärken.

Henrik: Und es gab auch mal einen Post, also da habe ich nur mal glaube ich einen Artikel dazu gelesen, da wurde euer Account dann gesperrt, danach ist es richtig was weshalb?

Maria Spilka: Also wir haben vor allen Dingen vor einer Weile haben wir beschlossen eben auch so zu gendern und wir haben dann im Kontext des Muttertag gegendert, am achten am 8. Mai. Also wir haben unser unser Social Media Team. Die haben halt ausdrücken wollen ja, dass einerseits Mütter können auch nicht binäre Person sein, aber auch die Mutterrolle kann auch von Männern oder von Großeltern oder wem auch immer erfüllt werden. Und die haben halt in der Umschreibung was alles eine Mutter ist, also Lieblings Lieblingsmensch in und ich weiß nicht Jongleure von tausenden Aufgaben. Und ich ich kriege es jetzt irgendwie zeitlich nicht mehr zusammen, aber kann man bei uns auf Instagram nachschauen. Haben das gemacht. Und das fand ein Reichweiten starker YouTube Influencer, fand das nicht gut und hat das einfach mal mit seiner Community geteilt. Und die haben sich wirklich auf uns gestürzt und wir vermuten, dass die uns gemeldet haben, sodass unser Account erstmal gesperrt war. Oder vielleicht war auch einfach diese überdurchschnittlich hohe Aktivität. Ähm missverständlich für Instagram. Ich weiß nicht. Am Ende des Tages war 2 Wochen lang war unser Instagram Profil gesperrt, was man uns überhaupt nicht dazu äußern. Und das war ja das war echt gruselig. Man hört es ja auch immer so, gibt so die Aussage Don't don't build your audience on rented land und rented land und alle Social Media Plattformen, die als eine Art Gatekeeper ja zwischen dir und deiner deinen Follower Followern steht. Und in dem Fall haben wir wirklich diese Erfahrung gemacht, dass wir mundtot waren und nichts mehr dazu sagen konnten.

Daniel: Krass. Und wie war es dann mit der. Wie habt ihr das gelöst? War dann habt ihr dann. Ich habe nämlich auch schon mitbekommen, dass es sehr lange gedauert hat, bis man jemanden erreicht hat, um den entsprechenden Support zu bekommen und das Thema zu klären.

Maria Spilka: Ja, also genau zwei Wochen, das ist. Ich glaube wirklich überdurchschnittlich lange. Wir haben es versucht, über natürlich, über Netzwerk, über Ansprechpartner. Am Ende des Tages haben wir es also vermuten wir, haben wir etwas erreicht durch unseren Facebook Ads Ansprechpartner. Also jeder der Anzeigen schalten und auf Facebook. Ich glaube, dass es, dass es die beste. Der beste Weg bei so einem. Also für für Facebook Mitarbeiter ist das wahrscheinlich oder mit Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter ist das sehr operatives Thema. Also das hat sich als bester Lösungsweg herausgestellt. Was ich übrigens aber auch interessant finde, ist man muss auch sagen, diesen Sommer haben einige Angriffe auch auf Unternehmen stattgefunden, die für viel mehr Empowerment und vor allem im Bereich von weiblichen Perioden Produkten stehen. Danach haben sich innerhalb von Wochen einige bei mir gemeldet und haben gesagt: Okay, uns ist gerade so was ähnliches passiert. Unser Account wurde jetzt auch angegriffen, gesperrt oder übernommen und dann konnten wir da zumindest gleich weiterhelfen, weil wir schon wussten, wie man am besten reagiert.

Daniel: Ja, das habe ich glaube ich auch ein paar Mal gesehen, dass es solchen Firmen passiert ist leider.

Henrik: Thema Female Empowerment Auch noch einmal Herzlichen Glückwunsch zu dem Digital Female Leader Award. Ich glaube, es passt gut hier in das Thema rein. Wie geht ihr denn so die Geschlechterverteilung der Diversifizierung in euren Teams an? Wir hatten letztens eine Folge, wo wir schon darüber gesprochen haben, dass es im Recruiting Prozess startet. Wie siehst du das Thema bei euch?

