Sedivention sichert sich 800.000 € Pre-Seed

Marc Nemitz Marc Nemitz | 18.11.2024

Mit einem neu entwickelten Kryo-Katheter will Sedivention den Kampf gegen Fettleibigkeit revolutionieren. Die minimalinvasive Behandlung zielt auf eine dauerhafte Reduktion des Hungergefühls und wird durch den HTGF mit 800.000 € unterstützt.

München, 18. November 2024 – Das Medtech-Startup Sedivention hat erfolgreich eine Pre-Seed-Finanzierung von 800.000 € durch den High-Tech Gründerfonds (HTGF) abgeschlossen, um eine neuartige Therapie für Adipositas zu entwickeln. Das in Straßlach ansässige Unternehmen arbeitet an einem minimal invasiven medizinischen Gerät, das eine einmalige Behandlung zur langfristigen Unterstützung beim Gewichtsverlust ermöglicht. Mit der Finanzierung soll die Weiterentwicklung des Produkts sowie erste präklinische Studien vorangetrieben werden.

Adipositas – Eine wachsende globale Gesundheitskrise

Die Zahlen sind alarmierend: Fettleibigkeit verursacht bereits heute jährlich etwa 3,7 Millionen Todesfälle weltweit, und die Anzahl der Betroffenen nimmt stetig zu. Aktuellen Prognosen zufolge wird die Krankheit bis 2030 rund 1,5 Milliarden Menschen betreffen. Bewegungsmangel, eine kalorienreiche Ernährung, genetische Faktoren sowie psychische Belastungen, Schlafmangel und Stress tragen maßgeblich zu diesem Problem bei. Mit zunehmendem Körpergewicht verlieren viele Menschen die Fähigkeit zur Selbstregulation von Hunger und Sättigung, eine Störung, bei der der Vagusnerv eine zentrale Rolle spielt.

Kryo-Katheter als ambulante Lösung

Sedivention setzt auf eine neuartige Methode zur Behandlung von Adipositas, die den Vagusnerv gezielt adressiert. Hierfür entwickelt das Unternehmen einen Kryo-Katheter, der minimal invasiv die Magenäste des Vagusnervs verödet und so die Signalübertragung zwischen Magen und Gehirn beeinflusst. Diese ambulante, einmalige Intervention, die einer Magenspiegelung ähnelt, dauert nur wenige Minuten und könnte eine kostengünstige Alternative zu Operationen oder langfristigen Medikamententherapien darstellen. Neben dem Gewichtsverlust verspricht die Methode auch positive Effekte auf Folgeerkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck.

Adipositas ist nicht eine Folge von Disziplinlosigkeit, sondern eine eigenständige Erkrankung. Wir helfen Menschen beim Abnehmen – ohne Operation, ohne Implantat und ohne lebenslange Medikamenteneinnahme.

Dr. Ute Nollert, die Gründerin Sedivention

Finanzierung für Produktentwicklung und präklinische Studien

Der entwickelte Prototyp wurde bereits erfolgreich auf seine Sicherheit und Wirksamkeit getestet. Mit der Unterstützung des HTGF kann Sedivention nun die Produktentwicklung vorantreiben und die nächsten Schritte zur Marktreife einleiten. Zu diesen nächsten Schritten gehören die ersten präklinischen Studien, die die Funktionsweise und Sicherheit des Geräts weiter validieren sollen.

Wir sind überzeugt von der Idee und dem Ansatz der neuartigen Therapie von Sedivention und freuen uns, das Unternehmen in seinen nächsten Schritten begleiten zu dürfen

Dr. Jan Engels, Investment Manager beim HTGF

Der HTGF gehört zu den führenden Frühphaseninvestoren in Europa und bringt seine Expertise und sein Netzwerk ein, um junge Unternehmen in ihren Anfängen zu unterstützen.

Innovation aus Bayern

Die Sedivention GmbH wurde 2021 von Dr. Ute Nollert und einem erfahrenen Team von Ingenieuren und Ärzten in Straßlach bei München gegründet. Mit ihrem Prototyp haben sie bereits einen ersten Durchbruch erzielt und arbeiten nun an der Weiterentwicklung, um ihre minimal invasive Adipositas-Therapie auf den Markt zu bringen. Das langfristige Ziel des Startups ist es, eine kostengünstige, sichere und ambulante Lösung für Menschen mit Adipositas anzubieten, die eine Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmethoden darstellt und das Leben vieler Menschen weltweit verbessern könnte.

Das Startup könnte mit dieser Therapie einen erheblichen Beitrag zur Bewältigung der globalen Fettleibigkeitsepidemie leisten. Die Finanzierung durch den HTGF ermöglicht die nächsten entscheidenden Schritte zur Entwicklung eines marktreifen Produkts, das zukünftig eine ambulante, risikoarme Lösung für Betroffene bieten könnte.


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