Pflicht zur Rückkehr ins Büro erschwert Mitarbeitergewinnung deutscher Arbeitgeber

Marc Nemitz Marc Nemitz | 31.05.2023

Über ein Drittel der Arbeitgeber (34 %) hat Probleme, Mitarbeiter einzustellen, weil diese dazu verpflichtet werden, ins Büro zu kommen. Bestehende Mitarbeiter wechseln ihren Arbeitsplatz aufgrund eines mangelnden Ausgleichs zwischen Arbeit und Privatleben.

Laut einer neuen Studie von Unispace haben Unternehmen in Deutschland Schwierigkeiten, neue Mitarbeiter einzustellen, da diese aufgrund der Rückkehrpflicht ins Büro abgeschreckt werden. Gleichzeitig wechseln bestehende Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz aufgrund einer mangelhaften Work-Life-Balance und einer unausgeglichenen Unternehmenskultur. Die Studie "Returning for Good" basiert auf einer umfassenden Befragung von 9.500 Arbeitnehmern und 6.650 Führungskräften aus 17 Ländern weltweit. Sie zeigt, dass 43 % der deutschen Arbeitnehmer derzeit vier Tage in der Woche im Büro verbringen, obwohl nur 22 % dies tatsächlich bevorzugen.

Die deutschen Unternehmen wünschen sich zwar, dass ihre Mitarbeiter regelmäßiger ins Büro gehen, doch unsere Ergebnisse zeigen, dass sie mehr bieten müssen, um sie aktiv zur Rückkehr zu bewegen.

Matthew Zych, Regional Director Zentraleuropa Unispace

In der Studie wurde festgestellt, dass 86 % der deutschen Unternehmen verschiedene Rückkehrverpflichtungen ins Büro eingeführt haben. Als Folge davon haben 34 % der Arbeitgeber Schwierigkeiten, neue Mitarbeiter einzustellen. Ein Bericht zeigt, dass diese Einstellungsschwierigkeiten durch die Fluktuationsrate noch verstärkt werden. In den letzten zwei Jahren haben 25 % der Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz aufgrund einer unhaltbaren Work-Life-Balance verlassen, während weitere 25 % aufgrund von Problemen mit der Arbeitsplatzkultur gekündigt haben.

Trotz der Auswirkungen dieser Regeln auf die Belegschaft gehen 80 % der Arbeitgeber davon aus, dass die Arbeitnehmer in Zukunft mindestens vier Tage pro Woche im Büro arbeiten werden. 41 % der Arbeitgeber glauben sogar, dass dies bis zum Jahr 2025 der Fall sein wird.

Das Zusammensein mit Kollegen wurde als wichtigster Grund für den Gang ins Büro genannt (33 %), aber die Arbeitnehmer berichten auch, dass sie im Büro eher abgelenkt werden

Matthew Zych, Regional Director Zentraleuropa Unispace

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass es an Privatsphäre mangelt und es schwer ist, Zugang zu Konzentrationsbereichen zu bekommen. Mehr als ein Drittel der Befragten (36 %) gaben an, dass sie sich außerhalb des Büros in einem ruhigen Raum effektiver fühlen. Auf der anderen Seite fehlt 35 % der Arbeitnehmer die Privatsphäre, die sie zu Hause haben. Diese Probleme beeinflussen die Produktivität am Arbeitsplatz, da 52 % der deutschen Arbeitnehmer angeben, dass es ihnen schwerfällt, ihre Hauptaufgaben im Büro effektiv zu erledigen.

Durchgeführt wurde die Studie „ Returning for Good" von Unispace Global Workplace Insights.  Unispace ist ein Unternehmen in den Bereichen Strategie, Design und Konstruktion, das weltweit tätig ist. Die Firma bietet Lösungen für die Gestaltung von Räumen mit spezifischem Zweck, wie Büros, Laboren, biowissenschaftlichen Einrichtungen, Campus, Hauptquartieren, Gastronomie- und Sportstätten sowie Einzelhandelsflächen. Mit über 5.500 abgeschlossenen Projekten, einer Präsenz in 26 Ländern und mehr als 700 Mitarbeitern hat Unispace gezeigt, dass sie eng und erfolgreich mit ihren Kunden arbeiten.


Die Ergebnisse der Studie bringen frischen Input in die laufende Diskussion über New Work und Work-Life-Balance. Wenn wir die aktuelle Situation auf dem Büroimmobilienmarkt berücksichtigen, wird es interessant zu sehen sein, wie sich zukünftige Arbeitsrealitäten entwickeln.


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