4 - Michael Portz - über Mitarbeiterführung, Purpose und Unternehmer-Anekdoten

7 Fragen, 7 Essenzen Daniel Parisi und Henrik Roth

  • Veröffentlicht am 06.12.2020
  • Dauer: 46 m
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Henrik: Ja, herzlich willkommen
hier zu unserer Folge 4 mit Michael Porz. Michael Porz kenne ich aus
dem IO Accelerator. Er hat uns dort schon oft gecoacht und ein
wundervoller Sparringspartner, der uns vor allen Dingen bei den
Workshops und Learning Days immer begleitet. Ich habe ihn als eine
sehr authentische und sympathische Persönlichkeit kennengelernt und
zudem bringt er noch sehr viel unternehmerische Erfahrungen mit. Und
das schöpfen wir, denke ich auch heute ganz viel raus aus seinen
Erfahrungen. Wir werden Ihnen einmal sehr zu seinen außergewöhnlichen
Dingen fragen, die er so in seinem Unternehmertum kennengelernt hat,
viele außergewöhnliche Dinge schon erreicht. Darüber werden wir
auch sprechen. Zudem aus den ganzen Gesprächen mit anderen Gründern
hat er sicherlich lehrreiche Anekdoten, von denen wir alle lernen
können. Und ich glaube, auch zum Thema Leadership wird er uns heute
ganz viel mitbringen, hat gerade heute seine sein Buch mit dem
Christian gelauncht. Das habe ich mir heute direkt schon gekauft,
habe ich aber noch nicht gelesen, um ehrlich zu sein. Und ja Michael,
also herzlich willkommen hier bei 7 Fragen, 7 Essenzen

Michael Portz: Henrik ganz
lieben Dank! Hey Daniel, auch dir. Schön, dass ich heute dabei sein
darf. Ich freue mich klasse!

Henrik: Gerne habe ich. Habe ich
denn auch was vergessen in meiner Vorstellung?

Michael Portz: Also ich glaube,
du hast alles gesagt, was gesagt werden brauchte, durfte, sollte. Für
mich klang alles ganz toll. So habe ich jetzt nichts so zuzufügen.

Henrik: Cool. Ja, ich denke mal
auf die auf die einzelnen Stellen oder Steps in deinem in deiner
Karriere werden wir sicherlich in den Fragen näher eingehen. Die
erste Frage, die wir haben, kommt von unserem vorherigen Gast, dem
Markus. Markus ist gerade das zweite Mal Vater geworden. Und er kennt
dich auch und wir haben ihm erzählt, dass du heute hier bist. Und da
kam ihm dann direkt die Frage Was kannst du einem frischen Vater, der
auch gleichzeitig seine Firma gründet und aufbaut, als Erfolgsrezept
so mitgeben? Starten direkt mal sehr tief.

Michael Portz: Ja, nur mega
schöne Frage. Also Markus, wenn du mit hörst ja, schön dir hier zu
begegnen und auch herzlichen Glückwunsch zum Zweiten Kind. Vom
ersten wusste ich das zweite. Also mega, dass das so gut bei dir
läuft. Boah, was kann ich einen frischen Vater mitgeben als
Erfolgsrezept. Ähm, also ich habe selber zwei Kinder, die sind 5 und
2 jetzt und ich kann auf jeden Fall sagen, das hat mein Leben
grundlegend verändert. Ich würde sagen, dass es mich grundlegend
verändert hat, aber definitiv mein Leben und wie wir leben. Und
jetzt so aus der Unternehmer Perspektive. Also ich glaube so das
Thema bei mir im Kopf, als ich die Frage eben gehört habe von dir
Henrik war. Was dient welchem Zweck? Ja, also ist dient die Firma und
mein Unternehmen dem Zweck, dass ich glücklich bin mit meiner
Familie? Oder habe ich eine Familie, weil ich die als Basis brauche,
um als Unternehmer erfolgreich sein zu können? Also wie rum läuft
hier eigentlich die Kausalität? Und diese Frage. Ich glaube, wir
würden wahrscheinlich alle sagen da ist natürlich ersteres. Die
Familie ist wichtiger und die Firma trägt halt zum Wohle der Familie
bei und so weiter. Und da gibt es wahrscheinlich auch für uns mehr
oder weniger alle eine Komponente, die da auch in die andere Richtung
zeigt und wo die Familie auch eine Basis ist, die das überhaupt
ermöglicht. Das so unternehmerische Typen wie wir auch so eine Sache
machen können, also die Unterstützung aus der Familie zu haben, so
einen Lebensstil zu haben und so eine Arbeit zu machen und da auch so
voll reinzugehen und das auch auszuleben. Also da bin ich heilfroh,
dass ich das hab und dass ich das so machen darf. Und wenn es hart
auf hart kommt, dann ist es mir mittlerweile auch klar, sage ich
bewusst mittlerweile. Das ganz klar. Ich möchte das in meinem Leben
meine Arbeit dient, dass meine Familie und ich ein glückliches Leben
führen und dass andere Menschen auch ein glückliches, leichtes
Leben führen. Und die Firma und die Arbeit ist Mittel zum Zweck. Ein
bisschen ernüchternd.

Henrik: Nö, macht auf jeden
Fall Sinn. Und hast du da? Du sagst ja was ja, gerade gesagt, bewusst
mittlerweile. Also was du auch in deiner Vergangenheit, da sag ich
mal eine Lernkurve gehabt. Oder haben sich da Ansichten verändert?

Michael Portz: Ich würde sogar
sagen, dass ich da einige Fehler gemacht habe, von denen ich dann
auch viel lernen durfte und hoffentlich auch habe. Ähm, also Kinder
habe ich jetzt das erste Mal, aber ich bin zweimal vorher verheiratet
gewesen und bin zweimal geschieden. Bevor ich dann die richtige
getroffen habe oder andersrum, bevor ich dann der Richtige war, um es
auch glücklich und gescheit hinzukriegen für alle Beteiligten. Und
ich würde sagen, also rückblickend habe ich definitiv früher mehr
für den Job und die Arbeit und für die Unternehmen gelebt als für
die Beziehung. Und das hat sicherlich nicht geholfen und hat
sicherlich dazu beigetragen, dass die ersten beiden Ehen
auseinandergegangen sind. Ich würde jetzt nicht so weit gehen zu
sagen, dass die Ehen deswegen auseinandergegangen sind. Oder gab es
andere Themen? Und das hat sicherlich nicht so geholfen, dass mein
Fokus ganz klar auch so stark auf der Arbeit war.

