Advocado verkauft Geschäftsbetrieb

Das Legaltech hatte Ende Juni einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Nun scheint die Zukunft des Geschäftsbetriebs gesichert. 

Das Legaltech Advocado hat turbulente Monate hinter sich. Ende Juni stellte das Start-up in Stralsund einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Den Geschäftsbetrieb konnte das Unternehmen in der Zeit dennoch aufrechterhalten. Nun hat es ihn an die Legal Tech Lab 22 GmbH, einem Technologieunternehmen aus der Gansel Unternehmensgruppe, verkauft.

Advocado entwickelte eine Online-Plattform, um Rechtssuchende und Anwälte zusammenzubringen. Dort können Verbraucher ihr Anliegen schildern und sollen anschließend werktags innerhalb von zwei Stunden einen Rückruf von einem Anwalt für eine kostenlose Ersteinschätzung erhalten. Über eine spezielle Software unterstützt das Start-up die Fallbearbeitung. Gemeinsam mit der Gansel Unternehmensgruppe will es nun ein „360-Grad-Serviceanbeiter“ für Anwälte mit einer Versorgung von Kanzleisoftware bis zu einem umfassenden Terminvertreternetzwerk werden. Verbraucher sollen sich bald auch über Prozesskostenfinanzierung und Rechtsschutz informieren können. 

„In diesem Zusammenschluss liegt eine einmalige Chance. Als strategischer Partner möchten wir Advocado im Aufbau neuer Services für den Rechtsmarkt unterstützen, um noch schneller innovative Ideen umsetzen zu können“, sagt Kaja Keller, Geschäftsführerin der Legal Tech Lab 22 GmbH, die künftig die Marke Advocado führt.

Die 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen erhalten bleiben, ebenso beide Standorte in Greifswald und Berlin. „Ich freue mich sehr, dass die Gansel-Unternehmensgruppe die Qualität und das Wachstumspotential von Advocado erkannt und dem Team ihr Vertrauen ausgesprochen hat“, sagt der bisherige CEO Andreas Schröteler, der an der Seite von Keller auch künftig zur Geschäftsführung von Advocado gehören soll.