Das ist das Ende von Savedroid

Nils Wischmeyer Nils Wischmeyer | 18.12.2020

Das Start-up „Advanced Bitcoin Technologies AG“ stellt seine Spar-App ein. Ursprünglich war die Firma damit gestartet, hatte sich aber mit einem Scherz viele Sympathien verspielt. 

Der Schock kam im April 2018. Yassin Hankir hatte mit seinem Start-up Savedroid gerade 40 Millionen Euro über einen sogenannten ICO eingesammelte, das Kryptowährungs-Pendant zu einem IPO, also einem Börsengang. Über die App des Start-ups konnten Kunden Kleinstbeträge sparen und mithilfe der neuen Millionen sollte nun eine Plattform für den Handel von Kryptowährungen hinzukommen. 

Es waren große Pläne und die Anleger hatten mindestens ebenso große Hoffnungen in ihn und das Frankfurter Fintech gesetzt, als im April 2018 plötzlich gar nichts mehr ging. Die Webseite? Offline. Über Telefon? Niemand erreichbar. Das Büro? Verwaist. Hankir? Postete ein Foto von einem Flughafen. Und das Geld? Es schien, als sei es weg. 

Erst Stunden später tauchten der Savedroid-Gründer und damit auch das Geld wieder auf. Alles sei nur ein Scherz gewesen, ein groß angelegter PR-Stunt, um auf die Gefahren von Krypto-Börsengängen aufmerksam zu machen. Doch der Witz ging ganz offensichtlich nach hinten los und brachte Hankir einen wahren Shitstorm ein, von dem sich das Frankfurter Fintech nur leidlich erholte. 

2019 brachte Hankir sein Start-up dann mithilfe eines Reverse-Takeovers tatsächlich noch einmal an die Börse, offiziell um Vertrauen zu schaffen. Nun gibt es erneut Neuigkeiten von der Muttergesellschaft, die sich Advanced Bitcoin Technologies AG nennt, oder kurz ABT. Das Fintech stellt seine ursprüngliche App Savedroid vollständig ein. Das teilte das Unternehmen mit und begründet die Entscheidung mit dem Umbau des Geschäfts. „Die Einstellung der Spar-App ist für uns kein Abschied, sondern der Start des Produktumbaus in Richtung einer Multiwährungswallet, die die Welten von Euro und Bitcoin miteinander verbindet“, sagt Hankir, Vorsitzender des Vorstands der Advanced Bitcoin Technologies und Gründer von Savedroid. 

Künftig will sich die Firma ganz auf das große Thema Blockchain und Kryptowährungen konzentrieren. Kunden sollen auf der Plattform des Unternehmens bald sowohl Fiatwährungen, als auch Krypto- oder Digitalwährungen empfangen, speichern oder umtauschen können. Die Firma verdient ihr Geld dann mit den Transaktionsgebühren und durch Differenzen im Wechselkurs zwischen den Währungen, die sie ausnutzen will. 


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