Maria Spilka: Ja absolut. Also ich muss sagen, ich glaube, wir haben eine etwas andere Herausforderung. Vielleicht als andere Companies. Ich meine unser Firmenname Mädchen for klingt recht weiblich. Also wir haben insgesamt 80 Prozent weibliche Mitarbeiterinnen, 18 Nationalitäten und ich glaube noch mehr, noch mehr Sprachen. Die, die gesprochen werden. Also über das gesamte Team hinweg haben wir glaube ich eine ganz, ganz unterschiedliche diverse Verteilung. Aber tatsächlich was. Was mir persönlich ein Anliegen ist, ist natürlich die die Förderung in Führungspositionen. Und da haben wir in den letzten Jahren auch wirklich massiv dazugelernt. Also unsere Geschichte war tatsächlich wir haben erst mal in den letzten Jahren gab es einige Führungspositionen, die wir, wo wir hiren wollten und wo wir auch ganz bewusst eigentlich nach nach diversen Kandidatinnen und Kandidaten gesucht haben, um einfach neue, neue Perspektiven reinzubringen. Neue Erfahrungen. Und häufig war es dann aber so und ich treffe solche Entscheidungen immer mit. Wir haben auch einen sehr demokratischen. Vielleicht erzähle ich das auch gleich. Wir haben ein sehr demokratisierten Recruiting Prozess. Also bei uns durchläuft man immer mehrere Stationen. Man hat erstmal ein halbstündiges Vorgespräch, dann aber geht es wirklich ans Eingemachte. Wir haben dann zwei weitere Runden, wo man mit jeweils zwei Kollegen spricht. Im Idealfall diejenigen, mit denen man auch direkt zusammenarbeiten wird. Wir haben einen ganz klaren, formalisierten, standardisierten Fragebogen und zwischen diesen Gesprächen findet auch kein Austausch statt zwischen den Vorstellungs, also Gesprächspartnern, damit auch niemand biased, in diese Gespräche reingeht. Und erst danach, wenn die stattgefunden hat, setzen wir uns in eine Art Komitee zusammen und diskutieren sozusagen unsere Eindrücke oder Fragezeichen oder was auch immer. Das ist schon recht demokratisiert und trotzdem haben wir für einige dieser Positionen dann am Ende des Tages doch Männer gehrt. Und dann haben wir uns die Frage gestellt Warum ist das? Und ich habe jede, ich muss auch sagen, ich habe diese Entscheidungen mit getroffen und wir haben für uns erkannt, dass das anfängt bei der Stellenausschreibung. Wir haben bei der Stellenausschreibung haben wir sehr, sehr, ich würde mal sagen sehr taffe Voraussetzungen eingeschrieben. Einfach. Wir haben nach sehr erfahrenen Leuten gesucht und was ich gelernt habe, ist einfach Männer. Also ohne da jetzt zu pauschalisieren. Das kann man aber auch tatsächlich nachlesen, dass es Studien gibt. Also wenn man in der Stellenausschreibung liest und sagt Ja, ich ja, für 50 Prozent davon passt, ich versuch's mal. Ähm, Frauen trauen sich nicht, Frauen lesen das und sagen Ich erfülle 50 Prozent, ich bin nicht qualifiziert genug. Ich werde mich gar nicht erst darauf bewerben. Und das heißt also, wo wir, das musst du auch erst mal recherchieren und verstehen. Und dann haben wir auch unsere Stellenausschreibung ganz anders ausgeschrieben. Wir schreiben da teilweise auch wirklich mittlerweile Schlagwörter, von denen wir wissen, dass wir auch explizit zum Beispiel Mütter ansprechen. Wir schreiben äh, remote only is möglich, Tandem ist möglich. Ja, um das noch mal zu signalisieren einfach, dass wir da sehr, sehr offen sind, weiß es auch unsere grundsätzliche Politik. Wir suchen eigentlich immer nach nach Talenten und nach einem Match und die Stelle drum rum kreieren wir dann eigentlich um die Person. Also man hat da recht viel Flexibilität. Ähm, was denn dann tatsächlich die Jobs Scorecard alles umfassen soll.

Daniel: Was ist es? Was ist Tandem? Also mein Ziel Hybrid Modell, also Remote und Office oder?

