Zahl der Neugründungen geht zurück

Der Startup-Verband registriert erstmals seit 2019 weniger Gründungen als im Vorjahr. Lediglich der Medizinsektor stemmt sich gegen den Trend.

Die Zahl der Start-up-Neugründungen ist in Deutschland erstmals seit 2019 zurückgegangen. Das geht aus dem Next-Generation-Report des Bundesverbands Deutsche Startups hervor, den die Interessenvertretung gemeinsam mit Startupdetector vorstellte.

Im ersten Halbjahr 2022 wurden demnach 1.508 Start-ups neu gegründet, was einem Minus von sieben Prozent entspricht. Im Vorjahr waren es noch 1.618 gewesen. Der langfristige Trend ist allerdings weiterhin positiv, der Wert des ersten Halbjahres liegt immer noch 31 Prozent über dem von 2019. 

Berlin und München dominieren auf dem Feld der Neugründungen, 29 Prozent aller registrierten Unternehmensstarts entfallen auf die zwei Metropolen. Einen positiven Trend identifiziert der Report im Medizinbereich. Dort gab es dieses Jahr bisher 195 Neugründungen, 29 mehr als im Vorjahr. Damit löst der Sektor die Softwarebranche als dynamischste Start-up-Branche ab.

„Unser Report zur Gründungsaktivität zeigt: Mehr Startups – das ist kein Selbstläufer”, erklärte Magdalena Oehl, stellvertretende Vorsitzende des Start-up-Verbandes: „Wollen wir die positive Dynamik des innovationsstarken Startup-Ökosystems erhalten, brauchen wir optimale Rahmenbedingungen für junge Unternehmen.” Es brauche unter anderem bessere Regelungen für Mitarbeiterbeteiligungen, mehr Einwanderung von Tech-Talenten und einfachere Möglichkeiten, um aus Universitäten auszugründen.