PwC Global Investor Survey 2023: Anleger setzen auf KI trotz Bedenken

Klimarisiken und Technologie im Blick: PwC-Umfrage hebt Anlegersorgen und Nachhaltigkeitsfaktoren bei Investitionsentscheidungen hervor.

Wien - Investoren weltweit zeigen eine starke Neigung zur raschen Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI), obwohl sie auch die damit verbundenen Risiken sehen. Die Ergebnisse des PwC Global Investor Surveys 2023 betonen, dass 85 % der Befragten verstärkt auf die zügige Einführung von KI setzen, obwohl sie Bedenken hinsichtlich Datensicherheit, Governance und Voreingenommenheit haben.

Die größten Bedrohungen für Unternehmen, wie von den Befragten genannt, umfassen Inflation, wirtschaftliche Volatilität, geopolitische Konflikte, Cyber-Risiken und den Klimawandel. Interessanterweise steigen die klimabedingten Risiken nun auf das Niveau der Cyber-Risiken. In der weltweiten Umfrage, an der 345 Personen aus der Investitionsbranche teilnahmen, zeigt sich, dass vermehrt auf Nachhaltigkeit geachtet wird.

KI und neue Technologien wie das Metaverse und Blockchain stehen im Fokus der Anleger, da diese als wichtige Bewertungskriterien für Unternehmen gelten. Obwohl 61 % die rasche Einführung von KI als "sehr" oder "extrem wichtig" ansehen, gibt es gleichzeitig hohe Besorgnis wegen Sicherheitsrisiken, unzureichender Kontrolle und möglicher Diskriminierung.

345 Investoren und Analysten befragt

Im September 2023 befragte PwC 345 Investoren und Analysten aus 30 verschiedenen Regionen/Ländern. Diese Gruppe repräsentierte institutionelle Investoren, Analysten, Vermögensverwalter und Chief Investment Officers mit einem verwalteten Vermögen zwischen 500 Millionen und 1 Billion US-Dollar oder mehr. Als weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen in 152 Ländern konzentriert sich PwC darauf, Vertrauen in der Gesellschaft aufzubauen. Mit rund 328.000 Mitarbeitern weltweit bietet das Unternehmen Leistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung sowie Unternehmensberatung. Die Studie zielt darauf ab, Einblicke in die aktuelle Investitionslandschaft zu liefern und wichtige Trends aufzuzeigen.

Diese Chancen müssen Unternehmen aktiv und mutig angehen. Sie sollten die Entwicklungen in der KI nicht nur beobachten, sondern innovative und sinnvolle Anwendungsfälle erproben

Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich

Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, betont die Bedeutung, die Chancen der KI aktiv zu nutzen und nicht nur zu beobachten. Unternehmen sollten innovative Wege finden, um KI sinnvoll einzusetzen.

Die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit für Anleger wächst ebenfalls stetig. Im Vergleich zu 2022 sehen nun 32 % den Klimawandel als eine der größten Bedrohungen. Für 75 % der Befragten ist der Umgang von Unternehmen mit nachhaltigkeitsbezogenen Chancen und Risiken ein entscheidender Faktor bei Investitionsentscheidungen.

Investor:innen haben nur wenig Vertrauen in Nachhaltigkeitsberichte – das sollte Unternehmen und Aufsichtsbehörden aufhorchen lassen.

Agatha Kalandra, Vorstandsmitglied bei PwC Österreich

Agatha Kalandra, Vorstandsmitglied bei PwC Österreich, unterstreicht die steigende Relevanz von ESG-Kriterien bei Investitionen und die Erwartung an Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsstrategien transparent darzulegen.

Trotz des steigenden Interesses an Nachhaltigkeit haben 94 % der Befragten Zweifel an der Verlässlichkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen. Dieser Mangel an Vertrauen führt zu einem verstärkten Bedürfnis nach zuverlässigen Daten, strengeren Berichtsstandards und unabhängigen Kontrollen, um dem Verdacht auf Greenwashing entgegenzuwirken.

Weitere Informationen zur Studie findet man auf der Homepage von PwC Österreich.