Henrik: Ja okay, na dann danke
für deine Offenheit dafür.

Michael Portz: Ja, gerne. Heute
bin ich froh, dass ich das jetzt so richtig rum hinkriege und ich
weiß, was mir jetzt wichtiger ist. Auch die Perspektive. Also es
wird ja auch älter mit der Zeit und man dadurch auch ein anderes
andere Wünsche für die Zukunft. Und früher waren die Wünsche halt
ganz klar mehr Erfolg und das Finanzielle. Und alles was damit
zusammenhängt und Wohlstand und Sicherheit aufbauen. Und heute gehen
die meine Wünsche und Vorstellungen für die Zukunft ganz klar mehr
ins Zwischenmenschliche, Stabilität, Wärme, Nähe, unterhaltenen
Geborgenheit auf Dauer zu haben. Von der ich halt auch gelernt habe,
dass ich mir die mit Geld und Erfolg nicht kaufen kann. Ja, ja,

Daniel: Vielen Dank dafür,
Michael Ähm. Die die erste unserer unserer Fragen ist. Du hast jetzt
ein Buch geschrieben, gemeinsam mit einem mit jemandem zusammen und
es jetzt gerade veröffentlicht. Und vielleicht kannst du kurz
erklären, worum es geht, es wär super, wenn du möchtest und tiefer
gehen wird uns interessieren. Inwiefern hast du das? Oder was
bedeutet das Buch für dich selbst? Und wie sehr bringt es dich
persönlich auch weiter so ein Buch zu schreiben und zu
veröffentlichen? Durch diesen Output, den du dadurch produzierst?

Michael Portz: Ja, verstehe. Ja
danke Daniel, schöne Frage. Ich fange mal mit dem zweiten Teil an,
also was ist für mich persönlich gebracht hat, das Buch zu
schreiben. Ich laufe so seit 15 Jahren durch die Welt und das ganze
Thema Leadership, also Führung in Unternehmen und in Teams. Das hat
mich immer sehr interessiert und sehr motiviert. Und ich habe auch
immer dann direkt Trainings da mitgemacht, also meine eigenen Teams
dann auch weitergebildet und alles, was ich irgendwo lernen durfte,
habe ich immer so auch als Trainer ins Team gebracht. Das war bei mir
einfach immer so. Ich habe so gestrickt, so funktioniert und hat doch
immer mein Bedürfnis, die Sachen weiterzugeben. So, und es hat sich
über diese letzten mindestens 15 Jahre, vielleicht sind es schon 20
hat sich sehr viel so aufgestaut an Sachen, die gehen dann teilweise
zwischendurch mal wieder verschütt und dann erinnere ich mich mal
wieder dran. Und jetzt arbeite ich ja seit einigen Jahren als Coach
sehr viel mit Wachstums Firmen oder auch mit Führungsteams in
teilweise auch schon erwachsenere Firmen. Ja und da kam das halt
immer öfter. Ach, da hatte ich doch mal was und da war mal was. Und
irgendwie prägte sich so mit der Zeit einfach das Bedürfnis, das
mal alles festzuhalten, damit ich das selber nicht vergesse. Ich habe
es eigentlich nur für mich geschrieben. Also dem Christian Kohlhof
zusammen sehr erfolgreicher Unternehmer aus München, der mit Chicco
di Café auch eine ganz tolle Erfolgsgeschichte über 20 Jahre
aufgebaut und hingelegt hat. Und wir sind uns dann irgendwann
mehrmals über den Weg gelaufen und haben gemerkt, was wir für ein
gemeinsames Interesse am Thema Leadership haben und auch am Thema
Coach und Coaching, was wir beide mittlerweile beruflich nur noch
machen in unserem Leben. Und so kam das irgendwie zusammen und dann
haben wir lange nicht den Zugang gefunden. Wie schreiben wir denn so
ein Buch? Weil also irgendwie so, das sind jetzt über 500 Seiten
geworden oder für mich nur 500 Seiten Buch zu schreiben. Ich bin
eher so ein Rot Energy Typ. Also ich kann Impulse setzen, Gas geben,
inspirieren machen, nur so ein Ding durchziehen und so einen 500
Seiten Schinken schreiben. Das ist nicht wirklich meine Kompetenz,

Henrik: Da ist die Challenge.

Michael Portz: Das ist die erste Sache,
aber ich habe ihn Christian getroffen und er hatte dasselbe Ziel und
Bedürfnis, das so festzuhalten. Und die zweite Sache, die dann
passiert, ist aber dieses Jahr Corona und dadurch hat sich dann auf
einmal Zeit. Oder andersrum Ich hatte auf einmal keine Ausrede mehr,
dass ich keine Zeit habe, weil da war dann plötzlich Zeit da und
haben Christian und ich uns dann überlegt So, jetzt gehen wir das
mit dem Buch mal an, wie machen wir das denn? Und da wollten wir uns
erst hinsetzen und wirklich in so einem Shared Dokument, dann
zusammen schreiben und tippen und Struktur und überlegen Kapitel und
haben wir nur Kopfschmerzen bei gekriegt? Und dann, und das war der
Schlüsselmoment, wir hatten etwa fünf Monate vorher mit unserem
Podcast angefangen, Chief of Anything, wo wir jede Woche eine Sache
zum Thema Leadership zu zweit drüber sprechen im Dialog, die wir in
der Vergangenheit gelernt haben und hatten damit schon die Themen
angefangen aufzuwärmen und festzuhalten. Ja und dann haben wir
angefangen einfach die Podcast Episoden mal transkribieren zu lassen
und hatten auf einmal eine ganze Menge Text dastehen und da war das
nicht mehr so viel Arbeit jetzt alles selber zu tippen. Also wir
konnten jetzt natürlich nicht die Podcast Dialoge eins zu eins dann
so raushauen transkribiert, dann einfach sagen es ist jetzt ein Buch,
sondern dann muss man schon durch editiert haben. Dann Leonie
kennengelernt, die vom Bücher schreiben viel mehr versteht als wir
und von Leadership auch einiges. So, und in dieser
Dreierkonstellation haben wir dann in den letzten sechs Monaten
tatsächlich all die ganzen Inhalte erst mal vom Audio Format
transkribiert und dann von der Transkription in einen, nennen wir es
mal literarisches Format gebracht. Und was ist jetzt das, was raus
ist? Und ich glaube ganz ehrlich, ich hätte das sonst nicht
hingekriegt. Also ein Buch schreiben, dann haben wir es gesprochen
und stehen jetzt vor der witzigen Situation. Wahrscheinlich demnächst
unser Audio Buch aufzunehmen, in dem wir dann ähnliche Dialoge wie
wir so im Podcast schon mal hatten, noch mal als Buch ansprechen
dürfen. Da freue ich mich schon drauf. Also das war der zweite Teil,
der bei deiner Frage war Ja, ich glaube was ist drin und was ist so
das, was mir am besten gefällt? Oder sage noch mal eben Dinge.

