Talking Hands erntet Kritik

Lisa Marie Münster Lisa Marie Münster | 29.10.2021

Talking Hands war am Montag bei Die Höhle der Löwen zu sehen. Daraufhin warfen Betroffene und Aktivisten dem Start-up vor, Teile der deutschen Gebärdensprache falsch darzustellen.

Wer bei Die Höhle der Löwen antritt, weiß nicht immer, was dabei rauskommt: Investment, Absage, hartes Urteil der Jury oder auch – Shitstorm. Die Erfahrung hat auch das Frankfurter Start-up Talking Hands gemacht. Am Montag waren sie in der Show, ein Investment erhielten sie nicht. Dafür viel Kritik. Warum? Talking Hands hat kleine Bücher mit visualisierten Gebärden der deutschen Gebärdensprache (DGS) entwickelt. Über die sozialen Medien kritisierten nach dem Auftritt in der Show Betroffene und Aktivisten, dass die Gründerinnen die falschen Gebärden in ihren kleinen Büchern benutzen würden.

Konfrontiert mit den Vorwürfen, erklärten die Gründerinnen gegenüber der FAZ, das Ganze sei ein Missverständnis: Die gezeigten Gebärden seien nicht Teil der deutschen Gebärdensprache, sondern der gebärden-unterstützenden Kommunikation (GUK), die vor allem Betroffene einer Sprachlernbehinderung oder des Down-Syndroms benutzen können. „Gehörlose sind gar nicht unsere Zielgruppe“, erklärt Gründerin Maria Möller. Auf der Webseite von Talking Hands gibt es allerdings auch eine Rubrik für Gebärdensprache, die sich sichtbar an Betroffene oder jeden, der Gebärden erlernen will, richtet.

Die Aktivistin und Autorin Julia Probst hat auf Twitter einzelne Gebärden herausgegriffen, die falsch seien: „Die beiden beherrschen keine #Gebärdensprache. Das erklärt auch, warum in den Büchern falsch ausgeführte Gebärden stehen“, schreibt sie. Ein Beispiel ist das Wort „Fernseher“, das heute weder unter der Rubrik GUK noch DGS zu finden ist, allerdings über das Suchfenster.

Die beiden Gründerinnen Möller und Laura Mohn hätten für die Erstellung der Bücher auch mit Sozialpädagogen und Fachpersonal einer integrierten Kindertagesstätte zusammengearbeitet, schreibt die FAZ. Daher bleibt zu hoffen, dass darunter auch Betroffene oder Expertinnen und Experten der deutschen Gebärdensprache waren.


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