Grüne Firmennamen - eine andere Art des Greenwashings

Marc Nemitz Marc Nemitz | 03.04.2024

Greenwashing oder echte Nachhaltigkeit? Studie zeigt, wie Namensänderungen das Vertrauen der Anleger beeinflussen können. Forschung warnt vor den Risiken von Namensänderungen für Unternehmen und Anleger im Kontext der Nachhaltigkeit.

Im Zuge des wachsenden Bewusstseins für Klimawandel und Nachhaltigkeit haben Unternehmen begonnen, ihre Firmennamen zu ändern, um ein umweltfreundlicheres Image zu vermitteln. Eine Studie des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung (SAFE) unter der Leitung von Carmelo Latino deutet darauf hin, dass solche Namensänderungen eine Form von Greenwashing darstellen könnten.

Kurzfristige Renditen bis zu 15% durch Namensänderung

Die Untersuchung basiert auf einer Analyse von Textabschnitten in Geschäftsberichten, die Unternehmen bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC einreichen. Sie ergab, dass Unternehmen, die "grüne" Begriffe in ihren Namen aufnehmen, oft eine positive Reaktion der Anleger verzeichnen. Insbesondere wenn das Unternehmen zuvor keine umweltorientierten Aktivitäten durchgeführt hat, können solche Namensänderungen zu abnormalen Renditen von etwa 15 Prozent führen.

Diese positive Wirkung hält jedoch nur an, wenn das Unternehmen tatsächlich nachhaltige Maßnahmen umsetzt. Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell nicht entsprechend anpassen, könnten negative Renditen erleiden, was auf einen Vertrauensverlust der Anleger hinweist.

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Greenwashing einen nicht dauerhaften positiven Effekt auf die Aktienkurse hat.

Loriana Pelizzon, Leiterin der SAFE-Forschungsabteilung „Financial Markets“ und Mitglied des SAFE-Vorstands

Loriana Pelizzon, Leiterin der SAFE-Forschungsabteilung "Financial Markets", betont, dass Greenwashing kurzfristig zu Gewinnen führen kann, langfristig jedoch das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens beeinträchtigen kann. Anleger sollten daher bei Unternehmen, die Namensänderungen mit Bezug zur Nachhaltigkeit ankündigen, vorsichtig sein, insbesondere wenn diese Unternehmen keine nachgewiesene Erfolgsbilanz in Sachen Nachhaltigkeit haben.

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Greenwashing keinen langfristigen positiven Effekt auf die Aktienkurse hat und dass Investoren die tatsächlichen Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens genau prüfen sollten, bevor sie investieren.


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