Daniel: Ja was? Ähm, also worum
es geht. Da sind einfach 500 Seiten Leadership Learnings, on mass?
Das ist so mein Gefühl. Und inwiefern ich das jetzt weitergebracht
habe, persönlich dieses ja dieses Buch zu verfassen. Ihr habt quasi
gesprochen und am transkribieren lassen.

Michael Portz: Ja, genau so um
wo, worum es geht, da ist das ganze Thema Führung interessanterweise
hier, so sieht es aus. Ich hatte es grade mal, hoffe wir sehen uns ja
auch. Also das mit den 500 Seiten, das hat mich schon sehr
überrascht. Wir haben angefangen und haben Themen aufgeschrieben.
Okay, dazu machen wir was dazu machen wir dazu, machen was. Und dann
wurde das auf einmal so viel, was dann sehr schön war in den Prozess
und warum es auch so relativ viel geworden ist. Weil uns dann
irgendwann klar wurde, es gibt verschiedene Bereiche von Führung.
Und das war eine Sache, die habe ich durch das Schreiben des Buches
erst gelernt, da das mehr auseinander zu deklinieren und zu
verstehen, was gibt es da eigentlich für Felder? Also machen wir das
Feld, mit dem ich angefangen habe, war ein Team zu führen. Das war
so die erste Führungsaufgabe, die ich bekommen habe. Ja, und dann
gab es halt irgendwann dann nach Gründung dann das Thema eine Firma
führen, also eine Company oder eine Organisation, könnte ich auch
sagen. Und später ist mir erst eigentlich klar geworden Da sind noch
andere zwischenmenschliche Komponenten, nämlich so, in dem andere
führen, ohne dass die jetzt in meinem Team sind, also andere
Menschen führen. Und zu allerletzt wurde mir eigentlich klar, dass
ich mich auch selber führen darf. Also ist hier das Self Leadership
und das hat mir noch mal beim Schreiben des Buches die Augen
geöffnet. +Und deswegen ist das auch der erste Abschnitt. Wir nennen
das dann die vier Elemente von von Leadership, also Leading Myself,
Leading Others, Leading Teams und Leading Organizations. Und da ist
halt zu diesen vier großen Themengebieten überall reichlich Holz zu
drin. Ja, wie hat mir das geholfen? Also wir haben zeitgleich auch
getriggert durch Corona angefangen ein Führungskräfte
Entwicklungsprogramm mit der CoA Academy zu launchen. Das nennt sich
Chief of the Year und bei uns ist so das Ding. Wir helfen also
Leuten, die in Führungsrollen drinnen sind und da noch mehr
dazulernen wollen. Wir haben seniorige Leute dabei, aber auch Leute,
die jetzt zum Ersten Mal in das Team die Rolle irgendwie drin sind.
Da helfen wir denen halt beim Thema Führung fit zu werden. Und da
bildet dieses Buch dann das ist unser Curriculum. Also wir mussten
sowieso irgendwo festhalten, was wir denn alles lehren. Und jetzt
haben wir es halt glücklicherweise so schick hingekriegt und in
einem Buch und haben das Buch dann quasi auch als das Lehrbuch für
für den Kurs. Die sind halt vor einem Jahr bei uns dabei und da
gehen wir dann auf diese Bereiche der Führung, durchgreifen jeweils
Beispiele raus, machen Übungen und machen dann relatives, intensives
Programm mit unseren Chiefs, die dabei sind.

Henrik: Cool. Läuft es dann wie
in der Uni früher ab, wo der Professor ein Buch veröffentlicht hat
und wir es für 80 Euro kaufen durften?

Michael Portz: Na ja, ich hoffe
nicht. Also erst mal 19,99€. Wir verdienen ja kein Geld dran. Wir
haben es wirklich für uns gemacht. Für die paar Euro, glaube ich.
Aber bis wir die Kosten mal raus haben, haben es mal ausgerechnet.
Wir müssten 10-20000 Stück verkaufen. Also das die Absicht ist, das
für das Programm zu haben. Weil also unser Business ist halt
Coaching machen und Leadership Teams zu unterstützen und brauchen
das dafür. Ich hoffe, dass es nicht so ist wie der Professor in der
Uni.

Henrik: War auch nur ein Spaß.

Michael Portz: Außer wenn der
sehr cool und modern ist. Also bei uns ist ja das Thema Remote
Leadership, das heißt das läuft auch alles remote, alles über
Zoom, sehr viel interaktiv, sehr viel mit Übungen, ein bisschen so
wie du das auch vom Accelerator ja kennst bei IO. Also ähnlicher
Aufbau von der Struktur. Ähm ja, das macht ziemlich Spaß und ich
glaube, die Teilnehmer würden eher sagen, dass ziemlich viel und
ziemlich viel Energie drin und es ist nie genug Zeit für alles, da
immer schon was neues gibt. Und wir wollen auch damit den Leuten
Anstöße mitgeben. Letztendlich arbeiten muss damit jeder dann bei
sich, in der Firma, in seiner Rolle und da was eigenes draus machen.
Wir können nur das teilen, was an Wissen da ist und an Erfahrungen
da ist und dann auf diese Art und Weise als Coaches helfen.

Henrik: Was nimmst du denn? Ich
meine, du bist ja selbst, hast selbst viele unternehmerischen
Erfahrungen gemacht und coacht auf deiner Seite sehr viele Gründer
und Gründerinnen. Was? Was würdest du sagen? Es so einmal? Oder wie
definierst du Erfolg? Und was gibst du dann den Gründern mit, die du
coacheds? Was das A und O ist, um diesen Erfolg zu erlangen oder
erfolgreich zu sein?