Maria Spilka: Nein, also Hybrid machen wir jetzt mittlerweile per se ja. Also für alle Teile, wo es möglich ist im Concierge Service, wo die Ware angefasst wird, ist es leider nicht möglich. Aber Tandem bedeutet, dass sich zwei Kollegen oder Kolleginnen eine Stelle teilen. Zum Beispiel, wenn die sagen, beide können nur 50 Prozent. Okay, ja, genau. Und sie stimmen sich aber immer ab. Und die eine Person arbeitet zum Beispiel an diesen Tagen, die andere Person an anderen. Und sie erfüllen aber eigentlich ein und dieselben Tätigkeiten sind. Partner für ein und dieselben Themen. Also so Jobsharing. Also Recruiting würde ich absolut mitgehen. Da fängt es an. Und eine Strategie, die wir jetzt auch vor ich würde sagen so eineinhalb Jahren eingeschlagen sind und erste Früchte trägt, ist zu sagen: Okay, wir suchen jetzt nicht nur bereits erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern wir bauen auch diese Talente auf. Und wir haben Stellen ausgeschrieben, die sich ganz klar orientieren an junge, ehrgeizige, talentierte Frauen. Und wir versuchen, die innerhalb unserer Organisation aufzubauen in einen Management Positionen. Und das klappt bisher ganz gut. Also ich glaub da so im  trainieren und ausbilden sind wir nicht so schlecht.

Henrik: Aber habt ihr denn dann eher Schwierigkeiten, männliche Mitarbeiter zu finden oder wie sind da so die Verteilung bei euch im Team?

Maria Spilka: Ja, also ich hatte gesagt insgesamt zu 80 Prozent Frauen tatsächlich in der Anfangszeit von Mädchen Flohmarkt, wo ich sagen würde halt wie auch? Ich meine, wir machen das jetzt seit 10 Jahren. Wir sind wirklich eher ein Grown-up als ein Start-up. Und da hat man sich auch eine gewisse Reputation erarbeitet. Heutzutage ist es jetzt nicht so schwierig Männer zu hiren als am Anfang, als wir da so eine niedliche pinke Seite waren und unser Look in viel war auch noch hier viel verspielter und mädchenhaft er. So glaube ich schon, dass da Männer sich eher schwergetan haben. Also ja, das hatten wir. Wir hatten auch am Anfang so Diskussionen, dass bestimmte Aussagen auch unsere männlichen Kollegen diskriminieren, also sprich zum Beispiel in Produkt Entscheidungen. Und wir haben eine Inhouse IT hat unsere Inhouse IT gesagt. Es darf eigentlich nicht mehr das Argument fallen, ihr seid nicht die Zielgruppe, weil das wäre diskriminierend und ab dem Tag haben wir das auch wirklich nie wieder gemacht. Also es muss natürlich in beide Seiten auf auf Augenhöhe funktionieren.

Henrik: Ja, ich habe da immer so eine Story im Kopf. Wir haben bei bei meinem Start-up versucht Entwickler zu hiren und haben eben Entwickler überlegt, ihn angesprochen und da war auch ein Entwickler von Bumble dabei und er hat mir tatsächlich geantwortet Wirklich als Entwickler. Nein, er möchte hier nicht weg. Er möchte weiterhin eben Female Empowerment auf der ganzen Welt fördern. Und das fand ich so ein krasses Aha-Erlebnis für mich, dass eben männliche Entwickler sozusagen auf als Entwickler so dieser Passion und Vision hinterher geht. Das hat mir gezeigt, dass dieses Vision und Kultur einfach so stark ist, wenn es funktioniert. So ähnlich stelle ich mir das bei euch dann auch vor, wenn man männlichen Mitarbeiter bei euch anschreibt.

Maria Spilka: Also ich würde, es wird auch ich würde über über all unsere Entwickler, aber auch Mitgründer und alle würde ich mit männlichen Kollegen würde ich echt sagen sie sind echt auch Frauenversteher geworden. Und da waren schon immer welche. Aber ja, aber es ist auch ein kontinuierliches Lernen. Natürlich. Also zum Beispiel das, was im Zusammenhang mit unserem, mit dem Gendern zum Muttertag passiert ist. Das mussten wir schon auch einigen erklären. Warum und was ist das passiert? Und davon lernen wir alle und wachsen alle daran.

