DHDL: Millionen-Deal bei FYTA - ja, nein, doch, Ohhh

Es war einer der spektakulärsten Auftritte bei Die Höhle der Löwen: Das Berliner Pflanzen-Tech-Startup FYTA überzeugte die Investoren mit smarten Pflanzensensoren und einer KI-gestützten App. Gleich vier Angebote lagen innerhalb weniger Minuten auf dem Tisch. Besonders heiß umworben, die Daten, die FYTA über Pflanzen und ihre Umwelt sammelt. Ein Schatz, der sowohl im B2C-Markt als auch in der Forschung enorme Relevanz hat.
Ursprünglich forderten die Gründer Claudia Nassif und Alexander Schmitt 500.000 Euro für fünf Prozent ihrer Firmenanteile. Schnell überboten sich die Löwen. Frank Thelen erhöhte sein Angebot auf 800.000 Euro für zehn Prozent. Schließlich kam es zum Handschlag mit Janna Ensthaler und Carsten Maschmeyer, die gemeinsam 1 Million Euro für zehn Prozent boten.
Deal-Drama: Zusage und Rückzieher
Für die Gründer war die Entscheidung nicht leicht. Nassif betonte, dass Frank Thelen ihre Vision zwar sehr gut verstanden habe, Ensthaler und Maschmeyer aber zusätzliches Netzwerk, doppeltes Know-how und ein höheres Angebot mitgebracht hätten. Die Wahl fiel auf den Kombi-Deal über 1 Million Euro.
Doch die Euphorie hielt nicht lange. Nach weiteren Gesprächen entschieden sich beide Seiten, das Investment nicht umzusetzen. Ein Rückschlag war es für FYTA dennoch nicht, ganz im Gegenteil.
Erfolgreich ohne TV-Investment
Nach der Aufzeichnung gelang es FYTA, die laufende Finanzierungsrunde mit bestehenden Investoren abzuschließen. Parallel arbeitet das Startup an einer neuen Produktgeneration, die Ende September vorgestellt werden soll. Besonders spannend: Mit dem neuen FYTA Terra können erstmals auch Außenpflanzen mit einem smarten Tracker ausgestattet werden.
Darüber hinaus plant das zwölfköpfige Team, den B2B-Markt zu erschließen. Mit einer Kombination aus Hardware und Subscriptions sollen professionelle Nutzer künftig Zugang zu präzisen Umweltdaten erhalten und FYTA gleichzeitig den Aufbau seines Datenpools beschleunigen.
Der globale Pflanzen-Datenpool
Die langfristige Vision von FYTA geht weit über smarte Zimmerpflanzen hinaus. Nassif und Schmitt wollen die größte Datenbasis für Pflanzen weltweit schaffen – von urbanen Gärten bis hin zu großflächigen Agrarflächen.
Diese Daten könnten künftig eine Schlüsselrolle spielen: etwa für Benchmarking, die Bewertung grüner Vermögenswerte im Rahmen von CO₂-Zertifikaten oder als Basis für die Forschung. Wissenschaftler könnten dadurch neue Erkenntnisse über Bodenqualität, Klimaeinflüsse oder die Anpassung von Pflanzen an veränderte Umweltbedingungen gewinnen.
Vom Labor zur Wohnzimmerpflanze
Die Idee für FYTA entstand aus einer Lücke: Obwohl in vielen Bereichen Daten längst der Standard sind, blieb die grüne Infrastruktur weitgehend ungemessen. Sensoren für Pflanzen galten lange als zu teuer, schwer skalierbar und technisch komplex.
In vier Jahren Entwicklungsarbeit bauten Nassif, Ökonomin und Datenwissenschaftlerin, und Schmitt, Ingenieur, ein marktreifes Produkt auf. Über eine Million Euro Eigenkapital flossen in die Entwicklung. Heute misst ihr Sensor Umweltparameter wie Bodenfeuchtigkeit, Licht, Temperatur und Nährstoffgehalt und gibt individuelle Pflegehinweise.
Grünes Wachstum mit Daten
Auch wenn der TV-Deal nicht zustande kam, zeigt die Entwicklung nach der Sendung: FYTA steht wirtschaftlich auf sicheren Beinen und treibt seine Technologie mit Nachdruck voran. Mit neuen Produkten, B2B-Angeboten und der Vision eines globalen Pflanzen-Datenpools will das Berliner Startup die Schnittstelle von Natur, Technologie und Forschung neu definieren.

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