Michael Portz: Was ist Erfolg?
Das ist eine schöne Frage. Ja, und das ist auch ein geiles Thema, wo
ich mit den Jahren sehr was mir klarer geworden ist. Also Erfolg. Für
mich persönlich heißt Erfolg, dass ich das Leben lebe, das ich
leben möchte. Erst mal für Mensch. Das heißt, ich überleg mir:
Wofür bin ich eigentlich in der Welt? Was ist mein Ziel? Wo bin ich
sein in meinen zehn Jahren, fünf Jahren oder vielleicht auch am Ende
meines Lebens? Was? Was war auf meiner Bucket List drauf oder so.
Gibt es ja verschiedene Konzepte, wie ich da rangehen kann und drauf
gucken kann, dass ich mich innerhalb meiner Werte verhalten habe im
Leben. Das ist für mich Teil des Erfolgs. Also dass ich nichts
gemacht habe oder machen musste, was eigentlich gegen meine inneren
Werte verstößt. Weil das habe ich auch ein paar Mal mitgekriegt und
das fühlt sich dann sehr unschön an und fühlt sich gar nicht
erfolgreich an. Auch wenn es vielleicht nach außen erfolgreich
aussieht und dass mein Tun und Handeln danach ausgerichtet ist, um
halt diese großen Sachen da zu verwirklichen. Also meint mein
Lebensplan, wenn du so willst in der Business Sprache nennen wir das
dann hier Purpose, Vision und Values, so als große Grundpfeiler. Und
für mich persönlich heißt das, dass ich meinen Zweck in der Welt
erfülle, meine Ziele erreiche und integer innerhalb von meinen
persönlichen Werten bin. Dann würde ich sagen, fühle ich mich
eigentlich ganz erfolgreich und das natürlich auch dann in Beziehung
mit anderen Menschen. Aber wir sind ja alle nicht isoliert und nicht
auch nicht im Universum. Also mit den Menschen um mich herum, mit den
Menschen in meiner Familie, mit meiner Frau, meinen Kindern und so
weiter. Im Einklang, in der Balance. Das ist für mich Erfolg

Henrik: Erfährst du auch in die
Richtung. Viele Fragestellungen von von Jungen oder Gründern, die,
die zu dir ins Gespräch kommen oder die du coacheds das eben gerade
so die Purpose Frage offene. Eine Frage ist die, die wir uns immer.
Ich bin ja selbst auch junger Gründer. Ich stelle sie mir auch sehr
oft. Also würdest du sagen, dass es so auch ein großes Thema ist?
Oder gibt es auch noch andere Themen?

Michael Portz: Ich freue mich
total darüber, dass dieses Thema zugenommen hat. Also das Thema
Purpose ist mir zum Ersten Mal vor etwa 15 Jahren begegnet. Durch den
Coach witzigerweise. Der habe ich auch glaube ich zu verdanken, dass
ich heute diesen Job ausübe. Und die hat mich dann irgendwann
gefragt Was ist eigentlich dein Purpose? Und das hat bei mir sehr
viel Anstoß gegeben. Und ich glaube, so geht es sehr vielen jungen
Gründern oder sehr vielen Menschen überhaupt heute auch immer mehr.
Natürlich auch, weil Wohlstand und so die Basics in der Maslow
Pyramide, die sind ja eigentlich in unserer Welt gesichert. Und da
stellen sich dann auch schon mal so übergeordnete Fragen: Wofür
eigentlich das alles? Mir begegnet das schon oft. Ich würde sagen,
es ist die Fragestellung kommt häufiger aus dem Unternehmen raus.
Also die Idee in Purpose für die Company zu haben, die begegnen mir
mittlerweile sehr häufig und damit verbunden auch die Idee, klare
Values Werte für die Firma zu definieren und wie dann eine Firma
sich damit führen lässt. Das ist so die überwiegende Schiene, wo
Leute oft zu mir kommen als Coach und wo ich auch Workshops mache und
wo wir dann dran arbeiten. Und was, so die Fragestellung, ist an
mich, was in dem Prozess dann häufig passiert und was ich so mit der
Zeit für mich gelernt habe, ist. Diese ganzen Fragen für die Firmen
kann ich viel besser als Unternehmer oder als Führungsteam, wenn wir
im Team sind, beantworten. Wenn mir klar ist, was die Firma für eine
Rolle in meinem Leben spielt. Ja, es ist ganz wie an die
Eingangsfrage war so ähnlich hier vom Markus von Ryzon, wo ich da
gesagt habe hier, was ist es der Wert in welchem Zweck? Die Firma der
Familie oder die Familie der Firma? Und das ist im Grunde genau das
Thema, weil das Unternehmen, glaube ich, die gesunde Anordnung ist,
dass das Unternehmen und der Erfolg des Unternehmens dem Zweck dient,
dass ich ein glückliches und erfülltes Leben führen kann und nicht
umgekehrt. Das heißt, wenn ich jetzt eine Firma gründe, dann kann
es schon sehr hilfreich sein, wenn ich dann dabei verstehe, was
eigentlich mein Purpose im Leben ist und meine Vision, wo ich als
Mensch hinwill. Oder vielleicht mit meiner Familie, wenn ich sie
schon habe. Und was meine Werte sind, weil diese Sachen das
unglaublich stark beeinflussen, wie ich die Firma bewusst oder
unbewusst steuern werde, das ergibt sich dann erst später aus den
Workshops. Ach okay, jetzt könnten wir es ja vielleicht mal
persönlich machen. In letzter Zeit habe ich das häufiger, dass
Firmen auch kommen und sagen, wir möchten mal mit allen unseren
Mitarbeiter so ein Purpose Vision Values Workshop machen und
spendieren das unseren Leuten. Da steckt natürlich dahinter auch die
Erkenntnis das hilft ja auch der Firma. Hier bekanntes Buch von John
Strelecky Big Five for Life. Da geht es ja genau darum, dass sich die
Leute danach aussuche und in die Firma bringe, die zum Zweck des
Unternehmens passen, Purpose. Und die darauf hinarbeiten und die von
den Values ähnlich veranlagt sind, damit auch alle glücklich
miteinander und erfolgreich sein können.

Daniel: Ja, cool. Das heißt
auch ich noch mal reingehen darf, die ist was, was die eigene
Tätigkeit und berufliche Tätigkeit einfach immer versuchen, auch zu
verstehen, was oder wenn ich jetzt für ne Firma arbeite zum
Beispiel, was vielleicht sehr hilfreich wäre ist. Ähm, inwiefern
passt das mit meinen eigenen Werten zusammen und damit, wie ich mein
Leben eben leben möchte, quasi. Also nicht das Leben der quasi nach
der Firma ausrichten nach der Unternehmung, sondern eher das
Versuchen herum zu machen.

Michael Portz: Ja genau. Und das
war in der vergangenen Phase, in den ersten beruflichen Phasen meines
Lebens und auch in den ersten Phasen hier meine ersten Ehen. Das war
genau das war bei mir genau verkehrt herum und das hat nicht
geklappt. Das hat im Beruf nicht für mich geklappt. Ich habe die
Unternehmen dann irgendwann frustriert verlassen. Es hat für meine
Ehe nicht funktioniert. Ich war dann auch nicht glücklich zu Hause
und irgendwie I Got it The Wrong Way Around war einfach verkehrt rum.

