„Der Geduldsfaden der Bankenaufseher ist gerissen“
Tom Schmidtgen | 20.08.2021Die Bafin droht N26 damit, keine Neukunden mehr annehmen zu dürfen. Offenbar geht die Neobank der Aufsichtsbehörde nicht stark genug gegen Geldwäsche vor.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat offenbar langsam genug vom laschen Kampf gegen Geldwäsche bei N26. „Der Geduldsfaden der Bankaufseher ist gerissen“, zitiert das Handelsblatt einen Insider. Demnach überlege die Bafin, N26 das Neukundengeschäft zu beschränken. Grund dafür: Seit 2019 kommt rund jede zehnte Geldwäscheverdachtsmeldung von der Neobank. Geldwäscheverdachtsmeldungen müssen Banken an die Financial Intelligence Unit in Köln melden, die beim Zoll angesiedelt ist. Diese analysiert die Transaktionen und leitet sie gegebenenfalls an die örtlichen Landeskriminalämter weiter. Die Mängel behebt N26 offenbar nicht schnell genug. Offiziell will sich die Bafin nicht äußern.
Ein Sprecher von N26 sagte dem Handelsblatt, Einzelheiten zur Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden könne man nicht kommentieren. Sollte die Aufsichtsbehörde ernst machen, wird es für das Fintech schmerzhaft: Nicht nur könnte die Bank keine neuen Kunden annehmen. Auch droht die internationale Expansion zu platzen, die anstehende Finanzierungsrunde könnte scheitern. N26 hofft bisher, dass die Unternehmensbewertung auf mehr als zehn Millionen US-Dollar steigen wird.
Seit 2019 häufen sich Berichte, dass die Neobank offenbar Probleme mit der Geldwäschebekämpfung und Compliance hat. Am Mittwoch mahnte die Bafin schärfere Regeln an. Die Aufsichtsbehörde stellte der Bank einen Sonderbeauftragten an die Seite. Seit Donnerstag hat N26 zusätzlich einen Beauftragten zur Geldwäschebekämpfung berufen. Nach eigenen Angaben hat N26 in diesem Jahr bereits 25 Millionen Euro in den Bereich investiert. Ob das ausreicht, wird die Bafin wohl bald bekannt geben.
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