DeepL jetzt eine Milliarde US-Dollar wert

Das Kölner Start-up ist ein Konkurrent zum Google-Übersetzer und gehört jetzt zur Liga der Einhörner. 

Das Kölner Übersetzungs-Start-up DeepL hat in einer neuen Finanzierungsrunde eine Bewertung von einer Milliarde US-Dollar erreicht und gehört damit offiziell zur Liga der Einhörner. Das berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger und beruft sich dabei auf Informationen aus dem Firmenumfeld. Investiert haben sollen unter anderem IVP und Bessemer. Für Köln ist es das erste Einhorn. 

Das Start-up flog bisher oft unter dem Radar, weil die Gründer nicht medienwirksam über Start-up-Konferenzen laufen. Dabei hat es die Technologie des Kölner Start-ups in sich: Die Übersetzungssoftware schlägt Konkurrenten wie Google Translate regelmäßig bei unabhängigen Tests und gilt Experten schon heute als das bessere Programm. 

Der Erfolg des Start-ups begann 2009. Damals wurde die Firma Linguee in Köln gegründet. Linguee ist kein Wörterbuch, sondern eher eine Suchmaschine. Für jede Übersetzung schaut das Programm, ob jemand diesen oder einen ähnlichen Satz bereits einmal übersetzt hat, etwa in einem Gesetzestext oder in einer mehrsprachigen Unternehmensbilanz. Diese Übersetzung bekommen die Kunden angezeigt. Auf dem Datenschatz, den Linguee über die Jahre gesammelt hat, baut später DeepL auf, das Jaroslaw Kutylowski gründete. 2017 ging die Webseite von DeepL online, seit 2018 gibt es zudem eine kostenpflichtige Pro-Version. 

Die Firma wuchs schnell und schrieb bereits 2013 schwarze Zahlen. Btov Partners und Benchmark investierten. 2021 verdoppelte das Start-up seine Mitarbeiterzahl und konnte sich unter die Top100-Webseiten weltweit schieben. 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mittlerweile für DeepL.