Daniel: Okay. Ähm, nächste
Frage gibt es das ist ja auch schon oft darüber gesprochen oder in
kurz angerissen, dass du früher auch gewisse Dinge falsch gemacht
hast oder aus Dingen gelernt hast, aus der Vergangenheit. Gibt es so
zu ein Ereignis oder eine ein Learning, was für dich besonders
heraussticht, was dich als ob es jetzt im im privaten Leben oder in
der Karriere gewesen ist, wo du heute sagst, das hatten super
positiven Impact gehabt und ja, mich sehr positiv beeinflusst.

Michael Portz: Passt super zu
dem Thema von vorhin. Das ist genau in der Ecke drin. Danke Daniel,
für die Frage. Also das größte Learning für mich ist ähm für
Beziehungen sowohl4 zu meiner Frau als auch zu anderen Menschen, dass
das, was dafür sorgt, dass es klappt. In so einer Beziehung oder
Zusammenarbeit ist ein gemeinsames Ziel zu haben und gemeinsame Werte
und das für den gemeinsamen Zweck zu machen. Das ist für mich das
Single biggest learning bisher, glaube ich. Wenn ich da so drüber
nachdenke, was ich wo ich denke, jetzt habe ich da echt was kapiert.
Ich habe gemerkt, wenn das passt, dann dann alles andere können wir
mit klarkommen. Wenn das nicht passt, dann habe ich bisher in meinem
Leben noch nicht den Fall gehabt, dass ich es irgendwie hingekriegt
habe. Dann ist es irgendwann umgekippt.

Henrik: Das heißt Beispiel
Beziehungen. Beide müssen wissen oder sollten wissen, wofür die
Beziehung steht oder was, was man gemeinsam erleben will und was
einem gemeinsam wichtig ist.

Michael Portz: Genau. Also wofür
haben wir diese Beziehung eigentlich? Ist das hier, um uns
gegenseitig im Leben zu unterstützen? Ist das dann irgendwann eine
Familie zu gründen? Ist das, um Kinder zu haben? Ist das, weil wir
eine gemeinsame Sache in der Welt glauben, für die wir zu zweit auch
als Beziehung einstehen wollen? Also das können vielfältig sein.
Und da gibt es auch keine Wertung drin. Das muss dann jedes Paar oder
jeder Ort. Es geht auch für Gründer, Paare oder Dritt oder so. Also
wie viele Leute auch immer beteiligt sind. Aber mir ist das klar.
Wofür machen wir das ja eigentlich? Weil da hängt die Motivation
von ab. Weil am Anfang in der Beziehung ist das die Verliebtheit und
alles ist total cool und happy und macht Spaß und so weiter. Und
irgendwann geht halt so der erste diese flirtatious just time. Das
geht dann irgendwann verloren und dann geht das so ein bisschen
Alltag über. Und dann sind das diese Sachen, die auf Dauer tragfähig
sind. Ich habe dann schön bin ich eben, habe ich mir fällt grad ein
schönes Beispiel ein dazu. Ich liebe Musik. Seit ich klein bin,
liebe ich Musik, ich habe mit 6 Jahren angefangen Klavier zu spielen,
habe immer in Bands gespielt, singe gerne auch gerne. Nicht unbedingt
gut, aber gerne mit einem Glas Wein und Freude und Spaß und
zusammen. Ich liebe Musik, mein ganzes Leben und also meine liebe
Frau Patrizia, mit der ich jetzt mittlerweile acht Jahre verheiratet
bin, ist Musikerin. Das ist aber die erste Partnerschaft, die ich
hatte, wo ich mit einer Frau zusammen war, die auch Musik so sehr
schätzt, so sehr, dass es ihr Beruf sogar ist. Und das war so, als
wir dann zusammenkamen, da habe ich mir echt vom Kopf her gedacht:
Boah, wie kann das denn sein? Musik war dir dein ganzes Leben lang so
wichtig. Und all meinen vergangenen Beziehungen hatten mit Musik
eigentlich nicht so viel am Hut. Also das ist ein Wert. Für uns ist
Musik viel wert und der Ausdruck und die Emotion und was das alles
verbindet. Klar, da hängt mehr drunter. Und letztendlich, das war
dann so und das trägt uns auch schon mal in schwierigeren Zeiten,
weil die Gemeinsamkeit haben wir immer noch und den Wert haben wir
immer noch. Und das passiert in einem Team genauso oder in der Firma
genau so, dass dann diese Gemeinsamkeiten und die gemeinsamen Werte
die tragen und die geben Stärke in schweren Zeiten. Und gerade wenn
ich mit einer Firma was Großes erreichen will und auch das Glück,
vielleicht habe ich mich in einem Kontext zu bewegen, wo die Firma
richtig abgehen kann. Dann ist es auch gut, die Stärken zu haben,
weil Shit will happen, immer. Irgendwas kommt immer da, wo eine
Herausforderung daherkommt, wo dann die Stärke gefragt ist. Und die
kommt dann oft aus den Werten raus, aus den gemeinsamen.

Daniel: Ja, das finde ich auch
im Berufsalltag auch echt super wichtig, wenn oder wertvoll, wenn du
ein Team hast, was nicht nur nebeneinander funktioniert und jeder
macht seine Aufgaben, sondern wenn. Wenn es ein Projekt Ziel oder ein
bestimmtes, ein bestimmten Fokus gibt, auf den jeder einen gewissen
Baustein liefert, quasi ja, dann entsteht so eine starke Dynamik,

Michael Portz: Macht dann Spaß
und dann ist es plötzlich gar nicht mehr Arbeit, sondern einfach nur
total geil. Dafür stehe ich dann gerne morgens auf ja und freue mich
aufs Büro oder auf wo auch immer ich arbeite.

Henrik: Ich ich würde jetzt
gerne noch mal reflektieren oder ein, zwei Fragen vielleicht in der
folgenden Frage zusammenfassen. Wir haben ja am Anfang über Familie,
persönliche Werte und Purpose Vision etc gesprochen. Was gibst du
denn jetzt deinen Kindern mit auf den Weg? Vielleicht auch gerade
Bezug auf? Werden sie Gründer oder Gründerinnen oder wie? Wie hast
du dir darüber auch schon Gedanken gemacht, wie du quasi die
Learnings, die du jetzt in deinem Buch und aus der ganzen
Erfahrungsschatz auch weiter gibst?

