Fintech-Gründungen 2021 auf Rekordkurs

Erstmals gibt es über 1.000 Fintechs in der deutschen Start-up-Landschaft. Das geht aus einer Studie von Comdirect hervor.

In Deutschland werden nach einem Wachstumsdämpfer im Vorjahr wieder deutlich mehr Fintechs gegründet: Die Zahl der Gründungen steigt gar auf ein Rekordhoch. Das zeigt eine Studie der Bank Comdirect, der Beratungsfirma Barkow Consulting und des Investor Main Incubator. Comdirekt und der Main Incubator stehen in Verbindung zur Commerzbank. Bis September 2021 wurden demnach 86 Fintech-Neugründungen registriert. Zum Veröffentlichungszeitpunkt der Vorjahresstudie waren es 48. Das entspricht einer Steigerung von fast 80 Prozent.

Ein weiterer Grund zur Fintech-Freude: Aktuell gibt es erstmals über 1.000 Start-ups im deutschen Fintech-Sektor: Ende September 2021 waren es genau 1.056 Firmen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 3,2 Milliarden Euro in den deutschen Fintech-Sektor investiert. Damit liegt das laufende Jahr bereits 1,5 Milliarden Euro über dem bisherigen Rekordjahr 2019.

In 2021 wurden bis Ende September zudem 137 Finanzierungsrunden registriert. Die Anzahl liegt damit nur etwas unter der Gesamtzahl von 142 des Vorjahres. Im Rekordjahr 2019 gab es 150 Funding-Runden. Bis dorthin fehlen nur wenige Deals. Seit 2012 sind in insgesamt 1.076 Finanzierungsrunden über 10 Milliarden Euro Venture-Capital in Fintechs geflossen.

„Der Sektor erlebt über 15 Jahre nach Aufkommen der ersten deutschen Fintechs einen zweiten Frühling“, sagt Alena Kretzberg, Bereichsvorstand Comdirect und Digital Banking bei der Commerzbank AG. „Digitale Finanzangebote profitieren ungemein von den durch die Pandemie veränderten Gewohnheiten bei Konsum und Banking. Dies zeigt sich sowohl in der Gründungsdynamik als auch an der Tatsache, dass der Sektor nach einer Phase des Abwartens auf dem Höhepunkt der Pandemie im vergangenen Jahr das nachlassende Wachstum wieder aufgeholt hat.“