Daniel: Mega spannend ich. Mir ist noch im Kopf geblieben, du hast als von eurer Vision erzählt, hast das auch Produktionsstätten erwähnt? Ich fände es cool, wenn wir noch mal auf die so müssen, auf die Supply Chain bei euch eingehen können und immer auf diese Weiterentwicklung misst. Ne, nicht ganz. Was meinst du dann zum Beispiel mit Produktionsstätten bei eurem Marktplatz Modell?

Maria Spilka: Ja, also so eine Supply Chain im eigentlichen Sinne haben haben wir nicht. Aber was wir, was wir darunter verstehen ist wir nennen das Sourcing. Das heißt also im Markt das Geschäft ist das eigentlich super easy. Kunden kommt auf die Plattform, sagt Ich möchte was verkaufen, klickt auf einen Button und lädt so Ihre Produktdaten digital hoch. Ja, im Concierge Service ist das natürlich ein bisschen kompliziert. Also da muss eine Kundin, muss ein vorher vorher ihre Sachen im Kleiderschrank aussortieren, in ein Paket packen. Die bekommt von uns ein Prepaid Versand Schein und dann wird das Paket zu uns geschickt. Und das ist sozusagen alles, was passiert, bevor das Produkt veröffentlicht wird. Das bezeichnen wir als Produktion, weil das am Ende des Tages ist. Wir als Unternehmen machen eine Veredelung des Produktes. Also wir nehmen das, machen Qualitäts und Echtheit, prüfen Produktbeschreibung, Fotos, lagern die Sachen etc.. Das ist sozusagen, was ich vergleichen würde mit einer mit einer Supply Chain. Ja, und das findet tatsächlich nicht ausschließlich in Deutschland statt, sondern wir haben auch zwei europäische Standorte, die also teilweise auch nur mit digitalen Daten arbeiten, aber teilweise auch wirklich physisch mit den mit den Daten arbeiten. Das könnte man so vergleichen.

Daniel: Ja, okay, cool. Das heißt, das macht auch Sinn, das zu verteilen, die Produktionsstätten also quasi wo ihr die kriegt ihr da quasi die Angebote, ähm, die perfekten Angebote sozusagen als Service. Das macht auch Sinn, das Außereuropäische zu verteilen, oder? Oder macht die speziell auch mehrere deutsche Stätten dann in Zukunft?

Maria Spilka: Ja, also das. Das prüfen wir gerade. Wir haben das so ein bisschen aus der aus der Not heraus gemacht, dass wir hier im Stuttgarter Raum große Schwierigkeiten hatten, weiter zu skalieren. Einfach aus dem einfachen Grund: Hier ist die Automobilindustrie ansässig und wir können nicht mit mit den Gehältern der Automobilindustrie mit mithalten. Und wir konnten einfach war nicht in der Lage, das Team hier so hoch, also so ein großes Team einzustellen, in so kurzer Zeit nicht notwendig gewesen wäre. Das sieht in anderen Teilen Deutschlands anders aus. Das heißt, wir prüfen auch immer wieder, immer wieder Deutschland. Wir sind aber natürlich auch an ausländischen Märkten interessiert. Also wenn man ein bisschen recherchiert, sieht man, dass wir heute auch sieben internationale Seiten von Mädchen Flohmarkt live haben will, als keine großen Budgets bisher investiert. Aber alles, was organisch an an Traffic und Umsatz reinkommt, das das nehmen wir schon mit. Wir planen aber in den nächsten Monaten auch die klare Internationalisierung auf mindestens zwei Märkten. Und da machen dann halt auch lokale Standorte einfach Sinn.

Henrik: Wie löst sie das dann mit dem Namen Mädchen Flohmarkt ist ja schon was Deutsches.

Maria Spilka: Ja, also wir haben, so kann man sagen, so ein Working Titel für die internationalen Seiten, das heißt Pre Loved. Aber wir prüfen auch, ob wir dann auf lokale native Namen noch mal umändern.