Michael Portz: Ja, also ob sie
jetzt Gründer werden, das weiß ich noch nicht. Also im Alter von 5
Jahren. Sie wird jetzt 6 demnächst liegen, die größere und die
kleinere ist zweieinhalb. Also ist vielleicht noch ein bisschen früh.
Und da ist mir glaube ich auch bewusst geworden, dass ich mich da als
Vater, als Elternteil wahrscheinlich auch vorsichtig benehmen muss,
um da nicht meine Kinder meinen Kindern etwas aufzudrängen, sondern
das müssen sie selber rausfinden, was sie machen wollen. Es gibt
schon Sachen, wo ich denke, das ist ganz gut, wenn die das früh
lernen, ganz egal, ob sie damit unternehmerisch nachher was anfangen
können oder auch sonst wie im Leben. Also ich kann ja auch im Leben
Sachen unternehmen, die vielleicht nicht eine Firma sind. Ich finde
zum Beispiel ich, ich bin sehr, sehr unternehmerisch. Ich bin bis zu
einem gewissen Grad Unternehmer, aber ich bin ehrlich gesagt viel
mehr unternehmerisch, als dass ich Unternehmer bin. Ah gut, was? Mir
hilft das jetzt meinen Kindern so Sachen, auf die ich jetzt schon
Wert lege, ist einmal Sprache. Und zwar so Sachen wie Dinge positiv
zu formulieren, klar auszusprechen, was sie möchten, die Menschen
auch zu adressieren, mit denen sie sprechen, auch höflich im Umgang
miteinander zu sein. Die Gefühle von anderen auch schon mitzukriegen
in der Interaktion und Kommunikation. Also ich habe irre viel Bereich
im Bereich Sprache gelernt, wo ich früher eher unbedarft war und
dann gemerkt habe, wie sehr ich mir mit meiner eigenen negativen
Sprache und damit verbundener negativen Denkweise lange Jahre auf den
Füßen gestanden habe. Und das würde ich meinen Kindern gerne
ersparen, dass die direkt eher so einen nach vorne schauenden
positiven Ansatz haben. Und das spiegelt sich in der Sprache sehr
stark wider. Ja, das ist das eine, wo ich jetzt schon darauf achte.
Das sind dann auch so Sachen hier. Du kennst das ja, wenn wir da in
ihr auch schon mal dran sind. Da haben wir das Wort Mann aus dem
Vokabular gestrichen und sprechen am liebsten im Ich. Weil wir halt
wissen, ist es gut, Erfahrungen zu teilen. Ich habe das und das
gemacht und das und das Ergebnis erzielt. Und das ist viel besser,
als wenn ich sage man könnte ja mal so und so. Also dieser berühmte
deutsche Mann, der so disassoziiert, die Aktion von mir wegschieben,
woanders hin, wo die da nie passieren. Da achte ich bei meinen
Kindern jetzt schon drauf. Auch, dass sie das Wort "aber"
nicht so viel benutzen, sondern eher eine Art und Weise finden, wie
sie das anders ausdrücken, können immer noch dasselbe
transportieren. Es soll ja keine Augenwischerei sein, es soll einfach
nur durch Sprache kann ich sehr viel beeinflussen, im Positiven wie
im Negativen. Also das ist das eine und das andere, wo ich jetzt
schon darauf achte und was für mich ein riesen Learning war, dass
die Vielfältigkeit an Menschen in der Welt, die Diversität,
Diversity im Englischen viel drüber gesprochen, dass das einen
immensen Wert hat, weil viel und da gibt es auch viel Literatur
drüber und wissenschaftliche Arbeiten und so weiter auf
verschiedenen Ebenen. Es zeigt sich halt, dass diverse Systeme, wenn
wir es mal abstrakter nennen oder diverse Teams sind erfolgreicher
als homogene Teams. Also wenn ich verschiedenartige Leute in einem
Team drin habe, kann ich damit viel mehr erreichen, als wenn ich ein
homogenes Team habe. Ein homogenes Team hat immer irgendwo Lücken
und wenn alle dieselbe Lücke haben, dann fehlt irgendwann was. Und
das passiert in den diversen Team nicht. Jetzt hat aber ein diverses
Team den Haken so divers an Persönlichkeitstypen zum Beispiel. Das
ist dann auch eher Konfliktpotenzial gibt. Na und ich glaube, ich
habe das als Kind wahrscheinlich eher dadurch gelöst, dass ich dann
solche Menschen vermieden habe, die anders waren und so
Konfliktpotenzial mit sich brachten, weil ich da nicht drauf eingehen
wollte. Oder ich bin dem aus dem Weg gegangen. Heute verstehe ich das
viel mehr als Opportunity und finde es heute viel interessanter, mich
auch mit Menschen zu beschäftigen und zu unterhalten und
auszutauschen, von denen ich merke: Boah, die oder der, die tickt ja
total anders als ich. Weil ich habe daraus gemerkt, dass ich da irre
viel mehr von lernen kann als von Leuten, die so sind wie ich selbst.
Und also diese Einstellung und dieses Bewusstsein, das möchte ich
gerne meinen Kindern auch als Wert mitgeben, dass die menschliche
Vielfalt schätzen lernen. Und da finde ich dann auch verantwortlich,
wenn ich den so einen Wert jetzt schon mitgebe. Ja, schönes Thema,
guter Punkt. Mal gucken, wie mir das gelingt. In 10 Jahren reden wir
weiter, wenn die dann Team sind und aufs Dach steigen und die Welt
ganz anders sehen und mir erklären, wie es wirklich läuft, dann
weiß ich Bescheid.

Daniel: Wo wir gerade bei dem
Thema Team Vielfalt sind. Was würdest du denn, wenn wenn ich jetzt
Führung lernen möchte, eine gute Führungskraft sein möchte? Was
würdest du denn mir empfehlen oder welche? Also erstmal was würdest
du mir generell empfehlen? Und das andere ist was für eine Fähigkeit
denkst du, braucht es dafür?

