DeepEn sichert siebenstellige Seed-Finanzierung und EIC-Transition-Förderung

Marc Nemitz Marc Nemitz | 18.02.2025

Das Jenaer Startup DeepEn erhält eine siebenstellige Seed-Investition sowie 2,5 Millionen Euro aus dem EIC-Transition-Programm. Das Kapital fließt in die Entwicklung hochpräziser holographischer Endoskope.

Jena, 18. Februar 2025 – Die DeepEn GmbH, ein Pionier im Bereich holographischer Endoskopie, hat eine siebenstellige Seed-Finanzierungsrunde mit den Investoren bm|t, MBG Thüringen und Sparkasse Jena-Saale-Holzland erfolgreich abgeschlossen. Das frische Kapital soll die Entwicklung und Kommerzialisierung der weltweit dünnsten Mikroskopie-Instrumente vorantreiben, die insbesondere in der Neurowissenschaft und biomedizinischen Forschung neue Möglichkeiten eröffnen.

Zusätzlich erhält das Unternehmen im Rahmen des EIC-Transition-Programms der Europäischen Innovationsagentur (EIC) eine Förderung in Höhe von 2,5 Millionen Euro für das Forschungsprojekt NEUROGATE. In Zusammenarbeit mit drei europäischen Instituten will DeepEn die minimalinvasive Technologie für weitere Anwendungsbereiche nutzbar machen.

Investition in neurophotonische Innovationen

DeepEns Endoskope basieren auf innovativen Algorithmen und holographischen Techniken, die Laserlicht gezielt durch eine einzelne optische Glasfaser steuern. Beim Einführen der Faser in ein Organ – beispielsweise das Gehirn – wird der Lichtstrahl zu einem präzisen Fokuspunkt gebündelt, was hochauflösende Laser-Scanning-Mikroskopie auch in bisher unzugänglichen tiefen Gewebeschichten ermöglicht. Diese bahnbrechende Technologie wurde 2024 mit dem Life Sciences Award der European Microscopy Society ausgezeichnet.

Wir heißen unsere neuen Investitionspartner herzlich willkommen und danken ihnen für ihr Vertrauen in DeepEn’s Team und Technologie. Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, innovative Diagnose- und Therapieansätze für neurologische Erkrankungen mit unseren leistungsstarken Bildgebungssystemen zu ermöglichen.

Dr. Sergey Turtaev, CEO DeepEN

Erste Prototypen der Mikroskopie-Geräte haben bereits erfolgreich Neuronen und Krebszellen in Tiermodellen sichtbar gemacht. Mit der Seed-Finanzierung plant das Team um CEO Dr. Sergey Turtaev, das erste kommerzielle Produkt, das NeuroDeep® In-vivo-Mikroskopie-System, zur Marktreife zu bringen. Gleichzeitig wird die nächste Generation holographischer Endoskope entwickelt, um weitere Anwendungsfelder zu erschließen.

bm|t, MBG Thüringen und Sparkasse Jena-Saale-Holzland bringen nicht nur Kapital, sondern auch wertvolle Expertise im Bereich optischer Technologien in Mitteldeutschland mit.

Von der Grundlagenforschung zur Marktreife

Die Grundlagen für DeepEns Technologie wurden bereits 2011 von Prof. Dr. Tomas Čižmár an den Universitäten St. Andrews und Dundee in Schottland gelegt. 2016 stieß Sergey Turtaev während seiner Promotion zum Forschungsteam hinzu. 2017 zog die Gruppe an das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz IPHT) in Jena, wo die Forschung mit einem ERC Consolidator Grant (LIFEGATE) weitergeführt wurde.

DeepEn zeigt beispielhaft, wie hochkarätige Forschung schnell in marktreife Produkte überführt werden kann.

Prof. Dr. Jürgen Popp, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz IPHT

Die Kommerzialisierung begann schließlich 2020 mit Unterstützung des EXIST-Forschungstransfers des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Anfang 2024 wurde DeepEn als eigenständiges Unternehmen ausgegründet. Im Herbst 2024 wurde DeepEn mit dem Falling Walls Venture Cup ausgezeichnet und erhielt den Thüringer Innovationspreis für junge Unternehmen.

Europäische Zusammenarbeit für Technologie-Transfer

Auch auf europäischer Ebene hat DeepEns Technologie große Anerkennung gefunden: Das Konsortium NEUROGATE wurde im Januar 2025 mit 2,5 Millionen Euro aus dem EIC-Transition-Programm unter Horizon Europe gefördert. Ziel des Projekts ist es, die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse in praxisnahe Lösungen für die neuronale Bildgebung zu überführen. „Dieses Projekt ermöglicht es uns, neuronale Aktivität unter natürlichen Bedingungen mit bisher unerreichter Präzision zu beobachten“, erklärt Prof. Čižmár.

Neben Leibniz IPHT und DeepEn sind zwei internationale Partner an NEUROGATE beteiligt: das Institute of Scientific Instruments der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (ISI) in Brünn und das Neuro-Electronics Research Flanders (NERF) in Belgien.

NERF ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum für Neurotechnologie, das von imec, dem Life-Sciences-Institut VIB und der KU Leuven getragen wird. „Wir freuen uns darauf, unser Know-how in der Neurotechnologie einzubringen, um das Gehirn besser zu verstehen und neue therapeutische Ansätze für neurologische Erkrankungen zu entwickeln“, so Sebastian Haesler von NERF.


Like it? Please spread the word:


Newsletter

Startups, Geschichten und Statistiken aus dem deutschen Startup-Ökosystem direkt in deinen Posteingang. Abonnieren mit 2 Klicks. Noice.

LinkedIn Connect

Take care, give care

Hat dich diese Nachricht informiert oder unterhalten? Dann würden wir uns freuen, wenn du deinem Netzwerk davon erzählst.

Auf Linkedin teilen Auf Facebook teilen Auf Xing teilen

FYI: English edition available

Hello my friend, have you been stranded on the German edition of Startbase? At least your browser tells us, that you do not speak German - so maybe you would like to switch to the English edition instead?

Go to English edition

FYI: Deutsche Edition verfügbar

Hallo mein Freund, du befindest dich auf der Englischen Edition der Startbase und laut deinem Browser sprichst du eigentlich auch Deutsch. Magst du die Sprache wechseln?

Deutsche Edition öffnen

Ähnliche Beiträge