Das Rennen um die Billionengrenze

Mastercard hat die Märkte mit seinen Zahlen für das zweite Quartal 2025 überrascht: Der Zahlungsdienstleister steigerte seinen Umsatz um 16,8 Prozent im Jahresvergleich und übertraf damit die Wachstumsrate von Visa. Mit einer Gewinnmarge von knapp 66 Prozent und einer angehobenen Jahresprognose demonstriert Mastercard eine Dynamik, die den Abstand zum Rivalen weiter verkleinert, obwohl Visa weiterhin das größere Unternehmen ist.
Starke Quartalszahlen sorgen für Aufsehen
Ein neues Research-Papier von BestBrokers analysiert die 25 wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt und wagt Prognosen darüber, welche Firmen als Nächstes die Marke von einer Billion US-Dollar erreichen und welche der heutigen Unicorns auf dem Weg in Richtung vier Billionen sind.
Der Weg zur Billionenbewertung hängt zunehmend von Wachstumstrajektorie und strategischer Positionierung ab – nicht allein von Größe
Paul Hoffman von BestBrokers
Grundlage sind die Marktkapitalisierungen vom 4. August 2025, erhoben über CompaniesMarketCap.com. Anhand der durchschnittlichen Wachstumsraten seit 2022 berechneten die Analysten, wie lange einzelne Unternehmen voraussichtlich benötigen, um die Billionenschwelle oder den Vier-Billionen-Meilenstein zu überschreiten.
Visa versus Mastercard
Obwohl Mastercard derzeit schneller wächst, bleibt Visa im Kapitalisierungsrennen knapp vorn. Der Marktführer im globalen Zahlungsverkehr wird laut Studie voraussichtlich im Oktober 2028 die Billionengrenze überschreiten, rund vier Monate vor Mastercard. Der Grund ist Visas höhere Ausgangsbasis mit 658,7 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung gegenüber Mastercards 506 Milliarden.
Beide Konzerne investieren massiv in Partnerschaften und neue Technologien. Mastercard hat 2025 Allianzen mit Infosys, Gemini, Ripple und Circle geschlossen, um grenzüberschreitende Zahlungen, Krypto-Integration und Stablecoin-Settlements auszubauen. Diese Initiativen unterstreichen den Anspruch, im Wettbewerb mit Visa Boden gutzumachen.
Die schnellsten Kandidaten
Die Analyse von BestBrokers zeigt aber auch: Das spannendste Kopf-an-Kopf-Rennen findet derzeit außerhalb der Kartenindustrie statt.
- JPMorgan Chase, mit 795,7 Milliarden US-Dollar bewertet und einem dreijährigen Wachstum von 33,4 Prozent, dürfte bereits im Mai 2026 die Billionengrenze überschreiten.
- Oracle folgt voraussichtlich nur wenige Monate später. Mit einem Marktwert von 686,5 Milliarden US-Dollar und einer Drei-Jahres-Wachstumsrate von 52,9 Prozent gilt das Softwareunternehmen als einer der dynamischsten Kandidaten.
- Walmart bleibt trotz kurzfristiger Kursrückgänge im Rennen: Mit knapp 30 Prozent Wachstum seit 2022 wird der Konzern die Marke in rund elf Monaten erreichen.
Andere Schwergewichte wie Eli Lilly kämpfen dagegen mit Rückschlägen, die ihre Chancen auf eine baldige Billionenbewertung schmälern.
Überraschungskandidaten mit Turbo-Tempo
Auch einige Tech-Unternehmen liefern bemerkenswerte Wachstumsraten: Palantir und Netflix konnten ihre Marktkapitalisierung binnen eines Jahres um mehr als 80 Prozent steigern. Besonders Palantir könnte den Billionen-Meilenstein deutlich schneller erreichen als es die langfristigen Trends erwarten ließen, möglicherweise schon Anfang 2027. Kurzfristige Beschleuniger und sektorbedingte Impulse könnten die Prognosen jederzeit verschieben.
Für Startups und Gründer in der Finanz- und Tech-Szene verdeutlicht die Analyse vor allem eines: Skalierungsgeschwindigkeit und Innovationskraft sind entscheidende Treiber, die selbst etablierten Riesen neue Chancen eröffnen. Diese können Wettbewerbsverhältnisse innerhalb weniger Jahre verändern.

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