Henrik: Ja, okay, cool. Ja, wir hatten, wir haben ja das Konzept immer die Gäste selbst nach ihren Herausforderungen zu fragen oder danach fragen, die wir den nächsten Gast stellen sollen. Und Robin Sudermann aus der letzten Folge hatte so ein bisschen das Thema Wie können wir Deutschland zu einem besseren Gründer Standort machen? Wie können wir es schaffen Deutschland attraktiver für zum Gründen zu machen? Da bringst du ja sicherlich vielleicht auch eine coole Perspektive für mehr weibliche Gründerinnen mit. Was wären da so deine Tipps oder deine Wünsche oder Ideen, wie wir hier so die Gründerkultur fördern können?

Maria Spilka: Ja, also ich habe tatsächlich, da glaube ich, ein bisschen eigene Perspektive darauf, weil ich bin nicht nur nicht nur eine weibliche Gründerin, sondern ich bin auch Migrantin. Also ich bin mit 18 Jahren nach nach Deutschland gekommen. Ich bin eigentlich gebürtige Russin und ich besitze bis heute eigentlich auch nur einen russischen russischen Pass. Das heißt also, tatsächlich kann ich das beantworten. Also bei all all der Kritik sozusagen an dem, an dem politischen Rahmenbedingungen, um hier ein Unternehmen zu gründen, finde ich das einem eigentlich ist trotzdem hier die Situation ganz cool. Also man hat hier relativ viel Sicherheit und Möglichkeiten. Also tatsächlich, also ich habe ich. Also was ich spontan jetzt einfach sagen würde, was ich glaube, was, ähm, was gründen per se attraktiver machen würde, weil das hat mir damals gefehlt. Auch in meinem Studium ist sozusagen die Visability des Gründen überhaupt eine mögliche Option ist und ein möglicher Karriereweg. Ich hatte das im Studium wurde. Also man muss ja sagen, ich habe hier im Stuttgarter Raum studiert und hier wird man als Student oder Absolvent eher darauf vorbereitet, einen der größeren Konzerne hier in der Gegend da eingestellt zu werden. Deswegen war da nicht so viel nach rechts oder links oder man hat halt eben noch kann in die Unternehmensberatung oder ins Netz gehen, wenn man BWL studiert. Aber das ist, glaube ich, das, was ich mir gewünscht hätte, eigentlich schon als als Schülerin oder Studentin für das Thema Gründung sensibilisiert und begeistert zu werden. Und gerade in der Zeit hat man auch absolut nichts zu verlieren. Man hat viel Zeit, man kann herumexperimentieren. Die marginalen Kosten, so etwas zu starten sind heutzutage so niedrig. Also man muss das einfach als Option sehen. Und ich glaube gerade auch zum Thema weibliche Gründerinnen a role models für Männer auch, aber auch vor allem für Frauen braucht man wo man. Es ist übrigens auch einer der Gründe, warum, warum ich persönlich zum Beispiel auch mich für Gendering entschieden habe. Weil ich finde, wenn man diese Diskussion immer wieder führt, dann sagen auch viele Frauen: Na ja, ist das, ist es holprig und man braucht es nicht. Ich habe aber für mich festgestellt Ich glaube, für Frauen ist Repräsentanz einfach wichtig. Ob, da eben die Rede ist von einer Ingenieurin oder Ärztin oder eben einer Gründerin, wenn man Frauen sehen, jemand jemand macht, das vielleicht sogar im Zweifelsfall eine mehrfache Mutter gründet und bauten