Arzneimittel aus dem Drucker

Tom Schmidtgen Tom Schmidtgen | 06.05.2021

Das Uniklinikum Heidelberg testet die Technik des Start-ups Digital Health Systems. Damit sollen sich Medikamente genauer dosieren lassen.

Das Universitätskrankenhaus Heidelberg hat zwei klinische Prüfungen für den Arzneimitteldruck des Ulmer Start-ups Digital Health Systems angekündigt. An 24 Probanden wird die Machbarkeit und Tauglichkeit erprobt. 

Digital Health Systems hat eigenen Angaben zufolge einen Arzneimitteldruck gefunden, bei dem der Wirkstoff auf Gelbplättchen gedruckt wird. Damit sollen sich Medikamente genauer – und vor allem geringer – dosieren lassen. Das ist bei Tabletten oder Zäpfchen aktuell nicht oder nur sehr schwer möglich. Insbesondere für Kinder stellt das ein Problem dar, so die Mediziner. „Während höhere Dosierungen durch Mehrfachgaben leicht erzielt werden können, sind die Herausforderungen bei der Gabe kleinster Mengen besonders groß, da handelsübliche Darreichungsformen geteilt oder gemörsert, Tropfen gezählt oder kleine Flüssigkeitsvolumina genau abgemessen werden müssen", erklärt Walter Haefeli, Ärztlicher Direktor der Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie am UKHD, der die Studie leitet. Falls die Technik wie geplant funktioniert, soll sie so schnell wie möglich in die klinische Routine einfließen.

Der zweidimensionale Druck von Arzneimitteln funktioniert wie ein Tintenstrahldrucker: Die „Tinte" enthält das aufgelöste Arzneimittel. Sie wird vom Pharma-Drucker auf ein briefmarkendünnes Plättchen aufgetragen, das wasserlöslich ist und sich im Mund auflöst. Untersucht werden soll, wie gut der Körper das Medikament dadurch aufnehmen kann und wie gering mit der Technik dosiert werden kann. 

„Die Vision von Digital Health Systems ist, ein komplettes System für den individuellen, personalisierten 2D- und 3D-Druck von Medikamenten zu liefern," sagt Geschäftsführer Christian Franken. „Das umfasst nicht nur die Drucker selbst, sondern das gesamte System aus wirkstoffhaltigen Tinten sowie die Software.“ Zukünftig sollen auch mehrere Wirkstoffe kombiniert werden können. 


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