Rückgang der Startup-Gründungen in Deutschland im Jahr 2023

Deutschlands Startup-Landschaft verzeichnet 2023 einen leichten Rückgang von 5%. Der Software-Sektor zeigt jedoch eine bemerkenswerte Zunahme von 21%.

Berlin - Die aktuellen Zahlen zum Gründungsgeschehen in Deutschland im Jahr 2023 zeigen einen leichten Rückgang von knapp 5% im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspricht dem Niveau des Jahres 2019 vor der Corona-Pandemie. Die Ergebnisse basieren auf dem Bericht "Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland" vom Startup-Verband und Startupdetector der eine detaillierte Analyse der Startup-Neugründungen in Deutschland bietet.

Rückgang in verschiedenen Branchen, Software-Sektor als Lichtblick

Die Gründungsaktivität ist in nahezu allen Branchen rückläufig, wobei insbesondere der eCommerce-Bereich (-18%) und die Food-Branche (-16%) betroffen sind. Auffällig ist jedoch, dass der Software-Sektor einen Zuwachs von 21% verzeichnen kann, was auf eine anhaltende Nachfrage nach technologischen Innovationen hindeutet.

Regionale Verschiebungen und Hotspots

Berlin hat München wieder als gründungsstärkste Stadt überholt, obwohl beide Städte einen Rückgang von -7% bzw. -13% verzeichnen. Interessanterweise verlagert sich die Gründungsaktivität zunehmend in Regionen außerhalb der traditionellen Hotspots. Der Anteil der Neugründungen aus Berlin, München und Hamburg sinkt seit 2019 von 41% auf 33%, während kleinere Standorte an Bedeutung gewinnen.

Es ist beeindruckend, dass trotz globaler Krisen und zunehmender Unsicherheit fast 2500 Startups in Deutschland gegründet wurden.

Magdalena Oehl, stellvertretende Vorsitzende des Startup-Verbands

Bedeutung der Breite in Startup-Ökosystemen

Der Bericht unterstreicht die Wichtigkeit breit aufgestellter Ökosysteme. Nur in sechs Kreisen wurden 2023 mindestens 50 Startups gegründet, die jedoch für 40% aller Neugründungen stehen. Dies betont die Notwendigkeit einer vielfältigen und breiten Gründungsdynamik in einer Region. Die drei größten Städte – Berlin, München und Hamburg – bleiben zentrale Akteure im deutschen Startup-Ökosystem, auch wenn ihr Gründungsanteil von 41% in 2019 auf 33% in 2023 gesunken ist. Berlin behält pro Kopf die Führung, gefolgt von München und Hamburg.

Diese Fokussierung auf klare Hotspots mag informative Einblicke bieten, lässt jedoch bedeutende universitäre Gründungszentren außen vor. Konstanz im Drei-Ländereck, verbunden mit dem Bodenseekreis, gilt seit jeher als florierende Region. Im Zukunftsatals werden dort fast immer Plätze in den Top5 belegt. Ebenso werden Städte wie Tübingen, mit seiner starken medizinischen Ausrichtung, und die in Hessen eng benachbarten Gießen und Marburg mit ihren renommierten Universitäten vernachlässigt. Diese Regionen, trotz ihrer Einwohnerzahl unter 150.000, tragen wie viele andere auch entscheidend zur lebendigen und starken Startup-Szene Deutschlands bei.

Fazit

Die aktuellen Zahlen verdeutlichen einen leichten Rückgang der Gründungsaktivität in Deutschland im Jahr 2023. Besonders die etablierten Hotspots zeigen einen gewissen Rückgang, während kleinere Standorte an Bedeutung gewinnen. Die Vielfalt und Breite in den Startup-Ökosystemen erweisen sich als entscheidend, um das Gründungsgeschehen zu stärken. Die positiven Entwicklungen im Software-Sektor lassen jedoch hoffen, dass technologische Innovationen weiterhin einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten werden.