Michael Portz: Hm, also ich
würde dir natürlich auf jeden Fall empfehlen, Chief of Anything zu
lesen und so einen Kurs zu besuchen und so weiter. Okay, das war der
Werbeblock. Spaß beiseite. Was? Was würde ich empfehlen? Also eine
wesentliche Sache. Also da gibt es ganz viele Themen. Ich weiß
nicht, ob das so in der Kürze mit ein, zwei Sachen beantworten
möchte, weil es ist nicht nur ein Instrument aus dem Thema
Diversität raus, gerade wo deine Frage glaube ich herkam. Daniel
Also so ein Ding, was ich kapiert hat, was mir sehr geholfen hat, das
zu erlernen und zu praktizieren und besser darin zu werden. Und wo
ich auch ständig immer noch darauf achte und immer noch dazulernen.
Es ist das Thema Verhaltens Flexibilität. Ja, es heißt Wie passe
ich mein eigenes Verhalten an die Menschen an, mit denen ich
zusammenarbeite oder denen ich begegne im Leben, damit wir gemeinsam
das erreichen können, was wir gemeinsam erreichen wollen? Ja, und
das ist mir früher sehr schwergefallen. Da war ich lieber ich selbst
und wollte authentisch sein und einfach nur ich sein und mich nicht
verstellen müssen. Und das sehe ich heute anders. Ich habe also
gelernt, dass ich schon eine Verantwortung habe, besonders als
Führungskraft, mich auf andere Menschen so weit einzustellen, damit
wir die Sache auch gewuppt kriegen. Also es ist ein echt Teil meines
Jobs. So, jetzt könnte der eine oder andere sagen: Da werde ich ja
zum Schauspieler, da bin ich ja nicht mehr ich selbst. Bin ich nicht
mehr authentisch? Ja, also Teil des Jobs als Führungskraft ist es,
Menschen zu führen. Und es ist nun mal so, dass ich andere Menschen
besser führen und beeinflussen kann. Beeinflussen im Guten, also für
den gemeinsamen Zweck ja, dass ich einen besseren Einfluss nehmen
kann, wenn ich mich auf andere besser einstellen kann. Jetzt darf ich
das natürlich lieber machen, auf eine Art und Weise, die immer noch
authentisch zu mir passt. Aber vielleicht doch ein bisschen auf
meiner alltäglichen Komfortzone heraus bin, wie ich sonst einfach so
bin, wenn ich bin wie ich bin. Nur den Luxus kann ich mir als
Führungskraft nicht immer erlauben. Manchmal darf ich mich auf
andere einstellen, weil ich ein Interesse daran habe, dass wir
gemeinsam was erreichen. Ja und dass das Thema ihres Verhaltens
Flexibilität und mein eigenes Verhalten anpassen. Ich bin halt eben
so roter Typ vorwärts Ergebnisse zählt kommen, reden wir offen
drüber. Tacheles zack, verbal ein auf die Fresse und es geht weiter.
Und das funktioniert halt nicht mit allen Menschen. Da kann ich. Da
kann ich, bin ich so ein Team führen will, dann kann ich so nur ein
Team führen von Leuten, die das auch so schätzen und auch so sind.
Und alle anderen lasse ich dann allein. Die folgen mir dann nicht.
Ja, wie gut ist eine Führungskraft, der keiner folgt? Das heißt,
ich muss mich zumindest mal so weit anpassen können, dass ich auf
die anderen und Einfluss nehme jetzt, ohne mich total wie ein
schlechter Schauspieler zu verstellen. Aber schon so weit, dass ich
zeige Ich bin auch bereit, auf dich zuzugehen, weil die anderen, die
anderen spüren das auch. Wenn jemand bereit ist, da auch auf sie
zuzugehen und sie abzuholen, ist ja so ein schönes Wort, ne? Andere
auch abholen und darum geht. Und zum Abholen muss ich flexibel sein
im Verhalten.

Daniel: Ja, einfach vielleicht
auch einfach im Kopf haben, wie die andere Person tickt oder wie sie
auf gewisse Sachen reagieren könnte, oder?

Michael Portz: Ja, ganz genau,
das ist ein schönes Wort dafür. Wie wie tickt der andere? Und
krasses Learning für mich war irgendwann die Realisation. Das habe
ich wo gelesen oder in dem NLP Kurs glaube ich beigebracht bekommen.
Das war also jeder Mensch lebt komplett in seinem eigenen Universum.
Jeder hat die Vorstellung der Welt in seinem eigenen Schädel oben
drin. Ja und von da aus ziehen wir Rückschlüsse auf alle anderen,
die gar nicht valide sind. Also jeder. Wir drei sprechen gerade und
jeder von uns hat sein eigenes Universum im Kopf. Wir haben eigene
Gemeinsamkeiten, die machen es uns leichter. Sprache, Kultur und im
Grunde, also es kann auch ich. Das begeistert mich mittlerweile, wie
verschiedenartig das Bild der Welt sein kann, was Menschen haben. Es
ist immer. Und da sind wir wieder Diversität und Flexibilität, um
aus dieser Diversität etwas Positives für die Welt zu schaffen.
Weil es kann auch eine Menge Konflikt dadurch entstehen, also Kriege
und so weiter sind die negativ Extrema in dem ganzen Spiel, was halt
rauskommt, wenn wir mit der Diversität negativ umgehen. Ja, hm. Wie
klingt das so?

Daniel: Ja super, vielen Dank.
Ich habe. Ähm, da nehmen wir viel von mit, auf jeden Fall. Da kommen
wir gleich noch mal zu.

Henrik: Ich sehe da sie da sehr
viele Parallelen. Ähm ja, also dieses klappt. Es hat ja auch Markus
in der letzten Folge sehr gut umschrieben. Da ging es mehr so um
Situations Flexibilität, gerade durch Corona und Co. Aber das
gleiche ist ja jetzt gerade im Fokus auf Leadership. Ist ja sehr sehr
ähnlich auch. Nun ja. Michael, gibt es denn ein Thema, was dich
gerade so umtreibt oder auch eine Frage, die sich daraus
kristallisiert, die wir unseren nächsten Gast stellen können?

Michael Portz: Oh ja, sehr
gerne. Da habe ich eine schöne Frage. Und zwar ist die Frage. Ähm.
Wie gründe ich ein Unternehmen, und stelle dabei sicher, dass ich
nur genau das mache, was ich gern mache und wo ich gut drin bin und
wo ich alles andere an die richtigen Leute bei Gründung schon
abgegeben habe?

Henrik: Okay, und an wen würdest
du so was fragen, welche Art von Mensch ist also sollte es ein
erfahrener Unternehmer sein oder was glaubst du, von wem bekommst du
dann die beste Antwort?

