Freeletics braucht mehr Geld

Lisa Marie Münster Lisa Marie Münster | 05.11.2021

Das Start-up baut sich mit Fitnessgeräten gerade ein zweites Standbein auf. Für die Expansion plant es im kommenden Jahr eine Finanzierungsrunde.

Bisher bot das Fitness-Start-up Freeletics KI-basiertes Coaching per App für zu Hause an, jetzt sollen die passenden Geräte dazukommen. Das Set namens „Staedium” umfasst Hanteln, eine Trainingsbank und auch hier die KI-Elektronik, die über ein Steuergerät an einen Bildschirm angeschlossen wird. Über die Kamera wird kontrolliert, ob die Übungen richtig ausgeführt werden, das Programm gibt dann kritische wie postive Rückmeldungen. Ziel ist es, das Krafttraining spielerisch zu gestalten und so mehr Menschen dazu zu motivieren, sagt Freeletics-Gründer Daniel Sobhani dem Handelsblatt.

Die Sets sollen ab Frühjahr 2022 verfügbar sein, bis zu 10.000 will der Gründer 2022 absetzen. „Das wird eine zweite große Säule für uns“, sagt Sobhani gegenüber dem Handelsblatt. Denn bisher gibt es nur die Fitness-App, die individuelles Coaching mit Hilfe einer KI anbietet. Das Abo ist erst einmal kostenlos, bei Nutzung erweiterter Funktionen kostet es 29,99 Euro im Monat. Letzteres ist auch nötig, wenn das „Staedium”-Set gebucht wird, das sich Nutzerinnen und Nutzer für 2.490 Euro in die eigenen vier Wände stellen können.

Erst 2020 sammelte Freeletics 25 Millionen Euro ein, aber die Expansion und Erweiterung kostet. Im kommenden Jahr soll eine nächste Finanzierungsrunde anstehen, sagt Sobhani dem Handelsblatt. Das Start-up beschäftigt heute 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um die 53 Millionen Nutzerinnen und Nutzer weltweit kümmern. Seit Anfang 2020 sind 13 Millionen dazugekommen. Mit dem neuen Angebot steigt Freeletics in einen anderen Markt ein: Vorbild ist das amerikanische Unternehmen Peloton, dass erfolgreich Fitnessgeräte für zu Hause inklusive Trainingsprogramme verkauft und damit in diesem Geschäftsjahr vier Milliarden US-Dollar Umsatz erzielte.


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