Business erfolgreich auf, dann motiviert das einfach zu sagen Ja, wenn sie das kann, dann kann ich das ja vielleicht auch. Und ich glaube dazu aber in den letzten zehn Jahren sehr, sehr viel, sehr, sehr viel getan. Ich glaube, so eine als auch als als Ausländerin betrachtet. So eine Besonderheit in Deutschland ist schon so die die Sicherheits Orientierung und der Umgang Umgang mit mit Scheitern. Die Amerikaner sind dafür bekannt, dass sie eine Scheiter Kultur haben, die fast schon gefeiert wird. Also es gibt immer so Anekdoten darüber, dass im Silicon Valley kriegt man erst eine große Finanzierung, wenn man vorher ein, zwei Businesses an die Wand gefahren hat, weil dann sagen die Investoren: Super, der hat Erfahrung, der weiß schon mal, der hat schon mal seine Fehler gemacht. Und jetzt beim zweiten, dritten Mal macht das dann richtig. Da ist der Umgang in Deutschland natürlich ein etwas anderer, dass man einfach Angst hat vor dem Scheitern. Aber auch da, glaube ich, tut sich sehr viel. Und gerade junge Menschen, die irgendwie keine Verantwortung haben, da irgendwie eine Familie zu ernähren und eigentlich nur sich selbst gegenüber Verantwortung haben, die haben absolut nichts zu verlieren. Das war zumindest meine meine Einstellung. Ich habe auch mit 22 gegründet. Ich habe das damals in meinem Vorstellungsgespräch gesagt und ich habe dann auch bei meinem ersten Unternehmen auch meine Mitgründer kennengelernt. Ich glaube, ich war keine zwei, drei Monate angestellt, bevor es mit Mädchen losging und meine Grundeinstellung war immer so: Ich bin 22, habe absolut nichts zu verlieren. Ich ich mach das. Ich kann nur daraus lernen und ich glaube, das wird auch. Wird auch immer mehr. Und ja, wenn es um weibliche Gründerinnen gibt. Die Zahlen sprechen leider noch noch nicht dafür. Also ich glaube, es Stand 2021 waren ungefähr 17,7 Prozent der Start-up Gründer weiblich. Aber es wird immer mehr. Also gute Tendenz. Ich glaube, was da auch wichtig ist, ist das Start-up Ökosystem und das funktioniert in den USA auch sehr gut in dem Sinne, dass die Gründer Gründerinnen normalerweise das Ökosystem ist so Gründer und Gründerinnen bauen Unternehmen auf. Nicht nicht alle, aber einige verkaufen ihre Unternehmen, weil sie dann eben für ihre Anteile noch gute gute Erlöse oder Summen bekommen. Und dieses Geld aber geben sie zurück in das Ökosystem und bauen Fonds auf oder werden Business Angels werden Mentoren für. Also für die nachfolgenden Generationen. Und ich finde, dass es in Berlin sehr, sehr gut funktioniert. Sehr gut. In anderen Teilen Deutschlands ist das aber noch sehr in den Anfängen. Also sprich in den hier zum Beispiel im Stuttgarter Raum sehe ich jetzt gerade so den Wechsel zwischen, also vielleicht der der Gründergeneration mit, mit denen ich sozusagen gestartet bin. Ja, dass Sie anfangen, Mentoren und Business Angels für die nachfolgenden Generationen zu werden. Und da ist es natürlich auch einfach für Frauen sehr wichtig, dass das VCs oder Business Angels gibt, die sich ganz explizit dazu committen, Frauen zu fördern. War gerade beim beim Zugang zu Kapital ist noch die größte Gender Bias.

