Grünfin geht in Deutschland an den Start

Mit seiner Investment-Plattform möchte Grünfin Anlegern ermöglichen, ihr Geld ohne Zeitaufwand nachhaltig anzulegen. Nun startet das Angebot auch in Deutschland.

Das deutsch-estnische Start-up Grünfin hat seine Investment-Plattform in Deutschland auf den Markt gebracht. Das Fintech will Anlegern einfachen Zugang zu nachhaltigen Geldanlagen ermöglichen und stellt dazu je nach Anlageschwerpunkt (Klimaschutz, Gesundheit und Gleichberechtigung) ein Portfolio zusammen. Die Auswahl der ETFs der jeweiligen Portfolios übernimmt ein Analyseteam.

Das Start-up wurde 2020 gegründet, besitzt eine europäische Lizenz als Investmentgesellschaft und konnte bisher zwei Millionen Euro Investorengelder einsammeln. Die Gründerinnen Karin Nemec and Triin Hertmann bringen Expertise aus dem Finanz- und Technologiesektor mit: Nemec, die von Frankfurt aus arbeitet, war acht Jahre lang in verschiedenen Positionen bei der Swedbank tätig, die Estin Hertmann arbeitete für Skype und TransferWise. 

Karin Nemec erklärte dem Onlinemagazin Paymentandbanking, nach welchen Kriterien das Fintech Fonds für das Portfolio der Anleger auswählt: „Wir bevorzugen Fonds, die sich Impact zum Ziel gesetzt haben. Zudem schauen wir uns etwa Gewinne von ‚grünen‘ gegenüber sogenannten ‚braunen‘ Quellen an; auch CO₂-Emissionen im Verhältnis zum Umsatz, der Anteil von Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten oder bestehende Verstöße gegen den UN Global Compact werden für die Bewertung herangezogen.“ 

Bis zu 1.000 Euro können die Kundinnen dabei kostenlos anlegen, danach ergeben sich monatliche Kosten von 3,90 Euro. Wenn das Portfolio langfristig mehr Gewinn erzielt als erwartet, wird Grünfin mit 15 Prozent an den Mehrerträgen beteiligt.

Das Angebot von Grünfin richtet sich vor allem an Frauen, die ihr Geld in nachhaltige ETFs anlegen möchten. Mit dem Angebot möchte Grünfin auch die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen schließen.