Deutschland bremst Klima-Start-ups

Lisa Marie Münster Lisa Marie Münster | 29.10.2021

Europa hat bei Investitionen gegen den Klimawandel weltweit am stärksten zugelegt. Doch Deutschland schneidet dabei nicht besonders gut ab.

2016 unterzeichneten 196 Regierungen das Pariser Klimaabkommen, fünf Jahre später zeigen sich die Auswirkungen auch in der Start-up-Szene: Waren es 2016 noch 6,6 Milliarden US-Dollar, sind es heute in den ersten drei Quartalen 2021 schon 32,3 Milliarden US-Dollar, die Start-ups im Bereich Klimatechnologie eingesammelt haben. Europa zeigt sich dabei als der am stärksten wachsende Kontinent, von 2020 auf 2021 hat sich das Investmentkapital von 4,8 Millionen US-Dollar auf acht Milliarden US-Dollar fast verdoppelt. Nach den USA und China ist am meisten Risikokapital in Schweden, Großbritannien, Frankreich und Deutschland verteilt worden. Das sind die Ergebnisse einer Studie des Datenanbieters Dealroom und der Werbeagentur London and Partners.

Dabei schneidet das Land der Erfinder im Vergleich nicht besonders gut ab: Seit Abschluss des Pariser Klimaabkommen hat Berlin nur 193 Start-ups im Bereich der Klimatechnologie hervorgebracht, in London waren es 416. Dafür ist Deutschland unter den Top 10 in Europa mit zwei Städten vertreten. So entstanden in München 51 Klimatechnologie-Start-ups.

Die Studie sieht zudem einen Hinweis auf ein gefördertes Ökosystem schon in frühen Phasen der Gründungen in der Anzahl der abgeschlossenen Runden. Hier liegt Berlin weltweit auf Platz drei, hinter der Bay Area und London – zahlenmäßig sind die Unterschiede aber groß. 2020 gab es 92 Runden rund um San Francisco, 65 in London und 17 in Berlin. Einhörner in dem Bereich hat Deutschland noch nicht hervorgebracht, die Studie rechnet in der kommenden Zeit nicht damit. Auch hier gewinnen Stockholm und London in Europa. Beide verzeichnen sechs Unternehmen im Bereich der Klimatechnologie, die zu Einhörnern werden könnten.

Die größten Runden in Europa schlossen Northvolt aus Schweden, Blackmarket aus Frankreich, Vinted aus Litauen und ein deutsches Start-up im Bereich Klimatechnologie ab: Volocopter sammelte in seiner Serie-D-Runde 241 Millionen US-Dollar in diesem Jahr ein. Das Beispiel hierzulande zeigt auch die Entwicklung der einzelnen Branchen: Im Bereich Energie und Transport werden 80 Prozent der nachhaltigen Investitionen getätigt. Am stärksten ist der Food-Bereich gewachsen.


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