Deutsche Telekom und NVIDIA bauen eine der größten KI-Fabriken Europas in München
Die Deutsche Telekom startet gemeinsam mit NVIDIA eine der größten KI-Fabriken Europas. Der neue Supercomputer in München soll bis zu 10.000 NVIDIA Blackwell-GPUs beherbergen und eine Rechenleistung von 0,5 ExaFLOPS erreichen. Dies sind rund 50 Prozent mehr KI-Kapazität für Deutschland. Der Start der "Industrial AI Cloud" ist für das erste Quartal 2026 geplant.
In nur sechs Monaten formen wir aus einer Idee reale KI-Rechenpower – Made for Germany.
Tim Höttges, CEO der Deutschen Telekom
Mit einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro entsteht damit ein zentraler Baustein für digitale und technologische Souveränität in der BRD. Ein Projekt, das von der Idee bis zum Start in nur sechs Monaten umgesetzt wurde.
Souveräner Deutschland-Stack gemeinsam mit SAP
Kern des Projekts ist die Entwicklung eines sicheren, souveränen Cloud-Stacks Made in Germany, den die Telekom gemeinsam mit SAP betreibt. Die Telekom stellt die physische Infrastruktur bereit, während SAP die Business Technology Platform und KI-basierte Anwendungen beisteuert.
Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, die europäische Datenschutzstandards, hohe Sicherheit und kompatible Integrationen für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bietet.
KI-Leistung für Industrie, Mittelstand und Startups
Die Industrial AI Cloud richtet sich an Industrieunternehmen, Mittelständler und Startups, die KI-Anwendungen auf eigenen, sensiblen Daten trainieren wollen. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage haben laut Telekom rund 20 Prozent der Unternehmen in Deutschland 2024/25 begonnen, geschäftskritische Daten wieder aus der Cloud zurückzuholen.
Mit der weltweit ersten Industrial AI Cloud bringen wir NVIDIA-KI und Robotik nach Deutschland – für eine neue Ära der industriellen Transformation.
Jensen Huang, CEO NVIDIA
Mit dem neuen Angebot will die Telekom sichere, souveräne Rechenkapazitäten unter europäischen Regeln bereitstellen, unter anderem für Maschinenbau, Fertigung, Logistik und Forschung.
Von Zwillingen bis Robotik
Zu den ersten Pilotkunden gehören Unternehmen wie Agile Robots und Perplexity.
- Agile Robots nutzt die Cloud zur Entwicklung von Robotern, die mithilfe physikalisch exakter Simulationen lernen und sich in Echtzeit an Produktionsprozesse anpassen.
- Perplexity wird die Infrastruktur einsetzen, um Large Language Models (LLMs) lokal und sicher in Deutschland zu betreiben.
Darüber hinaus erlaubt die Integration von NVIDIA Omniverse die Erstellung digitaler Zwillinge realer Fabriken. Diese dienen etwa zur Simulation von Produktionslinien, virtuellen Crashtests oder digitalen Windkanälen.
Infrastruktur und technische Eckdaten
Das neue Rechenzentrum in München wird in Zusammenarbeit mit Polarise vollständig renoviert und modernisiert. Es umfasst:
- >1.000 NVIDIA DGX™ B200-Systeme und NVIDIA RTX PRO™ Server
- 10.000 GPUs mit 0,5 EFLOPS Rechenleistung
- 20 Petabyte Speicher
- Vier 400-GBit/s-Glasfaserverbindungen
- 75 Kilometer Glasfaserkabel
Der Standort wird energieeffizient betrieben und erfüllt höchste Sicherheits- und Nachhaltigkeitsstandards.
Bedeutung für Standort und Souveränität
Die neue KI-Fabrik stärkt Deutschlands technologische Eigenständigkeit, unterstützt industrielles Wachstum und schafft neue Arbeitsplätze. Unabhängig vom EU-weiten Programm zum Aufbau mehrerer KI-Gigafactories versteht sich das Projekt als "Speedboat" für Unternehmen, die heute schon KI-Lösungen produktiv einsetzen wollen.
Jeder Ausbau der digitalen Infrastruktur und jedes neue Rechenzentrum ist ein positives Signal für den Technologiestandort Deutschland. Besonders wichtig ist, dass nun auch KI-Anwendungen rechtskonform und datensouverän innerhalb Deutschlands betrieben werden können.
Im internationalen Vergleich, insbesondere mit den USA und China, bleibt die aktuelle Rechenleistung jedoch noch weit zurück und ist nur ein erster Schritt. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht es weitere Investitionen, offene Innovationskulturen und effiziente Genehmigungsprozesse.
Zudem tragen Unternehmen hierzulande nicht nur Verantwortung für die Datensicherheit im europäischen Rechtsraum, sondern auch für die Erhebung, Verarbeitung und Integrität der verwendeten Daten. Es wird sich zeigen, ob Deutschland künftig neue Ansätze für KI und Datenmanagement entwickelt, oder ob es gelingt, trotz komplexer Regulierung eine konkurrenzfähige, souveräne Lösung zu etablieren.

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