Henrik: Ich wollte nur sagen, da gab es ja in letzter Zeit schöne Meldung, dass extra nur Fonds für Frauen gelauncht werden.

Maria Spilka: Ja genau jetzt, also letzte Woche in Berlin ist ja gerade der Name nicht nicht mehr ein aber genau sowas und man braucht mehr davon. Ja.

Daniel: Könntest du dir die auch vorstellen, so was vielleicht für für den süddeutschen Raum dann auch voranzutreiben, in Zukunft für den Stuttgarter Raum auch mal selber.

Maria Spilka: Ja, also ich finde das sehr schön finden, wenn ich hoffe, dass ich jemals in die in die Position komme, dass auch mit finanziellen Mitteln machen zu können, weil bei all den schönen Worten oder Ratschlägen am Ende des Tages braucht man halt auch einfach Geld um. Nicht alle Geschäftsmodelle brauchen das, aber manche brauchen einfach Geld, um aufgebaut zu werden. Ich bin aber auch immer. Ich habe so ein Ich habe so ein wie soll ich sagen, so ein Principal. Ja, wo? Ich sage für mich ich sag immer Life from where you stand. Also was kann ich jetzt schon tun? Ja, ich habe es. Keine großen Angel, kein großes Budget, aber ich habe halt viel Erfahrung. Ich versuche, ich biete wirklich allen Gründern, aber auch vor allem immer Gründerinnen und ich glaube, den muss man es irgendwie mal angeboten haben, bis sie auch mal sagen: Ja, gerne, lass uns mal sprechen. Also muss ich fast schon hartnäckig sein. Irgendwie versuche ich wirklich durch Ratschläge und Ansprechbarkeit für Sie, für Sie da zu sein. Ein Projekt, auf das ich sehr, sehr stolz bin. Das sind zwei, zwei ehemalige Mitarbeiterinnen von Mädchenflohmarkt, die sich letztes Jahr selbstständig gemacht haben. An der Stelle liebe Grüße an an Financebaby, die eben auch daran arbeiten, das Thema Finanzen, persönliche Finanzen, vor allem jungen Frauen, also Millennials und Gänze näher zu bringen auf eine moderne und verständliche Art und Weise und dadurch eben auch Frauen Empowerment. Am Ende des Tages und ich sage immer viel mehr Empowerment beginnt eigentlich mit Bildung und finanzieller Unabhängigkeit und eben ein Teil dieser Gleichung möchten möchten meine meine Ex Kolleginnen da angehen. Ich versuche auch schon heute so viel wie möglich solche Projekte zu fördern, aber immer auch meine, meine eigenen Kolleginnen. Ja, wir haben interne Programme, wir haben pro Programm, wir haben Mädchen University, wo wir auch versuchen, unsere Kolleginnen über einen Arbeitsalltag hinweg zu fördern und ihm zu erklären Wie kann man eine Karriere aufbauen, wie kann man sie planen? Was sind überhaupt deine Ziele? Das ist so individuell. Manche Dinge haben sich, manche noch nie überhaupt Gedanken gemacht.

Daniel: Mega! Jetzt. Jetzt sind wir von von Robins Frage würde ich jetzt zu dem Thema gehen, was dich beschäftigt. Also gibt es eine Herausforderung oder ein Thema, an dem du viel arbeitest? Wo wir unseren nächsten Gast zu fragen können?

Maria Spilka: Ja, ähm ja. Ich habe hier ein bisschen Gedanken dazu gemacht. Es gibt ein paar Fragen, die mich umtreiben. Tatsächlich bin ich jetzt auch gerade auf auf dem Krypto und Web 3 weg, aber ich finde das jetzt gerade ein bisschen inflationär. Also was mich und ich habe mir mal so ein bisschen meine Historie angeschaut, was ich in letzter Zeit lese und ein Thema, das mich auch sehr umtreibt und für mich wirklich brennend interessieren. Was euer nächster Gast oder Gästin dazu sagt, ist die Idee von den tausend True Fans. Ich weiß nicht, ob ich schon mal davon gehört habe, sonst erkläre ich das gerne.

Daniel: Gerne erklären.

Maria Spilka: Also die Idee von den tausend echten Fans, die ist schon relativ alt. Ich glaube, die so 10 und 15 Jahre alt, kommt ursprünglich von Kevin Kelly, der damals schon eigentlich die heutige Creator und Attention Economy vorhergesehen hat. Und er hat gesagt In der heutigen Welt geht es gar nicht darum, die riesengroße Reichweite aufzubauen, weil man macht es ja sowieso nur eben, wie ich vorhin gesagt habe, auf Rented Land über irgendwelche Social Media Plattformen. Und ganz häufig passiert das ja eigentlich auch, dass Influencer in dem Moment, wo sie groß werden, auch den Kontakt zu ihrer Community oder ihre Audience verlieren, sondern es geht darum, wo sind die tausend echten Fans, die dich oder dein Produkt oder dein Unternehmen nicht ganz nett finden, sondern die dich wirklich leidenschaftlich lieben und all ihren Freunden und Familie von dir erzählen und ihr wirklich so Evangelisten, deine deiner Vision und eines Produktes sind. Und der beschreibt das ganz konkret, in dem Fall der der Creator Economy. Aber ich frage mich eben in letzter Zeit Okay, wo sind die tausend echten Fans von Second Hand und von Mädchen Flohmarkt? Wie wo finde ich die? Wie ticken die und wie schaffe ich es, um diese tausend echten Fans eine Community aufzubauen? Also und da gibt es eben auch so zwei, zwei gegenläufige Überlegungen Was ist der Unterschied zwischen einer Audience und einer Community? Eine Audience ist häufig so eine one to many Kommunikation. Also ich habe irgendwie so diesen Influencer oder Influencer und die spreaden da ihren ganzen Content und alle anderen konsumieren das. Zwar nice und die Fans lieben sie, aber das war's auch schon. Und bei einer Community ist es so Man schafft eine Welt, die aber meistens um es kann um eine Person sein, aber oder auch um eine Idee herum, wo es in dieser Community es gibt eine eigene Sprache, es gibt eine bestimmt eigene Rituale, es gibt Verhaltensweisen, also so Verhaltenskodex und so weiter. Und wenn man dieser, diese anfängliche Person oder es kann auch eben ein Unternehmen sein wegnimmt, dann existiert diese Community trotzdem weiter. Und wie schafft man das? Und damit beschäftige ich mich gerade sehr intensiv.