Michael Portz: Ach, ich glaube,
das wird mich fast von jedem faszinieren, was da kommt. Okay, ich
könnte mir vorstellen, dass bei jemandem, der da schon sehr
erfolgreich mit einem Unternehmen war, ähm interessante Antworten
kommen könnten. So oder so. Und ich kann mir auch vorstellen, bei
jemand, der gerade in Gründung drin ist und vielleicht gerade
gründet, allein schon durch die Frage, was ausgelöst werden konnte.
Oh, so kann ich das ja auch sehen. Also für mich ist das ein echtes
Thema, was mich gerade ganz konkret selber beschäftigt. Ich bin
gerade auch mit einer eigenen Gründung wieder beschäftigt und frage
mich da gerade wie stelle ich das jetzt sicher? Weil ich für mich
festgestellt habe, beschlossen habe, weil ich aus vielen Sachen was
gelernt habe. Dass ich also in Zukunft wirklich genau nur noch das
machen möchte, wo ich richtig gut drin bin. Und für Sachen, die ich
nicht gerne mache, die mir schwer fallen, die mir das Leben schwer
machen, die mich runterziehen, halt direkt das auch erkenne, wenn ich
das spüre und dann andere Leute finden, die sowas gerne machen. Und
das ist wieder so eine Konsequenz aus diesem Diversity Thema. Es gibt
nämlich für jede Arbeit jemanden, der das gerne macht. Ja, ich mach
viele Arbeiten gerne, aber viele von den Sachen, die ich nicht gerne
mache, gibt es andere, die das gut können und gerne machen. Und das
ist, das strebe ich für mich an, dass das das so hinzukriegen. Da
wird mich jeder Erfahrungen von anderen sehr, sehr sehr zu
interessieren und würde mir sehr helfen. Danke für diese schöne
Opportunity. Ich freue mich schon.

Henrik: Dann müssen wir auf
jeden Fall in 1-2 Monaten eine Follow up Folge machen. Dann erzählst
du mir, was du da genau gründest.

Michael Portz: Ja, sehr gerne.
Können wir machen. Gib mir 4 Monate würde ich sagen.

Henrik: 4 Monate. Ok, alles
klar. Ja dann vielen vielen Dank für deine Zeit. Daniel was haben
wir mitgenommen aus der Folge?

Daniel: Danke. Echt super von
meiner Seite. Michael Es hat riesigen Spaß gemacht. Und was? Was ich
jetzt für mich auf jeden Fall auch mitnehme, ist das Thema für das
Thema Beziehung, für das Thema Teams im Beruf, für eigentlich für
alles, was man was man macht, ist es total hilfreich, auch um durch
schlechte Phasen zu kommen, durch schwierige Phasen zu kommen, wenn
man Gemeinsamkeiten hat, ob das jetzt eine gemeinsame Tätigkeit ist
oder ein gemeinsames gemeinsames Ziel, auf das man hinarbeitet oder
gemeinsames Interesse. Oder dergleichen ich glaube es. Was für mich
so ein bisschen rauskam, ist: Es hilft immens, wenn ich etwas habe,
was ich mit einer anderen Person gemeinsam habe, um daran auch so ein
bisschen festzuhalten, wenn es mal eine schwierige Phase gibt, eben.
Das war für mich super wertvoll und prägnant. Und dann das Thema
Vielfalt, da haben wir ja super viel drüber gesprochen. Ähm, da bin
ich gerade was Kommunikation betrifft, auch auch ein riesen Fan von
deshalb finde ich das finde ich das ein spannender Punkt, dass man
sich wirklich immer. Jetzt habe ich es gesagt, man, dass ich immer
versuche bewusst zu werden, wie, wie das, was ich sage mache oder wie
ich mich verhalte, wie es auf andere wirkt. Und das ist zwar
anstrengend einerseits. Aber ich finde es so gut, dass du es gesagt
hast, dass es. Am Ende ist es immer erfolgreicher, meiner Meinung
nach, wenn man sich darauf besinnt und das versucht. Ob das jetzt
eine Beziehung ist, die harmonischer ist, oder ob das jetzt ein
Arbeitsergebnis ist, was am Ende besser ist, das ist immer total
hilfreich, wenn man diesen ich nenne es jetzt mal so, dieses
empathische Kommunikations Thema und so Verhaltens Flexibilität ist
es ja auch ein Teil von Kommunikation. Wenn man das immer im
Mittelpunkt stellt, ist es super hilfreich, finde ich. Ähm also ich
habe mich da total abgeholt gefühlt von dir, dass das war total
spannend, finde ich der Klasse.

Henrik: Henrik Ja, ich habe ja
mit zwei Punkten einen Hinweis zum Thema Why und Purpose weiß ich
noch genau Michael wie du mit einem ganz tollen Frage Schema so durch
durch ja wie findest du eigentlich deinen Purpose und dein Why dein
Warum führst? Und da gibt es auch einen Podcast von euch. Also da
hört mal rein, da könnt ihr genau die fragen. Oder könnt ihr den
Workshop selbst mal mitmachen? War ja sehr verändernd für mich,
sich über solche Fragen Gedanken zu machen. Und zweitens den Punkt,
den den du gebracht hast, zu sagen ja, eigentlich gerade Gründer,
Unternehmer. In Startups kümmern wir uns als als Leader, als Gründer
immer um den Company Purpose. Und warum machen wir das eigentliche
Team zusammenbringen? Aber ich habe jetzt viel. Ich habe es
mittlerweile auch gemacht. Aber auch finde ich viel zu spät, genau
dieses Y ins persönliche Leben zu bringen und gemeinsam mit seiner
Freundin, Frau, Partner, Partnerin das auch zu besprechen. Diese
gemeinsamen Ziele und diesen gemeinsamen Zweck. Und kann ich nur
bestätigen, dass es bei uns auch viel verändert hat und ähm ja,
also da auch einfach nicht nur an sein eigenes Unternehmen denken,
sondern auch sein, an sein privates Unternehmen sozusagen.

Michael Portz: Das ist die
Königsklasse, muss ich wohl dazu sagen.

Henrik: Genau. Wir haben wir
haben wir noch etwas vergessen. Willst du noch was so zusammenfassen
mit unseren HörerInnen teilen?

Michael Portz: Oh, ich, ich fand
es ganz wunderbar. Ganz, ganz herzlichen Dank, dass ihr habt mich
dazu zu fragen gefragt, wie ich sehr, sehr schätze, wo ich sehr
gerne drüber spreche, die mir am Herzen liegen. Und ich habe es sehr
genossen damit, euch gerade ein bisschen drüber quatschen zu dürfen.
Und ja, to be continued. Ich bin gespannt, was dann die Antworten
bringen.

Daniel: Super, danke!

Michael Portz: Super, danke
euch!

Daniel: Tschüss! Bis dann.

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