Finanzierungszusage über 70 Millionen Euro für INERATEC

INERATEC baut Europas größte e-Fuel-Anlage in Frankfurt. Mit dem frischen Kapital soll die nachhaltige Kraftstoffproduktion für die Luftfahrt vorangetrieben werden.
Luxembourg/Karlsruhe, 5. März, 2025 - Das Karlsruher Unternehmen INERATEC hat eine Finanzierungszusage erhalten, um Europas größte Produktionsanlage für synthetische Kraftstoffe in Frankfurt zu errichten. Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt dem Unternehmen 40 Millionen Euro als Venture-Debt-Finanzierung zur Verfügung. Zusätzlich erhält INERATEC einen Zuschuss von bis zu 30 Millionen Euro von Breakthrough Energy Catalyst. Diese Investition unterstreicht die strategische Bedeutung von e-Fuels für schwer zu dekarbonisierende Sektoren wie die Luftfahrt.
Durch Partnerschaften wie der Initiative EU-Breakthrough Catalyst ermöglichen wir einen umweltfreundlichen Übergang im Verkehr und tragen dazu bei, die Preise für E-Kraftstoffe wirtschaftlicher zu gestalten.
Nicola Beer, EIB-Vizepräsidentin
Produktion von nachhaltigem Flugkraftstoff
Die neue Anlage soll jährlich bis zu 2.500 Tonnen e-Fuels produzieren. INERATEC setzt dabei auf seine Power-to-Liquid-Technologie, bei der grüner Wasserstoff und biogenes CO2 in synthetisches Rohöl umgewandelt werden. Dieses kann zu nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF), Schiffskraftstoff oder e-Diesel weiterverarbeitet werden. Durch die Nutzung von CO2, das sonst in die Atmosphäre gelangen würde, tragen die e-Fuels zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei.
INERATEC ist auf einem guten Weg zu zeigen, dass sich e-Fuels mit finanzieller Anschubhilfe im großen Maßstab wirtschaftlich produzieren lassen. Für die Dekarbonisierung der Luftfahrt brauchen wir reale Projekte – damit wir die Kosten nach unten bringen und Investoren gewinnen.
Mario Fernandez, Leiter von Breakthrough Energy Catalyst
Die Rohstoffe für die Produktion stammen direkt aus dem Industriepark Frankfurt-Höchst. Das CO2 wird aus einer Biogasanlage gewonnen, die Abfälle recycelt, während der Wasserstoff ein Nebenprodukt aus der chemischen Industrie ist. Durch das modulare Konzept der Produktionsanlagen kann INERATEC seine Technologie flexibel an verschiedene Standorte anpassen.

Skalierung für den wachsenden Markt
Nach erfolgreichen Pilotprojekten plant INERATEC nun die Skalierung seiner Technologie, um synthetische Kraftstoffe in großem Umfang wirtschaftlich tragfähig zu machen. Die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Kraftstoffen wird unter anderem durch gesetzliche Vorgaben begünstigt: Die EU-Verordnung ReFuelEU Aviation schreibt vor, dass Airlines ab 2030 mindestens 1,2 Prozent synthetisches Kerosin beimischen müssen.
Der Bedarf an nachhaltigen Kraftstoffen ist besonders in der Luftfahrt hoch. Zum Beispiel verbraucht ein Langstreckenflug von Frankfurt nach New York rund 80 Tonnen Kerosin. Mit der neuen INERATEC-Anlage könnte ein Teil dieses Bedarfs durch synthetische Alternativen gedeckt werden.
Bedeutung für die Energiewende
Die Finanzierung durch die EIB erfolgt im Rahmen des InvestEU-Programms und wird zusätzlich durch den europäischen Innovationsfonds unterstützt. Das Projekt ist ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Partnern zur Förderung innovativer Energietechnologien.
INERATEC-CEO Tim Boeltken sieht die Finanzierung als Meilenstein: „Mit dieser Investition können wir die industrielle Produktion von e-Fuels vorantreiben und so einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Luftfahrt leisten.“ Auch EIB-Vizepräsidentin Nicola Beer betont die Bedeutung solcher Projekte für eine nachhaltige Wirtschaft.
Mit der neuen Produktionsanlage in Frankfurt wird ein wichtiger Schritt zur Etablierung von e-Fuels als Alternative zu fossilen Kraftstoffen getan. Langfristig könnte die Technologie nicht nur die Luftfahrt nachhaltiger machen, sondern auch die chemische Industrie mit klimafreundlichen Grundstoffen versorgen.

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