Konjunktursignale im Herbst 2025: Produktion zieht an, Auftragslage stabilisiert sich, Dienstleistungen schwächeln leicht
Die deutsche Wirtschaft sendet zum Herbst 2025 gemischte, insgesamt aber leicht positive Signale. Vor allem das Produzierende Gewerbe zeigte im Oktober spürbare Dynamik. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes stieg die reale, saison- und kalenderbereinigte Produktion gegenüber dem September um deutliche 1,8 %. Damit setzte sich der bereits im revidierten Septemberwert erkennbare Aufwärtstrend fort (+1,1 %).
Industrie: Maschinenbau und Elektronik legen zu – Autobranche bremst
Der Produktionszuwachs wurde besonders vom Baugewerbe getragen, das im Oktober ein kräftiges Plus von 3,3 % verbuchte. Auch der Maschinenbau (+2,8 %) sowie Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (+3,9 %) sorgten für Rückenwind.
Ein deutliches Gegengewicht bildete hingegen die Automobilindustrie, deren Output um 1,3 % sank. Ein Hinweis auf anhaltende strukturelle und nachfrageseitige Herausforderungen innerhalb der Branche.
Die Industrieproduktion insgesamt (ohne Energie und Bau) legte um 1,5 % zu. Alle drei industriellen Hauptgruppen trugen dazu bei:
- Investitionsgüter: +2,1 %
- Konsumgüter: +2,1 %
- Vorleistungsgüter: +0,6 %
Energieintensive Industrien stabilisieren sich
Auch die energieintensiven Zweige der Industrie, traditionell ein Frühindikator für konjunkturelle Schwankungen, verzeichneten ein leichtes Plus von 0,6 %. Im Dreimonatsvergleich ergibt sich ein identischer Anstieg. Im Jahresvergleich lagen sie minimal unter Vorjahr (-0,1 %), was auf eine weitgehend stabile Produktionslage trotz weiterhin hoher Energiekosten schließen lässt.
Auftragseingänge steigen, aber ohne Großaufträge nur verhalten
Parallel zur Produktionsentwicklung zog im Oktober auch der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe an:
- +1,5 % zum Vormonat insgesamt
- +0,5 % ohne Großaufträge
Damit scheint sich nach zwei starken Monaten (+2,0 % im September, revidiert) eine leichte Stabilisierung abzuzeichnen, auch wenn die Nachfrage im Dreimonatsvergleich weiterhin leicht rückläufig bleibt (-0,5 %).
Für Gründer und Industrie-Startups sind insbesondere die wieder anziehenden Bestellungen bei Investitions- und Vorleistungsgütern ein positives Signal. Ein Hinweis darauf, dass Unternehmen wieder vermehrt in Produktionskapazitäten und Modernisierung investieren.
Dienstleistungen: leichte Delle im September

Der Dienstleistungssektor zeigte sich im September 2025 schwächer. Real sanken die Umsätze um 0,2 %, während sie nominal leicht zulegten (+0,2 %). Besonders betroffen waren:
- Verkehr und Lagerei: -0,8 %
- Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen: -0,5 %
- Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen: -0,4 %
Positiv entwickelten sich dagegen:
- Grundstücks- und Wohnungswesen: +0,9 %
- Information und Kommunikation: +0,6 %
Im Jahresvergleich bleibt der Sektor jedoch im Plus: real +1,6 %, nominal +3,2 %.
Energiewende setzt neue Bestmarken
Ein starkes Signal für grüne Geschäftsmodelle kommt aus der Energieproduktion: Im 3. Quartal 2025 erreichte der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Stromerzeugung einen Rekordwert von 64,1 %.
Besonders hervorzuheben:
- Windkraft: +10,5 % zum Vorjahresquartal, wichtigster Energieträger mit 26,8 % Anteil
- Photovoltaik: +3,2 %, zweitwichtigster Energieträger mit 24,1 %
Damit bestätigen sich die Trends eines massiven Ausbaus von Solar- und Windkapazitäten. Für Startups der Energie-, Speicher- und Netztechnologie entstehen damit zunehmend attraktive Marktbedingungen.
Die jüngsten Konjunkturdaten zeigen: Die Industrie zieht wieder an, die Auftragslage verbessert sich leicht, und die Energiewende sorgt für dynamische Wachstumsmärkte. Gleichzeitig bleibt der Dienstleistungssektor volatil, ein Hinweis darauf, dass Geschäftsmodelle mit hoher Widerstandsfähigkeit und Digitalisierungspotenzial weiterhin gefragt sind.

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