Tomorrow.Bio erhält 5 Millionen Euro Seed-Finanzierung

Marc Nemitz Marc Nemitz | 22.05.2025

Mit eigener Ambulanzflotte, medizinischen Partnern und ehrgeizigen Plänen zur Wiederbelebung in der Zukunft sorgt das Startup für Schlagzeilen. Jetzt folgt die Expansion in die USA mit frischen Mitteln.

Berlin, 22. Mai 2025 - Tomorrow.Bio, Europas erstes Kryonik-Startup mit Sitz in Berlin, hat eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 5 Millionen Euro abgeschlossen. Ziel ist es, die internationale Expansion, vorranig in die USA, sowie Forschung und Entwicklung im Bereich der Kryokonservierung voranzutreiben. Die Runde wird vom französischen VC Blast.Club und dem deutschen Family Office Truventuro (Nils Regge) angeführt. Auch Business Angels und bestehende Investoren beteiligten sich.

Expansion nach Nordamerika geplant

Im nächsten Schritt will das Unternehmen Standorte in New York, Kalifornien und Florida aufbauen und dort erstmals lokale Kryo-Teams etablieren. Damit verfolgt Tomorrow.Bio das Ziel, als weltweit erstes Unternehmen einen Soforteinsatz der Kryokonservierung über dezentrale Teams anbieten zu können.

Tomorrow.Bio steht an der Spitze visionärer Longevity-Konzepte.

Nils Regge, Truventuro

Pionierarbeit in der Kryokonservierung

Tomorrow.Bio wurde 2020 von Dr. Emil Kendziorra, einem früheren Krebsforscher, und dem Ingenieur Fernando Azevedo Pinheiro gegründet. Die Idee: Verstorbene Personen sollen direkt nach der Todesfeststellung in einem medizinisch und technologisch hochstandardisierten Prozess kryokonserviert werden. Die Hoffnung: Künftige medizinische Durchbrüche könnten eines Tages eine Wiederbelebung ermöglichen.

Eigene Ambulanzflotte und Notfallteams

In Berlin und Zürich unterhält Tomorrow.Bio eigene Spezialambulanzen, die im Ernstfall sofort ausrücken. Der Prozess beginnt direkt nach dem Tod mit Sauerstoffzufuhr, Herzmassage und einer schrittweisen Kühlung des Körpers. Eine Kryoprotektant-Lösung ersetzt das körpereigene Wasser, um Eiskristallbildung zu verhindern. Gelagert werden die Patienten in vakuumisolierten Edelstahltanks bei –196 °C in Kooperation mit der European Biostasis Foundation (EBF) in der Schweiz.

Hohe Nachfrage trotz spekulativer Perspektive

Bis heute hat Tomorrow.Bio bereits 20 Menschen und 10 Tiere kryokonserviert. Über 800 weitere Personen haben Verträge abgeschlossen, mit einem Vertragsvolumen von mehr als 150 Millionen Euro. Die Verfahren stoßen damit auf zunehmendes Interesse. Insbesondere in der Longevity-Szene, aber auch in der Tech-Community scheint man offen für die Idee zu sein.

Die Vision von Emil und Fernando ist ambitioniert, aber realistisch. Tomorrow.Bio könnte zu einem medizinischen Vorreiter der Zukunft werden.

Anthony Bourbon, Gründer von Blast.Club

Mit der Finanzierung und dem US-Markteintritt rückt Tomorrow.Bio einen Schritt näher an seine langfristige Vision heran: die technologische Überbrückung des Todes, um künftige medizinische Chancen zu nutzen. Für ein wachsendes Segment von Menschen weltweit scheint diese Idee nicht mehr nur Science-Fiction, sondern zunehmend eine reale Option zu werden. Andererseits zeigt die Nachricht aber auch, dass die schon totgesagte VC-Szene in Berlin noch lange nicht am Ende ist.


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