Henrik: Cool, sehr spannend, da freue ich mich schon auf die Antwort. Ja, ich auch. Davon kann ich hoffentlich dann auch profitieren. Aber ich hätte noch eine abschließende Frage, obwohl das ja eigentlich gerade schon die letzte Frage war: Wird es Recommerce im Metaverse geben?

Maria Spilka: Gute Frage.

Henrik: Ich. Ich habe nur einen Kumpel von mir beschäftigt sich mit dem Thema gerade und ich war gerade mit ihm gestern Mittagessen hat mir schon erzählt, dass es so Konzepte von von Nike etc. gibt, wo du dir dann den virtuellen Schuh selbst für auf 250 Euro oder so virtuell kaufen kannst. Und ich frag mich halt, wird es dann da auch irgendwann Second Hand geben, dass man dann eben einen schon getragenen Schuhe auch kaufen kann? Man hat dann

Maria Spilka: Also ehrlicherweise kann ich mir das Metaverse gar nicht vorstellen ohne einen Sekundärmarkt. Also ich glaube, es hätte gar keine keine richtige Daseinsberechtigung, wenn man nicht davon ausgehen würde, dass der der virtuelle Besitz. Auch für jemand anderen einen Wert darstellt. Also ich glaube, das ist gar nicht möglich. Die Frage, mit der ich mich ja in dem Zusammenhang umtreibt, ist natürlich, dass Kleidung ist auch also Kleidung erfüllt. Kennt ihr das Konzept von Jobs to be done?

Henrik: Nein, ich glaube nicht,

Maria Spilka: Dass es das ist, ein Modell, das so ein bisschen dem Modell von Marketing Personas gegenüberstellt. Man versucht jetzt nicht, eine demographische Persona zu gestalten, sondern man überlegt sich, welche Jobs erfüllt mein Produkt das Produkt meines Unternehmens und Kleidung zum Beispiel erfüllt folgende Jobs Kleidung erfüllt den Job. Es hält uns warm. Ja, wir sind. Wir sind nicht nackt, was auch sozial nicht akzeptabel wäre. So in den meisten Fällen. Kleidung erfüllt aber auch Jobs von Ich kann die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe signalisieren, es kann ein Statussymbol sein etc.. Und was ich mich frage ist, wenn unsere Welt in diese virtuelle Welt verlagert wird, was sind die zukünftigen Signale von Status und Zugehörigkeit etc.? Es werden nicht mehr physische Güter sein. Und ich frage mich halt eher so welche? Welche Rolle wird nicht nicht Kleidung als NFT, sondern welche Rolle wird physische Kleidung in Zukunft für uns spielen?

Henrik: Cool! Wir haben echt eine tolle Reise hinter uns, die schon bei einer Stunde ankommt. Vielen, vielen Dank für deine Zeit. Maria hat echt Spaß gemacht. Ich glaube, wir haben sehr viel Inspiration hier mitnehmen können und wünschen dir ganz viel Erfolg auf der weiteren Reise. Und hoffentlich dann vielleicht auch irgendwann mal im Metaverse.

Maria Spilka: Bis bald. Also danke, danke für die Einladung. Hat hat Spaß gemacht und dann sehen wir uns ja bald virtuell. Genau.

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